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isr« — «Dreier Trachrichleo" — Nr. 5)4 Seil-11 D»e vusretje -er -ritte« „Em-e«-. von Eitel Eaper-WtlHelms-aven. Der 14. November 1SSS wird in der Geschichte der jungen deiüichk» RrichSmarin« eine besondere Bedeutung haben, aber auch da» .deutsche Volk tn seiner Gesamtheit wird er inter. «sslkkkn. An diesem Dag« nehmen Li« sm blauen Jungen» der dritten «Emden-, de» ersten neuen deutschen Kriegsschtsses nach dem Kriege, auf lange Zeit Abschied von der Heimat, um eine Weltreise in einer Ausdehnung »nzutreten. wie sie Set deut schen Schiffen Li»her noch nicht bekannt geworden ist. An die Tradition eine» Schiffe» wird hierbei angeknüpft. dessen Stame vor Müls Jahren tn dem Munde aller war und dessen aben teuerlich« Fahrten tn Len WunLergewäffern von Indien, der SunLa und der Südsee wie die märchenhaften Fahrten de» VtndbaL oder die Kor-sarenstretche eine» Iran, Drake anmuten. Auch diese erste «Emden- verließ nach kurzer Probefahrt mit überraschender Order Deutschland, um allerdings das Mutier- lanb niemals wiederznsehen. Unter dem Kommando des Fregattenkapitäns v. Müller und de- KapttHnlentnants von Mücke vollendet« st« ihre Laufbahn nach heldenhaftem Kampfe mit der britischen Uebermocht auf einem weltentlegenen Insel- chen tm Indischen Ozean. Ein ähnliches Schicksal erlitt die »weite «Emden-, die gegen Ende des Krieges gebaut wurde und nach mehreren stegreichen Sperrgefechten und nach der Auslieferung von tIU8 et» nasses Grab in der englischen Scapabucht fand. Für immer, schien es damals, sollte die un- fterdliche Ueberlieferung dieser beiden MecrcShusaren der Vergangenheit hingegeben sein. Aber wie stark war das Echo in allen Kreisen Deutschlands, als aus der Marinewerft Wilhelmshaven der erste neue Kreuzer der Hochseeflotte auf den alten lieben Namen getauft wurde und das doppelt« Zeichen von beiden Kreuzern, das Jungfrauenwappen der alten „Emden- und bas Kreuz der »weiten an seinen Birg be- kam. Di« Elite der ganzen neuen Marin« zog unter dem Kommando des Kapitäns zur See Förster, eines der besten Artilleristen der Flotte, an Bord ein. — Die ersten Auslandsreisen der Reichsmarine nach dem Kriege, die beiden Amcrikafahrtrn der ..Berlin-, die erste Weltreise der .^Hamburg". die Spanien- und Skandinavien- beluche der gesamten Hclmflottc haben das Binnenland daraus aufmerksam gemacht, daß die Aufgaben einer deutschen Reichs- marine nicht mit ihr selbst kleiner geworden sind, und daß in Kiel und Wilhelmshaven Männer am Werke Nnd, die aus Trümmern und unter den scharfen Kontrollmaßnahmrn Neues und Wertvolles zu schaffen bestrebt sind. Aber genauer und tiefer sind doch nur wenige in den Bannkreis dieser Aufgaben eingedrungen. Die bitterste und dringendste Not der Nach kriegszeit hat u»S hier selbst die ersten Wege gezeigt. Der Fiichereisch-utz gegen frivolen Raub Lurch ausländische Fahr, zeuge, der Schutz deutscher Fahrzeuge auch außerhalb der deutschen Zmöls-Metlen-Grenze mußten eingerichtet werden. Im vorigen Winter haben unsere Linienschiffe «Hannover-. „Braunschweig" und «Hellen" die eingefrorenen Schiffe im Bottnischen Meerbusen unter eigener Gefahr befreit. Die deutsche Küste ist wieder geschützt, aber auch die deutsche Handelsschisfahrt weiß die Hilfe deutscher Marinesahrzeuge zu schätzen. Müllen hier noch die hervorragende» wissenschaft lichen und volkswirtschaftlichen Erfolg« der großen Expcdt- tioncn der deutschen Forschungsschiffe „Meteor", „.'sieten" und „Panther" erwähnt werden? Vergißt man, daß dieses alles mit alten, längst nicht mehr ausreichenden Schiffen geschaffen wurde? Präsident Alvear. das Oberlmupi der uns befreunde ten argentinischen Republik, und Präsident Leguia von Peru habe» dem deutschen Kommandanten LeS Schulkreuzers «Berlin" ein so glänzendes Zeugnis über das Ansehen der deutschen Flotte ausgestellt, daß wir es uns als Deiitsche er sparen können. — Nun liegt Kreuzer «Emden", das langgezogene SsttD- Tonncn-Schtsf mit modernem Gefechtsmast und allen Neuerun gen, i» der riesigen -Hafeneinfahrt Wilhelmshavens. Kadetten und erfahrene Marinesoldatcn sind froh gestimmt, wenn sie auch von ihren aus dem Binnenlande herbeigeeiltcn Ver wandteii scheiden müssen. Auch der junge Sohn des Marine chess. Admiral Zenker, ist unter de» munteren Deekadetten. So sügt sich Glied in Glied, und den deutschen Phantasten winkt durch die AbschiedSgrüße schon die erste Palme der Trope», das ferne, unvergessene Donncnetland, wo sich der weidwunde Leib der ersten „Emden" un» die in frohen Farben und Flaggen gehaltene Dritte -es Namens begegnen werden. Viele alte Erinnerungsstätten, wie Coronet, die Robinsoninsel nnd Padang, werden besucht. Aber das Hauptziel der ersten Aussahrt der ./Emden" bleibt doch die Zukunft. Die Aus ländsdeutschen zu unterstützen, mit befreundeten Nationen chriißc und Ehrenbesuchc auSzutanschen, neue Freunde dom Tcutschcn Reiche und seiner wachsenden Schiffahrt zu sichern, wird die vornehmste Aufgabe des neuen Schiffes sein. Es will uns scheinen, als sei es so am ehesten -er Leistungen »einer Vorgänger und seiner Patenst-a-dt würdig, ans der die ersten deutschen Schisse in die Weltmeere zogen, wo die Vor läuferin der deutschen Flotten, die kleine Seemacht LeS Hrohcn Kurfürsten, geschaffen wurde. Zugleich aber wird sie in den „Seeküken", dem Jungvolk an Bord. Seeoffiziere und Admirale heranztehen, die die zukünftige deutsche Marine zu führen berufen sind. Auch das ist aufbauende Arbeit. Die außenpolitische Bedeutung eines solchen Auslands- dcsuchcs wird meistens zu gering angeschlagen. Bei -ieser Weltreise, wo eine «Emden" den nicht immer leichten Weg »u unseren ehemaligen Feinden geht, wird ihr schon der auch von England außerordentlich hoch angeschlagene Rnf ihres Vorgängers dt« Wege ebnen. Zum Schluffe seien die Worte einer großen japanischen Zeitstng crivähnt, Li« vielleicht am besten den Wert des „Emden".Besuchs -arstellen: ,^Wtr freuen uns auf den Besuch der neuen «EmLen". Wir. werden ihr die Bewunderung und Hochachtung zeigen, die'Man einem Freunde schuldet. Wir sind gespannt, das Schiff zu sehen, nach dem Japan ebenfalls eine KreuzcrNaffe in Bau gegeben hat. weil sich dieier erste deutsche KriegSschifftnp so gut bewährt hat. Die „Hamburg" hat äußerlich den Bann mit Japan ge brochen. Die Lente der «Emden" sollen Brücken zwischen beiden Völkern schlagen!" gefangenen zur Rückkehr t» die Heimat verhoäfen habe. Ge» hetmrat Penck schloß mit einem Hoch auf Nansen. Nansen bankt« darauf mit bescheidenen Worten. Jetzt sei wieder eine neue Arbeit an ihn herangetrrteu: hie Erforschung der un. bekannten Teile der Erde. Mit dem bisherigen Ergebnis dieser Tagung könne man zufrieden sei». Nansen trank auf die Entwicklung der deutschen Luftschtffahrt. Am Freitag sprach auf der Generalversammlung der Internationalen Sludtenge-sellschaft zur Erforschung Ler ArktlS mit dom Luftschiff ein Vertreter Le» Chefs des französischen meteorologischen Dienstes, General Deeambro. über die Sitdpvlarforschung. Er betonte, -aß Lie noch zu klären- den wissenschaftlichen Probleme -durch ein« Luftsckiffexpedttton am erfolgreichsten gelöst werben könnten. Prof. Schostako. witsch, Irkutsk, referierte sodann Über den Einfluß der Arktis auf Las Klima Sibiriens. Prof. Holland.Hansan svcrgeni betonte, Laß die Verhältnisse tm Novhpolarmeer eine» großen Einfluß auf die Möglichkeit der Schiffahrt nach Spitzbergen, auf-die Intensität des Labrador^tromeS und da- Lurch unmittelbar auf die Verteilung-Ser gefährlichen Eis berge in der Gegen- von Neu-Fun-dlaud hätten. Studien über das Vorkommen von Nährstoffe« im Polarmeer, sowie über die Verteilung von Sauerstoff, Kohlenstoff ns-w. dürften vom allgemeinen meereSbiologischen Interesse und auch für die Fischerei und den Walfang von praktischer Bedeutung sei». Dr.-Jug. Bletstein faßte noch einmal die Vorzüge zu- sammeu. die ein starres Luftschiff für Weltverkehr und Forschungsarbeit hätte. Die Vielseitigkeit und der Umfang der Ergebnisse einer solchen Forschungs-Expedition würbe» die Aufwendungen Lafür rechtfertigen. Mit einem Schluß- wort« des Präsidenten, Frithjof Nansen, fand die Tagung ihren Abschluß. Vermischtes. Ein Emps"nq«adenv -er Arktis. Ge eMchekl. Bel dem am Donnerstagabend von der Internationalen Studiengcscllschaft zur Erforschung der Arktis mit dem Luft schiff veranstalteten festlichen Empfang begrüßte Professor Kohlschiitter namens der deutschen Gruppe die Gäste. Der russische Akademiker Ferzmann antwortete mit einem Hoch auf die deutsche Wissenschaft und dem Aufruf zu gemein samer Arbeit an dem großen Plane Nansen». Gehelmrat Penck hielt dann eine Rede auf Frtttof Nansen und er innerte daran, daß Nansen Tausenden von deutschen Krieg». «tue fp»rlt1ch interessant» gerichtliche SnNches-ung. Welchen gewaltigen Faktor der Sport beute in unserem öffentlichen Leben darstellt, ist schon so ost in den mannig faltigsten Formen bewiesen worden — Einen besonders her- ausragendcn Fall, der die Bedeutung des Sportes tn ein sinnfälliges Licht rückt, hat das K a u f m a n n s g e ri ch t tn Hamburg tn einer Entscheidung zum Anlasse genommen, den Sport, und besonder» den Fußballsport. als Lebensnot- wendigkctt hinzustellen. Ein Spieler wurde bei einem Ver- bandsspicle am Knie verletzt, lvas eine Operation und KrankenhausbehanLlung notwendig machte. Dem kauf männisch angestclltcn Spieler rerwetgcrte sein« Firma für die Dauer der Erkrankung das Gehalt mit der Begründung, daß der Angestellte durch die TeUnahme an einem Fußball spiel einen selbstverschuldeten Unfall erlitten habe, für den der Arbeitgeber nicht auszukommen habe. Dos Kaufmanns- gerickt verurteilte iedoch den Kaufmann zur Zahlung des Ge» Haltes bis zur Dauer von sechs Wochen und wies darauf hin. daß sportliche Betätigung heute nicht mehr als eine Ab weichung von der normalen Lebensweise anzusehen, sondern zur Erhöhung der Gesundheit und BerusSfähiakett mehr denn sc dringend notwendig sei. Gewiß könne das Gefabrcnmoment bei einzelnen Spielarten derartig hoch sein, daß hierin eine ungewöhnliche sportliche Betätigung zu erblicken ist. so etwa, wen» jemand Fallschirmabsprünge vorntmmt. Bei anderen Sportarte», wie z. B. beim Boxen, komme es daraus an. ob der Kamps bis zur Kampfunfähigkeit ausgetragen werden soll, oder ob er lediglich zur Stählung des Körpers dient. Das Fußballspiel siehe tn vollem Einklang zur normalen Lebens weise Auch die Teilnahme an einem Fußballwettsviel erhöhe nickt die Gefahr, denn ohne den Wetteifer zweier Parteien würde dieser Sport wenig nutzbringend sein. Im übrigen ist i» allen Sportarten durch tahrelang erprobte Regeln Sorge getragen. Auswüchse z» verhindern, die an sich das Gesahrcnniomeiit erhöhen würden. Die Schwimmerin iwi'chcn KoMichen. Ein fünfzehnjähriges Mädchen, das in einem Kloster er zogen wird, Pcggy Duncan, hat bei einem in Kapstadt ver anstalteten Schwimmwettbewerb den Preis davongetragen. Sie schiv>mun zwölf Kilometer durch die von Haifischen bevölkerte» Gewässer von der Robbeninsel bis nach Kapstadt. Es waren sechs Männer und sechs Frauen, die das kühne Wagnis unter nahmen. Sic wurden von Barkasien begleitet, in denen sich Männer mit -Harpune» nnd Maschinengewehren befanden, um sofort einzugreifc», wenn die Haifisä,« zu lästig werden sollten. Fräulein Duncan war die einzige, die Kapstadt erreichte, wäh rend die anderen Damen nnd auch sämtliche Männer vorher ausgaben. Die kühne Schwimmerin legte mühelos die große Strecke zurück »nb war auch gar nicht mitgenommen durch die Temperatur des Wassers, das kälter ist als der englische Kanal. Ihre Mutter, die von der Beteiligung der Tochter an dem Wettbewerb nichts wußte, wäre beinahe vor Angst gestorben, als sie davon hörte. Pcggn Duncan gilt als die tüchtigste Langstreckenschwimmerin Süd-Afrikas, hat aber noch nie vor her an einem PreiSschwimmen teilgenommen. Sie will dem nächst den Kanal durchschwimmen. Nachdem sie von der Menge begeistert umjubelt worden war, beteiligte sie sich sofort eifrig am Charleston. tanzte die ganze Nacht hindurch und kehrte dann ins Kloster zurück. Mttlelamerika vor einer Srdbebenka'astrvphe 7 F. A. Mitchell-Hedaes. der bekannte ForschungSreisende. berichtete dem Redakteur eines Londoner Blattes über seine Reise nach Mittclamerika. Er hat eine große Zahl tätiger Vulkane besucht, die ausnahmslos Rauch und Asche auS- stießen. „Auch der große Vulkan Jsalco ln der Republik Salvador hat einen neuen Krater gebildet", erklärte der Forscher. «Au» den jüngsten Berichten haben wir erfahren, daß sich zwei neue Krater gebildet haben, und baß infolge der verstärkten Tätigkeit Städte zerstört, unberechenbarer Schaden angerichtet nnd ISO Personen aetötet wurden. In Nicaragua erhielt ich einwandfreie Beweise dafür, daß die unter der Erde schlummernden Ratnrkräfte im Begriff sind, lebendig zu werden. Ich war in Santiago und stand am Rand des Kraters eines Vulkans, dem gewaltige Rauchmallen entstiegen, und ebenso war der Momotombo am Ufer des Manaana-SceS in Tätigkeit. DaS gleiche gilt für Len tn derselben Vulkan- stätte gelegenen Santa Cristobal. Der Rauch war wie ein Menetekel, daß wir vor Erberschiitterungen stehen, deren Ge- malt und Ausdehnung kein Mensch Voraussagen kann. Sind doch in den Republiken Guatemala, Salvador und Nicaragua beute nicht weniger als zehn Vulkane in voller Tätigkeit." ** Eine Folge der Ehescheidung des Prinzen Eitel Friedrich. Wie in Potsdam verlautet, soll Prinz Eitel Friedrich veranlaßt werden, seine Würde als -Herren meist er dcS Johanniter-Ordenszurück zug e b« n, da er in seinem Scheidungsprozeß die Schuld auf sich genommen hat und als schuldiger Teil erkannt wurde. ** Selbstmord eines Verurteilte«. Ein am Mittwoch wegen vorsätzlicher Tötung seiner Ehefrau vorwiegend auf Grund von Indizienbeweisen vom Stettiner Schwurgericht zu IS Jahren Zuchthaus verurteilter Arbeiter Zech erhängte sich am Donnerstag in seiner Zell«. Ein Geständnis hat er nicht abgelegt. ** von seinen Pächter« erschlage«. Wie erst jetzt fest- gestellt wurde, ist der am 1. November verstorbene Renten empfänger Bolz in Preußisch - Holland von seinen beiden Pächtern erschlagen worden, weil er tn betrunkenem Zustande die' Dachen der Pächter zertrümmern wollt«. Dt« Pächter wurden verhaftet. ** Et» Jngenienr »o« eine« Drtebrienee« erschlage«. Bei der Ueberprüsung einer Maschine in der Zuckerfabrik HadmerSleben durch den Magdeburger Diplomingenieur Lud« wta Fleischhauer löste sich das Vcrschlußstück des Treibriemens und flog dem Jngenteur gegen Len Kopf. Der Verunglückte, dem die Schädeldecke zertrümmert worden war, starb ans dem Transport nach Magdeburg. ** Festnahme einer TafchendirbeSbande. Am Mittwoch- abend wurden tm Theater am Nollendorsplatz in Berlin drei Mitglieder einer Taschendiebesbande festgenommen, auf deren Konto wahrscheinlich die Mehrzahl der in der letzten Zeit im Berliner Westen ausgeführten Taschen-dievstähle kommen. Die Festgenommenen, die aus Rußland stamme», hatten tn ein. zelnen Fällen außerordentlich hohe Werte, zum Teil über Igkxxi Mark, erbeutet. ** Der frühere Leiter eines Finanzamtes vernrteilt. Der frühere Leiter des Finanzamtes tn Ludwigslirft, RegicrungS- rat v. Schmidt-Ramsin, wurde wegen unrechtmäßiger Steuer erhebung und Unterschlagung zu einer Gesängntssirgfe von drei Monaten rerurtetlt ** Sin Fall non Lepra seftgestellt. In Berlin ist ein Fall von Lepra sestgestellt worden. In einem dortigen Kranken hause befindet sich ein Marin, der im Sommer dieses Jahres aus Ostpreußen zugereist ist, aus einer Gegend in der Nähe des bekannten Memcler Lepraheims. Die mikroskopische Untersuchung ergab echte Lcprabazillen. Es wird an genommen, daß sich der Mann den Keim zu der Krankheit bereits vorher bei einem Aufenthalt in Brasilien geholt liat. Jedenfalls handelt es sich »m einen gutartigen Fall. ** Wegen Totschlags z« Zuchthaus verurteilt. Das Schwurgericht Erfurt verurteilte den Schlosser Josef Müller, der am 1. November v. I. vor dem Erfurter Hauptpolizeigebände den Polizeioberleutnant Geipel erschoß und den Justizwachtmeister Mock durch einen Schuß tn den Oberschenkel verletzte, wegen Totschlags zu IS Jahren Zucht- Hans. * Der fünfjährige „Verkehrspolizist". In einem Ort in der Nähe von Brünn stellte sich unlängst ein fünfjähriges Bürschchen mitten ans den Fahrbamm und mimte dort nach allen Regeln der „Winkekunst" den Verkehrspolizisten. In schneller Fahrt kam ein Auto die Straße herunter. Der Chauffeur des Wagens gab dauernd Warnungsfignale, aber der Knabe wich nicht vom Platze. Da riß der Chauffeur wenig vor dem Knaben den Wagen scharf zur Seite, da er sonst das Bürschchen überfahren hätte. Der Wagen geriet stark ins Schleudern, schlug um. fiel tn den Straßengraben und begrub den Chauffeur und die Insassen unter sich. Glück licherweise blieben die Insassen unverletzt. Gegen die Eltern des Kindes wurde wegen mangelnder Beansstchtignng des Knaben die Anzeige erstattet. ** Bon Wölfen zerrissen. Aus Krems an der Donau wird gemeldet: In einem Zirkus wurden zwei Bedienstete beim Reinigen des Wolfkäfigs von vier russischen Wölfen angefallen. Während der eine Bedienstete sich mit einer schwere» Bißwunde am Schenkel noch in Sicherheit bringen kpnnte, wurde der andere von den wütenden Tieren derart zerfleischt, daß er trotz sofortiger Hilfe i» hoffnungslosem Zu stande ins Krankenhaus gebracht werden mußte. ** Wieder ein englisches Militärflugzeug abgeftürzt. In der Nähe von Sbeerneß stürzte am Donnerstag ein englisches Militärflugzeug brennend ab. Führer »nd Beobachter ver brannten. Die Gesamtzahl Ler Todesopfer im englischen Fliegerkorps in diesem Jahre erhöht sich dadurch auf 72. ** Ei« Tobsüchtiger in der Moschee erschossen. In der berühmten Stambuler Fätch-Moschce ,»vg sich ein Betender in einem plötzlichen Wahn-sinnsansall vollkommen nackt aus. bedrohte dann andere Betende mit -dem Messer und verletzte eine» Geistlichen schwer. Polizisten mnßien den Tobsüchtigen durch mehrere Schüsse in der Moschee töten. ** IS Todesopfer in-La Plata. Die Zahl der beim Ein sturz mehrerer Häuser infolge des Sturmes ums Leben Ge kommenen beträgt 18, darunter 14 Kinder. * IN« Variationen der roten Farbe. Die große Popula rität der roten Farbe in der Mode dieses Winters hat eine ungeheuere Vielfältigkeit der Schattierungen mit sich gebracht. Da Rot neben Schwarz und Weiß ausschließlich den Mode- markt beherrscht, mußten geradezu neue Farbennuancen er funden werde», um eine Eintönigkeit zu vermeiden- Jemand, der eine große Vorliebe für Statistik zu haben scheint, konnte ungefähr hundert Farbenvariationen feststellen. Neben der bekannten Bördeauxfarbe. neben kraia«. eorisl-, und «mail hat man Fuchsie un- Cnklamen. Maaentarot, die leuchtende Jbis- sarbe. den dunklen Rotwcinton und das altmodische Rot Dubarrn. Rotwein triumphiert iedoch airf der ganze» Linie. Rotweinsarbcne Pelzbesätze, rotweinfarbene Handschuhe, dnnkelrote Schuhe mit Eidechsenbesatz vervollständigen das Bild dieses Winters. Allerlei Änmvr. Uebertrumpft. «Ich kannte einst einen Mann," sagt Robinson, als von Sparsamkeit die Rede ist, ./der war so knickrig, daß er jedesmal sein Tintenfaß zudcckte, nachdem er cingetaucht hatte, um das Verdunsten der Tinte zu ver meiden." — ,/UiiL ich konnte einen." sagt Dobinson, «der hielt jeden Abend die Uhren an, damit sich die Werke nicht während der Nacht unnötig abnutzten." — „Das ist noch gar nichts bemerkt schließlich Hobinson. «Ich kannte einen, der gab es aus. die Zeitungen der Lesehalle zu lesen, weil er seine Brille schonen wollte." Schonende Mitteilung. Mein Liebling," sagt der Ehemann mit seiner süßesten Stimm«, «ein großer Arzt hat gesagt, daß Frauen mehr Schlaf brauchen als Männer." — ,Ltte kommst du darauf?" fragt sie mißtrauisch. — .Fjch sage das bloß," erwidert er. „weil cs Loch vielleicht für dich besser wäre, heute nacht nicht auf mich zu warten." Der Grund. „Erinnerst du dich noch, wie ich mein Gesicht verbarg, als du um mich anhieltcst?" schwärmt sic in der Erinnerung. — «Ja." erwidert er, „ivahr- scheinlich war das der Grund, weshalb ich um dich anhtelt." Starkes Stück. Ein alter -Herr, der seit langem an seinem Leiden herumkurtert, kommt zu einem junge» Arzt, der ihm empfohlen worden ist, nnd erzählt ihm lang und breit, was ihm fehlt. Der Arzt ist anderer Ansicht, worauf der alte Herr entrüstet: «Nehmen Sie mir's nickt übel, ich inde es unerhört, wenn ein so junger Arzt wie Sie anderer Meinung sein will, als «in io alter und erfahrener Patient wie ich." in aübn 6src!is^sn süsn üiren ^ chUsEN