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Fr^O. 5.»Lr, t«, »r. 10« r«n-s Der Wesse.DonnersIag I« Leipzig. Der Donnerstag brachte tn Leipzig den Abschluß ber Tert t1messe, der deutschen Schuh, und Lebermess«, der T a b a k - und Raucherrequistten messe, lieber den Geschästöaang auf der Texttlmesse, Schuh, und Ledermesse ist ergänzend z» berichten, bas, die Aufträge fiir Saisonbcdars der kommenden Monate bis zum Schluß im Mittelpunkt des Ge» schäst» standen, wobei mittlere und besser« Quält, täten den Vorzug hatten, während Stapelwaren angesichts ber schwachen Kaufkraft der Arbeiterschaft schwerer abgesetzt wurde». Auf d er Tabak- und Naucherrcquisitcnmesse spielten Probeaufträge tn Neuheiten eine beträchtliche Rolle. Die Aus steller hoffen, daß sich hieraus nach der Messe noch größere Nachbestellungen ergeben können. Bon sonstigen Gebieten der allgemeinen Mustermesse sei insbesondere die Korbware ns Industrie zu erwähnen, die auch im Exportgeschäft sehr b e friedigende Aufträge zu verzeichnen hatte. Hier fan. den sich auch amerikanische Warenhäuser ein, die seit Kriegs» bcginn als Kunden ausgeschteden waren, nunmehr aber wieder mit Kaufaufträgen hervortraten. Lebhaftes Auslandsgeschäft ergab sich auch tn böhmischen Glaswaren, insbesondere nach Nord- und Südamerika, England, Belgien, Spanien und der Schweiz. Die Technische Messe weist weiterhin recht stattliche Besucherzissern aus. Seit ihrer Eröffnung am Sonntag bis heute mittag wurde sie ,wn rund 100 000 Interessenten besucht. Heute wurde aus der Technischen Messe die fördertech- ntsche Tagung eröffnet, die im Nahmen der bctriebötech- Nischen Tagung stattfindct, an der die führenden Verbände der Technik und das NeichSkuratorium für Wirtschaftlichkeit be teiligt sind. Gleichzeitig begann der L e i p z i g e r S t u d e n t en- tag, von rund 300 Studenten sämtlicher deutschen Technischen Hochschulen, die unter Führung von 2g Professoren an den Fachtagungen der Leipziger Messe teilnehmen. DaS Geschäft aus der Technischen Messe weist nennenswerte Ab schlüsse tu Werkzeugmaschinen auf, insbesondere nach Amerika. Ebenso sind auf der neuen Brennstoff-, Kraft- und WSrmemesse ansehnliche Aufträge erteilt worden. Weiter liegen sehr befriedigende Aeußerungen aus der Industrie der Gasverwcrtung. Armaturen und Badeöfen vor. Berliner Schluh- und Nachbörle vom 4. März. Im weiteren Verlauf der Börse blieb die Stimmung sehr fest. Insbesondere Schissahrtsaktien und einige Spezialwertc, ebenso Kaliwcrte, profitierten hiervon. Kaliaktien zogen über den ersten Kurs bis zu 4?» an. Schultheiß-Pahcnhvfer gewannen insgesamt gegen den Bortag 7, Ostwerkc gegenüber dem ersten Kurs etwa 5. Ter Absah der Spritinduitric ist bekanntlich sehr günstig. Bank aktien zogen nach den Ansangskurscn um 0,5 K an. Sehr lebhaft und fest notierten auch später Vorkriegspsandbriefe und alte preußi sche Ncntenbriese, die meistens repartiert wurden. Privatdiskont, kurze und lange Sicht 5 K. Die Nachbörse schloß zw»r nicht zu höchsten Tageskursen, aber doch in sich gcsestigt. Im Vordergründe standen einige besondere Papiere, deren hausscartiges Steige» dem gesamten Markt Anregung gab. ES lagen insbesondere die Werte des Spritkonzcrns, sämtliche Kaliaktien und alte Psandbriese auch nach der amtlichen Notiz außerordentlich stabil. Um die Festigkeit dieser Werte zu illustrieren sei erwähnt, daß Schultheiß gegenüber dem AnsangSkurS von 129,5 bis auf 187L5, Ostwerkc nach 114,5 aus 120, Kahlbaum nach 95,25 aus 101 (Schluß 98s, Deutsche Sali nach 110 auf 119,5, Wcsteregeln nach 117 auf 122b anzogen. Schiffahrtsaktien lagen nachbörslich eher leicht ermäßigt, wenn auch ftimmungSgcmäß durchaus freundlich. Hapag 134, Norddeutscher Lloyd ISO, Hansa 140, Hamburg-Süd 108,75. Fm übrigen stellten sich Gelsenktrchen 87, Phönix 74,25, Nombacher 25,125, A. E. G. 90, Farbentndustri« 126,25, Kriegsanleihe 0H7S, SchutzgebietSanleih« 6F5. Am Kassa mar kt war die Haltung überwiegend befestigt, teilweise sogar im stärkeren Ausmaß. So gewannen u. a. Gas und Wasser ö, Habermann L Guckes 4, Tafelglas Fürth 4,5, Kölner GaS 5b, Elcktr. Werk Schlesien 4K und mehrere Papiere 8K. Dagegen büßten u. a. ein Konkordia-Spinner nnd Glauziger Zucker je 2. Am Psandbriesmarkt konnten alte preußische Nentenpsandbricfe teil- weise bis 1 K unter Repartierung anziehcn, ausgenommen waren hiervon Poscnsche Rentcnbrief«. Frankfurter Abendbörse vom 4. März. An der Abendbörfe konnten infolge reger Umsatztättgkelt d>e an der Nachbörse eingetretencn Kursverluste wieder ausgcholt werden, so daß die höchsten Tageskurse erreicht wurden. Am Aktienmarkt nahmen neben Schtssahrtsaktien einige Spezialwerte größeres In teresse in Anspruch, so n. a. Saliwerte, die aus gebesserte Absatzver- hälintsic weitere 3 bi» 8b A> höher gingen. Auch Bankaktien zogen weiter mäßig an. Die Abendbörfe schloß lebhaft in bcscstigter Haltung. 5Aige Rcichsanlcihe 0,872)4, Schutzgebictsanlcihe 0,05, Barmer Bankverein 87b< Berliner Handelsgesellschaft 140, Darm- siädtcr Bank Medio 127,75, Deutsche Bank Medio 127,25, Tisconto Medio 120^87, Dresdner Bank Medio 115,5, Rcichsbank 155, Bnderus Medio 4>b, Deutsch-Luxemburger 80, Gclscnkirchener Medio 87, -Harpcncr Medio 108,25, Mannesman» 85, Manssclder Medio 78, Phönix Mcdlo 75, Nheinstahl Medio 80, Kalt Aschersleben 117, Westeregeln 128, Farbenindustrte Mcdto 12!?,02, Goldschmidt 00,5, NütgcrSwerle 78,75, Hapag Medio 135,25, Norddeutscher Lloyd 180,75, Adler-Werkc Klcyer 42,5, A. E. G. Medio 90,25, Daimler 87, Elektr. Lieserung 9N, Hanswerke Füssen 58, Neckarsulm 48, Thüringer Liefe rung 70,5, Schlickert 81,5, Siemens L Halske Medio 99,5, Badischer Zucker 45,5, Frankcnthal-Zucker 43, Stuttgarter Zucker 45. London, 4. März. Devisenkurse. (Schluß-s Ncuyvrk 4bk>b7, Montreal 4,88,02, Amsterdam 12,12,02, Parts 180/M, Brüyel 100,95, Italien 121,15, Berlin 20,40)4, Schweiz 25,24)4, Spanien 84,44 )4, Liyabon 2.58, Kopenhagen 18,78, Stockholm 18,12)4, Oslo 22,07. HcINngsorS 102,75. Prag 104,00, Budapest 27,75, Belgrad 2,70, Sofia 0,70, Rumänien II,10. Athen 8,48)4. Konstantinopel 0,85, Wien 84,48, Warschau 37,50, Buenos Aires 45,00, Alexandrien 07b<>, Rio de Janeiro 7.25, Hongkong 2/4)4, Schanghai 8 0)4, Yokohama 1/IOK. Mexiko 2,o»/„, Montevideo 50,87, Valparaiso 89,70, Wechsel auf London 45,12. Renyork, 4. März. Devisenkurse. lAnfang.s London 4,85'"/,„ Paris 8,71)4, Brüssel 4b4)4. Rom 4.01)4, Madrid li.IO, Bern 10,25, Amsterdam 40,07, Kovenhagen 25,97, Berti» 28,80. Wochenauswels der Sächsischen Dank zu Dresden vom 28. Februar ISA. 28. Februar 23. Februar Aktiva. R.-M. R.- M. Goldbestand ... ... 21 Nli7 644.- 21 007 644.- Deckungslähig« Devisen 7 057 828.- 7 061 205- Sonstige Wechsel und Schecks . . . 68 628 880.44 67 852 121.04 Deutsche Scheidemünzen 5S 541.31 71 800.96 Nolen anderer Banken 2 896 271.- 4099 034.- Lombard-Forderungen 316 300.- 321 200- Wertpapiere 9030.49 2 826.12 Sonstige Aktiva 8 276 757.95 9 459 953.10 Passiva. Grundkapital 15 000 000.- 15 000 000.- Rücklagen 3 000 000.- 3 000 000.- Banknoten tm Umlaus .... 65 576 950.- 60 692 000- Täglich lästige Verbindlichkeiten . . 4 328 708.07 10 142 85S2I Verbindlichkeilen mit Kündigungsfrist Darlehen bei der Renlenbanii 4 707 480.18 4 625 01522 8694 2Z5.- 9 526 925.- Eonsiiae Passiva . . 6 944 889.94 6 883 984.79 Verbindlichkeiten aus weilerbcgebenen >m Inlande zahlbaren Wechseln I884 4t4.1S 3055 18SSS Die Organisation des deutschen Automobilhandels. Hur Dresdner Tagnng de» Deutsche« Aniomobtthändier-Berban-es. Dir großen Wirtschaftsorganisation«» hgHen^in den Jahren nach -em Krieg« eine Bolxutung erlangt, die in dieser All- gcmeinhett vor dem Krieg« tn Deutschland unbekannt war. DaS gilt natürlich in besonderem Maß« von den Verbänden, die aufstrebende Wirtschaftszweig« vertreten. Zu diesen Wirtschaftszweigen, dt« gerade nach dem Krieg« sich besonders stark entwickelt haben, gehört das gesamt« Kraftverkehrswesen und dt« ihm dienenden Handels, und Gcwevbegruppcn. Vor dem Kriege war jedenfalls das Personenkraftfahrzeug tn Deutschland doch noch mehr Sport» fahrzeug und ein Beförderungsmittel, das im wcscntlickicn den wirtschaftlich und sozial besonders Bevorzugten vor- behalten war. Die Benutzung des Lastkraftwagens stand noch stark in den Anfängen und hätte vielleicht sogar die damalige Entivicklungsstnl« ohne die Regiernngssubvcntionen gar nicht erreicht. Das Motorrad diente vorwiegend dem Sport. Der Krieg zeigte dann die ungeheure Leistungsfähigkeit des Kraft fahrzeuges für wirkliche Verkehrszwecke. Die Entwicklung ging in anderen Wirtschastsländern noch viel rascher vor sich als bei uns nnd führte wett über bas bei nns Erreichte hinaus. Trotzdem haben wir heut« einen Kraftfahrzeug bestand, der den Vorkriegsbcstand erheblich übcrtrifst, und wir besitzen eine Kraftfahrzeugindustrie, deren Pro- duktionsfähigkeit gerade durch die Umstellungsmaßnahmen des letzten Jahres wesentlich gesteigert wurde. Dazu kommt, daß uns nach der im Oktober 1925 erfolgten Acndernng der Ein- suhrgesctzgebung jetzt auch die ausländische Produktion zur Versorgung des deubschen Diarkies zur Verfügung steht. Deutschland besaß einen ans der Zeit vor dem Kriege stammenden alten, gut fundierten nnd hoch angesehenen Automobtlhandel. Ihm gliederten sich in den Jahren, die dem Kriege folgten, eine ganze Reihe neuer Firmen an. Manche von ihnen, di« lediglich eine Konjnnktnrblüle waren, sind inzwischen wieder verschwunden. Daß das geschah, ist ein Zeichen dafür, daß sie sich der gesunden Organisation des bestehenden Automobilhandels nicht anzupasscn wußten. Was geblioben ist, darf im großen ganzen als gesund und als wirtschaftlich zur Bewältigung der Vertcilungsaufgabe not wendig angcsprochcn werden. Dem Antomo-bilhaudel im weitesten Sinne sind übrigens zuzuzählen die den eigentlichen Antomvbilbctrieben dienenden Hilfszweige, also der Handel mit Krafifahrzeugzubehör, mit Kroftsa-hrzeug-bereifungen, die Garagenbetriebe und auch die Neparaturbctricbe, di« bei uns in Deutschland zum größte« Teil mit den Handelsfirmen ver bunden sind. Der deutsche Automobilhandel hat sich im Jahre 1909 bereits im Deutschen Autvmobilhändler-Ber- band seine wirtschaftliche Interessenvertretung geschaffen. Damals in Köln, anfangs naturgemäß in einem verhältnis mäßig kleinen Rahmen aus der Notwendigkeit heraus ent standen, gewisse ihm drohende wirtschaftliche Gefahren abzu wenden, hat er sein« Tätigkeit bald ans die Wahrnehmung des gesamten Interessengebietes ausgedehnt. Der Krieg Hai ihm natürlich gewisse Rückschläge gebracht. Während des Krieges selbst war ja ein Krastsahrzcnghandel in Deutschland fast unmöglich, da alle brauchbaren Fahrzeuge für das Heer und für die dem öffentliche» Interesse dienenden Zwecke in Anspruch genommen wurden. Bei Beendigung des Krieges zählte dcr^ Deutsche Automobilhändler-Verband, der im Mai 1818 inzwischen seinen Sitz von Köln »ach Berlin verlegt hatte, ungefähr WO Mitglieder. Dt« Entwicklung der Kvaftve,- kchrSwirtschast, die dann nach dem Kriege eitnsetzte. hat mttür lich auch dt« Entwicklung d«S Verbände- sehr stark gefördert. Der Deutsche Autvmobilhäudler-Berbgnd zählt heute rinnd 1800 Mitglieder, die sich über das ganze Deutsche Reich ver teilen. Er umfaßt damit fast den ganzen ernsthaften Auto- mobilhandel Deutschlands. Er ist auch di« einzige wirtschaft liche Interessenvertretung des Automobilhandels. Es wäre aber falsch, den Verband lediglich als eine Ver tretung des reinen Aulomobilhandels anzusehen. Cr hat von jeher auch den Nebenzwetgen d«S Automobilhandels seine Aufmerksamkeit zu gewandt, und er Hai gerade jetzt seine Organisation so ausgebant, daß er als Sp i tz e n v c r b a n d für alle Wirtschaftszweige, die zwischen der Kraftsahrzeugindustrie auf der einen Seite und den Kraftfahrzeugkäufern ans der anderen Seite stehen, vertritt. Den einzelnen Gruppen, also dem Personenkrast- wagcnhandel. dem Lastkrastwagenhandcl, dem Kraftradhaudel, den Krastfahrzeugreparaturbeirieben, dem Reifcnhandel, den Ncisenrcparaiurbctriebcn, dem Zubchörhandel und den Zu- behörreparaturbctriebcn und den Garagenbetrieben wird innerhalb des Verbandes durch die Bildung von Fachgruppen die Möglichkeit unmittelbarer Jnteressenwahrung gegeben. Es ist auch Vorsorge dafür getroffen, daß den kleinen örtlichen Vereinigungen, die für die Nebenzwcige des Automobil- Handels hier und da bestehen, die Möglichkeit des körper schaftlichen Anschlusses an den Deutschen Automobilhwndler» Verband, der bereits in seiner Generalversammlung vom Oktober 1823 seinem Namen den Zusatz „NcichSocrband für Kraftfahrzenghaudel und -bedarf" zufügte, gegeben ist. Diese organisatorisch« Zusammenfassung einer ganzen großen eiuhetllsch interessierenden Wirtschaftsgruppe ist not wendig, um di« Berücksichtigung ihrer Interessen im Nahmen der Gesamtwirtschaft wirksam Lnrchzusetzen. Industrie und Handel sind in -er Regel Vertragsgegner. Das bedeutet nicht einen aus Kampf abgestellten Gegensatz. Das bedeutet nur, daß bei der vertragsmäßigen Regelung ber gegenseitigen ge schäftlichen Beziehungen jeder der beiden Kontrahenten natür- lich darauf bedacht sein muß, daß die Lebensfähigkeit seiner Betriebe nicht beeinträchtigt, sondern möglichst erhöht wird. Nachdem in Deutschland fast das gesamte Wirtschaftsleben sein Gepräge durch die organisatorische Zusammenfassung der verschiedenen Betriebszweige bekommen hat, ist es für den einzelnen fast unmöglich, jedenfalls außerordentlich schwer, sich den mächtigen Koalitionen gegenüber durchzusctzen. Er kann es nur, wenn er sich eben auch seinerseits mit den gleich- interesfierten Betrieben seiner Gruppe koaliert. Für di« vom Deutschen Automvbilhändler-Verbande vertretenen Wirt schaftszweige ist durch ihn die Möglichkeit der vollkommenen Jnteressenwahrung jedenfalls gegeben. Der Deutsche Automobilhändler-Verband hält am 8. und 6. März tn Dresden seine diesjährige ordentliche Generalversammlung ab, in der wichtige Fragen seines Wirtschaftsgebietes zur Erörterung stehen, wie die Zusammenschlutzbewcgung in der Amiomobil- industrie und ihr Einfluß aus die Interessen des Auto mobilhandels, die künftige Gestaltung des Pneumatik- und Vollreisengeschäfts, die Neuregelung der Krastfahrzeugsteuer. der Jnnungszwang für Kvaftfahrzeugreparaturwerkstältc« m o. Wenn auch di« schwierig« wirtschaftliche Lage manchen Vertreter des Automobilhandels davon abhalten wird, jetzt die Reise nach Dresden anzutreten, so ist doch mit einem starke» Besuch der Dre-üner Automobilhändlertagung zu rechnen. lieber Geldmarkt and VSrse schreibt die Dresdner Bank tn Ikrem soeben erschienenen Monatsbericht wie folgt: »Der Geldmarkt ist entsprechend dem jetzigen Stadium der Wirtschaftskonjunktur noch flüssiger geworden. Entsprechend dieser Tendenz zur Ztnsabsenkung muß tn ber Wirtschaft das Bestreben ausgelöst werden, sich von den norkandenen Verbindlichkeiten zu befreien und die Ausnahme neuer Schulden möglichst zu vermeiden. Aus diese Weise dürste die Krise, soweit sic aus Srcditllberspannung beruht, also als Krcditkrists zu bewerten ist, automatisch «ine Entspannung erfahren. In der Tat geht der Wechselumlauf ständig zurück. Der Wechsel bestand der Rcichsbank ist »o» 1KSNR Millionen Reichsmark Mitte Januar auf 1820,8 Millionen Reichsmark Mitte Februar zurück gegangen,' auch die Erträge der Wechselsteuer weisen sür Januar nur einen Betrag von 8 Millionen Reichsmark gegen 8,25 Millionen Reichsmark tm Dezember und 8,8 Millionen Reichsmark im Novem ber v. I. au». Die Privatdiskontsätze sind entsprechend der all gemeinen Gcldlage bis auf 5 Prozent für beide Sichten ermäßigt worden. Die Rcichsbank hat eine neuerliche Diskontherabsetzung in Erwägung gezogen, zumal auch die maßgebenden ausländischen Plätze, insbesondere London und Amsterdam, eine wachsende Ber- flüssigung des Geldmarktes zeigen. Eine Bermindcrung der Spanne zwischen Lombard- und Diskontsatz von 2 Prozent aus 1 Prozent ist bereits erfolgt. Diese Maßnahmen der Rcichsbank entsprechen der veränderte» Lage auf dem Geldmarkt, dessen Flüssigkeit jetzt nicht mehr ausschließlich aus den von den öffentlichen Geldern ausgehen den Truck, sondern tn merklichem Umfang auf eine kriscnmäßig be dingte Erleichterung der Geldvcrhältnisse der Wirtschaft zurück- zusührcn ist. Diese Wandlung der Gelbmarktlagc tritt auch darin in Erscheinung, baß Anleihe-Emissionen in wachsendem Umsange mit Erfolg im Inland« untergebracht werden konnten, wöbet man eine Lsfentliche Auslegung allerdings meist noch zu ver meiden suchte. Es Ist zu hoffen, daß allmählich auch der Markt der Realkrebite eine Erholung erfährt. Dte Ermäßigung der BerkausS- bonisikationen sür neue Pfandbrtcs-Emissionen, die jetzt 2 Prozent nicht mehr überschreiten dürfen, bedeutet für die Darlehnsnehmer eine Erleichterung der allgemeinen Konditionen. Die Börse zeigte In dem Bertchtsmonat eine scste Grilndstimmung. Wenn im Verlaus zeitweise Realisationen etnsetzten, so dürfte dies nur vorübergehend gewesen und zum Teil a»f bekannte außenpolitische Ereignisse zu- rückznführen sein: im übrigen ist es «ine durchaus normale Er scheinung, daß die Börse, welche die wirtschaftliche» Entwicklungs- Möglichkeiten bereits für einen längeren Zeitraum tn ihren Kursen zu eSkompticren pflegt, sich angesichts des Umstandes, daß der wirt schaftliche Gesundungsprozcß sich nur langsam vollziehen kann, eine gewisse Reserve anferiegt und eine überstürzte AuswSrtSbcivcgung ber Kurse zu vermeiden trachtet." Planener Bank, A.-G in Plauen. Die 24. ordentliche Haupt versammlung erledigte glatt die Regularien und setzte ein stimmig dte Dividende auflO Prozent sest. Drei satzungs- gemäß aiisschctdendc Aufsichisratsmitgltcder wurde» durch Zuruf wiedcrgewählt. Die Verwaltung hofft, auch im lausenden Jahre, mit dem sich das erste Vierielsahrhundert des Bestehens der Bank vollends, trotz aller Ungunst der Verhältnisse ein angemessenes Ergebnis er zielen z» können. * Bayerische Bodrncredit - Anstalt, Würzburg. Die Gesellschaft hat tm »''gesäusenen Geschäftsjahr 1925 eine» Reingewinn von 47 072 Reichsmark erzielt, von dem OK Dividende aus das 750 000 Reichsmark betragende Aktienkapital gleich 45 000 Reichsmark ver teilt, 1767 Reichsmark als AnisschtSratS-Tantieme gewährt und der Nest zusammen mit dem Vortrag aus 1924 von 15 090 Reichsmark vorgetragen werden sollen Im Bericht wird darauf hingcwiesen, daß die allgemein gehegten Hofsnunge» sich nicht erfüllt haben. Be sonders hart sei in dem Krtsensahr 1925 die Landwirtschaft, die sür die bäurischen Verhältnisse ausschlaggebende Bedeutung hat, betrossen worden. Im Berichtsjahre seien nur 8Klge Feingoldpsandbriese ausgegeben. von denen sich am St. Dezember inSgc'amt 1 741080 Reichsmark im Umlauf befanden. Die Beschaffung geeigneten Deckungsmaterials sei manchmal recht schwierig gewesen, »l» TeilungSmass« sind per 81. Dezember 1925 vorhanden: An zurückbezahlten Aufwertungsbeträgen, Zinsen aus der Barmaflc und Zinselngängen aus den AuftvertungKhypothcken gleich 850 085 Reichsmark, 25 K des Goldmarkivcrte« der bestehenden Hypotheken und der von der Rückwirkung erfaßten Hypothekendarlehen, sowie 10 K der Vorbehaltshypothcken gleich 25 559 297 Reichsmark. Zur Tci- lungsmasse gehören ferner dte im Register eingetragenen 5Kige Reichsanlethe iAltbesitzl gleich l 012 700 Reichsmark. Der Goldwert der anteilsberechtigten Pfandbrief« beträgt 181 000 000 Reichsmark. Dte TelluitgSmafle für di« Kommunalschuldverschreibungen belänft sich nach Abzug der BerwaltungSkosten per »1. Dezember 1926 auf 6022 Reichsmark. Der Goldwert -er Kommnnalschuldverschreibungen ist 26 845 Reichsmark. — Di« Bilanz zeigt folgendes Bild: Aktiva: Kassa 8729 Reichsmark iper 81. Dezember 1924 5547 Reichs mark), Debitoren 1 228 Sil s93S019i Reichsmark, Hypothek-Darlehen 1741113 i776 560> Reichsmark, Zinsraten und Annuitäten 54 806 <l5 256> Reichsmark, Wertpapiere 52 870 i4290> Reichsmark, Inventar l Reichsmark. Passiva: Aktienkapital 750 000 Reichsmark, Reserve fonds 75 000 Reichsmark, Max-Ansbacher-Gedächinisstisiung 25 000 Reichsmark, Kreditoren 375 982 (82 058> Reichsmark, Goldpfandbriefe l 74t 08t» <775 480s Reichsmark, Eigene ZinSichcinc 58 018 (23 025i Reichsmark, Gewinnanteilschcinc 2495 Reichsmark, Gcwinnvortrag 02 762 Reichsmark. * Deutsch« Hypathekenbauk, A.-G. In Berlin. Der nunmehr vor liegende Abschluß sür daS Geschäftsjahr 1925 ergibt Bruttoeinnahmen von 1 082 514 Reichsmark und nach Abzug der allgemeinen Unkosten von 842 722 Reichsmark, der Pfandbricszinsen von 547 072 Reichs mark sowie der Pfandbriesnnkosten von 21288 Reichsmark, eine» Reingewinn von 170 881 (134 047s Reichsmark. -Hiervon erhalten dte Aktionäre 9K Dividende gleich 185000 Reichsmark, und -er Aussichtsrat 13)4 K Gewinnanteil gleich 10 714 Reichsmark, während 25i17 Reichsmark vorgetragen werden. In dem Berichtsjahre hat der Umlauf der Goldpfandbriefe, von denen die erste Serie im Herbst 1924 verausgabt wurde, eine Zunahme von 6 753 800 Reichsmark erfahren. Den Vorschlägen, Balutapsandbricfc im Aus lände unterzubringen, hat sich die Verwaltung bisher ablehnend gegenüber verhalten. An der Verteilung des von der Rcntcnbank- kredttanstalt aufgcnommenen amertkanijchen Kredites hat das In stitut trotz des äußerst geringen Gewinnes mitgewirkt und aus dem Betrage von 300 000 Reichsmark sieben Hnpothckcn auf landwirt schaftlichen Grundbesitz gewährt. Die Ende 1925 vorhandenen M o t d- marküypotheken beliesen sich auf insgesamt 9 154 765 Reichs mark und setzen sich aus 1574 219 Reichsmark Amoriisaiionslwpo- then und 7 580 546 Reichsmark kündbaren Hypotheken zusammen. Als Psandbriesunterlag« waren im ganzen 7 785 205 Reichsmark in das Hypothekcnregistcr eingetragen.' Von diesen Deckungshypotheken entfallen 74 mit 5,84 Millionen Reichsmark auf städtischen und 20 mit 1,07 Millionen Reichsmark auf landwirtschaftlichen Grundbesitz. Im Berichtsjahr war da» Institut an einer von ihr beantragten Zwangsvcrivaltung beteiligt, während Zwangsversteigerungen nicht stattfandcn. Der Pfandbrtesumlaus Ende 1925 stellte sich auf 7 458 l00 il 704 800s Reichsmark, lieber den auf Grund der Vor schriften des Gesetzes vom 10. Juli t926 sich für die Besitzer von Pfandbriefen alter Währung ergebenden Goldmark- und Anfwcrtuiigsbetrag teilt der Bericht mit, daß sich der Aus- wcrtungsbetrag des Hypothekcubestandes am Jahresende auf 24 186 828 Reichsmark belief, der sich durch Goldlinpothckcn und zur Aiiswerlung angemeldeten RückwirkungShypotheken aus 42 974 344 Reichsmark erhöhte. Demgegenüber betrug der VorkriegSviandbricf- umlauf 202 984 100 M. Ein« Errechnung der Auswertungshöh« der Kommunaldarlehen ist tnsolge der »och auSstchcnden gesetzlichen Regelung Nicht möglich. DI« in der Bilanz auSgewiescnen Debi toren betragen 1,12 Million Reichsmark i1,18 Million NeichSmarkt, Guthaben bet Bankhäusern 0,10 Million Reichsmark (0,15 Million ReichSmarks, Kasse 50178 Reichsmark ili 876 Reichsmark), Lombard- iovderungen 0.84 Reichsmark <—>, denen Kreditoren mit 8.87 Millionen Reichsmark <0,86 Million Reichsmark), noch nicht etn- gelöste Kupon» mit 08 290 (—> Reichsmark und Ztnsenreicrvcn mit 108 176 s84 008> Reichsmark gegenüberstehen. Im laufende» Ge schäftsjahre ist et»« b«d««t«nd «rhtiht« Nachfrage nach Goldpsand-