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^ 267, 15. November 1S12. Künftig erscheinende Büchet. «örl-Eattb. Dtich». B«chtzs>ld-I. 14168 Georg Müller Verlag, München A Zur Versendung liegt bereit <Z) Das Byrongeheimnis von Carl Bleibtreu Geheftet Mark 3.— /^enau 100 Jahre verstrichen, seit das Phänomen Byron emporstieg, bei welchem Dichtung und Leben so reich verflochten. Seit 1905 das Pamphlet seines Enkels Lord Lovelace erschien und 1909 der Gelehrte Edgcumbe eine neue These über das Byron-Geheimnis aufstellte, weshalb Lady Byron sich von ihm trennte, wurde das Interesse für diese Rätselsrage aufs neue rege. Bleibtreu, der gründlichste deutsche Byronkenner, weist nun nach, daß alle bisherigen Lösungen unrichtig, daß ein viel ernsteres Ge heimnis zugrunde lag. In glänzender Analyse der Byronischen Poesie findet er auch in dieser ein Mysterium, nämlich die Entwicklung eines dilettantischen Lord bummlers zum Übermenschen unter dem Einfluß einer schweren Seelentragödie. Nicht auf Erdichtung, nicht mal auf Übertreibung beruhen diese düsteren Stimmungen von Gram, Reue, Verzweiflung, sondern auf Wirklichkeit. Überzeugend wird be wiesen, daß in den 1812 entstandenen Thygoliedern der Schlüssel zu allem liegt, was bisher jeder logischen Ausdeutung spottete, daß die glückliche Ehe mit Lady Byron, deren Wesen man meist ganz falsch darstellte, lediglich an „unvermeidlichen Folgen der Vergangenheit" scheiterte, daß die angebliche Incestberichte im Manfred sich auf vollständig andere Vorgänge bezieht und daß Lady Byron unter unab wendbarem Zwange handelte. Nach Bleibtreus Enthüllung, die sich gleichzeitig auf ihm einst in London von autoritärer Seite anvertraute Tatsachen stützt — er verkehrte intim mit Verwandten Byrons —, ging Byron schon früher in der Jugend eine Ehe ein. Das Ganze liest sich wie ein spannender Detektivroman, in dem sich Glied an Glied der Indizienkette schließt. Vor Erscheinen liefere ich mit 401« und 7/6