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Eine Warnung für Moskau Kein Rats i der U « en . Versetzen-sich YkldßuwiMO « IX IIIOIIJLRMMr. Des For-in DMC Waffe-sticht set text der Kote n die System-ie tmsz in der es abgelehnt viel-. sie-us littssruifiitieusetttäqeuutifisiereul nnd zu Wicht-u Der Wortlaut der Note I London, 21. November. Die cinfchneidende Maß nahme der Regierung Baldwin wurde Rahwa in folgendem Aktikfe mitgeteilt: uuswäketses"siiihH"2l. November 1924 Sirt Die Regierung S. M. ntiifte die Verträge, die von der früheren englischen Regierung mit der Regierung der Sowieirepnbiilen abgefchloffen nnd am s. Angnft unter-zeichnet wurden. Ich habe die Ehre. Ihnen mitzuteilen, daf- die Regierung S. M nach reiflicher Erwägung es fiir unmöglich an fieht, die Empfehlung zn geben. daß diefe Verträge dem Parlament sur Prüfung vorgelegt werden oder daß sie dem König überfandi werden« um die Ratifikation Sr. Maiefiät zu erhalten. Genehmigen Sie nim. Anften Chamberiain. Der Staatsfekretär für Aeußcrcs hat auch noch « ziv ei weitere Briefe an den russijihen Geschäfts träger gerichtet, die im Laufe der Nacht veröffentlichil werden sollen. Zustimmung bei der englischen Presse »·X London. 22 November. Wie »Dann Erpreß« wissen will, bedeute die Erklärung, daß die Note der Sounets vom 27. v. M. verschwunden sei, die höfliche Umschreilmna für die-· Tatsache, d a ß sie v er nich t et wurde. Durch dieses diplomatische Manne-r werde Rakomski die Demütigung erspart, seine Rote zurück nehmen zu müssen. Im »Dann Chronicle« wird die Hoffnung ausgedrückt, daß die Regierung keine gün stige Gelegenheit vorbeigehen lassen werde, um ein angemessenes Abkommen mit Russland zur Wiederherstellung der Handels beziehungeu abzuschließen. Inder »Vine ning Post« wird die britcschc Note an Rnßland als Zeichen begrüßt, daß die R e g i e r u n g B a l d to i n s im Gegensatz zu der Maedonalds H e r r im e i g e ne n Hause sei. In Moskau, schreibt das Blatt, werde man seht erkennen mtglem daß die Anerkennung der Sowietreaierung dur England wieder am ören würde, wenn die antibritiskhe Propaganda sortdanere. Wie die ~Westminster-Gazcite« nennen auch die »Timeö« die Note der britifchen Regierung eine W a r nung für Moskau. Das Blatt vertritt übrigens die Ansicht, daß die Aktion der Regierung Baldwins dies Schaffung normaler Beziehungen zwischen Ruvland und England besser fördern werde als die dauerndenl Zugeständnisse der Regierung Macdotralds. Ein neuer Norm-Kredit für Frankreich X Paris, 21. November Der Finanzministcr Element-l hat in der Kammer einen Gesetzentwurf vor gelegt, der die Eritis-um« eines neuen Kredit-I in Höhe von 100 Millionen Dollar vorsieht den die Wortlaut-Bank der französischen Regie rung gewährt Handelsminilter Rayualdy bat einen Gesetzequ vorgelegt, der bezweckt, die Eingange zöllc für eine gewisse Anzahl von Erzeugnissen zu er böhetp Frankreich und die mawktanische Frage Telegramnt unsres Korrespondenten ch. Paris, 22. November. In hiesigen Regierungs kreisen verlautet, daß der englische Staatssekretär Cyamberlain hauptsächlich deshalb nach Paris zu kom men gedenke, um in der M a r o k k o f r a g e mit Her riot eine Aussprache zu halten. Jn London sind näm liclj darüber Mitteilungen eingetroffen, daß Frank reich beabsichtige, sich aus Grund des Hans-Insch spanischen Marokkovertrages über die . ukun t des spanischen Einflußgebietes ins Marokko direkt zu verständigen« unter Ausschaltnng Englands. Die englische« Regierung vertritt den Standpunkt, daß nach der Räumung der spanifchen Zone ei n e ne u e Sach - e geschaffen se , die es notwendig mache, die marokkanische Frage in einer interalliierten Konserenz zn untersuchen und zu diesem Zwecke nuch Italien mit heranzuziehen Dieser englische Standpunkt wird in Paris vorläusikclz abgelehnt. Die ersten Verhand lungen werden si ) demgemäß nicht leicht gestalten- Ein gefährlicheg Vettraucnsvotum Mißmut-eins Uebertaichnugimappver Music-links Gomit Wert den Stoß Die zweite Phafe des Antsfaieismui Von nistet- wissend-Indessen « Rom. ts. November » Seit das Rumpsparlament in Monteettorio er offnet wurde, ist die autifascistische Bewegung zweifels ohue in die zweite Phase ihrer Entwick lung g et re te n. Die erste Phase war die der reinen Opposition, der Opposition, die von den Kommunixten bis zu den »Konstitutionellen« reicht und mit dem « all Matteotti ihr entscheidendes Werk begann. Alles wasl vor dem furchtbaren Morde lag, war Vorbereitung. Es folgte die Periode entscheidender Wirksamkeit wahrend des vergangenen Sommers, die nun durch das Ferti bleiben von den Sitzungen der Kammer gewissermaßen als abgeschlossen erscheint. Dieser Sommer aber war die Vorbereitungszeit derer, die man die ~zweite Opposition nennen konnte:derGiolittianer, der Liberalen, der Kriegsteilnehmers nnd Kriegs nerwundetenorganisatirnen. Es war d«i·e Zeit der lang samen Loslösung aller derer, die Mussolini bisher ge stützt hatten, vom Faseismus. Erst jetzt tragt diese Zeit ihre Früchte, erst ietzt, durch die Konstituierung zder ~zweiten Obposition«, tritt der Antifascislnus in seine zweite Phase. « » Der alte Giolitti, immer noch einer der starksten Politiker Italien-T tadelt das Fernbleiben der »,,ersten Opposition«, weil es au sich eine unkonstitutios nelle Handlung ist, die sich für die »Wächter der Ver fassung« nicht ziemt. Er selbst ist zu den Kammer sttzungen erschienen nnd mit ihm auch die Vertreter all der Gruppen innerhalb der Kammermehrheit, die sich in letzter Zeit innerlich von der Regierung getrennt haben. Der Verhandlun ggegenstand war auch zu nächst ein wenig versänglichoen di e Auß e np olitit. Die große Programmrede Mnssolinis war außerhalb des Parlament-'s gehalten worden. Die stets regie rungsfreundlichetn mehr oder weniger geistreichen Reden, die eine Anzahl fascistischcr Abgeordneter über die auswärtigen Beziehungen Italiens hielt, machte Montecitorio ans einige Tage zu einer Art von them rifcher Academie. Auch die »zweite Opposition« konnte da ruhig zuhören und hätte ebenso rn ig abwarten können, wäre nicht am Ende der Debatte das Votum gewesen, iibcr dessen Sinn lange die größte Unnat hcit herrschte-. I Erst hieß es, Mussolini verlange am Ende der Debatte nicht nur ein Vertrauensvotum für feine äußere Politik, sondern für seine Politik überhaupt. In dieiem Falle hätte die »du-ene Opposition« gegen die Regierung gestimmt. Dann verbreiteten einzelne faicistifche Abgeordnete in den Wandelaängenwies derum das Gerücht, das» Vertrauensvotum solle nnr für die auswärtiqe Politik gelten. Und da sie offenbsjr von oben infpiricrt waren, die Oppositionellen euch nichts oder wenig gegen den Außenminister Mussolint einzuwenden hatten, . bereitete sich das Rumpfparlament auf ein einstimmige-s Vertrauens ootuxn vor. Doch das war alles nur die Vorbereitung zu einem parlamentarischen Ueberraschutigs m a n ö v e r d e s ..d u o e«. In seinem Schlußwort zur auswärtigen Debatte erklärte er, daß die Außerk politik ein so entscheidender Teil feiner Gefamtpolitrk fei, dass er das Votum .iiber diese Vudgetposition als ein Votum iiber seine gesamte Tätigkeit etraebtr. Die Ueberraschung) war unverkennbar. Aber man kann nicht listigen aß sie der Regierung Nutzen gebracht hätte. ielleicht wäre die «Mehrbeit« noch eine Woche, d. F. bis nach der Debatte itber die Zinnenvolistih intakt Te lieben, hätte sich Mussolini mt einem einfachen ’otum begniigt. ! Denn Giolitti ließ sich nicht überraschen. In kurzer Rede, der das Haus atemlos lauschte, erklärte er, daß er zwar für die Auszenpolitik der Regierung gestimmt hätte, keineswegs aber Für deren Innen ,politit stimmen könne. Klar und eutlich schallte bei der namentlichen Abstimmung d as ~11 o« d e b Acht zigjährigen durc? den Saal. Nur sechs der anwesenden Abgeordne en schließen sich ihm an. Sechz undzwanzig enthalten sich der Stimme, darunter Or iando und die Vertreter der Kriegsteilnebmer. Der blinde del Croix erklärt sttr die Vertreter der Kriegsverwundetem daß er zwar für die Regierung stimme-, deren Jnnenpolitik aber keineswegs billige. Was ist das, so sollte man meinen, gegen die 816, die der Regierung ihr Vertrauen ausgesprochen gaben? Und doch ist diese Abstimmung entscheidend. g ist ein gefährliches Vertrauens votum, das zur Konstituierung der ~zweiten Oppo sition-« geführt hat. Ganz abgesehen davon, daß die Zusammensetzungder Kammer nichtmcbr dem Willen des Landesentspricht iund viel leicht nie entsprochen hat), muß man zu obigen Stim men die geäamte »erste Opposition-« hinzurechnen. Die Debatte ii er die Jnnenpoiitik ditrfte der Regierung weitere Gegner bringen. Selbst die Recht-liberalen Salattdras, die heute noch Mussolini stützen, die Recht-B katholiken, vielleicht sogar einige Nationalisten kbnns ten abbröckeln. Der Isolierung des Fafcismng im Falnde wird bald auch die Isolierung im Parlament Ouktxi-. ·-. . .-1 . Im Zentrum aber all der susammenlanfenden Linien steht Gioliiti. Der alte Piemontefe hat einen guten Teil der Fäden in Händen. Und zum Glück des Landes kann man gewiß sein, daß er seine Macht ausschließlich- dazu gebrauchen wird, um den furcht baren Zusmnmenprall zu vermeiden, den der gewalt tiitiac Geist innerhalb deö Fascismus und die Jntrans figenz der »ersten Opposithn« herbeiführen könnten. Der Faseicmus hat an Boden verloren » Erklärunan Muth-links X Rom, 22. November-. ~Giornale d’Jfalia« be hauptet, Mussolini habe gestern vor dem fafcistifchcn Groåzen Rat zugegeben, daß de r Fasci s m u s an B o enver l o r en habe, aber das Verlorene zurück gewinnen müsse. Manche Jrrttimer seien von ihmund vonder Parteibegangen worden. Die Zeitung meldet weiter, daß Mussolini schließlich die Abfenduua eine-Z Zirkvlars an alle Parteifektionen vor-geschlagen habe, in de m d i»e Aufre ch t - crhaltung von Ruhe und Ordnung ein gefchckrft wird. Der qtcpit Kranvrsnz Vynvkcmkgavensofif ffTexegramm unsres M-Korteivondentcu , München, 22. November. Die Auseiuasidersetzuns ;gen über den Streit zwischen Kronprtnz Rupprecht und Ludendorlsf waäsen sich immer mehr zu einer großen po itis en Afsaire ans, in die weiteste Kreise hineingesogen werden nnd an der letzten Ende-s auch die Regierung kaum achtlos vorübergehen können wird. Die ueueste Wen dung der Dinge wurde herbeigeführt durch ein Rund schrejhen des Vorsitzenden der bayrischen Ogizierss verbande, Oberst v. Tannheim, in dem die Ans auung vertreten wird, jeder ehemalige Offtzier s et au jetzt noch an seinen Fahneneid gebunden und habe in Kronprinz Rupprecht seinen König zu erblicken. Es müsse nicht nur Eintreten für Kronprinz Rupprecht in seinem Streit mit Ludendorfs gefordert werden, sondern jeder Offizier sei dem Kron prinzen grunigåtzlich «undedingte Treue bis tn den Tod« s ldig. Jeder Offiaier, der gegen diese Anweisung verstoße, sei sofort aus den Ofsizierss vereinigungen a u s z u st o ß e n und fortan nicht mehr als Kamerad zu behandeln. « Dieses Rundschreiben hat nicht nur in den hinter Ludendorff stehenden völkischen Ossizierskreisen grosze Erregung verursacht, sondern auch bei vielen sonstigen Mitgliedern der Otsiziergvereinigungen Widerspruch ausgelöst. Es wird daraus hingewiesen, daß der seiner zeit dem König von Bayern geleistete Fahneneid nicht nur durch die staatliche Neugestaltunsj erloschen ist, son dern auch dadurch. daß König udwig I Lin den Umsturztagen von 19180fööiziere und Beamte ausdrücklich ihres ideö ent« Ost-des bat. Ida-entity M II den ebenauk· Ofsizierstretfeth die deute a I V eam fe km Qui-I des Staates Hexen. betont, daß ein derartiges Treueqelsbnu gegen her dem pro-Grimm Rappe 3tu eines schweren Kot-List am ten pflichten « . status-ges and staat amt· drin s chaue. Du Ma- badeu M ieg o M Insespt , dak mit einer spaltuaa du pfui-var s- esu rech. act lata wies-. wenn It 0 nach tu Wer Runde ein Vermittlungan criola sat. Tiesge ende Erbitterung in der Beamten« sum - Seharsee seiest der Spitzen orguni ationen B. Berlin, N. November-. sEthgener DrabtberithtJ Die Aufbesserung der Beamtenge älter um 1234 und 10 iProz-end über dte wir bere is gestern berichtet-z wir t sieh nach Abzug der Steuern folgendermaßen aus; Vesoldnngsgrnnre lll: Ihr ledige B ainte Uniang sit M» Ende UVW M. ibisher 80 nnd ttb M.s, stir verheiratete Beamte mit zwei Kindern 10 bis ist,-i tbisher 120 bis ttit MI- Besoldnngsgrnnne VII: site ledige V anite mbb bis M M. thisher th bis M NU, fiik verheirdatete Beamte Tit-Wo bis 888 M. ibisher 221 bsg M M. ; Besoldnngsgrnpne X: iiir ledige Beamte 850 bis 496 M. ibisher M bis 450 M.), siir net heirate;e Beamte lis- bis bis M. ibisher ötti bis M M. ; Besoldnngsgrnnpe xlllx stir ledige B amte 495 bis 880 M. thisher 450 bis 800 PU, iiir ver heiratete Beatnte 547 bis 982 M. ibisher M bis 846 M.). Zn diesen Zahlen treten noch die Wohnungsgelds visithiiiir. Die neue Erhöhung der Beamtenbegtige hat das soziale Unrecht nicht wieder gutgemacht, das bei der lebten Neuregelung der Beaznteubesoldung ,den untersten Klassen zugesngt wurde. Es scheint aber, Idaß bei den Vertretern einiger Länder » die neuen kStitze wegen ihrer Unzulanizlichteit Lscharien Widerspruch gesunden ha en. Dies gilt besonders stir Preußen und Wnrttemberg. sDie württembergische Regierung will nach dem »Vor« »wärts« ihren Berliner Gesandten beauftragt haben, bei der Reichsregierung stir die Besqldungsgrnpvekk 1 bis 6 mindestens die doppelte Aufbesserung zu ver langen. als sie für die mittleren nnd höheren Gruppen vorgesehen ist. Fu der Beamtenschast selbst bat die ski- nge soziale itcksiebtnahme aus die wirtschaftliche otlage der Klassen 1 bis s tiesgebende Er. bitterung ausgelöst. Die Spitzenorganism tionen der deutschen Beamtenschaft, mit Ausnahme des Reichsbundes der höheren Beamten, richteten an den Reichsrat ein Telegramm, in dem sie gegen die Besoldungsregelnng Einspruch erheben, weil die stir die Beamten der unteren und mitt leren Gruppen vorgesehenen Zulageu völlig unznreichend sind. Außerdem wollen die Vertreter der Spitzenorganisationen heute beim Reichskanzler und beim Reichssinanzmimster noch ein mal persönlich vorstellig werden. Protest des Landesausfchnsses Sachsen Der Landegauzschnß Sachsen des All gemeinen Deutfchen Beamtenbunded nahm in seiner Sitzung vom 21. d. M. Stellunåx zu dem Ergebnis der Verhandlungen über die Erhö ung der Beamtengehälter vom 20. d. M. Es wurde einmütig zum Ausdruck gebracht, daß die Geha l t g - erhöhung keineswegs den Bedürfniser dernnteren und zum Teile der mittleren Beamten Rechnung trägt, so daß eine um gehende Korrektur dieses Verhandlungsergebnisseö not wendig ist. Neben einer entxprechenden Eingabe an die Reichöregierung richtete er Landcgausfchnß des ADB. an die sächsische Staaatsregierung ein Schreiben gleichen Inhalts. Der Nachtragshanshalt 1924 348 Millionen Fehlt-ewig VDZ. Berlin, 22 November-. Ein N achtr ags - sum Reichshausbalt für 1924 ist am Freitag vom Reichbrat angenommen worden. Unter Hinzurechnung der Ziffern dieses Nachtragsetatg ge staltet sich der bekanntlich vom Reichstag noch nicht erledigte Haushalt wie folgt: Er schließt in Einnahme und Ausgabe mit 6 Mil liarden Mark ab. Der ordentliche Haushalt der all gemeinen Reichsverwaltnng weist 5,3 Milliarden Mark an- Einnahmen auf. Ihnen stehen Ausgaben von 5,1 Milliarden Mark entgcgdew und zwar 4,9 Milliar deu an fortdauernden un 250 Millionen an ein maligen Ausgabenköo daß sich ein Ueberfchuß von 181 Millionen ergibt. er außerordentliche Haushalt der allgemeinen Reichsverwaltung zeigt einen Ausgabe- Hzrkikt sphaci am Geäfhfjåsäsa fest F Paris, 22. November. (Eig. Drahtbericht.) Herriot hat, wie der ~Quotidicn« meldet, gestern den Generalsekreiär des Völkerbundes, Sir Drummond, empfangen. Herriot erklärte seinem Besucher, daß Frankreich, das als erste Großmacht das Genser Protokoll unterzeichnet habe, jetzt auch zu seiner Unterschrift stehen wolle. Die sranzösische Regierung wünsche dem englischen Kabinett entgegenzukommen, sei aber nicht in der Lage, irgend welche wesentlichen Bestimmungen des Protokoll-is opfern zu können. Die veuisch-frapzissischeu" Wirtschafts- Verhandtungen Telearckmm unsres Korrensondenten ch. Paris-, Y. November. Die nächste Sitzung der deutsch - französischen Konferenz über einen vorläufigen Handelövcrtraa findet am Moan statt. In der Unterroduna, die der Führer der deutschen Deleaation mit dem Handelsminsitcr hatte-, wurden die Sachverständian gewählt, die Izu den nächsten Besprechungen herangezogen werden sollen. Unruhe-i in Singapore X Siugaporh 21. November. (Reuter.)· Infolge andauernder Gerüchte über Entführung von Kind ern griff die Volksmenge Jndcr an verschiede nen Stellen Singapores an. Ein Inder und ein Chincse wurden getötct. Die Polizei wurde bedroht. Anscheinend handelt es sich um einen V erfuch von Agitatoren, Unruhcn zu stiften. NobprierrE Bon stnk Thiess Der Rethtbanwalt Maximilian Robespterre ans Arrtiz«ei-ijielt im Jahre 1784 einen zweiten Preis von der Qiiadeinie in Mctz fiir ein Kanalprojekt, um das sta) niemand beworben hatte und dessen Lösung nieman den interessierte. In seiner Denkschrift spricht er die Erwartung aus, daß sein Reformvorschlag »nicht ver geblich dem weisen nnd jungen Monat-then vorgelegt« werde, »der jetzt auf dem Throne sitzt. Wir haben als Garantie dasiir die heilige Leidenschaft, sein Volk zu beglücken, die den Grundzug seines erhabenen Charak ters bildet«. In derselben Denkschrist zu seinem Kaval projekt nimmt Nobespierre auch den unehelichen Kindern gegenüber einen streng moralischen Stand punkt ein iobwohl er selber fast ais uneheliches Kind zur Welt gekommen wäre), und beweist sich als unent wegter, von Ehrfurcht zum herrschenden Regime er füllten höchst sittenstrenger Mann. Jm Jahre 1786 war dieser selbe Anwalt Robes pierre Mitglied der Academie von Arras geworden. Jn einer fast zweistündigen Rede bekannte er sich mit: Entichiedenheit zum entgegengesetzten Standpunkt . ". J Abermals zwei Jahre später steht er an der Spitze der Unznsriedenem fanatisch der Politik hingegeben, erfüllt von der Idee der Menschenrechte, dabei von so zarteni Nervensystem, daß der Gedanke an Blutver gießen ihn schaudern machi. Und als 1791 der Erfinder eines Schnellseuergeschützes ihm sein Projekt vorlegt, lehnt er es entrüstet ab, weil es den Prinzipien der Menschliche-it widerspreche. Wer ist dieser zarte, pseudoelegante, ewig lächelnde, jede Unmäßigkeit fiirchtende, jede gewaltsame Geste betrachtende Herr? Ein Bruder des großen Blut nned aus det Revolution? Ein Namensvetter des stinders der Gnillotine? Nein, es ist der Robess piekte, Robedpierre selbst. Es gibt nur ein en Robes pierrex den königdtreuem liebedieneriseben Advokaten s Arraö, den furchtsamem von zartester Menschenliebe Yüllten Abgeordneten, den moralischen in Sittenftrenge medMäßigkett erstarrten Prediger, den innerlich unsiche ten, makßlod eitlen, mißtrauiichen, tückisch-liebenswürdi n Po itiker, den Tugendbold, den größten Schmeichler-, se te vor dem Volke-gestanden, den Nero in Puder « cke nnd Schnallenscbnhem den blutgierigen Lasset-nun nnd den frdmmelndem von geheimer, zvfticher Inaäeffiillten Erfinder nnd Stellvertreter MIM M- Die Fülle dieser Gesichte, der wilde Mummens Pchanz dieser tollen Grimassen, Geste eines segnenden fassen und zornslammende Gebärde eines Despoten, Tanzmeisterzierlichleit und Machitrieb, Wahnsinn, Blutgier, maskierte Angst, gepeitschte Kühnheit, er starrte Religiosität es ist alles in ein e m Menschen enthalten, in ein häßlich-Einiges kaltes, lächelndes, böses, sein gezeichnetes, unheimliches Gesicht ge schrieben. Wie bemerken Widersprüche, die uns im Augenbick unvereinbar scheinen. Das Urteil über den ; grdßten Menscheråsresser der Revolution hat die Ge-» schichte gefällt, do J die Problenmtik seines Wesens he dars einer Lösung Diese Ausgabe, sür Robespierre die Formel zn finden, geht über die Vezgflichtung der Historie hinaus. Sie mußte einem anne vorbe halten bleiben, der, mit hedentendem historischen Rüst zeug ausgerüstet, gleichzeitig die Jnstinkte und Er fahrungen des scharfsichtigen Kriminalpsychologen zu eigen hat. Hans v. Hentig schrieb diese glänzen den ~Studien zur PfuchmPathologie des Machttriebes« lHans n. Hentig: Robespierre. Verlag Julius Hoff mann, Stuttgart 1924), und lieferte damit nicht nur leinen wertvollen Beitrag zur Geschichte der französi schen Revolution, sondern vor allem zur Geschichte des Revolutionärs, des Gewaltmetgchem des Pseudogenies überhaupt. Rohespierre ist ni t mehr und nicht allein eine Persönlichkeit aus der großen Revolution, sondern ein Allerweltstnpus, dessen rätselhastes Gesicht uns an zieht, abstiißt, anält und peinigt, seltsam nah, seltsam zeitgemäsz anmutet. Hentig rechnet Robespierrc zu den »Timiden«, den geheimen Furchtsamen, die aus Schwäche sich zur Kühnheit auspeitschen, aus Angst Mut zeigen. »Diese Schwäche, die verdoppelt wurde durch das deutliche Ge siihl, schwach zu sein« war wie gemacht sür Zeiten der Verbitterung, der Rache, des Hasses, des Welstuns. Jetzt in den Stürmen der Revolution konnte er seinen dgtruktiven Trieben aus sozialen Gründen aus ~ umanität«, sreien Laus lassen. Er konnte aus Liebe zum Volk und zur Menschheit, aus lauter edlen Mo tiven Böses tun. Da paßte er hin. Da war er bei nahe geistreich, wirklich klug, scharf, schneidend, nahezu glücklich nnd beinahe staatsmännisch.« - Wer von uns. die wir das 20. Jahrhundert erlebt haben, liest diese Worte nicht mit dem hitteren Lächeln der Wissendenl Baden wr ihn in ähnlichen, ver wandten Abwandlungen nicht selbst erlebt, ignorant swie Madame Roland Rohespierre nennt), doktrinär, keinen rPius-breit von seiner Jdeologie weichcnd jeder Schmei elei zugängia, dabei treulos, ohne das Pathos W net-M m getragen-von dei- heut mungslosen Trieb der MassenbeherrschnngP Darum Herr der Masse und ihr Sklave Hugleich vor ihren Zu rufen zitternd, ihr vorher das aul mit Vers rechtm gen, Verheißungen, ewig wirksamen Phrasen Kopfend, ihren Hunger nach Brot mit Verurteilungen angeb licher Volksfeinde, ihren Durst nach Klarheit mit Blut stillend. Stark find in ihm nur die Mächte der Zer störung. Er reißt mit Kunst und Raffinement den alten Staatsbau nieder; doch wie die Zeit naht, da die Errichtung eines neuen Staates notwendig wird, will! man nicht vollkommen zugrunde gehen, beginnt er un-i sicher, ängstlich, phantastisch zu werden« Gibt er statt Geist Affekte, statt Jdeen Tricks, ruft er Ideale aus die er aus seinem eigenen, schwäcl)lichen, blutleeren Ich« abstrahiert: Tugend, Vescheidenheit, Unbestechlichkeiti Und das Volk, an den strömenden Geist Dantons, an die ehrliche Leidenschaft Marats gewöhnt, schriekgestiger nach saßbaren Gütern. Robespierre wußte ni ts, als dieses Volkes Drängen erneut in Blut und Pgrasen zu ersäufen. »Auch Napoleon hat der Masse ges meichelt. Aber nicht mit Worten. Seine Art der Schmeichelei hatte Wirklichkeitswert. Er sprach zur Nation mit sieg rcichen Schlachten. Robessierres System der tilgen Worte fand ein Ende, als ei Fleurus die Armee er Revolution das Wort ergriffen hatte . . . Je höher er stieg, um so mehr schienen die cFeinde um ihn aus dem Boden zu wachsen. Je mehr se ner Gegner auss Scha »sott stiegen um so zahlreicher wuchsen die Köpfe der »Hydra. Um sich zu retten, mußte er sich an die Herr schaft anklammeru. Um zu leben, mußte er töten.« Er pries sich selbst, als er sziürth dasz um ihn das Preisen dünner wur e. Seine Gerechtigkeit schien unantastbar. Dabei versaszt er ein Geseg, in dem es eißt daß bei poli iich Angeklagten as Universum als Zeuge genüge. Der Wahnsinn beginnt, aus den frühen Runzeln seines gelblichen Gesichts, aus den Falten seiner gecken asten Garderobe zu blinzeltr Die anfänglich künstlich ge wahrte Gerechtigkeit bröckelt in tgrauenooklem Zusam mensturz auseinander: Gerechtig eit? Der Sohn wird an Stelle des Vaters, der Vater-für den Sohn hin erichtet, für eine Frau v. Maille verurteilt man ein Fräulein Mailtet. Als Grund der Feblspriiche wird angegeben: ein revolutionärer Geschworener ist kein gewöhnlicher Geschworener. Immer größer wird die geheime Angst, die Un gchcrheid die Ahmm eines Euch in Robes terre. mmet toller muß daser fein Tanzen auf den Ssädeln der Ermordeten werden. Immer gefrorener, verlege ner seine Geste demütiger Beßeidenbeit vor Web-» Orpheu- Wee weiden die ein«-entwich Ue »ich Kannibalismuö, religiöb untermauert. Die Lüge der Rechtsform berauscht das truntene Volk vor der Guillotine. Um singierten Rechts willen geschieht stündlich grauenvolles Unrecht. Robcspierre spürt es, die Notwendigkeit einer Verantwortung stellt sich ein, er ist zu seige zur Verantwortung, er ersindei »das Höchste Wesen«. Reuer Pomp um eine Chimäre Robeskierre ibt Priestergein graßliches Lächeln ist Angst und achtges hl zuglei . Im Rauäch der erklomme nen Spitze verliert er die Daltim . r wird - lächer -1 lich. Der Tod, welcher stets grinkend lPinter ihm stand, kann nun zuschlagen. Sein Kopf ro t vom Block. Was hat Robespierre erreicht? fragt Hentig. Wissentlich nichts. Unwissentlich unendlich viel. »Das Land wäre nicht zitternd in die alten Formen der Disziplin hineingekrochen, die der Gntzcheidungötamps sgrderte - Nicht nur die Revolution, rankreich wäre lammerlich zugrunde gegangen.« Ohne es zu wollen, organisierte Robesknerre den Sie , seine Ueberslüssigs keit und seinen Un ergang zu leidg Unter den DuyendWsycgologen endlich ein Ge åalten Sein Buch it zu guter Stunde erschienen. Den obespierre von rechts und links als Spiegel der Ge schichte. Wer Augen bat zu lesen, lese. = Programm fiir Sonntag und Montag. Sonn tag: Opernhaus: Der Vajazzo«, Sizilianifche Bauernchte«, 7. Schauspielhauw »Die Familie SchroffcnsteinJ 7. Neustädier SchauspielhauM »Der »Meineidbauer , MS. - Neues Theater: Gexslossem —- IRefidenztheaten Der fidcle Bauer-C 4. »Der JZigcuuerbaron«, Äs. Zenirqltbeaten »Dam» W -neue Reime«, s. Mann-Y: Opernhanw »Die Fauberflöte«, WI. - Schausp elhauw »Die heilige ohanua« 7. - Neustädtet Schaufgielhaust »Die GegenkansidatenC Us. Neues begier: »Das Lä eln der Frau Staatsanwalt«, M. - Residenz theatet: »Die schöne Rivaliu«, zis. - Zentraltbeatets »Halt-, die neue Reime-C s. - Mitteilmen der Ists-linken smtstheatet Opernhaus. Montag Mit-kam 367 Mord Unrechts reibe A: »Die Zauber-got« von Mozart M Schoepflin Czum erstenmal rqitroMmL Comch Mut-rathe Heime-France- Gliia ver, Rüssel- Tsmey Grete MW Musikaliftbe Leiimmt Missis b ; Spielleitmw Sie-genannt - Diensiag AU rechtsreibe A: »Die Bot-du« von Puccini mit Pattiera 111-now Moses-te- Bader. Bis-el. Lotte Leb- Mm PM« Smi NUMRRIFWEUMYUÆ . e : er; e : o . ists sc M sste HEFT-aus« W mi- Muts Nmstr Nacht-Ums Odium-, B. W il