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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.03.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260305014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926030501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926030501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-05
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.03.1926
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Ide. 1« SeN- S kommen sollten, wiegen nicht so schwer, al» da» sortaesetzle ve» schimpfen und Lcklechtmachen der Jufit». E» stt M«t »tchttg, das, sich Dr. Wulfsen srüher sür die Abschaffung der Gesängnt». geistlichen eingesetzt habe. Der Minister weist de» Vorwurf zurück, daß Dr. Wulfsen gewissermaben mit jeder neuen Re gierung ein neuer Mann werde. Hu den unerhörten Angrissen de» Adg. Gieweet ans de« Reicksprüsidenten sag« Jnstizuiinistcr vtlnger im EinverstLnd, nis mit dem Ministerpräsidenten folgende»: Selbst ein» fana tisch links eingestellte PerlSnlichkcit müsse anerkenne», das, der Herr ReickSpräjideni daS Heer nach Dentschlaud znrückaesührt und sich trotz seiner monarchistischen Einstellung bereitgefunden Hube, sich der Republik zur Bersltgnng z« stellen, daß er da» Amt mit Seldsioerieugnnng nnd Selbstüberwindung traft seines hol en Alterö übernommen und sich al» ein gerechter und gütiger M'-nin erwiesen habe, der auch von den politischen Gegnern geachtet werde. Abtz. Böttcher lKvnim.) wiederholt die Angriffe auf die Justiz. Er erhält vom Vizepräsidenten Dr. Eckardt zwei Ordnungsrufe. Nachdem ei» Antrag auf Schluß der Debatte angenommen worden tsi, wird zur Abstimmung ucrschrlttcii. lieber den Antrag der Sozialdemokraten aus Streichung der Gesängnisgeisilichcii wird namentlich ab- geüiiuuil. Ein Teil der NechtSsozialdemokrate« hat den Saal »erlassen. Wahrend und nach der Abstimmung werden von den Koimin,niste» faule Witze gerissen und einige Recht?- und ViukSsoziaideuwkratc» geraten hart aneinander. Vizepräsident Dr. Eckardt bittet, die Würde des Haukes zu wahren und verkündet sodann daS Ergebnis der Abstimmung: Der Antrag a"f l*"«ng der Gefängnisgeistliche» ist mit 44 Stimmen der Nüraerlichen gegen 84 Stimme» der sinken abgelehnt. 18 Abgeordnete fehlen. Auch der Antrag aus Aushebung des Verbots der kom munistischen Presse in den Gesangenanstalten wird tn iianienllicher Abstimmung abgelchnt, und zwar mit 44 Stimmen gegen tzl Stimmen. LI Abgeordnete fehlen. Die übrigen kominnnislischcii MinderhcitSanträge finden ebenfalls keine Mehrheit. Der Jnsiizetnt wird nach den Anträgen dcS Hanöhalt- anSsthiisseS cV verabschiedet. Gegen das Gehalt des Jnstiz- ministerS stimmen die Kommunisten und einige Linkssozlal- dcm'>kraten. ES folgt die Beratung dcS Gesetzentwürfe- über die Gewä!frnn<l von SlraNreiheti» der in nnscrem Blatte bereits auszugsweise wicbergegeben worden ist. Abg. Renner lKvmm.s behauptet, baß die Vorlage ver schandelt worden sei. Mit starken Ausdrücke» wendet auch er sich gegen die Justiz nnd den Minister Bünger. ES würde eine Racheinsiii gegen jeden politische» Gegner geübt. Der Eniwnrf sei keine Amnestie, sondern eine Verspottung der- jenigen, die ainnesticrl werde» sollten. sAustcr den Kom munisten sind zeitweise nur acht Abgeordnete tm Saale an wesend.i AlS Renner von .moralischer Vcrlumptheit einiger hervorragender Richter" spricht, schreitet Vizepräsident Dr. Hübichmann ein. Die Ausdrücke, die der Abg. Renner fortwährend mit größtem Siimmciiausivgnd gegen die ganze deutsche Justiz braucht, können kaum noch überbvten werden. Abg. Bethke iSvz.i erklärt tm Namen seiner Partei freunde. das; dieses mit den Grundsätzen, die tn der Amnestie vorlage zum Ausdruck kämen, einverstanden leien. Soweit man über den Emwnrs hinaus noch Wünsche habe, werde man diese im RechlSauSichust vortragcn. Abg. Dr, Lachs iSoz.I weist daraus hin, daß die Vorlage auS einem Anträge der sozialdemokratischen Fraktion hcr- vorgegangcn sei. Sie entspreche aber nicht in allen Punkten diesem Anträge, denn sie enthalte Einschränkungen, die be- deutlich seien, um io mehr, als man nicht daS Vertrauen habe, das; die Bestimmungen immer so an>gewendet würden, wie es wünschenswert ici. Nachdem ein Antrag auf Schluß der Debatte gegen die Stimmen der Kommunisten angenommen worden war, wird beschlossen, die Vorlage dem Nerhisansschuß zu überweisen. Nächste Sitzung: Dienstag, I Uhr, Tagesordnung: Zweite Beratung des Geschäftsberichtes der Landes-Brand. Versicherungsanstalt ans das Jahr 1VL4. — Erste Beratung des Antrages des Abg, Böttcher ans Hinzuziehung von Vertretern dcS Arbciter-RadiokliibS Deutschlands zu den Beiräten bei den Nundsunkgcscllschasten. — Erste Beratung des Gesetzent wurfes über die Aushebung der Schönbiirgiichen Renten. — Erste Beratung dcS Gesetzentwurfes über die Auflösung der Fainilienanmartschaften. — Gottesdienst slir Gehörlos«. Sonntag, SslN Uhr, tn der Kapelle der Taubstumme,lansiall, Chemnitzer Straße 2. Pfarrer SrSmer spricht über Matlb. 2«, 8« dts <6. Anschließend AbcndmahlSseter. — 4. Mädcheubernssschule. Ausstellung von Schülerinnen» arbeiten aus einigen Klagen der Schule morgen Sonnabend, 13 bis 5 Uhr, und Sonntag, ll bis k> Uhr, tn der Zweigstelle der Schule, Wiiidiinibienstrahe 12. Erdgeschoß. Eintritt lret. — »Vioöktk Itachrschtm" — S.MSr, 1«, Me Sedenkseler sür die sudetendeutschen Märtyrer Seit, stad, -te Brrlalguag leiden am der Gerechlt-aeU «aille». Das Martyrium -er Su-eleu-eulschen. Wer tn dem bi» auf de» letzten Platz aefüllte« großen Saale de» AuSsteUungSpalatte» dies« Gedenkfeier sür Sudeten» deutschland miterleben durste, der wird mit einem Gefühle ttesfter Ergrtssenhei« den Heimweg angetreten haben: denn wa» er hier erlebte, war nicht nur eine «heran» feierliche Sedentseier, e» war darüber hinaus der lebendige Ausdruck der unendlichen Leiden, denen unsere StammeSgenoffen kaum hundert Kilometer von u»S entsrrnt um Ihre» Deutschtum» willen unterworfen sind. Dem Redner de» Abend», dem ehe- maligen Mitglied de« Prager Abgeordnetenhauses, Herrn Dr. Var ran, hat sabrelanaer Aufenthalt tm Prager Kerker die Kraft seiner Beine, da» Helle Licht seiner Augen geraubt: aber seinen hohen Glauben an eine bessere deutsche Zukunst, seiner tiefen Liebe zu seinem Deutschtum haben Prager Kerkerwände keinen Abbruch zu tun vermocht. Sie haben ihn zum Märtyrer gemacht, wie e» die 58 vor sieben Jahren von den Tschechen erschossenen deutschen Männer und Frauen geworden sind, deren ehrendem Gedenken die Ver anstaltung galt. — Und als sich die Versammlung spontan er hob. um den zu ehren, der um seine- Deutschtums willen so ge- litten, ohne irre zu werden am deutschen Volke, da bedeutete dieses ehrende Erheben zugleich die tiefinnere Vesahiing eine» Zusammengehörigkeitsgefühls und das Gelöbnis, unseren deutschen Stammesbrüdern in fremdem Lande zu helfen, soweit e» irgend tn unserer Kraft steht^ Der außerordentlich starke Besuch bewies, bah nunmehr auch in Sachsen die Erkenntnis sich durchsetzt, was wir unseren bedrängten VolkSaenosien zu danken haben und waS wir ihnen schuldig sind. Wir zweites« nicht daran, das» die Ortsgruppe Dresden des Sudeten deutschen Hetmatbundev, die diese ein- druckSovlle Gedenkfeier veranstaltete, bald eine gleichholic Mitgliederzahl wird ausweisen können wie die bis setzt wcsent- iich stärkeren österreichischen» bayrischen und schlesische» Grnvveir. Bon der mit feierlichem Blumenschmuck umrahmten Bühne ans sprach der 1. Vorsitzende der Ortsgruppe Dresden des Sudctendeutschcn HeimatbundcS Herr Vergrnt Eydam Worte der Begrüßung. Er gedachte der vor sieben Jahre» am 4 März Gefallenen, um sodann die Bedeutung deS Sndetcn- dcutschtumS als eines Schutzwalles, an dem sich die slawische Welke noch immer gebrochen habe, zu betonen. Der SelbsterbaltungSkamps der über dreiundeinhalb Millionen Sudetendeutlchen sei nt^I aussichtslos, wenn ihm von außen Kräfte zngeführt würden. Aber nur selten fände man in NeichSdentschland und bisher namentsich In Sachsen das richtiae Verständnis kür die TtammeSaenosien ienseit» der Grenze. Werde der sudetendrutscbe Wall zerrisirn, so dringe daS Slawentum in reichSdeutsche Gaue ein, werbe der Bestand der deutschen Kultur gefährdet. Nach Beitritt zum Sudeten- deutschen Hctmatbund könne den Bedrängten manch« Hilfe ge bracht werden. Die wertvollen künstlerischen, mit starkem Beifall auf» genvmmenen Darbietungen rahmten, dank der Kunst der Vortragenden, dank aber auch der sehr sinnvollen und wohl- erwogenen Zusammenstellung, den Höhepunkt des AbendS. die Gedenkrede Dr. BaeranS überaus wirksam ein. Sie waren nicht Selbstzweck, und es würde daher zu weit führen, jeden einzelnen Umstand zu erwähnen. ES wirkten mit: Frau Maria RSSler-Kcuschnig, Herr Karl Jank^Hoff- mann, beide von der Dresdner Staatsoper: Herr Professor Karl Pretzlch, dt« Dresdner Liedertafel unter Leitung dcS Herrn Hofbapellmeisters Pembaur, Herr Johannes Paul lDicze), der u. a. ein Gedicht deS anwesenden Herrn Richard Ulbricht vortrug. das Vortragendem und Dichter reichen Bei fall etntrug. — Es war ein erschütternde» Angenblick, ak» die letzten Töne dcS von Herrn Karl Jank-Hossmann mit edelstem Ausdruck gesungenen: »Selig sind, die Verfolgung leiden" verklangen, und der seines Deutschtums wegen ver- folgte, leidende Dr. Bacran, von zwei Herren gestützt, da» Rednerpult betrat, vom stürmischen Beifall der ergriffenen Zu- Hörerschaft begrüßt. Dr. Vaeran versetzte sich im Geiste an die Gräber der toten Märtyrer und weihte ihnen ernste Worte des Gedenken» Wo Menschen schweige», «üsscn Steine reden. Ephtalteö habe die Spartaner im Thermopnlenpasie verraten. Ein Stein künde den Frevel, llnd als Judas Jschariot den Herrn verriet, erbebten die Steine. Im Weltkriege übten die Tschechen Verrat, und nun sprechen die Grabsteine der dcnlsche» Märtyrer von diesen Toten, die ihr Volk geliebt hätten über alles in der Welt. Nicht nur Toten, auch den Lebenden' gelte die Verheißung: Selig sind, die Verfolgung leiden »m der Gerechtigkeit willen. Der Redner schilderte eindringlich die Not der Sudeten- deutschen, die harte Willkür des tschechischen Regiments, die tn höhnend krassem Widerspruch zu den Nebenkarten MalarykS <»Dt« Grundlage «Her tschechische» Politik ist bi« H»«»»tt4U"i Aber trotz de» verrate», trotzversaille», trotz de»Z«s«»»«n. bruch» verliert Dr. vaeran nicht den Mut. «lcht den Glauben an Deutschland. Er erinnert an Glorbano vruno» Wort über die göttliche Krast der Deutschen und mahnt eindrtualtch ,u Ausgabe allen Partelhader», zur Einheit. Glaube, Liebe ». '> Hoffnung sollen sich wieder vereinen tu unserem Her»««. I- wehem Gedenken an die erschollenen Frauen preist er bi« Kra> die Mutter, al» da» uns Heiligste auf Erden. Und nun sei unser aller Mutter Germania krank: ihr müßt« unser« Lieb, gelten. Er möchte htnauSziehen in alle deutschen Gaue, e>» Evangellniann de» Glaubens an eine bessere deutsche Zutun >. Und wen» seine Augen, die im Kerker trübe geworden sind bald wohl auch ihren letzten Glanz verloren hätten, so wolle er doch einen Frühlingstag »och erleben und spüren können, einen deutschen Frühling. Dan« werde er die deutsch« Fugei >' in unvcrstcglicher Krast bofsnungSstart und sroh, dt« alten, lieben Lieder singend vorbetsckreiten hören und — wenn ancv wohl erloschenen Auges — sie segnen. Blut wolle zu vlut und Geist wolle zu Geist. Die toten Märtyrer stärkten da» Gefühl des Berbundenscin». Ihnen gebühr« unser Dank. Als Dr. Baeran geendet hatte und von zwei Herren zu seinem Platze gesührt wurde, erhoben sich die Anwesenden vv» ihren Plätzen. Ergreifend wirkte der unmittelbar anschließende Gesang Herrn Jank-HossmannS: »Ruhe tn Frieden" (Litanei von Franz Schumanns und da- von der Dresdner Ltedertasei außerordentlich wirkungsvoll gesungene »Ich batt' einen Kameraden", das in kurz abgerissenem Marschtakte so vvr- gctragen wurde, al» höre man eine vorüberztehend« singende Truppe: erst ganz leise, dann immer mehr anschwellenb, nm wieder ganz fern und leise zu verklingen. Der 1. Vorsitzende Herr Vergrat Eydam sprach abschließend allen Mitwtrkcndcn seinen Dank auS und fordert« zum Bei tritt -um Sndetendeutschen Hetmatbunde auf. Für Selbfl-esllmmungsrechl un- Frelhett. Eine Kundgebung der Sudctcndcutsche». Prag, 4. März. Die deutsche Rattonalpartei in der Tschccho-Slowakei hat aus Anlaß der siebenjährigen Wieder kehr de» Tage-, an dem die Tschechen mit Waffengewalt bi« Deutschen in Karlsbad, Kaaden, Sternderg t« ihre Knechtschaft zwangen, an die sndetendeutschen BolkS- genosscn im Ausland« eine Kundgebung gerichtet, t« der e» heißt: Zu« 7. Mal« sllhrt sich der Tag. a« de» «ehr «l» fünszig deutsche Volksgenosse« mu dr» Ideale» de« Selbftbestt«, mungsrechtS und der Freiheit «» Herze« »,ter de» Kugeln tschechischer Soldaten gcsallen find. M, gedenken dieser Bluttat in Schmerz und Trauer n«d ehre» das Andcnke« der Gesallencn. indem wir er»e«t gelobe», t» dem Kampse für Selbstbestimm»ng»recht n«d Frei» heit »ich, z« erlahme». Wir da»ke» »»sere» vrüder» l« Deutschen Reiche «ad in Dentschvsterreich dafür, baß sie. wi« in früheren Jahre«, auch heute diesen Gedenktag in würdiger und feierlicher Weife begehe«. Diese Ehrung unserer Tote« ist nutz ein Beweis der über alle künstlichen Staatsgrr»,e» hinaus greifenden nnverbrüchlicheu Not» und Schicksal», gemeiuschaft, die durch das Lo» unserer Märzgefallene» noch sester gekittet wnrde. — THeater »« «asaplag. Sonnabend erstmaNg ^teb« »»d Trompetenblase n", Lustspiel tn beet Akten von Han» Stur» und Hans Bachwltz. Spielleitung: Adolph Rodelt. — Sonntag, k-4 Uhr nachmittag: Wiederholung de« dretakttgen Märchen» ^«r Schusterprtnz" von I. Plvp. Spielleitung: Harr» Klein. — Vorverkauf tm Ncka, Jiivalidendank, Johannstraße 8, und Theater» reftaurant. — Sonderbellage. Unserer heutigen Nummer liegt et» Prospekt „Oester» GcschäsiShanüboch" ber Verlagsbuchhandlung Rtchmch Oetter, Berlin. bei. . Fsinderlrärren sollten alle Atnderpslegerinnen weniger zu Schlummer* und Scherz» liedchen veranlassen, sondern vielmehr zum eifrigen Bemühen um das körperliche Wohl des Säuglings. Wie oft werden langeLiedchen gesungen, wo durch Bestreuen der nassen und wunden Körperstellen mit dem Daienol-Kis dcr-Puder alsbald die Schmerzen des Kindes behoben sind. H k AWAMW WWW i»WWWWWWWtz Ssosn IAs6sn«iirinsr nur Wurmloir „conrnave»»««»' »otitucNrno«>,«»«> un«> »aNürnrntlo» Ner,i«»er: re»I-^§»o«I,«I»». am Saargontor V«r>»n«I oacd »u,»>rt». so daß die Aufführung wiederholt werden muß. Die Meinun gen waren geteilt, doch ging das Publikum willig mit und spen dete bei einigen Stücken spontanen Beifall. Läszlü spielte eigene Kompositionen sür Farblich! und Klavier, eine drei- sätzige Sonalina und cls Präludien und hielt eine bin- führungsrede, in der er den heutigen Stand der Farbltchtmusik eriäuierte. Um die Möglichkeiten der Bühne zu zeigen, wurde sein Farblichtkirivier nicht benutzt, sondern die HilsSapparate deS Theaters. Sein blendendes Klavierspiel unterstützte nicht nur seine Idee, sondern war der große Gewinn der Ber- anüaltung. Bei der Wiederholung wird Kammersängerin Elisabeth Feuge zum ersten Mal Lieder mit Farblicht söhne Worte) singen. Läszlö wird auch an anderen deutschen sowie schwedischen Bühnen seine Farblichtmusik vorsühren, weil daS Theater seinen Absichten bei weitem am geeignetsten ist. -f Professor Dr. Theodor NSldcckc, ber in Karlsruhe lebende Altmeister der orientalischen Philologie, konnte feinen sio. Geburtstag begehen. Aus diesem Anlaß sind ihm vom ReichSpr>indenken v. Hindcn-bnra und zahlreichen her vorragenden Persönlichkeiten deutscher Universitäten und Akademien sowie den wissenschaftlichen Gesellschaften de» Jn- «nd Auslandes Glückwünsche und Ehrunnen zuteil geworden. ck* Ein deutsches Ehina-Jnstitn« ist letzt unter Leitung de» Sinologen Professor Wilhelm der Universität Frank furt angegliedert worden. Es soll daS Verständnis de» Abendlandes für asiatische, besonders chinesische Kultur und GcisteSwisienschaft fördern helfen. i* Ein Amerikapa!ast in Madrid geplant. Unter dem Vorsitz des Jnfanien Fernando ist zwecks Errichtung eines Amcrtkaoalastes tn Madrid ein Ausschuß gebildet worden. Die Kosten sollen von in Amerika lebenden Spaniern und von Amerikanern, die tn Svanicn ihren Wohnsitz haben, auf gebracht werden In dem Palast sollen neben einer bedeuten den Bibliothek ständige Ausstellungsräume für amerikanische Erzeugnisse oller Art geschaffen werden. ck Ein Grab ans der Gotcnzeit. Aus der Halbinsel Krim wurde bei Arbeiten in einem Stelnbrnch ein Grab entdeckt, in dem ein weibliches Skelett lag. Der Schädel war mit einem goldenen Diadem nnd verschiedenen anderen Gegen ständen ans massivem Gold geschmückt. Wissenschaftliche Er klärer siibren das Grab ans die Ostqotenzeit zurück. 1- E n internationaler Kritikerkongrcß lrll in den erste» Tagen des Mai in Paris siattsinden Tie Einladungen gehen von der Bereinige.:«» der Pariser Kritiker auS. deren Präsident. Pani Ginisty. einige Einzelheiten über di« Orga nisation mitactcilt bat. Die Verhandlungen deS Kongresses werden in dem Institut für geistige Zusammenarbeit statt finden, das von seinem Direktor Luchaire für Liesen Zweck zur Verfügung gestellt worden ist. Der Minister des Acußere» Briand billigt die Idee und hat jede Förderung zugcsggt. Tie Pariser Stadtverwaltung wird einen Empfang im Rat- Hause geben. Die Einladungen sind bereit» an dt« Presse- Vereinigungen de» Auslandes verschick« worden. -s- Ein sapanischcs Museum in Venedig. Venedig wird tcht auch ein öffentliche- Museum ostasiatischer Kunst er halten. wie tm »Cicerone" mitgeteilt wird. Der Inhalt de» Museum» entstammt bec umsangretchen Sammlung von Werken japanischer und chinesischer Kleinkunst, die der Prinz Heinrich von Bourbon. Gras von Bardi aus seinen zahl, reichen Retten zusammengebracht hat und deren Katalog von Justus Brinckmann und Shinkikt-Hira versaßt ist. Die Doublctten dieser etwa 80 000 Stück umfassenden Kollektion sollen versteigert werben, und mit dem aus dem Verkauf ge- lösten Gelbe soll der dritte Stock des Palazzo Pesaco bet S. StaL als Museum eingerichtet werden. Der T erreichlum -er Polarwell. Wir stellen un» die Polarwelt noch Immer al» da» Gebiet de» »ewigen Eise»" vor, al» eine kalte Wüste, in der nur wentg gedeiht. Aber diese Anschauung entspricht durchaus nicht den Tatsachen: vielmehr gibt e» tn der Arktis eine erstaunliche Fülle von Tieren und Pflanzen. DaS acht besonder» deutlich aus den Forschungen und Sammlungen hervor, die die Deutsche Südpolar..Expedition vor mehr als zwanzig Jahren aus dem Schisse »Gauß" burchgcsühn hat DaS Werk dieser Expedition, das unter der Leitung ihre» Führers, Geh. Rar Erich v. Drygalskt. auSgcarbeite» wurde, umsaßt bereits zwanzig Bände sowie zwei Atlanten und wird binnen kurzem vollständig vorliegen. In einem Vor- trag tn der Berliner Gesellschaft für Erdkunde machte D>»> galskt Mitteilungen über die zoologischen Ergebnisse, die den Tterretchtiun der Polarwelt in hellstem Lichte zeigen. In den zoologischen Bänden be» ExpedttionSwerkeS werden 8046 Arten beschrieben, darunter nicht weniger als N10 neue. Der Rand des Inlandeises zieht allcrdtnaS dem Tier- und Pflanzcnleben eine unübersteiglichc Grenze. Aus de» Felsen d?S GaußbergeS wurden nur ein Moos und wenige Fleckten gefunden: in ihnen lebten zwei Rhtzopoden. vier Rotlkeren und eine Tareigrade, aber keine Insekten und keine Milben In den Lavahöhlen nistet ein blendend weißer Sturmvogel, die Pago, drvma. von der nur die schwarzen Augen und der schwarze Schnabel sichtbar sind, wenn der Vogel über die EtSkläcken huscht: sodann findet man hier im ewigen EtS die kleine «chwarze Sturmschwalbe, den sogenannten PeterSvoael. der auch In allen Ozeanen hinter dem Schisse auf dem Wasser her fliegt. Der weiße Sturmvogel lebt von kleinen leuchtenden Krebsen, die er sich zur Nacht tn dein Eibrei sucht, der an den Schoüenrändcrn auSgevrcßt wird. Im Meere aber herrscht selbst am Rande des Inlandeises ein reiche» Leben. Da kommen an schönen Tagen die Robben heraus und sonnen sich mit ihren Jungen, die sie tm Oktober werfen. Die großen Kaiser pinguine wandeln da» ganze Jahr über tn Scharen bi» zu WO Stück daher und besuchten mit ihrem gravitätischen Gange La» Expeditionsschiff. Eigentliche Meerticre gibt eS in Fülle Auf der Winterstation wurden lü Arten Fische, darunter fünf un bekannte. gefunden. Die Bvdenregionen sind von Unmenge« großer und kleiner Flohkrebse belebt: man konnte diesen, ge fräßigen Tierchen Robben und Pinguine zum Skekettieren anvertrauen, denn schon innerhalb vterunbzwanzia Stnnben hatten diele Krebse die Tiere vollständig von allem Fleisch be freit. Di« kleinste OrganiSmenweU des Plankton zeigt ein« große Emvfindlichkeit gegen die Schwankungen ber Jahreszeit: ihre olühliche Entwickln««, aab bereit» von dem Herannah«» de» Sommers Kunde, al» Temperatur nnd Salzgehalt de» Meerwasscr» noch nicht» davon erkennen ließe«. Bücher und Feillchrillen. X Pa»l >. HI»dev»«rg. »e» Deutsche» Reiche» treuer «ckart- Kin Leben«- unt» vbaeatteebilb von Victor Ottmann. Mit eine» nrucn Hinbcnburg.VIlbnt» tn Dopprltondruck non Pro«effor Arthur Kamps. Ter Vcrfallcr entwirft ein knapp nmrtsirne». aber Inhalt» reiche» vhatokterbilb unsere» aroßen Führer». Sr arbeitet an dieser Hclder.arslalt mit sicherer GcsialtunaSkraft da» Wesentliche -ecau»r Ta» Vorbild die schlichte sittliche Gr»ße und den ruhenden Pol in unserer amacregten Zeit. tVaterländische Verlag«- und Kunslanstakt. Bert«» LW. «l.» X »rummacher, Maria, U»ser Nrohoairr der «ettl. El« Ted««»- btld Fr. Adolf Kruminachcrd au» leinen Briefen gestaltet. >72 Seiten >d Bildleiten. Neue Ausgabe S. bt» lS. Tankend. Leipzig lur« Koehler L Amelang. — Friedrich Adofs Krummacher. vor 160 Fahren al» Dichter und Kirchenmann über di» Grenzen Deutsch- taub« HInau« beliebt und volk«iamllch. IN nenerdlng« besonder» durch die wette Verbreitung der nun dreibändigen TethNbiographIe Wilhelm v. Kügeigen» a!» dessen väterlicher Freund und 'väterrr Schwiegervater wieder zn einer allbekannten Gestalt grworden. So lag r» nahe, da» tiebenSwllrdige Leben» und Charakterbild da» vor Fahren eine Snkelln au» ceinen Brieten aestaitrt ha« da» letzt aber im -Buchhandel vergriffen war tn einer neuen Ausgabe wieder darzubieten Dir N Btldieiten. die diele Ausgabe zieren, dringen u a. auch zahlreich« von Krummacher» Snkelln künstlerisch au»- gesübrte Silhouetten. X Rom I» der Renaissance. Von Ferdinand «regorovt»»- I uns 2. Teil. tVerlag Albert Langen München.» X Jüdisch« Weltstuauzk Von Richard Lew tu lohn sMoruüj« tHoffmaun u. Lampe, Berlin-Hamburg.)
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