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2 Die v. Hochberg in der Oberlausitz. Nun berichtet das Nekrologium der Franziskaner zu Görlitz, daß nach dem Jahre 1361 „Frau Agathe v. Welkov," geborene v. Redern, bei jenen Mönchen „für ihren Mann Heinrich und für dessen Vater Johann" ein Jahresgedächtniß, und später, daß ein „Walther v. Welkov" eine ewige Messe gestiftet habe?) Die Vermuthung liegt daher sehr nahe, daß diese Agathe und dieser Heinrich die Aeltern von dem einen jener Brüderpaare v. Hoberg auf Wilka und Bora gewesen sein mögen, umsomehr, da das eine dieser Paare dieselben Vornamen, wie Vater und Großvater, nämlich Heinrich und Johann führt. Das andere Paar, Conrad und Tiezmann mit Namen, dürfte viel leicht zum Vater jenen Peter v. Hoberg gehabt haben, der 1391 mit zwei Bewohnern des dicht bei Wilka gelegenen Dorfes Rudelsdorf „wegen eines Weges" Streit hatte/) woraus sich ergiebt, daß auch er in oder bei Wilka ansäßig war, und der 1394 „in seinen vier Pfählen" von Tiezmann v. Gers- dorf erschlagen ward, wofür der Mörder zu Görlitz in die Acht gethan wurde?) Zeitgenosse von diesem Peter und jenem Heinrich v. Hoberg und wohl zugleich nahe Verwandten derselben waren ferner Nicolaus v. Hoberg, der schon 1362 Pfarrer in dem nahen Ostritz war/) 1391 mit der Stadt Gör litz einen Kauf (um 14 Mark) abschloß, und für den 1399; nach seinem Tode, von dem Pfarrer zu Görlitz ein Jahresgedächtniß mit Messe und Vigilie ge feiert ward?) und sodann Sander v. Hoberg, der 1397 von Hans v. Biber stern auf Friedland die Landeskrone'als Äfterlehn erhielt?) Aus alle dem ergiebt sich, daß Wilka das Stammgut der v. Hoberg in der Oberlausitz war. Wir behandeln zuerst diese beiden Wilkaer Linien der Herren v. Hoberg. I. Da werden denn zuerst erwähnt die Brüder Tiezmann und Conrad als zu Wilka gesessen. Die v. Hoberg in der Lausitz waren damals ein gewaltthätiges Geschlecht. Jene beiden Brüder scheinen irgend einen Straßenraub verübt zu haben. Da schickten denn sogleich nach Neujahr 1392 die Görlitzer ihren Stadtschreiber zu dem damaligen Landvoigt von Görlitz. Herrn Anshelui von Ronow, der eben auf der Burg Rohnau bei Hirschfelde residirte, und ließen ihm „Tiezmanns und Kunrads Hobergs Sachen" melden, um seinen Rath darüber zu vernehmen. Auf einem bald nachher von dem Landvoigte nach Budissin berufenen Tage von Land und Städten ward neben anderen Geschäften auch verhandelt „wegen Tyczemanns Hofe zu Wellkaw," und wenige Tage später rückte man von einem Städtetage zu Löbau aus (um d. 25. Januar) unter des Landvoigts eigener Führung sofort nach Wilka und „nahm daselbst den Hof ein." Die beiden Brüder führte man gefangen nach Görlitz und legte sie in den Thurm. Der Adel des Landes 9 17. 8er. rer. Iu8. I. 299 tz. 6ürl. lib. »otie. et reevKn. 6örl. lib. voe. et xroscript. I. 98. ') Schönfelder, Marienthal, 77. «) Görl. Rthsrechn. ') Carpzov, Ehrend, I. 283.