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Nr. 287 Seite 5 Montag. 28. Juli 1S24 merkt, der völlig verruhte Et», und A»»vrecher hierauf sofort dem Amt-gertchtSgesüngntS in Pirna »uaesllhrt. — Ltuhldeiafchlacht. Im Drei. Kaiser. Hof in Vorstadt Löbtau kam ev am Sonntag nachmittag während der Tanz musik im dichtgefltUten Saale -u einer groben Schlägerei zwischen Zigeuner» und T a n z l u st t g e ». In, Verlauf« der Zwistigkeiten, die ganz unbedeutender Natur waren, er- griffen die Zigeuner Stühle, viergläser usw. und warfen da mit nach ihren Gegnern. Nett über sünsztg Dttthlr wurden zerbrochen, auch sonstiger Sachschaden angerichtet. Die in nächster Nähe befindliche Lvbtauer Sicherheit-Polizeiwache war zunächst viel zu schwach, um gegen die rabiat gewordenen Zigeuner vorzugehen. Da- Ucberfallkommando, welche- auf Alarm hin mit mehreren Kraftwagen an»rükkte. fand auf der Fahrt nach der Vorstadt Löbtau verschiedene im van be griffene Straften gesperrt vor, we-halb mehrfache Umwege gcmacht werden mnfttcn. Es gelang schlicftlich. die Ruhe und Ordnung wiederherzustellcn. die Tanzmusik konnte alSdann wieder fvrtgesührt werden. Von der Polizei wurden umfang, reiche Ermittlungen angrstellt, nm die wirklich schuldigen Per sonen zu ermitteln. Die betreffenden Zigeuner stammten an der hinter dem Ncustädtcr Bahnhöfe befindlichen Nieder lassung, wo eö mit der dortigen Bewohnerschaft gleichfalls schon wiederholt zu allerlei unliebsamen Zwischenfällen ge- komme» ist. — Ceylon- Abschied vom Zoo. Heute finden dte letzte« Vorstellungen der durch daö liebenswürdige, taktvolle Br- nehmen schnell beliebt geiovrdonen Singhalessn zu den üb lichen Tageszeiten, N Uhr ovrinitürgS und A4. 5 und Ass noch mittag- auf dem EchalrstkllungSplatze statt, gleich danach wer den die Elefanten und anderen Tiere nach Frankfurt a. M. verladen, das Völkchen selbst aber bleibt noch, um stch abend- ü M,r zwischen den Tischen de- Konzertplatzes zu ver abschieden. Für die /sauberer sind mehrere tzSanderpodien er richtet und für Sie Tänzer ist der Musikpavillon entsprechend umgeändert worden. Der Garten wird reich illuminiert und zum Schlus, bengalisch beleuchtet, die Tänzer werben den Freudentanz mit Fackel» auüsühren. Hoffentlich macht auch da- Wetter ein freundliches Gesiclst zu dem Vorhaben. Konditorei »nt» Kaffee Held, Wilsdruffer Strafte 15, sind am Sonnabend wieder erössnet worden, nachdem die sämtlichen Nit»«« in den letzien vierzehn Tagen einer durchgreifenden Erneuerung und teilweisen Umänderung unterzogen worden sind. Schon von der Strafte her wirken setzt di« Schaufenster usw. recht günstig, noch an- genehmer überrascht wird man >m Innern. Kunst nud Kunsthand- iverk baden sich hier zusammcngetan, »rn lichte, prächtige, zn behag- Itchem Wette» einladende Räume zu schaffen. Der Farbenwechsel de» WandanstrichS ersrent da» Auge gleich sehr wie »er sonstige dekorative Schmuck, der abend» durch die reich« elektrische Bcleuch- iung noch gehoben wird. Schon an, Sonnabend füllte bi» zirm Schluft ein gutbürgerliche» Familicnvublikum da» Kasse«. Vs wurde zu gleich durch da» vortressliche Konzert der Kapelle unter Leitung ihre» lüchligen iuugcn Dirigenten und Primgeiger» Rill» Langen aus» angenehmste unterhalten. Oerr Reinhold Held, der nun bereit» sechs ,fahre lang sein Kasice betreibt, hat iedeniall» alle» getan, rrnr feinen Besucher» den Ausciithalt so angenehm wie möglich zu machen. Für die jetzigen ErncnerungSarbeite» Uescrten die architektonischen Ent- wtirie Wilhelm Geittsch, GlaeiSstraßc 2, die malerischen Entwürfe Rill» Ritscher, während die malerische Ausführung da» Atelier von Wilhelm Gütgemann und William Hering, die Maurer- nnd .ttimmererarbciien Siaumetsicr Bruno Ltvdncr, Kleine Plauensche 0)astc !>1, die Tischlerarbeiten die Firma Menge!, Löbtau, belorgten. Die elektrische Beleuchtung »sw. richtet« Ernst Schcfslcr, Borstadt Eotta, Warthaer Strafte 31, ein. — Deilischer Esperauto-Vuud, Zweigverein Dresden. Di« Jult» MonatSversammlung findet am Mittwoch, den 80. d. M., abend» j^8 Uhr, tm alte» Stadtvcrordnctcnsaal, LandhiuSstrafte, statt und verspricht einen besonder» anregenden Verlauf dnrch die vermut liche Anwesenheit ansläudtschcr Esperauiiften, di« aus der Reise nach Wien unsere Stadt besuchen. Aus,er Mitteilungen Über die Dresd ner Boikongick-Beranstaltungen vom 2, bi» 4. August über dir geinelnsaine Reise nach Wien über Prag und über den vom 7. bi» >4. August in Wien sialtsindenden IS. Internationalen Esperanto- Kongreß wird von einem Dresden in nächster Zeit verlassenden bulgarische» Esperantisten, I. H. Krestanoss, ein Vortrag über «in sprachgeschichtliche» Thema geboten werden. Mäste willkommen. — Dlc Gesellschaft znr Förderung dentscher Art nnd deutsche» WrlenS, OrtSgr. Dresden, veranstaltet am 17. August eine Konzert» dampserfahrt »ach LEeblen. Völkisch-vaterländische Verbände haben ihre Teilnahme zngesiigt. Vorverkaus ». a. Waldschlößchen straft« Rk. 18/l. 18 bis 4 i,cichmiltngSi. — Ans der Waldschlöftcheu-Terraffe findet heut«, Montag, A8 Uhr abends Extrakonzert sWagiier-Ttraub-Abendj durch zwei verstärkte Kapellen de» Jiisan>crie-2lectt.incniS i>!r. IN tLettung: Musikdirek toren ?I. Hclbig nnd E. Arnolds statt. Bei ungünstigem Wetter Ttretchmusik iin Saale. — Ein ttnfakl trug sich am Sonntag nachmittag aus der Haupt- strafte zu, indem ein Mann vermuittch infolge plötzlich über kommener Ohnmacht in die Schausenstersihcibe des SanitätSbailscS „Frauenheil" siel, wodurch die Scheibe in Trümmer ging. Der dabei verletzte Man» muhte mittels Kranlenkraftwagen» dem Kranken- hausc zugeiührt werden. — WciStropp (Hohes Alter.) Hier starb da- älteste Glied der Parvchic Wclstrvpp, Frau Jvlianuc Christiane Hau- kvlt vcrw. iVrvftc im Alter von 80 Jahren und 4 Monaten. Acht Enkel trugen die Verschiedene zum Friedhöfe. — Wnrzcn. (Die gröftte Wasserkraftanlage Sachsens.» Am Freitag wellte Fliianzministcr Dr. Rein- hold in Begleitung des Ministerialrats Svrger und anderer -Herren seines Ministeriums in Wurzen, um mit Vertretern der Stadt und der Anlieger wegen der geplanten Wasserkraft- anlage zn verhandeln. Dem Vernehmen nach ist eS bei den Äscsprcchnngen gelungen, alle Schwierigkeiten au- dem Wege zu raumen, so das, mit dem Ban der Aiilagc, die für mehr alS Jahresfrist etwa 10M Arbeitern Beschäftigung bieten wird, sofort begonnen werden kann. VS wird das sogenannte grnfte Projekt unter Einbeziehung der Wasserkraft der Krictschmützlc zur Ausführung kommen, das nach seiner Vollendung die grösste Wasscrkrastaiilagc Sachsen? ist, und daS da- Gefälle der Mulde von Wurzen lnS zur LandcSgrenzc restlos anSnntzt. — Wchrsdors bei Schirgiöwaldc- (Gewitterschäden.) Bei einem am Freitag mittag über der hiesigen Gegend zum AuSbruch gekommene» Gewitter schlug der Blitz in die hiesige Kirche, zerstörte den Blitzableiter und die elektrische Licht leitung und beschädigte Fenster, Türen nnd Wände erheblich. Ein Brand, der durch den Blitzschlag entstand, konnte durch den Glöckner B c ck mit Unterstützung seiner Söhne und einiger OrtSeinwohncr gelöscht werden. -Hierbei wurde jedoch -er Fabrikarbeiter Karl Julius Beck, ein Sohn dcS Gl-cknerS, von einem zweiten Blitzschlag im Turm unter dem Glockcn- stuhl gclrosfc» nnd ans ocr Stelle getötet. — Auch im benach barten S v h l a n d hat der Blitz mehrfach eingeschlagcn. So setzte ein Strahl da? Wohnhaus dcS WirtschaftSbefttzerS Her mann Schöne ln Brand. Dem Besitzer und hilfsbereiten Mit menschen gelang cö aber, daS Feuer zu löschen. Weitere Blitz schläge richteten in den Lusern des Schneidermeisters Adolf Richter, des Wel>crS Kern, de? SchncidemüllerS Hcrrmann er heblichen Schaden an. Dem DägcivcrkSarbeiter Wolf wurde die zwei Zentner schwere Kalbe im Werte von IM Mark erschlagen. — Herrnhnt. (Bischof Reichel gestorben.) Der frühere Bischof der Herrnhuter Vrüdcrgcmcine, Reichel, ist wenige Tage vor seinem 76. Geburtstage in Nicsky ge- ttorbcn. Der Ranbm»r-er Sletvma ausiebrochen. Am Sonnabend vormittag ist der vor neun Tagen in Glashütte verhaftete tk» Jghre alte Elektrotechniker Johann Netoma, der verdächtig ist, mit zwei anderen Komplizen am iS. Juni t» PctcrSdorf die 8? jährige Mutter und die Schwester de- FlcischermeisterS Schäfer ermordet und beraubt zn halten, auS dem AmISgcrichtS-UlitersuchunaSgefängnIS ln Laucnsiein au-gebrochen, nachdem er den Wärter, der ihn früh nuSsührcn wollte, zu Boden geschlagen hatte. Seine in Wie» verhafteten Lpicftgcscllen, der 2V jährige Schuhmacher- gehilfc Glaser und der Textilarbeiter Frledl, sind noch hinter Schlos, und Riegel. Alle drei sind noch eines wetteren Mordes verdächtig. Polizei nnd Gendarmerie sind fieberhaft tätig, den flüchtige» Netoma wieder cinzufangen. Vorschläge für de» MittagStisch. Makkaroni mit Tomaten. — vre»dner Nachrichten — Börsen- und Erst »in Kehlensyndikal. Ktzl», »7. Jult. »1« di« .Kvln Ztg." erführt, haben einige gießtuduftrteve Gruppe», I» Deutlch-Luxemburg, Gute Hoffnung»- Htfti, und Mannetmannrühre», den Eintritt tn die »eugeplan- len Etsenoerbltnde, ». V In einen Rohstahlverband, «inen Blechverdand, einen Echteuenoerband ileylerer vielleicht sogar aui internationaler Grundlage!, von der Bedingung abhänglg gemachl, »oft zuerst »In teste» Kohlensiindlka« geschassen werden müsse. Ara-eu -es unlauleren Wettbewerb». Der «u»schub der Zentrale zur «ekämpiung unlautere» Well vewerb» E. B., verlln^tzchöneberg, hat zusammen mtl seinem Dach verständlgen-AuSschuß kürzlich wiederum zu einige» grundsätz- llchen Fragen Tleüung genommen. So hat er dle Bezeich nung eine» Geschäft» al» .sachmännlsche« Unternehmen" nur dann al» zulässig erklärt, wenn innerhalb de« Unternehmen» ein Fach mann a» »crantioortltcher Stelle steht. Eine Ware dars al« „sabrtk- neu" so lange bezeichnet werden, al» sie „unbenutzt" ist, gleichviel, durch wteviel Hände sie gegangen ist Betress» der Bezeichnung einer Ware al» „Prima-Qualität" hatte sich der Ausschuß bereit» srüher dahin ausgesprochen, daft dies« Bezeichnung nur sür solche Waren zulässig ist, die über dle mittlere Art und Gute hervor ragen, vorausgesetzt, daft «» In der betreffenden Branche noch weitere Qualitätsbezeichnungen, wie „prtma-prima" uiw gibt, IN die» nicht der Fall, so versteht man unter Prtma-Qualiät die beste Ware. Wegen der Prei»au»schreiden soll in einer dringenden Eingabe »er- sucht werden, sstr da» ganze Reich etn Verbot zu erwirken. Wachenüberftcht d«r Deutschen G,lddi«k»atl>a»k vom 28. Juli. Akt loa: Goldbestand MM Pfund Sterling. Noten ausländischer Banken 10 870.2.4 Pfund Sterling, täglich fällige Verbindlichkeiten im Ausland 581 520.2.8 Pfund Sterling, Wechsel und Schecks s 804 887 5.2 Psund Slerltng, davon kurzfristig 20 N0.8 — Psund Ster ling, noch nicht elngezahlte» Aktienkapital 8 520 800 Psund Sterling, sonstige Aktiva 18>c>8.is.ll Psund Sterling. Passiva: Grund kapital 10 Millionen Psund Sterling, täglich fällige Verbindlich keiten ta8 028.2,ll Psund Sterling, sonstige Passiva SMNS7.7.2 Psund Sterling. Gtroverblndlichkeilen: 8 008 840.8.2 Psund Sterling. Commerz. «*d Prioat-Rauk. Aus Nruyork wird bericht«: Direktor Rcuerbourg von der Commerz- und Privat-Bank, der so eben wieder zurückreist, hat mit mehreren Neuyorker »ankinstttnten Kreditabkommen gctrossen. Andere deutsche Banken stehen mit hiesigen Kinanzkretsen ebenfalls in aus- sichtSretchen Unterhandlungen. Direktor Rcuerbourg dementiert die ihm zugeschriebene Absicht, amerikanische« Kapital auch zur Aus beutung der hannoocranischen Oelqucllcn heranziehen zu wollen. Industrie «ub Grofthaudel gegen die Befreiung der Genosse», schäfte« von »er Umsatzsteuer. Der NclchSverband der Deutschen Industrie und der Zentralverband de» Dcntschen Großhandels haben in einem dringenden Telegramm die Mitglieder des NcichS- wlrtsclstrsiSraleS darauf htngeivicsen, welche grobe Beunruhigung erneut durch den Beschluß de« UmsatzstenerauSschusscS dcS Neichs- wirlschaftSroteS, die Genossenschaften von der Umsatzsteuer zu be freien, in die Wirtschaft htneingetragcn worden ist. Schon wieder holt hatten der Reichstag und die Deutsche RelchSrcgicrung dahin gehende Anträge abgelehnt mit dem Hinweis aus die Nichtbcrech- tigung einer steuerlichen Bevorzugung der Gcnvssenschastcn, Der gesaftte Beschluß bedeute die Verletzung dcS verfassungsmäßigen Grundsätze» der staatlichen Neutralität gegenüber allen Wirtschafts gruppen und allen OrganisaNonSsormcn der Wirtschaft. Eine steuer- rechtliche Bevorzugung würde eine Benachteiligung von nichl au», meßbarem Umfang aller nicht aus genossenschaftlicher Basis arbeitenden Erwerbsgruppen und der Privatwirtschaft tn ihrer Ge- famthett sein. Mehr Publizität bet der KapitalSumstelluug Die Publizität der Verwaltungen anläßlich der Vorlage der Koldbilanzen läßt Immer noch sehr »n wünschen übrig. Eine Anzahl von Gesellschaften, bei denen die Gvldbtlanz bereit» den Verwaltungen zur Beschiuft- saffung Vorgelegen hat, unterläßt e», die Goldbtlanz nunmehr auch den Kreisen der übrigen Aktionäre alsbald zugänglich zu machen nnd die außenstehenden Aktionäre erfahren vielfach erst In der Hauptversammlung, ln welchem Verhältnis die Kapitaliiinsiclluiig erfolgen soll. In der kurzen Zeit der Hauptversammlung, die über die KapttalSunistcllung beschließen soll, ist e» aber viclsach für den Aktionär unmöglich, die Bilanz und da» UmstellvcrhältniS, wozu er nachher seine Stimme abgeben soll, zu beurteilen, ganz abgesehen davon, daß die Mehrzahl der Aktionäre überhaupt nicht an der Hauptversammlung teilnrhmen kann, da dies für sie, je nach dem Wohnort, mit erheblichen Kosten verbunden ist. Auch die Aus legung der Goldbilanz in den Räumen der Gesellschaft vor der Hauptversammlung ist au» dem gleichen Grunde praktisch säst ohne Bedeutung. Die Verwaltungen haben jedenfalls, so schreibt die „Franks. Ztg.", die moralische Pflicht, da, ivo die Goldbilanz bereits ausgestellt ist — und da» ist bei einer großen Anzahl von Gesell schaften der Fall — diese unoerzüglich der Allgemeinheit zugänglich z» machen. Deutsche Werke A.-G. Mit dem 28. Juli wurde endgültig daS Werk FriedrtchSort iKiel) der Deutschen Werke N.-G, ge schlossen. Damit ist der Rest von 700 bis 800 Arbeitern und An gestellten, die von den letzten Tcilkündigungcn nicht betroffen wur den, nunmehr auch znr Entlassung gekommen. Eine geringe An zahl von Arbeitern dletbt im Dienst, damit Versuche an neuen Motoren forgesetzt werden können. Die Sarott! A -<8. ia Berlin will ein ZwischcngcschästSiahr vom I. Juli bis 81, Dezember 1023 etnlegcn und die Goldmark- Bilanz somit schon für den 1. Januar 1024 aufstellen. Diese soll eine Umstellung de» seit der Vorkriegszeit von 4,5 aus 5ti0 Millionen Mark erhöhten Aktienkapitals aus 8 Millionen Goldmark vorschcn. Für da» ZwIschengcschäsiSsahr soll eine Dividende nicht auSgeschttltct werden. Benz S Co., Rheinische Antomobil- und Motoreu-Fabrik A.-G. Mannheim. Die Gesellschaft legt jetzt den Bericht sür daS am 80. April endende 25. Geschäftsjahr vor, der nach 208 885 Billionen Mark Abschreibungen mit einem rcchniingSmäßigen Ucberschuß von 80 S71 Billionen Mark abschließt, der vorgeiragcn wird. ES gelang! also keine Dividende li. V. 800 As zur Ausschüttung, lieber den GclchästSvcrlaus besagt der Bericht, daß das Geschäftsjahr unter der Auswirkung der verschiedenartigsten Störungen z» leiden hatte Ahgcseüeu vo» umfangreichen BetrtcbSeinschränkungen und AuS- sperriingen, die von Mitte September bis gegen Ende des BetrtebS- sahrrS dauerten, sei der Zusammenbruch der Währung von den un günstigsten Folgen sür das JahreSergebniß gewesen, lieber die »euere Entwicklung wird nichts gesagt, nur, daß die Intercssen- ocmeiiischaft mit Daimler zu den besten Erwartungen berechtige. Bekanntlich ist in dem AufsichtSrat der Gesellschaft jetzt auch die Vchnptr«°Gruppc vertreten. Zur Krag« der Sauierung des Stahlwerke« Becker. Nach dem Feblschlagen der Verhandlungen mit dem belgischen Hüttenwerk Qugree Marihaye sind, wie die «Franks. Ztg." hört, mit einer Gruppe von deutsche» Qualitäts-Stahlwerken Ver handlungen angcknüpft worden, um diese für da» Werk zu inter essieren. Man rechnet bei diesem Plane so, daß von der Gruppe die Mittel zur Wbitsung der dringlichsten Schulden und zur Wetter führung de« Betriebes bergegebcn werden, während die Gruppe ihrerseits maßgebenden Einfluß auf da» Stahlwerk Becker A.-M. gewinnt. Ob diese Verhandlungen zum Ziel führen werden und »b endlich damit die Sanierung de» Stahlwerke« Becker perfekt werden kann. Ist nach Sage der Dinge augenblicklich nicht abzusehcn. ANg. Mayglstesellschast in Kempttal. Di« Holding-Gesellschaft der Magigtgrnppe schließt da« am 81. März endende EleschästSsahr 1028/24 mit einem Reingewinn von rund lA Million Franken, also ungefähr wie im vurjahr, ab, an« dem wiederum 8^ Dividende aus daS 21 Millienen Franken betragend« Aktienkapital ausgerichtet werden sollen. Der Bericht betont, daß die Aktiven der Bilanz größtenteils au« Aktien und Geschäftsanteilen von Im Ausland ansässigen Kon- zerngesellschasten bestehen, nnd baß daher ihre Bewertung stark vom sewetligcn Kursstand der ausländischen Währungen abhängig set. Auch diese» Jahr haben sich die hauptsächlich in Betracht kommenden Währungskurse gegenüber dem Vorjahr zum Teil noch verschlechtert: dagegen hat die Mehrzahl der ausländischen Gesellschaften günstige RcchnungSergebnisse aufzuweisrn, die zusammen mit dem Ergebnis de» Unternehmen» tn Kempttal den günstigen Abschluß ermöglichten. Urber dt, deutschen Unternehmungen heiß» e« tm beson- -ereu: Die Magglgesellschaifte» tu Singe» und Berlin, denen dt« Her- Handelsteil. ftellung und der verkauf der Maggi-Erzeugniffe im Deutschen Reich und tn den drei skandinavischen Ländern zusteht, halten tm Jahre lOS8 mit den Schwierigkeiten zu kämpfen, die sich au» der rasch sort- fchreitenden Entwertung der Papiermark ergaben. Zwar ging man schon früh zur Berechnung der Verkaufspreise auf Goiduiaikbast» und in allmählicher Verfchärsung der Zahlungsbedingungen schließ lich zur Forderung von Vorausbezahlung über. Glücklicherweise ist e» trotz aller Schwierigkeiten gelungen, die VerkausSorganifation völlig intakt zu erhalten. Seit im November vorigen Jahre« die Rentenmark eingeftihrt wurde, arbeitete sie dann auch wieder mit befriedigendem Nutzen. Keine Bester»»« bei der Nraunkohleuindnftrie. Die Absatz. Verhältnisse ber Mitteldeutschen und der Nicderlausitzer Braun- tohieninduftrie haben sich auch nach Ermäßigung ber Verkaufspreise um IVA nicht gebessert, sind vielmehr nach wie vor schlecht. Die 'Nicderlausitzer Zechen, di« hauptsächlich sür Hausbrand liesern, leiben darunter, daft der Hausbrandbedarf sür den Winter noch nicht gedeckt wird. Di« Mitteldeutschen Braunkohlcn- wcrke liefern nur Jndustriebrennstosse. Sin Absatz wird dadurch beeinträchtigt, daß alle Industriezweige starke Einschränkungen vor- gcnommen haben, sowie auch durch die hohen Eisenbahnsrachten, die immer noch 55 bi» 80 Prozent über den FriedcnSsützen liegen, während die Braunkohie nur noch 6 Prozent teurer ist als !m Fri-ben. Deutschlands Import von englischem Kammzug und Wollgarne» Im ersten Halbjahr l024 hat laut „Textll-Wochc" Deutschland von E>»gland wollene Halbfabrikate im Werte von 2,8»st Millionen Psund 8,2 Millionen lbs. im ersten Halbjahr I0l8, während der Expon Englands an Kammzug nach allen übrigen Ländern im ersten Halb jahr dieses Jahre» 18,1 Millionen lbs., verglichen mit t4,4 Millionen lbs. im ersten Halbjahr >018, betragen hat. An Wollwaren erhielt Deutschland hat in den ersten sechs Monaten 1024 im ganzen von livnen lbs. »nd im ersten Halbjahr >018 15 Millionen lbS., während der Export englischer Wollwaren nach allen übrigen Bestimmungs ländern in den ersten lech» Monaten I02t 11,8 Millionen IbS., ver glichen mit iO.1 Millionen lbs. tm ersten Halbjahr 1013, betragen hat. Hai in den ersten sechs Monaten diese» Jahre« tm ganzen von Eng land wollene Halbsabrikaie im Werte von 2,888 Millionen Psund Sterling erhalten, verglichen mit zwei Millionen Pfund Sterling im gleichen Zeitabschnitt dcS Jahre» 1918. Die Steigerung im Jahre 1024 ist nm so bcmerkcnSivertcr, da seit März bereits in Bradford lebhaft darüber Klage geführt wird, daß weitere Lieferung«» an Deutschland infolge der finanziellen Schwierigkeiten kaum möglich sein würden. Trotzdem hat Deutschland aber noch im Juni an nähernd drei Millionen lbs. an Kammzug und Wollgarnen von Eng- laid erhalten, d. h. sogar noch etwas mehr al» der Monatsdurch schnitt der vorhergegangenen fünf Monate. Der deutsch« Import von Kammzug und Wollgarnen ist durchweg in billigen Sorten. Deutsche Gersten- «nd Hopscuauöftelluug Berlin 1821. Nach zehnjähriger Unterbrechung soll Anfang Oktober zum ersten Male wieder in Berlin, >m Institut sür GärungSgewerbe, etn« Deutsche Gersten- und HopsciiauSstcllung veranstaltet werden. Die Ausstellung erfolgt durch die Versuchs» und Lehranstalt für Brauerei in Berlin linier Mitwirkung der Deutschen Land wirtschafts-Gesellschaft, der Gersienbaugescllschast und des Deutschen Hopfenbauvcrcin«. Zur Ausstellung zugelafscn sind deutsche Brau- gersten, Branweizen, Malze und Hopsen, sowie Kultur- und Lehr mittel und Gerätschaften für den Gersten- und Hopsenbau. Mit der Ausstellung Ist ein Prcisbcwerb verbunden. Di« Veranstaltung er freut sich der Untcrstlltzung der zuständigen Reich», und Staats behörden, sowie der maßgebenden Körperschaften, der Landwirtschaft und de» Brangewerbes, von denen beträchtliche Stiftungen für den Prämienfonds des PrciSbewcrb» in Aussicht stehen. Deutscher Zuckermarkl. AuS Magdeburg wird unS berichtet: Die Tendenz an den deutschen Zuckcrmärkten war während der BerichtSwochc durchweg fest. Der Verkehr tn Rohzucker blieb trotzdem sehr geringfügig und beschränkte sich auch weiter aus wenige Umsätze, die unter der Hand getätigt wurden. Bon Barverkäufen in Rohware aus der kommenden Ernte lst nicht» bekannt geworden. ES fehlt immer noch an der Möglichkeit dazu: denn nur dle Wieder eröffnung des nun schon zehn Jahre ruhenden TcrminmarkteS ist imstande, die Grundlage für Borvcrkäusc zu bieten, die gleichzeitig eine kräftige Ausdehnung des nächstjährigen RübcnanbaueS bieten könnten. Ter Verkehr in raffiniertem BerbrauchSzucker war anhaltend, den gegenwärtigen Verhältnissen entsprechend, umfang reich. Die Preise erfuhren bei fester Marktstimmung fast täglich Hcraufsetzungcn. ES wurden sowohl Raffinaden zu prompter Liefe rung al» auch zur Lieferung innerhalb vier Wochen fortgesetzt ge handelt. Die Preise vermochten sich dabei um durchschnittlich 75 bzw. UIO Psg. sür den Zentner zu erhöhen. ES Ist die Entwicklung ein- gctreicn, die an dieser Stelle bereits mehrfach als wahrscheinlich hin- gestellt worden war. Monatelang batten Großhandel, Kleinhandel und Zucker verarbeitende Gewerbe gewissermaßen au» der Hand in den Mund gelebt: die irgendwo noch vorhandenen Vorräte wurden inzwischen restlos aufgezehrt. Dies dauerte um so länger, als die grobe Maste der Bevölkerung Deutschlands sich sichtlich Reserve im Erwerb von Zucker auserlegte. Der Grund dafür war überall die schwache Wirtschaftslage. Diese ist »war heute noch keineswegs über wunden, die Gclbslüssigkeit hat sich bisher kaum merklich gebessert, »nd e» besteht deshalb immer noch Zurückhaltung im Verbrauch von Zucker. Anderseits aber hat die gänzliche Aufzehrung der Läger der zweiten und dritten Hand, sowie die automatisch eintretende Er höhung der Nachfrage wegen dcS Bedarf» an Einmachezucker die feste Markthaliung »nd die damit verbundene Preiserhöhung be wirkt. Der Verkehr in deutschem Zucker zur Ausfuhr war wieder recht lebhaft »nd die vom AuSlandc gezahlten Preise erhöhten sich in entsprechendem Verhältnis zur Steigerung der Inlandspreise. An den ausländischen Yauptmärkten herrschte im grosten und ganzen zuversichiiichc Tendenz bet lausenden PreiSerhöbungcn. Chemikalien. Wochenbericht der Earl Hcinr. Stöber Komm.-Ges. a. A., Hamburg >l. Auf dem JnlandSmarkt machte sich in der BerichtSwochc zeitweise eine, wenn auch nur geringe, Belebung der Kauflust bemerkbar. Die Krediisrage spielte selbstverständlich bei diesen Aufträgen die größte Rolle. Aetznatron: Infolge geringer Ankünfte schmolz der Lokobcstand stark zusammen. Greifbare Posten fanden zu 82 Golümark per 100 Kilogramm schlanke Ausnahme. Retz kalt wurde in der letzten Zeit stark vernachlässigt. Die hiesigen Vorräte waren sehr klein, so daß man sür prompte Lieferung wohl oder Übel 58 Goldmark per iOO Kilogramm anlegen mußte. Kalilauge ging in regelmäßigen kleinen Bezügen zu 28,50 Goldmark per IOO Kilogramm ab. Pottasche: Kicinigketten wurden zu 42 Gold mark per 100 Kilogramm gehandelt. Sodakalzium loko wurde lebhafter gefragt. Schwimmende Ware wurde zu 18,50 Goldmaek per iOO Kilogramm franko Hamburg abgesetzl. Unter dem Einfluß der Preissteigerungen aus dem Vleimarkt und de» wieder etwa» leb hafter cinsetzendcn Bedarfes konnten sich die Notierungen sür Bleifarben festigen. Gefordert wurde für Bleimennige Eyud - Warc 02 Goidmark, Rlciwciß pulv. 05 Goldmark, Blciwcift in Ocl 00,50 Goldmark. Bei geringen Umsätzen notierten Ltthoponc N. S. 85 Moldmark, Zinlweist R. §. 88 Moldmark. Nachdem die Kouvcn- iionSprcisc für Essigsäure 80 Prozent chcm. rein berabgesept worden waren, gingen auch die Forderungen am hiesigen Play herunter, nnd zwar von 148 Goldmark ans 140 Goidmark per tos Kilogramm. Ehromalaun 15 Prozent grob krlst. fand nur sehr geringe Nachträge. Für Lieferung ab Mitteldeutschland wurde 45 Goidmark per 100 Kilogramm gefordert. Borax krist. nu» p» l v. lagen sehr ruhig. Mit 48,50 Goidmark wurde genüge»» Ware angebotcn. Der Sxportmarkt wie» kein« besonderen Veränderungen auf. k l> k l'WWmGe »»n«r»lv«r1r»»uny tllr ttr»I»N»uptm»nn,a»,«N ß u. Uppmkuur, Vrvrliea-Üsmiilr. ?el. 19524.