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Jetzt liegt der Vierung Schlußstein dir zu Füßen; Wüst wuchernd Kraut entsprießt dem Säulenknaus; Die Föhrenwurzel hat sich eingebisseu Und längs der Laibung rankt der Epheu auf. Doch srohe Menschen zieh'n heut zu den Zinnen, Die Zither klingt, des Liebchens Locke weht: — Raubburg und Kloster sanken in Ruinen! — Was Gott in uns gebaut, noch heut besteht. Oybin, 24./7. 92. , ^ ' v. Stephan. Wenn es in dem Begleitbriefe zu diesen werthvollen Gaben heißt: „Lebhaft ist mir dabei die Erinnerung an den Besuch des von Ihnen dort oben im alten Rittersaal mit so viel Hin- gebung und Sachkenntnis begründeten und geleiteten Oybin-Museums wieder gegenwärtig geworden. Sie können im Hinblick auf diese verdienstvolle Schöpfung wirklich sagen: non omnis moriar!" — so meinen wir, daß Or. von Stephan aner kennen wollte, die mit Anlage dieser Sammlung von uns der so heißgeliebten Heimat gern gewid meten Opfer und Mühen. Aus Heimatsliebe geschah es denn auch, daß wir den „Oybinverehrer" Or. v. Stephan einige Wochen nach seiner Rück kehr nach Berlin ersuchten, uns in ein paar Zeilen die Eindrücke zu schildern, die Oybin und seine Umgebung in seiner Seele wachgerufen. Dieser Wunsch fand in bereitwilligster Weise Erfüllung, mit der Berechtigung, diese gewiß ganz einzige und geistvolle Charakteristik unserer Berge, diese Folge guter und angebrachter Gedanken in weitere Kreise tragen zu dürfen, und zwar zu Nutz und Frommen unseres so reizvollen Zittauer Gebirges. Hier möge man sie im Wortlaute lesen: „In den leider nur sechs Tagen, die ich dort zu Ausflügen verwenden konnte, bin ich auf