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L is«. Sonntag, 7. Mat ISIS. L8SS DnchtanschrP: AernsprechevSammelnumm«: »L»St. Rur für RachtgrsprLch»: »0011. D«i/Nivg - §än8ant- 8ekokol«üe Ore^riiiL- ^.«ikm- Ackokolaöe Äikter-Aekokola-e 5Lkao. Dettei-k. Schristlettung und HauptgrfchSfisMl«- Marienstratz« L8/40. Druck u. Verlag von Llepsch ck RetchardttnDre-de». Bezug--Eebahr!NS^^^k»^L^»>7M^"S^L > Anzeigen.Pr-isL-LWL^LN^ ^nur,«nmal> »,« Sk., - NuiwLtttz« Austrigrnur gkzen von Nachdruck nur mit deutNcher vmllenon^d« <.Dr»»dnrr Nach».») pUW,. — Um>»rlan,ti Schriftstück« werden »Ich« aufbewahrt. ! In Nummer» nach Lore». »^ — Leüädlatt lo Pf. Sll6«f von 6sr I^onl im Wsslsn. OemAäe Aquarelle Zeichnungen lMtt87LU88HU-iR6 MI. NIM7M IS. Verl «Hiev Sie über»!! nur kaäeber^el' ?il8ner »US -er , kradsderssr Lxpor1)dl6i'bi'LUSr6l. ttsut-VIsickci'sins bteicbt Oesickt UN<I Nände In Kurier Leit rein veiss. Wirk sam erprobtes unsckSlpickes ziittel ge^en unsclicine bisutkarde, Sommersprossen, I.eberkiecke, xelbe flecke, btautunreinißkcitcn. fckt - lube l zisrk; ü»ru eeköriee I zc»rk vom l,»bor»toriuin „I.eo», Dresden ». frÜLItlicn in -pottieken, Drogerien un<t vsrttiinerien. btsuptdcpot: vregäen, - - — ttoekfsins 1'uotiwsksn ru Hnrüson, ^slslols, «ossn unci vsmsn- XoMümsn. vsuskliatts Qlisviols füi- Xinclsi-anrües. Sillsrcj- unc> Sciiksibliscliluciis. Sunls Ulis. Samsntucsis. Umformluclis. LcKskkSlslraÜS 19/21 Wilson und die Rote der deutschen Regierung. Nu österreichischer Erfolg auf der Hochfläche von Lasraun.— Der deutsche Druck an der Westfront.—Die deutschen Stellungen im Sfteu.—Scharfe Angriffe gegen die englische Regierung.—Der Heilige Krieg in Afrika. — Die Gefährdung des Kriegssteuergefetzes. Sesterreichisch-ungarischer Kriegsbericht. Wie». Amtlich wird verlantbart de« ö. Mai: Russischer Kriegsschauplatz. Truppe« der Armee des Erzherzogs Joseph Aerdinand vertriebe« südwestlich vo« Olqka die Russe« aus eiue« ««mittelbar vor der Front liegende« Wäldchen. Svust »ei«« besoudere» Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Kampftätigkeit war im allgemeine« gering. Ei« feindlicher Gegeuaugriff auf die von uns ge- »»maieue« SteSnnge« am Rombo« wurde abgcwiese«. Auf der Hochfläche vo« 8 afra « n wurden die Italie ner aus den vorgeschobenen Gräbe» nördlich «nseres Werkes Luser« vertriebe«. Südöstlicher Kriegsschauplatz. UuverSudert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: fW.T B.s ». HSfer, Feldmarschall-Lentnant. der «eue euMche-«r«gesetzentUmrf. Nach der jüngsten Haltung der oppositionellen Londoner Presse zu schlichen, wären eigentlich die Tage des Kabinetts ÄSquith gezählt gewesen, und es hätte so kommen müssen, -aß eiu konservatives Kabinett an die Stelle der jetzigen Koalitionsregierung getreten wäre. ASquttü ist aber allem Anschein nach „nnstttrzbar". Nachdem er erst am 27. April mit seiner Wehrpflichworlage, die wieder nichts Halbes und wicht» Ganzes war, schon bet der erste» Lesung eine solche Schlappe erlitten hatte, Lab er sie schleunigst wieder -nrück- ziehen narbte, blieb er — ein in Friedenszetten ganz un- möglicher Vorgang! — ruhig auf seinem Posten und brachte slugS eine neue Vorlage ein. bi« mit de« amtlichen Stempel de» „allgemeinen und sofortigen Dienstzwanges" versehen war. Da» ist aber nichts anderes, als was seine konser vative« Gegner wollen, und so hat er ihnen den Wind auS den Segeln genommen und seine Stellung abermals be festigt. wie di« Tatsache beweist, dab der neue Entwurf in erster Lesung einstimmige Annahme gefunden bat. Da für ein Scheitern der Vorlage in den weitere« Stabte« der parlamentarischen Behandlung keinerlei AuS- ficht besteht, so ist also nunmehr damit zu rechnen, dab Groß britannien tatsächlich daran geht, die allgemeine Wehrpflicht ohne die bisherigen zahlreichen Ausnahmen einznsühren. Zwischen verheirateten und Unverheirateten soll fortan kein Unterschieb mehr gemacht werden, und auch die Anzahl der befreiung-berechtigten Berufe soll beschränkt werden. Da- gegen bleibt die Befreiung vom Dienstzwange für die- fentge« Industriearbeiter bestehen, die, wie Asqutth sagte. »auS den Fabriken nicht fortgeholt werden können, ohne das Land zur Erfüllung seiner anderen Verantwortlich keiten unfähig zu machen". Diese Bemerkung des Premier- »twtfter» bezieht sich auf die Munitionsfabriken, die Kohlenförderung un» den Schiffsbau. Irland bleibt einstweilen auch ferner ausgenommen. Die Schätzun gen der «ach dem neuen Gesetzentwurf waffenpfltchttgen Engländer belaufen sich auf insgesamt 7^2 Millionen Mann. Rechnet mau hiervon die ö Millionen ab, die nach de« Angaben ASquithL bereits auf Grund des bisherigen «ehrsystem» unter de« Fahnen stehen, so bleiben noch ^Mil lionen übrig, von denen noch die nach dem neuen Gesetz Nichtdtenftpflichttgen mit etwa 1Z4 Millionen abzuziehen find. Somit ergäbe sich als zu erwartender Zuwachs für Sa» eugltstbe Heer rund eine Million Mann. Damit ist dann aber auch die Grenze der eng lischen Wehrkraft erreicht, und wenn man das bedenkt und gleichzeitig erwägt, daß die volle Wirksamkeit der neuen Einrichtung, zumal bei dem ihr überall ent- gcgcntretendcn inneren Widerstand der allem Zwange so sehr abholden englischen Lebensanschauung, frühestens nach einem Jahrzehnt sich zeigen kann, so erledigt sich ohne weiteres die Annahme, daß die englische Negierung beab sichtigen könnte, mit Hilfe der allgemeinen Wehrpflicht einen neuen großen Offensivschlag auszuführen. Es be steht im Gegenteil die größte Wahrscheinlichkeit dafür, daß die Zwecke, welche die Londoner Machthaber mit dieser Maßregel verbinden, im gegenwärtigen Augenblick einen ausgesprochen defensiven Charakter tragen, und zwar in erster Linie auf i n n e r p o l i t i s ch e m Gebiet. Zur Unter stützung dieser Ansicht kann ein Rückblick auf die innere Lage in England kur- vor Ausbruch des Weltkrieges dienen. Damals war, wie erst vor einigen Wochen ein hoher geistlicher Würdenträger Englands offen erklärt hat, die innere Spannung infolge des irischen Selbstverwal- tungSgesetzes so hoch gestiegen, daß jeden Augenblick der Bürgerkrieg ausbrechcn konnte. Da kam, wie der Geist liche sich ausdrückte, „dieser wunderbare Krieg" und half Old England ans der Not. Aber doch nur vorläufig. Die acht blutigen Tage des irischen Aufstandes haben die Lage blitzartig erleuchtet und den Abgrund erkennen lassen, an dem England im Innern noch immer steht. Jetzt wollen die Londoner Staatslenker augenscheinlich dem weiteren Umsichgreifen des Nebels durch eine straffe militärische Organisation der gesamten Nation Vorbeugen und alle Hebel in Bewegung setzen, um auf militärischem Gebiete nicht bloß gegen den äußeren, sondern auch gegen den inneren Feind gewappnet zu sein. Es kann sein, daß bas bisherige System -er Milde gegenüber Irland jetzt wieder dem alten brutalen Gewalt- und Unterdrückungsverfahren weichen soll, und dazu werden Soldaten in solcher Anzahl gebraucht, baß die Million an Zuwachs von Mannschaften die das neue Wehrgesetz ergibt, für diesen Zweck allein schon zmn guten Teil in Anspruch genommen werden dürfte. Die -weite defensive Aufgabe der britischen Heeres vermehrung wurzelt in der Notwendigkeit, daß England in ebendem Maße, wie Frankreichs Kräfte sich langsam, aber sicher erschöpfen, zunehmende Anstrengungen machen mutz, um im eigenen Interesse Calais und damit die fran zösische Kanalküste zu behaupten. Endlich soll der Ueber- gang der allgemeinen Wehrpflicht in England auch mora lischen Eindruck auf die Bundesgenossen machen» die in steigendem Matze von Unwillen erfüllt werden, wenn sie mit ansehen müssen, wie die Engländer den Krieg mit fremdem Blute endlos verlängern und „bis -um letzten Russen und Franzosen" zu kämpfen entschlossen sind. Als Italien in den Weltkrieg eintrat, war die britische Zurückhaltung mit -er eigenen militärischen Kraft auf Kosten Frankreichs und Rußlands schon so deutlich t« die Erscheinung getreten, baß die römische Regierung für ihre Teilnahme am Kriege die ausdrückliche Bedingung stellte, England müsse innerhalb einer bestimmten kurzen Frist die allgemeine Wehrpflicht einführen, und da der damals festgesetzte Termin nicht inne gehalten wurde, so sollen von Rom sehr scharfe Noten nach England gerichtet worben sein. Inzwischen haben sich auch von französischer und russischer Seite die Beschwerden über die mangelhafte Opferbereitschaft Englands verstärkt und ASqutth und Genossen besitzen nun t« dem Gesetz über die allgemeine Wehrpflicht eine willkommene Handhabe, um alle Borwürfe mit sittlicher Entrüstung zurückzuweisen und den Bundesgenossen zu Gemüte zu führen, daß Großbritannien, wie immer, „selbstlos und uneigennützig" die Sache seiner Freunde bis zum äußersten vertritt und dabei vor keiner eigenen Kraftanstrengung und Machtentfaltung zurück schreckt. In Wirklichkeit bleibt aber alles beim alten. Groß britannien denkt anch jetzt nicht daran, zngunsten seiner Verbündeten seine beste Mannschaft preiszugebeu und sich um fremder Interessen willen in die Bresche zu stellen. Es verfolgt nach wie vor nur seine eigenen Zwecke, die unter dem Schlagwort der „Vernichtung des preußischen Mili tarismus" der Niederwerfung des deutschen Handels gelten, und dafür läßt es auch ferner seine Verbündeten in erster Linie bluten, trotz der allgemeinen Wehrpflicht. Ob nicht endlich einmal der Zeitpunkt erscheint, -er sowohl tu Pari» wie in Petersburg und Rom die allgemeine Erkenntnis aud- gehen läßt, daß die Verbündeten England- in diesem mörderischen Kriege nur britische Handlanger und Schlacht- opfer sind? Wilson und die deutsche Note. Das Reuter-Bureau meldet aus Washington: Der nichtamtliche Text der deutschen Note wird vom Präsidenten Wtlson in dem Kabinett sorgfältig er» wogen. Die neuen Weisungen an die Kommandanten der deutschen Seestrcitkräfte bilden besonders den Gegen stand -er Erörterungen. Es wirb aber keine Erklärung über die Haltung der Regierung abgegeben werden, ehe Wilson über die Annehmbarkeit der deutschen Note ent schieden hat, und dies wird kaum geschehen, ehe der amt liche Text cintrifft. (W. T. B.j Die Mitteilungen des Reichskanzlers im ReichshanShalts- Ausschnß des Reichstages haben dort fast alle Parteien befriedigt: von allen Parteien aber ohne Ausnahme ist anerkannt worden, daß die Neichsregierung das Möglichste getan hat, die Ehre des Reiches zu wahren und doch den Konflikt zu vermeiden. In neutralen diplomatischen Kreisen konnte die „B. Z." ebenfalls Befriedigung über die deutsche Note feststellen. Wie auS Wien gemeldet wird, haben dvrtige neutrale diplomatische Kreise folgende Anschauung: Die deutsch-amerikanische Krise hat zu lange gedauert, als baß man nicht annchmen müßte, daß die Gegenwirkung Deutsch lands. verstärkt durch die Vorgänge in Irland, in Amerika Widerhall gefunden habe. Wilson war zweifellos zum Teil durch tnncrpolitische Beweggründe geleitet. Angesichts dessen muß die Tatsache, daß Deutschland allzu großes Ent gegenkommen zeigt, es ihm erleichtern, seinen bisherigen Standpunkt zu ändern. Den Neutralen mutz natürlich die deutsche Note sehr angenehm sein, weil sie verfangt, daß England die völkerrechtlichen Bestimmungen beobachtet, die gerade in der letzten Zeit durch die englischen Maßnahmen in einer für alle Neutralen unerquicklichen Weise verletzt worden sind. lt>.i Wiener Stimme». Die Wiener Blätter bezeichnen die Antwortnote Deutschlands au die amerikanische Regierung als ein Zeichen deutschen Kraftbowußtseins, deutscher Rechtsliebe und zugleich deutscher Friedfertigkeit. Sie stellen fest, -atz Deutschland weitgehendes Entgegenkommen gegenüber Amerika bewiesen habe, und sprechen die Hoff nung aus, daß die deutsche Antwort in Washington volle Würdigung finden werde. — Das „Fremdenblatt" führt aus: Weitausschauende Gesichtspunkte haben die maß gebenden Faktoren im Deutschen Reiche bestimmt, Ent schließungen kundzugeben, die hoffentlich geeignet sei» werden, die Meinungsverschiedenheit zwischen den Ver einigten Staaten und Deutschland aus der Welt zu schaffen. Deutschland verlangt nichts anderes, als daß gleiches Matz von Amerika angcwenbet werde. — Das „Neue Wiener Tagbl." sagt: Macht. Größe, Würde und reinste Menschcnltebe hat den Geist dieser ewig denkwürdigen Note erfüllt. Fände Amerikas Regierung, baß dieses letzte und großartigste Zugeständnis Deutschlands ihr nicht genügt, so fiele die Verantwortung vor der Menschheit und der Ge schichte untilgbar auf jene zurück, die den Krieg und das Grauen der Verwüstung um jeden Preis wollen. — Die „Oesterr. Volksztg." findet den Ton der Note von markiger Bestimmtheit. Aber selbst in den eindringlichsten Vor- würfen, welche den mit zweierlei Maß messenden Washing toner Politikern gemacht werden, sei verletzende oder ver bitternde Ausfälligkeit vermieden. — Das „Deutsche Volks- blatt" schreibt: Die Note wird sowohl in Deutschland als auch in den mit diesem verbündeten Staaten ungeteilte Be friedigung Hervorrufen. Die Note ist ein diplomatisches Meisterstück, und man kann sich kaum etwas aufrichtigeres, offeneres denken, als die Sprache, welche die deutsche Ant-