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»Dresdner -jachrichien" « Vtk. »<» Sonntag. 7. Mai ISIS L a» Genutag morgen. , A«f der Hochfläche von Safran» wurden die Italiener «us den vorgeschobenen Graben nördlich Le» österreichisch- «»»artschen Werke» Luser« vertrieben. Ein italienischer Gegenangriff auf die von den öfter -ungarischen Truppen genommene« Stellungen am >mvon wurde abgewiesrn. Truppen der Armee de» Erzherzogs Joseph Ferdinand vertrieben südwestlich von Olvka die Russen au» einem tzmmittelbar vor der Front liegenden Wäldchen. An der ganzen Westfront beginnt nach Meldungen «anzösischer Blätter vom Donnerstag der deutsche Druck wieder eine Steigerung zu erfahren. In den französischen Sparkassen überstiegen März die Abhebungen die Einzahlungen um 61311 Franken. Der Dampferdjenst von Bordeaux nach Neunork vorläufig eingestellt und die französische Post nach rerika über England geleitet »verden. Der frühere russische Kriegsminister Suchomlinow nach einer Vernehmung verhaftet und in der Peter» tlS^Kestung interniert worden. In Holland wurde eine englische Svionenbande verhaftet und dem Vlissinger Kriegsgericht übergeben. Der Imam von Darfur hat den Heiligen Krieg gen England erklärt, hat die englischen Truppen ge logen und marschiert gegen den nördlichen Sudan. Wette ransage der amtl. sächs. La »des Wetterwarte: Zeitweise trüb, zu warm, zeitweise Niederschläge. jwort auf die Wilsvnsche Drohung mit dem Abbruch der Be stehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Deutsch- Ar- führt. — Die „Arbeiterzeitung" schreibt unter dem TTtel „Die deutsche Note, ein Friedcntzivorl": Deutschland will jeden Vorwand wegrnumen. damit Wilson in die Lage versetzt werde, auf Grund deS Verzichtes Deutschlands ein «rnstes Wort an England zu richten. Hierdurch kämen die zwei Vorkämpfer der Zweimüchtegruppen zu gegenseitigen Verzichten, und das wäre eine Tatsache von solch moralischer Bedeutung, daß sie endlich die Wende zum Frieden erkennen ließe. In diesem Sinne wird die deutsche Note für den Krieg»- oder Friedenswillen zunächst Amerikas selbst, dann aber auch aller anderen Mächte ein sichtbares und sicheres Kennzeichen werden. (W. T. B.j . Vndapester Stimmen. Sämtliche Budapest« r Blätter heben in rüh menden Ausdrücken den Ton hoheitsvoller Würde, das Kraftgesühl und die friedfertige Gesinnung der Rutschen Rote hervor. „Pest er Lloyd" schreibt: Auch Wilson wird sich dem Eindruck der deutschen Note nicht entziehen können. Solange er durch seine Taten uns nicht zwingt, das Gegenteil anzunehmen, werden wir unS nicht zu der Meinung hin reiße» lassen, daß das Völkerrecht und die Menschlichkeit für ihn bloße Kriegsvorwände sind. — Das „Neue Pest er Journal" schreibt: Die deutsche Re gierung habe durch Sie Note einen neuerlichen Beweis ge geben, daß es nicht an ihr liegt, wenn Europa noch immer die Segnungen deS Friedens vorenthalten bleiben. — .. Budapesti Hirlap" schreibt: Deutschland leistet, wie die Note zeigt, an Friedfertigkeit daö Aeußerste und geht bis an jene Grenzen, wo die Friedfertigkeit und Humanität das Lebensinteressc der deutschen Nation ge fährden würden. sW. T. B.j Nentralc Stimmen. Die bis jetzt in den Züricher Morgenblättern vor liegenden Kommentare zur deutschen Note an Amerika er gehen sich ausnahmslos anerkennend für die deutsche Haltung, die bei schärfster Präzisierung des endgültigen deutschen Standpunktes eine hohe staats- rnännifche Klugheit und Mäßigung zeige, und die dadurch ihre Wirkung auch bei den Neutralen nicht verfehlen werde. Der „Tagesanzeiger" nennt die deutsche Note ein Meister werk in der Kunst, feurige Kohlen auf das Haupt eines Gegners, wie Präsident Wilson sich im ganzen Kriege er wiesen habe, zu sammeln. d. Das Kopenhagener Blatt „Politiken" äußert sich folgendermaßen: Deutschland hat Amerika in überlegtem, besonnenem Ton geantwortet. Die Berliner Regierung hat sich Zeit zur Ueberlcgung genommen, und jeder Passus in ihrer Antwortnote zeugt davon, wie alle Einzelheiten erwogen und geprüft nmrden. Man wird überall in der ganzen Welt Deutschland beistimmen in seinem Friedcns- ivnnsche, der an der Stelle zum Ausdruck kommt, in der betont wird, daß Deutschlands Entgegenkommen in dem Gedanken wurzelt, daß eine Erweiterung und Verlänge rung dieses grausamen, blutigen Krieges die ganze zivili sierte Welt bedrohe. . Der deutsche Druck an der Westfront. KO Nach Meldungen französischer Blätter vom Don nerstag beginnt sich an der ganzen Westfront der deutsche Druck wieder zu steigern. S69NV6 Russen nach Frankreich. Nach Mitteilungen römischer Blätter soll in der jüng sten politischen Vierverbandskonferenz beschlossen worden sein, Saß Rußland sofern die Ruhe an seiner Front anhält, 600 000 Mann s?j nach Frankreich senden soll. Gegenwärtig sollen bereits mehrere größere Truppentransporte nach Frankv«ch unterwegs sein. Der Schrei nach der „Einheitsossensive". da. Bvn einem militärischen Mitarbeiter wird uns ge schrieben : In den Tagen der immer bedrohlicher werdenden Ver blutung der französischen Armee vor Verdun, des erfolg reichen Vorstoßes unserer Hindenburgtrnppen im Seen gelände an unserer Nordostfront, der schweren Niederlagen der englischen Armee in Mesopotamien, in den Tagen der schweren innerpolttischen Krise in Großbritannien scheinen die Nerven unserer Feinde den Anforderungen des für sie immer aussichtsloser werdenden Krieges nicht mehr ge wachsen zu sein. Sie. die nicht müde wurden, von einem vieljährigen „Erschüpfungskrieg" gegen Deutschland alles Heil zu erwarten, scheuen vor dem Gedanken eines dritten Winterfeldzuges erschreckt zurück, und in ihrer Presse er schallt mit verstärktem Nachdruck der Ruf nach der großen „E i n h e i t s o ffe n s i v e", die uns zermalmen und die Entscheidung noch in diesem Sommer hcrbetführen soll. Das Bemerkenswerte an diesem Wunsch ist, daß er sich gerade in einem Zeitpunkte hervorwagt, wo die militärische Lage für den Bterverband so unerquicklich wie nur möglich ist und wv Misere Feinde die äußersten Anstrengungen machen müssen, um im Osten wie im Westen ihre Verteidi gungslinien einigermaßen zu halten. Es ist schon wieder holt darauf hingcwiesen worben, daß Frankreich seine allgemeine Heeresreserve, die es für seine diesjährige große Offensive bereitgestellt hatte, schon längst zur Verteidigung Verduns einsetzen mußte, und daß es überhaupt seine schon sehr dezimierte Armee einem starken Aderlaß, wie er doch mit einem DurchbruchSvcrsuch unweigerlich verknüpft wäre» nicht mehr anssehcn kann. Ein sprechender Beweis hierfür ist die allmähliche Veränderung in der Qualität der vor Verdun cingcbrachten französischen Ge fangenen. Zu Beginn unserer Offensive waren es fast ausschließlich auserlesene Elitetruppen, die man zum Schutze dieses Angelpunktes der französischen Front auS- ersehen hatte: in letzter Zeit dagegen konnte unser Heeres bericht wiederholt ans den immer stärker werdenden Pro zentsatz kaum ausgebildctcr Mannschaften der neu ein berufenen Jahrgänge verweisen, die zur Auffüllung der un gehcureii Lücken herangcschasst waren. Kann sich Frank, »«ich infolge der deutsche» Erfolge bet Verdun also kaum an einer beteiligen, so »eigen unaen Hindenburg» an . ^ zur Genüge. chie sehr anderseits öle Stoßkraft durch da» blutige Scheitern ihrer ' t. Die dort erlittenen Verluste im menhang mit ihrer grobe Trupvenmassen Diversion im Kaukasus und in Persien dürsten den « die Möglichkeit rauben. eine Erfolg versprechende Offen! armer aufzaftelle». die. wenn man den erfahrunaömäßtg sestgestellten russischen Mabftab zugrunde legt, weit Uber eine Million Truppen umfassen müßte, wenn sie nur die geringste Aussicht haben sollte, die deutsch« oder die öfter- reicht sche Front etnzudrücken. Bei dem schon auf die Neige gebenden Renschenreservotr Rußlands dürft« sich aber eine solche Zahl kaum noch erreichen lassen, zumindest nicht, wenn man dabei an gut auSgebildete und mit genügenden Fiihrerstellen versehene Truppen denkt. Also auch hier dürste die Ausführung einer neuen großzügige« Offensivi zu keinem Resultate führen. Es blieben noch England und Italien. Da» letz tere wird durch die tapferen Truppen unsere» Verbündeten so stark in Schach gehalten, daß e» sich schon höchst ungern zur Abgabe gewisser Kontingente nach Walona entschloß. I» Frankreich hofft man zwar, daß die russischen Truppen landungen in Marseille auch auf Italien einen zwingenden Einfluß auSüben und e» zur Entsendung eine» in Frank- reich operierenden HtlfSkorpS bestimmen werden, doch wird Cadorna zu einer solchen Schwächung seine» Heeres nicht die Einwilligung geben. Und England? DleS kennt nur zu genau die engen Grenzen seiner militärischen Leistungsfähigkeit und hütet sich, sein« Machtmittel aus ein- mal durch eine stärker« Beteiligung an einer allgemeinen Offensirce aufs Spiel zu setzen. Kut-el-Amara und Dublin, sowie die Kümpfe am Suezkanal bedeuten für die englische Heeresleitung eine so empfindliche Schwächung und Zer splitterung ihrer Armeen, daß sie mit der Ablösung einer französischen Armee in Nvrdfrankreich bereit» ihr äußerstes getan zu haben glaubt. Die militärische Lage verbietet also jedem Mitglieds des Vierverbandes rundweg das Beginnen großer Offcn- sivuntcrnchmungen in diesem Gommer. Wenn trotzdem die feindliche Presse diese „Einheitsoffenfive" mit lauter Stimme fordert, so muß di«s als ein Zeichen der äußerst ungünstigen Wirtschaftslage bewertet werden, also als ein Zeichen völligen Bersagens aus einem Gebiete, aus dem uns unsere Feinde den tödlichen Schlag zu versehen trach teten —. freilich ein Schlag. dcmftvir durch unsere glän zend bewährte Opferfrendigkeit wie durch unsere diszi plinierte Organisation mit Erfolg ausgewichen sind. Die französischen Sparkassen. Rach dem „Tcmps" übersteigen die Abhebungen bei den französischen Sparkassen im Monat März die Ein zahlungen um 6 861 311 Franken. (W. T. B.j Eine eigenartige französische Finanzmaßnahme. Wie kürzlich bereits angekündigt, wendet sich nunmehr der französische Finanzminister Ribot an die Inhaber von Wertpapieren neutraler Länder mit der Aufforderung, ihre Wertpapiere dem Staate zu leihen zwecks Durchführung von KnrSoperationen. Das Darlehen gilt zunächst für ein Jahr, kann aber vom Staate bis auf drei Jahre verlängert werden. Außer Zinsen erhalten die Dar lehensgeber eine bestimmte Vergütung. Die ihnen aus gestellte Bescheinigung kann an der Börse gehandelt werden. lW. T. B.j Der Geburtenrückgang in Frankreich. Nach dem „Petit Journal" ist in der Kammer ein Gesetzantrag eingebrachtz der für dieGeburte n, eheliche wie uneheliche, Prämien festsetzt. Danach soll die Mutter für jedes der beiden Ersten Kinder Anspruch auf eine Prämie von 500 Franken, für das dritte Kind von 1000 Franken, sür das vierte Kind von 2000 Franken und sür jedes weitere Kind von 1000 Franken erhalten. — Tie „Köln. Zig." bemerkt dazu: Drastischer als durch diese Vorlage konnte die französische Kammer kaum der Welt dartuu, welchem Ruin Sie französische Nation cntgcgcnsieht. Die Ursache dieser Schwindsucht liegt viel tiefer, als daß solche künstliche Mittel, seien es selbst der artige Geldprämien, deren Beschaffung auch noch ein Problem für sich ist. die Rettung bringen und die Aufzucht der Nation sichern könnten. Einstellung des Dampferdienstes von Bordeaux «ach Renyork. b. Wie in den französischen Blättern amtlich mitgeteilt wird, soll der Dainpferüienst von Bordeaux nach Ncuyork vorläufig eingestellt werden. Die französische Post nach Amerika wird einstweilen über England geleitet. wir dieses Land gewinnen . ^ - ,« Überblicken vermag, sieht alle» so r un» auö. Wenn wir nicht anfangen, begeisterter empfinden und wentaer an unser« persönliche« F«terrf zu denken, werben wir entweder den Krieg verliere«.,»» wir werden un» wirtschaftlich so ers unentschieden bleibt, und daö würde noch Scharfe Angriffe gegen die englische Regierung. „Nieuwe Rotterbamsche Courant" meldet aus Lon don: Bei der zweiten Lesung des Dienstpslicht- gesetz es beantragte der Abgeordnete Holt die Verwer fung des Gesetzes. Erstens, weil sich die Anstrengungen Englands zn seh» auf die militärische Seite konzentrieren und ferner, weil es das Verhültnisz wischen Staat und Staatsbürgern in ungünstigem Sinne ändern werde. Er wiederholte unter Beifall Lloyd Georges die vor einem Jahre abgegebene Erklärung, Ser zu folge England den Bundesgenossen am besten bienen könne, wenn es die Seeherrschaft ausrcchterhalte, die Haupt- sinanzlast trage nnd sich auf die Anfertigung der Munition und des Kriegsmaterials beschränke. Das Parlament solle darauf bestehen, daß dies auch in Zukunft sichergcstellt werde, bevor es daö Gesetz endgültig annehme. Die Minister sollten bestimmt erklären, was wahr sei an der Behauptung des früheren Ersten Lord» der Admirali tät. der zufolge England nicht imstande sei, so schnell an der Kriegsflotte zu bauen, wie es die Sicherheit des Reiches erfordere. Wenn aber England die Sceherrschaft verliere, würden sogar 20 Millionen Streiter in Frankreich daS Land nicht vor einer Katastrophe schützen können. Der Neubau von Handelsschiffen liege tatsächlich still. Wenn die Stunde Englands nicht vor 1918 kommen sollte, wäre man dann sicher, so fragte Holt, bis dahin aushaltcn zu können? Er habe immer erwartet, daß der Krieg lange dauern würde, und er wolle Gewißheit haben, daß England seine Maßnahmen derart einrichte, daß es tatsächlich bis zu Ende dnrchbalten könne. Mit Rücksicht auf die finanzielle Lage der Verbündeten glaube Holt, daß wenig Aus sicht bestehe, daß bei dem jetzigen Tempo der Ausgaben England de« Krieg bi» 1918aushalten könne. Lee Smith sagte, daß die Zahlen, die der Premier- minister in der geheimen Sitzung des Unterhauses genannt batte, auf ihn den Eindruck gemacht hätten, daß man mit dem Gesetz gewissermaßen einen Sprung in» Dunkle mache. Das Gesetz würde vermutlich England» Anteil am Kriege eher verringern als vergrößern. Nach Lloyd George sprach Simon. Obgleich er seine früheren Bedenken gegen die Dienstpflicht wiederholen müsse, Se- tone er doch, daß man in der Partei und im ganzen Lande hinsichtlich de» zn erreichenden Ziele» einig sei. Die vauptbcdenken gegen da« Gesetz seien, baß die Regierung der Ansicht zu sein scheine. Zwang sei mit Organisation gleichbedeutend, und baß man nur den militärischen Be hörden gewaltige Machtbefugnisse zu verleihen brauche, am auch die Nation militärisch zu organisieren. Die «»sprach« eine» englischen General». d. Der englische Brigadegeneral T. C. Porter be sichtigt« in Penzanee lCornwallj dt, E-Kompagnie b«S Cornwall Bolunteer Training Eorp», wie „Western Mor- ning News" berichtet, und hielt dabei eine längere An sprache. Nachdem er die Bolunteer» zur stärksten Werbe arbeit aufgefordert batte, bemerkte er: „Ich bi« kein Pessi mist, aber ich bin auch kein gedankenloser Optimist. Alle», was sich bisher ereignet hat. ist zugunsten Deutschland» au»aeschlaaen. das kann nteman- n Krieg schöpfen, daß de« " schlimmer fein." Der Untersee»Krieg. Lloyd» meldet: Der Dampfer „Ruabon". 2V04 Brutto« regtstertonnen groß, ist gesunken. Di« Besatzung wurde gerettet. lW- T. B.j I« Kampf «it eine« Tauchboote. d. Reuter meldet au» London: Der englische Dampfer „Elan Mae Fadyen" ist 1« Golf von BiScaya zweimal durch ein Tauchboot an gegriffen worden. Diese» feuerte SV Schüsse ab. öle mit dem schweren Geschütz des englischen Dampser» beant wortet wurden. Der Engländer hat nur geringe« Schaben nnd keine Verluste erlitten. Ein zweite- Tauchboot feuerte einen Torpedo ab, der am Schiff wenige Fuß breit vorbeiging. Berhaftnng englischer Spion« in Holland. d. Die niederländische Polizei hat eine englische Spion enban de, bestcbenb au» zwei Herren und vier Damen, verhaftet und dem Vlissinger Kriegsgericht. ein- «liefert. Am 26. April bemerkte eine ntederlmidtsch« latronillc, die da» Fort Ant AndrteS. ein» der wichtigsten Vlissinger BefestigungSwerke, verließ, eine Reisegesellschaft, die sich in der Nähe de» Fort» zu schaffen machte. Der Patroutllenfttbrer hielt die Gesellschaft au und stellte fest, daß alle Mitglieder derselben mit photo graphischen Apparaten versehen ivaren. Im Besitze der Fest- genommenen fand man photographische Aufnahmen der einzelnen Fort», sowie de» gesamte« Schelde - Mündung». Gebietes, ferner sechs vom Londoner Auswärtigen Amt ausgestellte und von der dortigen niederländischen Gesandt schaft visierte Pässe auf aristokratisch klingende Namen, die sicher falsch sind. Der Retsegrund. der auf den Pässen v«^ merkt ist. hat sich ebenfalls schon als ersunden heranSgrstellt. Zweifellos sind die Leute nichts andere» al» Abgesandte der britischen KricgSverwaltung. und die niederländische Ge sandtschaft in London wurde bet -er Visierung der Päsft hinter» Licht geführt. — Die deutschen Stellungen Im Oste». d. Der Sonderberichterstatter de» „TempS" schickt seinem Blatte eine lange Schilderung der strategische» Lage an der Ostfront sind sagt, -aß dt« Russen den Winter dazu benutzten, die' Stellungen ihrer Armee in jeglicher Beziehung zu verbessern. Der Journalist hält sich aber wesentlich länger mit der Beschreibung der deutsch- österreichisch-ungarischen Front auf und setzt auseinander. Saß die Deutschen, Oe st erreiche«: und Ungar« ihre Stellungen sowohl zur Verteidigung wie auch zur möglichen Ergreifung einer neuen Offensive in geradezu unübertrefflicher Organisatton musterhaft ge schaffen haben. Besonders die strategisch wichtigsten Linie« des Feindes, sagt er. seien mit einer schier schulmetfterlich zu nennenden übertriebenen Sorgfalt eingerichtet worden. Die ganze Beschreibung, die der „Temps"-Vertr«ter gibt, klingt wie eine Erklärung dafür, warum eine Offensive der Russen gegen die deutsch-österreichischen Stellungen aussichtslos wäre. Die Anklage gegen Smhomlino». sPetersb. Telegr.-Agentur.) Der Senator Sogs- rodsky. der mit der Untersuchung der Angelegenheit de» ehemaligen Kriegsminister» Suchomlinow beauftragt ist, der des Mißbrauchs seiner Amtsgewalt, -er verbreche rischen Fahrlässigkeit, der Verschleierung der Wahrheit in seinen Berichten und des Hochverrats beschuldigt wird, hat Suchomlinow am S. Mai in seiner Wohnung vernommen. Er erklärt« e» nach der Vernehmung für notwendig. Bor» beugungsmaßregeln gegen Suchomlinow zu ergreifen, namentlich ihn zu verhaften. Suchomlinow wurde an dem- selben Tage in der Peter-Pauls-Fesiung interniert. (WTB.j Der Stillstand der russischen Offenst»« in Armenien. KO Der „Basler Anzeiger" schreibt: Der Militär» kritiker der Petersburger „Rjetsch" schreibt in einer der letzten Nummern des kriegshetzerischen Blatte», daß die russische Kriegsführung in Armenien auf vorläufig unüberwindbare Schwierigkeiten stoße. Es ergebe sich daraus, daß die russische Offensive iw armenischen Hochlande wieder am Erlöschen sei. Die Gefährdung des Kriegssteuergesetzes. p. Man schreibt uns: Durch die Kommtssiousbeschlüsse hat die Vorlage für die KriegSgewtnnsteuer einige Abände rungen erfahren, die, wenn sie von einer Reichstagsmehr- heit ausrechterhalten würden, wohl eine Gefährdung des ganzen Gesetzes zur Folge habe« müßte«. E» handelt sich einmal um die Belastung der Etnkom- menöver mehrnng ohne Vermögenszuwachs neben der Steuer auf den Vermögenszuwachs. Dagegen spricht zunächst bas grundsätzliche Bedenken, -aß hier eine Reichöeinkommenstener geschaffen werden soll, gege« die sich die Bundesstaaten bisher mit aller Entschiedenheft nusgelehnt haben. Der Streit um -te grundsätzliche Frage der Abgrenzung der Steuerobjekte zwischen Reich und Bundesstaaten ist also mit den Beschlüssen -er erste» Leimig in die Vorlage htneingetragen. Weiterhin aber geht der Kommissionsbeschlutz von der irrigen Anffassnng aus, daß ein Mehreinkommen während -es Kriege», bas zu einem Vermögenszuwachs nicht geführt hat, au» Grün den der Gerechtigkeit als ein geeignete» Objekt -er Be steuerung anzusehen sei. Diese Auffassung berücksichtigt aber nicht im geringsten die außerordentlichen Ansprüche, die heute durch die «norme Steigerung der Leben-mittel und notwendigen GebrculchSgegenftäude an bas Einkommen gestellt werden. ES ist keine Ueber- treibung. wenn man annimmt, daß die Anfwendungen für die Ernährung und die Beschaffung unentbehrlicher Gegen stände des täglichen Leben» bei Aufrechterhaltung der früheren LebenSgewohnheiten durchschnittlich um 75 v. H. gegenüber der Friedenszeit gestiegen sind. Der volle Ver brauch eines vermehrten Einkommen» bedeutet «ith-tn durchaus keine unwirtschaftliche Verschwendung, sonder« er ist ein« notwendige Folge der sich an» dem Krieg« ergeben den anormalen Verhältnisse. Die zweite -nrch die Kommission vorgenommene Aen- derung der Vorlage, die ihr Zustandekommen gefährdet, ist die Erhebung einer vierten Rate de» Wehrbet trag e S. Man kann darüber streiten, ob di« bet -er Ein führung de» Wehrbeitrage» seinerzeit gegebene Zulage, daß e» sich dabet lediglich um ebnen einmaligen Eingriff in die Finanzhoheit der Bundesstaaten handeln sollt«, der keine Wiederholung erleben würde, bet dem -nrch -eu Krieg verursachten großen Geldbedarf de» Reiche» aufrecht erhalten werben mutz. Außergewöhnliche Umstände können allerdings auch außergewöhnliche Maßnahmen rechtfertigen. Aber auch für die Bunde »ftaaten sind t» bezug auf den Geldbedarf außergewöhnliche Zetten ringe lautbarungen an» den bundesstaatlichen Regierungen künden auch bereits an, daß man einer tetlwetsrn Ableitung dieser Finanzquellen in die RetchSvasse einen entschiedenen Widerstand entgegensetzen würde. Dabei sind -te Regie rungen der Bundesstaaten in der Lage, sich a»ff vielfach einstimmige Beschlüsse ihrer Lanütcme gegen jede Preisgabe der direkten Steuerqurllen zugunsten dev Reiche» z« be- rufen. Hat doch in Bayern sogar »te Sozialdemokratie diesen Standpunkt z« dem ihrigen gemacht. Die Bundesregierungen sind deshalb gar nicht in der Lage, -er Erhebung eine» neuen Pphrbettrage« und -er