Volltext Seite (XML)
^ 198, 26. August 1912. Nichtamtlicher Teil. vörsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel 9773 Thomas Nelson «L Sons in Leipzig. 9786 1ti6 Like ok Oeueral IZooiü. 1 Prell L Cie. in Luzern. 9788 Lautier: Ober 2u8amlN6N86t2un§ und Xalorienwert einiger ^ekoebter Spesen. 1 ^ 1 Lr. 25 ct8. Alfred Schall in Berlin. 9783 v. d. Lider: Uadaine LnZsI. Loman. 3^;§eb. 4^. M. L H. Schaper in Hannover. 9800 *I1eine: Leitkaden der 1'rieüin6N86Üau. Oed ca. 1 ^ 75 -Z. *3ebuiebl: InLueIit8tudien in einer deut8eben liambouillet- 8tamni86bäkerei. Oa. 4 *8pann: Leitkaden der ^Aritrulturebelnie. Oeb. ea. 2 I. Schnellsche Buchhandlung in Warendorf. *Langenberg: Jugendpflege. 50 H. 9797 Simplicissimus-Verlag G. in. b. H. in München. *8imp1iei88imu8-ki1d6rdo86n. ä 20 H. Xr. 7. vis Vo§6lrei86. Xr. 8. Die Oötrenkadrik. 9798 Gerhard Stalling Verlag in Oldenburg i. Gr. 9789 Strecker L Schröder in Stuttgart. 9785. 9795 Ola886n: Oie Völker Luropa8 rur jün§. Lteinreit. 4 *Strecker L Schröders Vogelmerkbüd)lein. ü 30 Heft 3. Rabenvögel. Heft 4. Störche und Reiher. Heft 1. Die Eulen. Heft 2. Stare, Pirole und Würger. Bernhard Tauchnitz in Leipzig. 9795 lauebnitr Ldition. *Vol. 4357. Hieben8: Hie Londoner^ 1 ^ 60 §eb. 2 ^ 20 -Z; 0ri8.-068ebenlrbd. 3 E. Ungleich Verlag in Leipzig. 9796 *Sick: Die Prinzessin am Spinnrad. 1 50 geb. 2 ^ 50 Verlagsanstalt Alexander Koch in Darmstadt. 17 1 2^Ä^50 ^o^oration. XVI. dabrZan§. ttekt 1. — 8em68terband XXIX, XXX. Oeb. je 15 Werbe-Vcrlag Oskar Meister in Werdau i. S. 9780 IVIon^bekte kür erkoIZreiobe KündenderdunZ. ?ro dabr^an^ George Westermann in Braunschweig. 9787 VVe8termann8 klonat3bekte. Xr. 673. (8ept. 1912.) 1 ^ 50 H Verbotene Druckschriften. BrantSme, Das Leben der galanten Damen. Mit historischen und kritischen Anmerkungen. Deutsch von Willi Alexander Kästner. 3. Auslage. Deutsche Verlagsaktiengesellschast, Leipzig. Strafkammer des K. Landgerichts Bayreuth. Unbrauchbarmachung, giss, des Anz.-Verz. L. 22S/I2. Urt.-Bch. 117/12. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 4088 vom 23. August IS12.) Nichtamtlicher Teil. Kunst und Kunsthandel. VII. (VI siehe Nr. 171.) Herbstaussichten für den Kunsthandel. — Kunst im Rheinland. — Gemäldekunde. — Rekordpreise für Bilder. — Kunstvandalismus. — Neue Bilder und Bücher. — Schicksale von Kunstsammlungen. Früher als sonst wird man in diesem Jahre an das Nahen des Herbstes gemahnt. Der Kunsthändler wird im allge meinen darüber nicht böse sein. Die Paar F-remdenstädte werden unter der Ungunst des Wetters vielleicht etwas leiden, der Sortimenter, der von dem Fremdensegen nicht viel ge nießt, hat gegen das mürrische Gesicht des Himmels Wohl weniger einzuwenden. Er weiß, daß sich dann die Kauflust des Publikums eher wieder regt, denn wenn man nicht mehr so ins Freie kann und Bäder und Sommerfrischen nicht bis lief in den Herbst hinein bevölkert sind, dann besinnt man sich eher wieder aus sein eigenes Heim und denkt daran, ihm hier und da einen neuen Schmuck zu verleihen oder sich ein Werk anzuschaffen. Sehr wichtig wird für jedes kommende Herbst und Wintergeschäft Wohl immer das sein, was der Kunst händler an Neuheiten zu bieten hat. Und hier ist die erste Forderung wieder, daß der Verleger ihm mit zugkräftigen Novitäten die Schränke füllt. Ob das der Fall sein wird, wissen die Götter. Im allgemeinen dürste die sommerliche Ausbeute nicht ungünstig sein, und gerade die Verleger vor nehmer und teurer Kunstblätter werden auf den Ausstellun gen manches verheißungsvolle Objekt gefunden haben. Frei lich ist auch hier eine Elementarweisheit, daß immer alles anders kommt und manches verlegerische Kalkül sich als Fehl spekulation erweist. Leicht ist das Geschäft des Verlegers in unserer Zeit ganz gewiß nicht. Neuheiten soll und muß er bringen, sonst ist er von vornherein ein toter Mann. Und wenn er sie bringt und wie er sie bringt, er weiß nie, wie es Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7g. Jahrgang. ausgeht und wie das Verhältnis zwischen Risiko und Absatz sich gestalten wird. Daß über solche Bedenken hinweg es noch wirklich mutige Verleger gibt, erlebt man immer wieder. So ist jetzt die Herausgabe eines Van Gogh-Werkes im Gange, das den bescheidenen Preis von mehr als 4Ü0 »// haben wird. Allerhand Hochachtung vor solchem Wagemut! Die Freunde Van Goghs werden sich freuen und vergnügt die Hände rei ben. Ob sie das Werk kaufen werden, ist eine andere Frage. Denn es ist eine erwiesene Tatsache, daß die größten Schreier für eine Sache niemals mit ihrem Geldbeutel zu haben sind. Vermutlich hat die großartige Ausstellung der 100 Van Goghs in Köln am Rhein diesen kühnen Plan reifen lassen. Nun, er wird gedeihen, und die Kunsthändler werden hier einmal zeigen dürfen, was sie können. Ein Werk über Franz von Defregger verkaufen, kann schließlich jeder. Aber eins über van Gogh, das dazu noch einige hundert Mark kostet, nicht. Hier wird also die Intelligenz des Kunsthändlers mit dem »Kunstverständnis« des verehrten Publikums oder auch mit seiner Blödheit, ganz wie man es nennen will, einen schö nen Welllauf beginnen können. In ganz besonderem Maße mit Kunst reich gesegnet ist in diesem Jahre das Rheinland. Schickt man sich zu einer Rheinreise an, dann steht unter normalen Umständen der Sinn zu allernächst nach Naturgenüssen. Man will reben- bewachscne Berge und Burgen sehen und halbverfallene Festungen und Schlösser, aus deren Fenstern die Romantik herausfchaut und uns in ein wehmütiges Sehnen nach der Vergangenheit einwiegt. In diesen nassen Augusttagcn wurde einem diese altgewohnte liebe Schwärmerei gründlich ver dorben, und mit dem nun mal nimmer ruhenden Sinn, mög lichst viel von der Reise für den Beruf zu profitieren, war man froh, als die Türme des großen, heiligen Köln auftauch ten. Dort ist die Internationale Ausstellung des Sonder- 1274