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»Dretz-ner Nachrichten Nr. 144 Seite S Sonnabend. 2S. MSrz 1927 Köhler über die ernste Finanzlage. Für weitere -ringende Ausgaben keine Sine Rebe im HauShaltanSschuß. Berlin. 25. März. Der Hauöhaltauöschuß des Reichstages setzte heute die Beratung dcö Etats bet der all gemeine» Finairzverwalluiig fort. Rcichssinanzministcr Dr. liöhler fithrte u. a. aus: In der Frage des Fiiianzausglelchö haben wir die erhöhte» Garantiesummen und die er» höhten Anteile an der Biersteuer in den Etat einznstcllen. Nach dem Auskommen der letzten Monate lzat die Hoffnung aus ein höheres Erträgnis der Körperschastssteuer eine gewisse Berechtigung. Nach Prüfung aller Eingänge wird voraus sichtlich die Einnahme ans der Einkommen- «nd Körpcrschakts- sieuer von 2789 Millionen anf SOL» Millionen erhöht wcroc« können. Die Hauptausgaben, die den Etat belasten werden, seien die Ausgaben für die Erwerbslose», und Kricgs- sür sorge. Trete bis zum l. Oktober das Arbeftslvscu-Ver- sichcrungsgeseh nicht in Wirksamkeit, so sei eS »ncrsindlich, wie die Reichökasse die weitere Belastung tragen solle. Allein die weitere Tragung der Kcksten durch das Reich bis zum 1. Ok tober bedeute eine Belastung von !4 Milliarde. Hinzu kommen die Erhöhung des WvhnnngsgeldeS für die Beamte», die Er höhung der Leistungen der Invalidenversicherung, die Klein» rculner-llnterstiitzung, der Fonds für de» Abschluß der Unter stützungen aus Anlaß deö Nuhreinsalles und der Grenzfonds, zusammen ein Betrag von 178 Millionen Mark, ohne bah un mittelbar Deckung dafür vorhanden wäre. Eine Erhöhung der Stenern könne unter keinen Umständen in Betracht kommen. Eine ^Überschätzung der Einnahmen über das bereits Zugestan- dcnc hinaus sei nicht zu verantivvrtc». Daher bleibe nichts weiter übrig, als eine Drosselung der Ausgaben. Durch Abstriche sollen etwa litt Millionen cingcspart werden. Weiter soll der voranssichtliche Ueberschusi des Jahres IW in Höhe von 2t>«> Millionen Mark mitvcrivendet werde». Schließlich erklärte sich der Minister bereit, auch die letzte Re serve, den Betricbsmittclsonds. in Höhe von IVO Millionen Mark heranznzichen. Der Betriebsmittelsonds sür 1927 werde mit srenidem Gelde beschafft werden müsse». Der Minister betont, das, mit seinem jetzigen Borschlagc alle Ucbcrschüsse des Haushaltes ausgebraucht und die Reserven bis zur äußersten ltzrcnze eingestellt seien. Auch von stillen Reserve» könne keine Rede mehr sein. Der Minister führte im einzelnen an, welche Ucbcrschüsse und Reserven im Jahre 1920 mit verbraucht worden seien. AIS letzte blieben nur noch die im Besitz der Reichsbahn befind liche» Vorzugsaktie» der Reichsbahn, die aber nicht erworben worden seien, um sie z» mobilisieren. Er hosse, das, die Diskussion der letzten Wochen über Reserven und Ucber- schüsse damit erledigt sei. Unsere ganze Bolkswirtschaft, so er klärte der Minister mit besonderer Betonung, bedürfe der äußersten Aufmerksamkeit und vorsichtigsten Gebarung, zumal einige grostc Posten bisher gar nicht berücksichtigt worden seien, so die unbedingt notwendige Verbesserung der Bezüge der Be amten und der Kriegsbeschädigten. Die Regierung sei ent schlösse», die Fragen noch im Jahre 1927 zur Entscheidung zu bringen. Auch für die LiquidationSgeschädigtcn seien weitere Maßnahmen nötig. Die PvstabsindnngSfrage sür Bauern und Württemberg müsse geordnet werden. Es handle sich um eine vertragliche Verpflichtung des Reiches. Der Minister kündigte an, daß er beim Etat für 1928 eine durchaus klare Scheidung der Äompetenzcn zwischen Reich und Ländern durchführen werde. Ten Aufwand des a u st c r o r d e n t l i ch e n Etats sei er entschlossen, durch Anleihen zu decken. ES stehe noch ein Rcstbedarf von 190 Millionen ans 1920 und ein Bedarf für IM von 500 Millionen offen, so datz etwa eine Milliarde durch Anleihen zu decken sei. Unter diesen Umständen müßten auch außerordentliche Etatverkürziingcn vvrgenvmmcn werden, zu mal eine neue Ncichsanleihe in nächster Zeit nicht in Frage kommen könne. Nach vertraulichen Ausführungen über die Anleihefragc wies der Minister »vch daraus hin, dast die Kassen- bcständc wesentlich geringer seien als im Borsahr. Er werde fortgesetzt die Gcsamtsitnativn ansmerksam prüfen. Die Einnahme»- nnd Ausgabcnübersicht wird vom l. April so beschaffe» sein, dast die Ocsfentlichkeit die Möglich keit einer Kontrolle der Reichssinanzpvlitik hat. Anf die Frage, ob im Ordinariiim 50 Millionen aus der produktiven Erwerbslosenfürsorge gestrichen sind, erklärte Dr. Köhler, dast das Millionen seien, die trotz zur Verfügung- stellung bet der Langsamkeit dieser Arbeite» im Etatjahr nicht verwendet worden seien, und um die deshalb der neue Ansatz habe gekürzt werden können. Da die umfangreichen Anträge der Regierungsparteien noch nicht gedruckt Vorlagen, wurde die Beratung über den Etat der allgemeinen Finanzvcrwaltung bis Montag unterbrochen, damit die Oppositionsparteien Kenntnis von den cingebrachtcn Anträgen nehmen können und ge- gebcnensallS innerhalb ihrer Fraktionen eine Stellungnahme dazu herbeisühren können. Kansabun- und Finanzausgleich. Berlin, 25. März. Der Hansabund für Gewerbe, Handel und Industrie hat sich in einer Präsidial sitzung mit dem Finanzausgleich beschäftigt und ist dabei zu dem Schlnst gelangt, dast sich aus der weiteren Ver folgung der gegenwärtigen Finanzpolitik eine gefahrvolle Erhöhung der steuerlichen Gcsamtlasten der Wirtschaft er geben könne. Die erhebliche Höherschäsznng der Er trägnisse bei der Einkommen- und Körpcr- schaftsftcucr gehe von einer sür die Ncichsfinanzen s, hr bedenklichen Ucberschäszung der volkswirt schaftlichen Erträgnisse aus, die infolge des eng lischen Kohlenstreiks und der Esfcktcnbewcgungen im Jahre 1920 gemacht wurde, nnd übersehe allzusehr, dast weiteste Kreise der deutschen Wirtschaft von diesen Konjunkturspitzen nicht ersaht worden seien. Nachdem durch die bisher znm Finanzausglcichsprvvisvrium vorliegenden Beschlüsse eine entscheidende Steuersenkung im Interesse der Wirtschaft un möglich gemacht werde, halte es der.Hansabund sür erforder lich, dast die Wirtschaft schärfsten Einspruch gegen die Absicht der Neichsregierung erhebe, die bis zum Jahre 1928 suspen dierte Bcrmögcnsznwachsstencr wieder in Kraft zu letzen. Die gegenwärtige Uebersteigcrung der steuerlichen Ansprüche anf der Grundlage der Personal- und Nealstenern lieste in keiner Beziehung irgendwie Raum dafür, dast die mehr und mehr unter solchem Druck sich durchsetzende vrlvatwlrtfthoft- liche Kapitalnenbildnng nochmals einer weiteren zusätzlichen Belastung nnterivvrfeii werde. Ausfchirszbeschllisfe zur Kriegsfürsorae. Berlin, 25. März. Der N e i ch s t a g ö a u s s ch u st für Kriegsbeschädigte n frage n beendete heute die Be ratung der Anträge aus Abänderung der Bcrsorgungs- gesctre. Angenommen wurde folgender Antrag der Deutschen Volkspartei und des Zentrums: Der Reichstag erwartet, dast die Neichsregierung den au- gekündigten Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Versorgung der K. B. nnd K. H. so rechtzeitig dem Reichstag vorlcgt, das, dessen Verabschiedung noch vor den Svmmerferien gesichert ist. Insbesondere erwartet der Reichstag Vorschläge, die die Bezüge derjenigen Ver- svrguiigsbcrcchtigte», die seither vernachlässigt wurden, in angemessener Weise heben. Er erwartet weiter, das, die Heil behandlung der Nichtkrankenvcrsicherungüpslichtigcn und Hinterbliebenen gesichert wird und Mittel bereitgcstcllt wer den für die Förderung der Berussansbildung der Kriegs- waisen. Der Reichstag ist ferner der Meinung, dast die Be stimmungen über die Gewährung von Eltcrnrenten einer Nachvrttfniig zugunsten der Eltern unterzogen wenden müssen. Gegen die NegierungSkoaliiion wurde ein sozial demokratischer Antrag angenommen, der die Negierung ersucht, noch vor der dritten Lesung eine No velle zum RcichSvcrsorgungsgesctz vvrznlegen, und die für die Versorgung der Kriegsopfer erforderlichen Mittel um mindestens 150 Millionen Mark zu verstärken. Für die Wohnungsfürsvrge für Schwerbcfchädigte und Hinterbliebene sollen nach einem anderen Beschluß weitere 5 Millionen Mark zur Verfügung gestellt werden. Slrafanirari gegen roke Berliner Sla-loeror-nele. Berlin, 25. März. Der vvlkSpartciliche Berliner Stadt verordnete Dr. Falz stellte außer einem Strafantrag gegen die Kommunisten Barh, Hesse und Lange wegen tät licher Beleidigung nnd Körperverletzung den weiteren Antrag, das Protokoll der gestrigen Stadtverordnetcn- Versa», m l n » g durch die T t a a t s a n w a l t s ch a f t sicher stellen zu lassen, da die Ausführungen des kommnnistischen Stadtverordneten Lange über den Stahlhelm-Tag eine bcwntzte Aufhetzung zu Gewalttaten zeigen. Genfer Scharmützel England beharrl auf seinem Slandpunkl. Gens, 25. März. In der heutigen Sitzung der Abrüstungs- koinmissivn gab der Vertreter Finnlands eine Erklärung ab, in der er die beiden KonventionSentivürfc der englischen und sw»,Mischen Delegation alö einen Beweis des guten Willens zur allgemeinen Abrüstung begrüßte. Er betonte, dast es not wendig sei, alle Möglichkeiten eines Angriffskrieges aufzii- hebc». Die sinnländische Negierung bestehe auf der Verbin dung zwischen dem Problem der Nbrü st n » g und dem Pro blem der Sicherheit. Der Delegierte erwähnte dann den Antrag Finnlands, einen Plan sür die schnelle Hilfe für an gegriffene Staaten zn schassen und betonte ferner, das, die Herstellung neutraler Zonen eine Sicherheit für die be sonders gefährdeten Staaten bieten würde. Sodann gab der Vertreter Amerikas eine Erklärung ab, in der er milteilte, daß er den Inhalt der beiden Konventions- eniwürse telegraphisch der Washingtoner Negierung über mittelt habe. Bevor nicht die Antwort seiner Negierung cin- Mroiscii sei, könne er sich an der Debatte nicht beteiligen. Das englische und das französi'che Proicki stellten ein austcr- ordcnilich bcdcniiiiigsvollcö Material dar, das von den Sach verständigen eingehend geprüft werden müsse. Die amerika nische Negierung Ict bereit, ihre volle Mitwirkung zur Lösung der großen und schwierigen Probleme der Abrüstung zur Verfügung zu stellen. Hierauf legte der englische Vertreter den Standpunkt seiner Neglcrnng zur L a n d a b r ü st u n g dar. Er wies darauf hin, das, England sich in einer von den meisten konti nentalen Staaten völlig verschiedenen Lage befinde. Die -ng- lischc Armee habe lediglich die Aufgabe, die Interessen des englischen Weltreiches z« schützen. Die belgische nnd französische Anssassnng über die Methoden der Landahrüsinng lehnte er nochmals ab. Der Ncrtretcr Chiles gab eine Erklärung ab, in der er sagte, die Regierung von Chile halte ersten- die Schaffung von regionalen Abrüstiingsverträgen für notwendig. Zweitens fordere sic, das, die Abrüstung den Grundsätzen der Sicherheit der einzelnen Staaten untergeordnet werde, und drittens müßte bet der Abrüstung der besonderen geo graphische» »nd wirtschaftlichen Lage der einzelnen Staaten Rechnung getragen werden. — Dann gab der deutsche Dele- glertc, Giaf Bernst orsf, die bereits iviedcrgegebene Er klärung ab. Anschließend teilte der polnische Delegierte mit, daß die polnische Delegation in allen Punkten mit den Er klärungen deö Grafen Bcrnstorss ü bc r e i n st i m m c. Znm Schlnst wurde auf Antrag des belgischen Vertreters beschlossen, das Bureau der AbrüstungSkominisflo», das aus dem Präsidenten London, den beiden Vizepräsidenten Broue- luere und Vcverka, sowie Lord Cectl mrd Paul Bonconr be» UM die Abrüstung. steht, zu beanstragcn, für die morgige Vormtttagssitzung eine Zusammenstellung zu schaffen, die das erste Kapitel über die Abrüstung der aktiven Truppcnbestände behandeln foll. Diese Zusammenstellung soll sowohl die Gegensätze als auch die Gemeinsamkeiten der einzelnen Auffassungen ent halten. Ferner ist das Bureau beauftragt worden, für die weiteren Verhandlungen eine gleiche Zusammenstel lung über die sämtlichen Fragen, und zwar auf Grund der vorliegenden beiden Konvcniionsentwürfe der englischen und der französischen Delegation herzustellcn. Chamberlains Hoffnungen. London, 21. März. Premierminister B a l d w i n erklärte heute bei der Enthüllung eines Sir Austen Chamberlain dar stellenden Porträts, Chamberlain habe durch weisen Rat hier und da allmählich eine Harmonie in Europa erzielt, wenig stens in Westeuropa, wie cs vor drei oder vier Jahren nie mand sür möglich gehalten hätte. Biel von dieser seiner Arbeit sei im Verborgenen geschehen, aber die Ergebnisse bleiben. Es könne wohl sein, daß. wenn Chamberlains Werk dem Geschichtsschreiber zur Beurteilung vorlicgc, man erst erkennen werde, das? die Arbeit, die er für sein Land oeleistct. eine Arbeit war, die allein das Ziel verfolgte, den Frieden der Welt zu wahren nnd die Grundlagen deö Völkerbundes fest und stark zn fügen. In seiner Erwiderung auf die Rede BaldwtnS erklärte Chamberlain u. a., er habe das Glück gehabt, mit aus wärtigen Ministern anderer Länder assoziiert gewesen zu sein, die mit ihm in dem Wunsche übereiiistiminteii, den Frieden zu fördern. Chamberlain fuhr fort: Je länger ich an den Sitzungen in Genf teilnchnie, je mehr ich mit den Vertretern arbeite, um so mehr fühle ich, daß ein großer Teil unserer Rivalität ein künstlicher ist, daß ein großer Teil des Arg wohns, der weiterhin die Beziehungen der Natione" iruv> ii n b c g r n n d c t ist, daß mit Geduld, mit Mut «»8 mit gutem Willen wir die zahlreichen Probleme durch freundschaft liche Uebereinkvmincn löse» müssen, so schwierig sie im Augen blick erscheinen mögen. lW. T. B.) Die kitnfttge Verwendung der Rheinlandbesatzung. iDurch Funksprnch.l Paris, 26. März. Wie Havas mittcilt, ist das Kompromiß, daS heute im Heercsansschuß der Kammer abgeschlossen wurde, aus folgender Grundlage zustande gekommen: Bon den vor gesehenen 2» Divistoncn, ans denen das französische Heer sich i« Fricdenszcitcn zusammcnsctzcn soll, werden die vier gegen wärtig im Rheinland stehenden nicht in ihre alten Garni sonen znrückkchrcn, sondern im Augenblick der Räumung den Dcckungstruppcn längs der sranzöfischcn Grenze zn- getcilt «erden, so daß die Grenzdcckung auch bei der ein jährigen Dienstzeit ebenso stark sein wird wie jetzt bei der achtzchnmonatige« Dienstzeit. lW.T. B.) Der polnische Sejm schon heule geschloffen. Warschau, 26. März. Heute abend wurde unerwartet eine bringende Deimsitziing einberufen. Trotz des gestern gesüßten Beschlusses, den Sejm am Dienstag zu schließen, wurde heute ein Dekret, das die Schließung des Sejm anordnet, in aller Eile angcferklgt und vvm Staatspräsidenten unterzeichnet. Das Dekret ist nun kurz nach 0 Uhr abends im Seim verlesen worden, der svmit vvn iiuii an geschlossen ist. Die Sitzung dauert sedoch augenblicklich mich an. Was damit bezweckt wird, ist im Augenblick nicht sestzustcllen. Aus jeden Fall herrscht unter den Abgeordneten eine grvste Bestürzung. Deutschfeindliche Aeden im Prager Parlament. Prag. 21. März. Im Laufe der Debatte über die Wehr» Vorlage, die jetzt im Abgeordnetenhaus behandelt wird, kam cs seitens der Redner der tschechischen Regierungs parteien zu schweren Ausfällen gegen Deutschland. Hatte schon der Berichterstatter über die Wehrvorlage, der tschechische Natioiialdemvkrat Spatscheck, offen erklärt, daß der Feind in Deutschland und Ungarn stände, so ging sein Partei genosse Jeschck noch weiter und brachte als Begründung sür die Notwendigkeit der umfangreichen tschechischen Rüstungen wieder das alte Märchen von den angebliche« ge heimen Rüstungen Deutschlands vor. Unter stürmischen E«t- rüstungSruscn der deutschen Opposition behauptete er, Deutschland stelle rechtswidrig eine neue Armee auf und treffe Mvbilisierilngöinastnahmen. Die Ausbildung der Reservisten werde unter verschiedenen Vorwänden durch geführt. Die Rüstungsindustrie sei intakt geblieben und nur nach Rußland, Schweden, Holland und Dänemark aus- gcwandcrt. Auch ein Beitrag zur „friedlichen Gesinnung" und „moralischen Abrüstung" des ischechischen Nationalisai'rsl Der neue lkchechische Gesandte in Berlin. Berlin, 21. März. Am Freitag wird der jetzt in Berlin elngetrossene neue Gesandte der tschechoslowa kischen Republik Franttssek China lkowski dem Reichspräsidenten sein Beglaubigungsschreiben überreichen. Ehwalkvivfki ist von Berus Advokat »nd wurde 19l9 Mintste- rialsekretär beim damaligen Minister des Innern Svehla. Im auswärtigen Dienst der Tichccho-Slvivakei erhielt er als ersten Gcsandtenposten Tokio zugcwiesen. Vvn dort organi sierte er den Heimtranspvrt der tschechischen Gefangenen aus Sibirien. 1922 wurde er diplomatischer Vertreter der Tschccho-Slowakci in Washington. Anläßlich eines Europa- urlaubs wurde er dann als Kandidat der tschecho slowakischen Agrarpartei ausgestellt und erhielt im Dezember 1925 ein Mandat als Abgeordneter. Da der jetzige Ministerpräsident Svehla zugleich Chef der Agrarpartei ist, darf man in Chivalkoiviki einen besonderen Vertrauens mann Such las sehen. Der neue Gesandte steht im 12. Lebensjahre. Die Schwierigkeilen in -en Pariser Wirl- schajisverhan-lungen. Paris, 25. März. Wie die T.-N. von unterrichteter Seite erfährt, haben sich die Schwierigkeiten in den deutsch-französi schen Wirtschaftsvcrhandlnngcn, die sich heute vormittag ernst lich zugcspitzt halten, im Lause der Nachmittags- und Abcnd- vcrhandlungen ßum größten Teil beseitige» lassen, so daß man mit einer Einigung sür den heutigen Abend rechnet. Vor allem sind cs die Streitfragen über die Einfuhr chemischer Produkte nach Frankreich, die einer Lösung wesentlich näher gebracht wurden: jedoch wird erklärt, daß in zwölfter Stunde stets mit der Möglichkeit einer erneuten Verschärfung ge rechnet werden müsse. (T.-N.i Neue KommmlisleniiberfüHe in Berlin. Berlin, 28. März. Während die große Demonstratio» der Kommunisten in Steglitz ruhig verlause» ist. kam cs nach Mitternacht ^ni zwei Stellen wieder zu Ucberfälle«, bei denen einzelne Personen von den Kommunisten mit Schlag ringen, Gummiknüppeln und Totschlägern mißhandelt wurde«, so der Führer einer freiwilligen Sanitätskolonnc vom Roten Kreuz s!s, der von einem Ucbungsabcnd kam. Er trug mehrere blutende Kopfwunden davon: ferner ein Rcichsbanncrmann, der jedoch von einer aus seine Hilscrnsc hcrbeigcciltcn Polizei streife befreit werden konnte. Die Zeppelinlinie über -en Ozean. Berlin. 25. März. Dr. Eck euer empfing heute vor mittag einige Pressevertreter, um der Oesfentlichkcit über den angenblicklichcn Stand des Luftschiffbaues und der Verhand lungen über die spanisch-südamcrikanische Lustschisslinic zu be richten. Stach seinen Ausführungen ist damit zu rechnen, daß der Verkehr im ungünstigsten Falle im Oktober nächsten Jahres ausgenommen werden kann. Die Verhandlungen mit der spanischen Negierung haben dazu geführt, daß Spanien in Form von Subventionen ftir ansgcftihrtc Fahrten die Mittel durch Schaffung der Hafcnanlagcn in Sevilla her gibt nnd im Falle einer Einstellung des Fährbetriebes die Aufwendungen vergiftet. Da ähnliche Abkommen mit Argen tinien und später wahrscheinlich auch mit anderen südamcrika- nischen Negierungen zn erwarten sind, ist die Durch führung dcS großen Planes damit endlich gesichert. Die spanische Gesellschaft wird zunächst vom Luftschiffbau „Zeppelin" das im Vau befindliche Luftschiff „L. Z. 127" schar- tern. Daö Schiff wird alle drei Wochen eine Fahrt hin und zurück ausführen. Es werden etwa 15Mi Kilogramm Nutz ladung hierbei ans jeder Fahrt befördert werden können, die zum größten Teil in Post und Paketen, zum geringen Teil in Passagieren bestehen. Die Fahrtdauer wird nach Südamerika 78 bis 89 und zurück etwa 90 bis 19V Stunden betragen, gegenüber 19 Tagen Reisedauer zur Sec. Der „L. Z. 127" hat nicht allein die Aufgabe, der Welt den Be weis sür die Verwendbarkeit dcS Zeppelins über aus- gcdchnte ozeanische Strecken zu erbringen. Er hat gleichzeitig ein drohendes französisches Verkehrsmonopol auf dem Süd atlantik zu vereiteln und für Deutschland einen großen prestigemästigen Wert. Dr. Eckcncr hofft deshalb, daß die 2 Millionen NM., die zur Fertigstellung noch fehlen, aber vom Hanshaltausschnst des Reichstages in diesen Tagen ge strichen worden sind, doch wieder eingesetzt werden, znmal der Ausschuß über die Ausgaben des LnftschisseS nicht richtig unterrichtet gewesen sei. Ich habe eine vorzügliche Verdauung; Wie wäre cs schön, wenn Sie das immer behaupten kvnnlen. Und Sie können es, wenn Sie einfach einen halben Kaffeelöffel Biserirte Magnesia in etwas Wasser einnehmen. Dcrdauungs- beschwerden Irelen niemals plötzlich aus. meistens sind sie die Folgen beständiger Vernachlässigung und wären niemals aufgclrclen, wenn Sie die richliaen Vorsichlsmastregeln ergriffen hätten. Wie viele Magenleiden sind nicht aus übermäßiger Sekretion von Säure im Magen cnlslanden, die Mogcnschwere, Sodbrennen, Brechreiz und viele andere Slörungen, ja selbst Magengeschwüre nach sich zieht. Diserirle Magnesia neulralisierl den Säureüberschuß, mildert den Säuregehalt der Nahrungssloffe im Magen und verhindert die Tnl- zllndung der Magenwände. Bissririe Magnesia ist in allen Apolheken erhältlich. Versuchen Sie sie noch heule. Biserirle Magnesia wird der Schutzengel Ihrer Verdauung sein. § In jeder Apotheke in Pulver- «nd Tablellensorm zu M. 1.50 «nd m. r.ot die Masche.