Volltext Seite (XML)
Berit«. (Priv.-TelI Adolf «. Ebcrbach ist l,«ue gegen eine Kaution von 80 000 Mk. ans der Haft entlassen worden. Lyck. (Prtv.-Tel.j Wie das „Lycker Tagebl." meldet, wurde bei der heutigen Wahl-um Herrenhause auf di« Präsentation des Verbandes des alten befestigten Grundbesitzes im Landskbaftsbe-trke Massuren der Rittergutsbesitzer von Bieber st ein-Rosogqe» an Stelle des verstorbenen Rittergutsbesitzer» Kullas-Ublick gewühlt. Mailand. (Priv.-Tel! Der vatikanische Mitarbeiter -es „Corriere della Sera" meldet, daß der Papst dem Kaiser zu seinem 50. Geburtstage seine aufrichtigste Zu- neignna und den Wunsch ausgesprochen habe, die guten Beziehungen z» der kaiserliche» Regierung zu erhalten. Der in srauztisischer Sprache abgesahte Brief sei am letz ten Sonnabend der preustischen Gesandtschaft beim Vatikan übergeben worden. M e s s i n a. «Hestern abend 9 Uhr 20 Min. und hentc sr>U) 7 Uhr 45 Min. erfolgte» heftige Erdstöße mit unterirdischem Rolle». Die Aiisräiliniiiigsarbrtte» in de» Hauptstraße», die nach dem Bahnhof führe», schreiten rüstig fort. Das Wetter ist schlecht und kalt. Venedig. lPriv.-Tel! Die hiesige Staatsanwalt- jlturit hat gegen sechs P rose s s o r e » der Kunstakademie die Anklage auf Urkund e nsälsch u n g erhoben. Die Professoren solle» die Urkundenfälschung ausgefnhrt lmben. um die Echtheit einer Bilderkollektion z» erweisen. Paris. lPriv.-Tcl.s Zwischen den Stationen Lou- bareste und Areomie im Departement Eantal wurde in einem Abteil 2. Klasse eine Dame von einem Mitreisenden durch Chloroform betäubt und ihres kostbaren Schm nctcs und eines bedeutenden Geldbetrages beraubt. Der Täter ko,inte ungesehen die Flucht ergreifen. Kopenhagen. Am heutigen Todestage König Christians IX. besuchte der deutsche Gesandte Gras Hcnckel v. Donnersmarck mit Gemahlin den Dom in Roes- tilde und legte im Ramen Kaiser Wilhelms einen pracht vollen Kranz von gelben Rosen am Sarge nieder. Je ka t c r i n o s l a w. Fm Scherbina Bergwerk stürzte ein großer Felsblock ans cinsahrcnde Bergleute herab. Fünf Bergleute wurden getötet und 22 verletzt. Newyork. lPriv.-Tel.i Tie erste A nss ii h r u ng der „Salome" von Strauß in der Manhattan - Oper tHammersleinf mit Mar» Harde» hatte eine» große« Eriolg. Washington. Das Marinedepartement erließ ei» Ausschreiben für die Errichtung eines Turmes « ür drahtlose Telegraphie in Washington. Dieter soll mit Schuf- und Telcgravhenstativn bis zn einem Um- treiS von 8000 Meile» in Verbindung bleiben. fRachts etwa eingehende Depeschen siehe Seite 4.) Leipzig. 2». Jan. ,Priv.-Tel.» Ter heuiige Wewcrkentag der P ra u n k v h l c n - G c m c r l i ch a s i „Margareta" in gspenhalii bcichto», mit groiicr Atel,ri,eil, Zubuße» in, Gesamt beträge von 2v» tM> M. zu leisten. Franksuri a. M., 20. ^an. Wie der „Franks. Ztg." aus Niinstailtiiiopel gemeldet wird, saut» heute uachmittag unter Bor- Ny deS Herrn Lorsch von der ft u n g u e cic Paris et cies paxs Oas die konstituierende Bersammluiig des zu gründenden Oreckit I'oneier intcroutioorl Ottoniu» siait. Dem Pcrnehnien nach ge hört dem Syndikat anher der 8:l»c»»e <Ie pm is et cies paxs Las ilird der Luu>,ue Ottomane auch die Deutsche Bank mit einem an sehnlichen Betrage au. Letztere wird ebcn'alls entsprechend ihrer Beteiligung im Bcrwaltuugorat vertrete» sein. grauksurt a. M. «a»u«o «red» t»S40 <»»r»nio >88,80. Dreidner Ban! tdN.M. LlaalSbah» >«5,88. Lombarden >7,l0. LaurabiUte —,— Ungar. Loto —Pdriugtrten . Ittrtenlote . Fest. Parts >achm. 8 Uhr.' 8eiu, g«,52. »auener —Neu« Portuateten 58,17. Lramer 25,90. Lürtrn euntSr Ans. St.,» ''»rl-nlaie ,7S,— Staatidadn —,- . Lomdarden ——. eu,»mandan' 70«,- Behauptet. Parts. Produktenmarkt. Wei,cn »er Januar 22,80. rer Mai-August 28.7», matt. Rüböl ner Januar «2,25. »er Mai-SIugust St,25, stetig. Lpirttus per Januar 87,50, per Sept«mdcr-De,ewber 87.75. stetig. Soadun. (Mtillermark! LluoiändNcher Weisen stramm ciiaiischer Weisen stetig. Anienkanjicher Mais sesl. 8 <1 höh-r. Donauer Mais ru'ug »her stetig. Amerrtanilches und englisches Mehl geringere Nachträge dei srtthcren Preisen, Werlte und Haler stetig. OertlicheS nnv Sächsisches. — Dem .Hauptmanii und Batteriechef im 28. Feld- «irtilleric-Regiment o. Wittern in Pirna wurde für die. in Jüterbog bewirkte Errettung eines Kutschers aus der Gefahr, infolge Dnrcbgcheus seiner Pserdc zu verun glücken, die silberne LebensrettliilgsineLaille, und dem Ge- schirrsührer Mintuc r aus Lcisnig, zurzeit Grenadier im Grenadier-Regiment Nr. 101, für Errettung eines Lehr lings vvm Lode des Ertrinkens in der Mulde bei Wiesen- thal die bronzene Lebensrettungsmedaille verliehen. — Dem Fabrikarbeiter Gvtschc in Scidau wurde für Errettung eines Mannes aus der Gefahr, überfahren zu werden, eine Geldbelvhnung bewilligt. — Zn den bevorstehenden Landtagswahlcn wird uns von unterrichteter Seite mitgcteilt: Die Meldung, die Konservativen beabsichtigten, in allen Ol Wahlkreisen Sachsens e i g e n e K anüidate n aufzustcllen, ist » n - richtig. Ein dahingehender Beschluß ist nicht gefaßt worden. — Landwirtschaftlicher Verein Dresdner Elbtal. In der gestrige» Sitzung in den „Drei Raben", der >0 -Herren beiwohnten, standen als l. Punkt der Tagesordnung ge schäftliche Angelegenheiten znr Beratung. Der Vorsitzende, Herr Ockonvmierat Dr. Ranbold, machte daraus aufmerk sam, daß der Landeskultnrrat sich veranlaßt gesehen habe, sei» Amtsblatt bedeutend zu erweitern und trotzdem den Bezugspreis ans 50 Pfg. für den Jahrgang hcrabzusetzcn. Dann wurde daraus hingewicse», daß in der Arbciter- beschassung insvsern eine Nenderniig eingetretcn ist, als alle Bestellungen, die bei der Deutschen Fcldarbeiter- Zcntralc in Berlin gemacht werden, an den Landeskultur- rat zurückgeben. vhne daß dadurch eine Verteuerung i» der Beschaffung eintritt. Weiter ging der Pvrsitzcnde ans die schon längst erstrebte E i n s ü h r ung von Legiti m a. tionsk arten für ausländische Arbeiter ein »nd machte darüber verschiedene Mitteilungen. Danach müssen ausländische Arbeiter polnischen und ruthenischeu Stammes ab l. Februar d. I. deutsche Auswrispaptere iühren. Um das in Sachsen zu ermögliche», hat die Fcld- arbeiter-Zcntralstelle in Berlin, in Dresden und Oelsnih je eine Abfertigiingsstelle eingerichtet. -Hier werden zu nächst die Legitiinativiisptwiere ansgestellt, sie gehen an die Polizei znr Prüfung und werden dann von der Ab- fertignngsstelle ansgegeben. Die polnischen Arbeiter er halten rote Karten, die ruthenischen gelbe; die Karte» der in landwirtschaftlichen Betriebe» beschäftigten Arbeiter tollen besonders durch eine» farbigen Längsstrich gekenn zeichnet sein. Sämtliche Karten müsse» aus sächsische oder außcrsüchsische Arbeitgeber lauten, sie gelten für ein Jahr und müssen durch die Behörde» erneuert werden. Dir Kosten von 2 Mt. fallen den Arbeitern znr Last. Vor der Erneuerung de, Karte wird geprüft, vb der Arbeiter ver tragsbrüchig gewesen und ob schon eineKartc für ihn ausge stellt worden ist. Arbeiter, die ohne Karte» betroffen werden, sollen ausgewiesen werden. Besonders wurde noch daraus aufmerksam gemacht, daß die Grenzämtcr der Feldarbeiter- Zentralstellc j» Berlin cbensalls bcsiigt sind, solche Karten ausznfcrtigcn. Zuletzt wurde noch mitgeteilt, daß die zweite Sitzung am 10. Februar und die dritte am 12. Mürz statt- fjndcn soll. - Rack der Iahrcsrcchnuug, die Herr Direk tor Schumann vvrlcgte, hat der Verein 04 Mitglieder. An Mitglicdcrbciträgen wurden i84 Mk. vereinnahmt, anS- gcgcben I70,2l Mk., der Ncberschiiß beträgt 107,00 Mk. Der Verein verfügt zurzeit über ein Vermögen von 800,10 Mk. Der Kassenbericht wurde genehmigt und der Kassierer ent lastet. — Die Ren wähl des Vorstand« ergab die einstimmige Wiederwahl der bisherigen Vorstandsmitglie der durch Akklamation. — Als letzter Punkt standen Mit teilungen über die letzten Verhandlungen des Landes- kulturrato und des landwirtschaftliche» Kreisvereins. Zu erwühnen ist eine Verordnung des Ministeriums, die es auf Bericht des Landeskulturrats hat ergehen lassen, wo- nach Besitzer von Grundstücken mit weniger als 10 Hektar landwirtschaftlich nutzbar gemachter Fläche Staatshilsc bei Flurverbesserungeu ertzalten können, und cs wurde angeregt, diese Verordnung i» den einzelnen landwirt schaftlichen Bezirken weiter bekannt zn machen, damit davon mehr Gebrauch gemacht wird. — Eine weitere Mit teilung betraf die Anregung des landwirtschaftlichen Kreisvereins zur Abstellung von Mißftäuden im Ver kehr mit Kraftfahrzeugen. Danach hat der Lan- deslulturrat die Sache der Regierung überwiesen, und diese hat verfügt, daß öffentliche Wettfahrten, ähnlich der Herkomersahrl. nicht mehr genehmigt werde», die Gemein-, den können Wege, die als zu eng oder zu gefährlich fürs den Krastwagenuerkehr sind, sperre», Wegegelder vertan gen und langsames Fahren unter l5 Kilometer per Slnnde verfügen. Eine Zwangshaftpfllchtverstchernng der Besitzer ist in die Wege geleitet. — Bezüglich der K r ü h enplag e hat der Kreisveretn eine Umfrage veranstaltet, deren Er gebnis »och nicht vvrliegt. Außerdem hat er sich ans Mi nisterium ilin Abhilfe gewendet, dessen Antwort n. a. be sonders ans die bereits bestehenden Verordnungen des Landeskulturrats hinweist. — Zur besseren V crmert n n g der bei Rotschlachtungen gewonnenen Vichhäute hat der Krcisvercin vorqeschlagcn, dies durch die staatliche Lchlachtvieüversicherungsanstalt zn ermögliche». Die Ver sammlung sprach sich dafür ans, dem Kreisverein die An regung zn gebe», daß er eine Vereinbarung der landwirt- schasllichen Vereine mit Gerbereien in die Wege leitet. Weiter wurden »och die Fragen der Ablieferung der Not- schlachtzengnissc, der Aenderung der Bestimmungen für die Beiträge znr staatlichen Schlachtviehversichernng, des Zen- tralarbeitsnachweises für die Rrcishauptuiannschaft Dres den und die Aenderung der Kontrolle der Rcntenempsänger der Landwirtschastlicheli Rcrussgenvsscnschast erörtert, vhne daß Beschlüsse gefaßt wurde». — Gauktcrsest. Ein Wallen, Wogen, Drangen und Schiebe», vor lauter Menschen sicht man niemand — noch schäumt die Stimmung nicht ans wie Settperlen in blinken der Schale, aber man suhlt, cs wird sehr hübsch heule. Heut' ist heut' — dicie Nacht gehört den Gauklern, den 'Narren, der Lustigste ist König und die Ausgelassensten müßten seine Räte sei». Dem Januar zum Trotz, der mit gricsgräinlicher Strenge ein eisernes Regiment führt, soll Freude Trumps sein. Die weiten Säle des Ausstellnngs- palastes, die sich so vortrefflich zum Abhalten größerer Festlichkeiten eignen, hatte» eigenartige, zum teil sehr schöne 'Ausschmückungen erhalten. Schießbuden. Rutsch bahnen, Karussell und andere Vcrgnügungoctablisscincnts vermittelten die nötige Unterhaltung »nd Abwechslung. Als nach 0 Uhr Se. Rvnigl. -Hoheit Prinz Johann Georg erschien, formierten sich die Gauklerscharen zu großem Umzug. Einzelne Gruppe» waren mit anßer- vrdeittlich künstlerischem Geschmack geordnet und waren Ergebnisse lustiger und origineller Laune. Einen Vogel schoß der Ganklerkünig, und mehr noch die „wunderschöne Königin" aus dem Zirkus,chimmel ab. Es wimmelte von fabelhaften Tieren, originellen Typen. Die sieben Schwa ben waren köstlich charakterisiert, ebenso die wohlbekannten lustigen Gestalte» von Wilhelm Busch. Es ist alles in allem keine „Elenden-Kirchwcih", sondern eine Zusammen kunft sroher. bunter Scharen. Es geht das Gerücht, daß Se. Majestät nvch erscheinen wird. — Ueber den weiteren Verlaus des Festes morgen mehr. Masken sind da — Masken — Presseball. Der Arbeitsausschuß für den Presse ball eröffnet heute mittag 12 Uhr im Hotel „Amalienhof" eine Geschäftsstelle, die bis 1. Februar täglich von mittags 12 bis abends 8 Uhr geössnet ist. Am 2 Februar wird die Ge schäftsstelle bereits nachmittags 4 Uhr geschlossen. Den Teil nehmern des Presseballes ist hierdurch Gelegenheit geboten, Er kundigungen über Kostümfragen usw. hier einzuziehen, da wäh rend der angegebenen Zeit stets Mitglieder des Arbeitsaus schusses anwesend sein werden. Die Zeichnungslisten für den Presseball werden am 2. Februar, nachmittags 0 Uhr, geschlossen. — Die Spielergrupp« des Vereins für vaterländisch« Fest spiele hielt vor einigen Tagen ihre erste Sitzung im neuen Fahre ab. Als Vorsitzender wurde St.-V. Dr. Hops einstimmig wiedergcwählt. Zu seinem Stellvertreter wählte die Gruppe Herrn Kaufmann Karl Barer vom „Dresdner Sportklub"; als Schriftführer werden fungieren die Herren Kunstmaler Fritz Müller vom Fußballklub „Dresdensia" und Kaufmann Röder vom Ballklub „Sportlust". Eine neue Sportvereini gung „Sportbriider" wurde in die Gruppe ausgenommen. Dann spruch man die Festspiele des Jahres 1908 durch und stellte das Programm der Spielergruppen für die diesjährigen Fest spiele auf. — Die erste diesjährige Sitzungsperiode des hiesige« Schwurgerichts umfaßte vier Verhandlungstagc und sechs Einzclverhandlungen. Bon den sieben Angeklagten ivier männlichen und drei weiblichen! hatte» sich zu verantwor ten: zwei wegen Mordes, zwei wegen Verbrechens im Amte, einer wegen Tittlichkeitsverbrechcns, einer wegen Meineids, einer wegen schwerer Urkundenfälschung. Das Ur teil lautet einmal aus Todesstrafe, im übrigen aus insgesamt II Jahre 2 Monate Gefängnis. Die Anklage vertraten Staatsanwalt Dr. Mei, zweimal, Staatsanwälte Sepfert und Dr. Wulfsen, sowie Assessoren Dr. Schubert und Dr. Man je einmal. Tic Verteidigung führten die Rechts anwälte Dr. Ebert, Dr. Langheineken, Dr. Thieme, Instiz- rat Dr. Graf, Dr. Küntzel, Stadtrat Müller v. Berncck und Lvebcn je einmal. — Elfter-Saalc-Kanal. Die Leipziger Handels- und Indnstriekrcise bemühen sich seit Jahren, eine Ver bindung der Elster mit der Saale durch einen Kanal zu erlangen. Zur Vorbereitung einer später zu gründenden Kanalbau-Aktiengesellschast und um die zum Bau bezw. zur Zinsgarantic erforderlichen Kapitalien in Höhe von etwa 8 Mill. Mk. aufzubringcn, hat sich vor einiger Zeit eine Genossenschaft mit beschränkter Haft pflicht gebildet, die vom ehemaligen Stadtrate Ludwig- Wolss in Leipzig geleitet wird. Fetzt ivll das Unterneh men so weit gediehen sein, daß es in finanzieller Hinsicht, wenigstens soweit die Aufbringung der Kapitalien der Ge sellschaft obliegt, nahezu sichergestellt ist. Die Regierung soll »uiimchr um Unterstützung, d. h. Hcrgabe von Lände reien und Uebernahmc des übrigen Teiles der Jins- garantie angegangen werden, sobald der nächste Landtag zusammentrttt. Weiter will man. die preußische Regierung um Schiffbarmachung der Saalestrccke von Crcifpan bis Halle ersuchen. Der Kanal selbst soll für Schisse von 400 Tonnen Rauminhalt gebaut werden. — Bon der „Preßke scheu Stiftung zu Dres den" sind in diesem Jahre 028 Mk. 4.0 Pfg. verfügbar. — Stiftung. Anläßlich feiner Vermählung stiftete Pri vatns Richter in L o schwitz 2500 Mk„ deren Erträgnisse der L u n g c n s ü rsorgc zufallcn sollen. Die Gemeinde hat diesen Betrag als Grundstock einer Stiftung ange nommen. — Reue Bilder »om Tage stellte die Pihotogr. Hand lung von O. Bohr, neben Cafe König, in unseren Ne da k t i v n s s cha u k ä st e n aus. und zwar: die neueste, im Hotel Bellevue vom Atelier F. Niclo» bergestcllte Ausnahme von Richard Strauß und Bilder vom 8. Ski lehr-Kursus des Dresdner S-kMuüs in SUkenberg. Anfnalhinen von Baumeister Igel. Dresden. — Der heutigen Nummer dieses Blattes liegt für Dresden-Neustadt ein Prospekt, Jnvcntur-Räumungover- kaus von Ferdinand Apel, Bautzner Straße 39, be treffend bei. — Zum Oberbürgermeister von Freiberg wurde gestern im dritten Wahlgang Herr Stadtrat Haupt Dresden gegen Kretzschmar Limbach mit >7 Stimmen gewählt. - Die Chamottesabrik Otto u. Schlosser am Buschdad bei Meißen ist i» der Nacht zum Freitag völlig nieder gebrannt, wobei auch das Maschinengebäude uird die Gas regeneratorcn höchst gesährdet waren. — Zum Polizeidirektor von Leipzig wurde gestern an Stelle des am 80. April in den Ruhestand tretenden Polizeidiretlors Bretjchneider in gemeinsamer Sitzung von Rat und Stadtverordneten der Leipziger Stadtrat D r. W a g l e r aus die Dauer von 0 Jahren gewählt. Er erhielt 58 Stimmen 89 Stimmen entfielen aus den Leipziger Staatsanwalt Dr. Kunze. — Ans der Strecke L e u I e w itz — Lvrni tz wurde bc reits vor einigen Woche» bei einer größeren Erdbewegung znin Bahnbait ein mächtiger Oberfcbenlel eines vvrsintslni lichen Tieres gcjunde». Am 20. Januar wurde an« derlei ven Stelle in 5 Nieter Tiefe ein M a m m » t st o ß z a I, u gefunden, der bei !>> Zentimeter Turchmcßer 2 'Meter Longe gchabi haben muß. da von dem 55 Pfund schweren, >,m Meter langen wohlerhallenen Ölest etwa Ni Zeittiincler bei de», Ansichachtcn abgehackt worden sind und an der Spitze etwa 80 Zentimeter fehlte». Diese Stelle des Llab» baiies wird mit äußerster Vorsicht bearbeitet, da ma» außer den bereits sonst gefundenen versteinerten Knochenrcste» verschiedener Tiere den Kov« und andere Teile des Mam mut noch zn finden hofft. Ter Sloßzahn und jener Over schenket sind nach Leipzig zur näheren Nnterinchnng lxzw. Aufbewahrung eingefchickl worden. Die grotze Verstärkung der englischen Rordseestotte. Ter Wiener „R. Fr. Pr." wird geschrieben: Die Rach richt englischer Blätter von einer Schwächung de, Kan tt flotte zn «Gunsten der nun ans Roinnth gestützten Nord sceslotte, wodurch letztere ans einen Stand non vierzehn Schlachtschiffen und zwo!» Panzerkreuzern gebracht ickrrden soll, bcdentci die Ausführung der Beichliisfe. die bereits im »orig-en Jahre ans Grund der Ergebnisse der englischen Flottenmanöver ans defensiven Gründen gefaßt worden waren. Daß diese Eittichließunge» im ivesentlicheii ibre Spitze in e r st c r L i » > e natürlich g eg e » TeuIi ch land richte», liegt ans der Hand. Speziell in Teittschland weiß man es genau, baß diese neuerliche Lchiverpunttspei legung in der strategischen Disposition der enaliiche» See streitkrüfte ausschließlich von der Flotteupolitil des Deut sche» Reiches bceinsinßl worden ist. Tic erstmalige Zn sainmenziehung der englischen Oieschwader inu bekanntlich im Jahre IMlO stattqcfti»deii, als die ans Malta basierte Mittelmeercskadrc ans sechs 'Schlachtschiffe herabgesetzt und auf diese Weife ein eigenes Heimalgeschwader gebildet wurde, das bis dahin i» dieser Form nicht bestand. Auch dies hielt man nicht für ausreichend. Seit dem von Lord Roberts in seinem Memorandum ausgestellten Inva sionsproblem (November l008j herrscht bei der Admiralität das Bestreben, durch umfassende maritime Vorsorgen, die hauptsächlich eine Abwehrbereitschaft gegen Osten anstreben, dem Lande die früher iniiegehabte, nur teilweise verloren gegangene Zuversicht, daß jeder Landungsversuch einer fremden Macht mit Sicherheit zurückgeiwiesen werden kann, wiederzugeben. In den Komplex dieser Vorsorgen ge hört auch der Beschluß, die Heimatsslvtte auf einen östlichen Kriegshaien zu basieren und tunlichst zu verstärken. Statt ans Portsmouth und Tevvnpvrt wird das Gros der kriegs bereiten Heimatsslotte von nun a» auf einen an der Oft küste gelegenen Hasen basiert sein, was wesentlich dazu bei tragen dürfte, das Gefühl der Unsicherheit, das die Bevölke rung schreckt, dauernd zn bannen. Ti eie Aktion bedeutet natürlich in keiner Weise eine maritime Verfirgrn^,, die in Deutschland mit Gleichgiltigkeit ausgenommen iverden kann: sie entbehrt aber trotzdem des Charakters einer un mittelbaren Bedrohung oder verletzenden Herausforderung der Deutschen in der Nordsee. Deutschland hat durch den Ausbau von Wilhelmshaven und den Kanal von Äiel- Hvltcnan schon vor langer Zeit seinen maritimen Schlver- punkt aus der Ost- in die Nordsee zu verlegen begonnen, England macht den Gegenzug, das ist alles. Dazu bemerkt treffend die ,-Schief. Ztg.": Diese letzten Ausführungen sind zum mindesten verfehlt. Wilhelms- lxrven und der Kaiser Wilhelmskanal sind seit länger als einem B i c r t c l j ah rh u nd e r k fcrtigge- stcllt, und es hieße die englische Regierung weit n»ter schätze», wenn man glauben wollte, daß sie mit entsprechen den Gcgenmaßregeln bis jetzt sollte gezögert haben. Nicht ininder kontrovers muß es daher auch bleiben, ob die Maßnahme wirklich des „Charakters einer unmittelbaren Bedrohung oder verletzenden Herausforderung der Deut scheu in der Nordsee" entbehrt. Jedenfalls ist man berech tigt, daran zu zweifeln, zumal das zeitliche Zusammen treffen des Bekanntwerdens der Aktion mit de» Vorbe reitungen für die Reise des englischen Königs paares in die deutsche R e i ch s ha u p t sta d t den Ge danken »ahclcgt, als wolle man dadurch die Freunde i» Paris und St. Petersburg darüber beruhigen, daß der Be such in Berlin keineswegs eine Annäherung zwischen Eng land und Deutschland und eine Abkehr von der bisherige» Deutschland feindlichen Politik Englands berbeiführe» sollte. Die „Kreuz-Ztg." meint: Tollte man setzt in England ciitschlossen sein, de» Plan, i» der Nordsee eine starte Flvt tenbafis zu schasse», anszuftihre», so würde» «vir »ns dar über an sich nicht so aiisziiregeil brauchen, wie über die Verlegung des Schlachlschiffgcschwaders nach dem Tnpus der „Dreadnought" »ach dem neu geschossene» Kriegshafe» Noftinth, den» wir beabsichtigen weder England anzn greifen, nvch haben wir einen Ucbersall einer britische» Flotte sonderlich zu fürchten, da unsere Häsen durch natür liche »nd künstliche Verteidigungsmittel hinreichend ge schützt erscheinen. Wir fürchten aber, schreibt die „Kreuz Zeitung" weiter, daß die Nervosität in England sich noch mehr steigern wird, nachdem nach de» neuesten Plänen der Regierung der Stützpunkt der briti scheu .Hanptsccstreitkräfte noch weiter von den Kolonie» wcgvcrlegt worden ist und diese einem feindlichen Angriff in Zukunft »och wehrloser gegenübcrstehcn werden als bis her. Ersahriingsgcmüß wird sich dicie Nervosität dann wieder gegen Deutschland entlade», u»d «vir sehen voraus, das« die neue Verteilung der briti schcn Lcestrcitkräftc eine neue und stärkere Verstimmung zwilchen beiden Staaten lieransbeichwörcii wird, als bisher bestand. Der „Böriseii Cvnricr" fragt, ob nun endlich die eng lische Presse und gewisse Politiker aushörcn werden, die s > n n lose V e svrg » is vor dcrdcntschcn Inv a s i o >i zu ichürcii. TaaeSneschichte. Reichskanzler und Konservative, A»gesicht» der ausfälligen b ü l v w t c i n d l i ch c » Acußcrnngcn einiger konservativer Abgeordneter, wie des Herr» v. Oldenburg und des Herr» v. Treuensels. ist es bemerkenswert, daß jetzt ei» ihnen innerlich sehr nahestehendes Reichstagsmitglied, Dr Böhme von der Wirtschaftlichen Vereinigung, gegen sie Stellung nimmt. Böhme schreibt in der „Tägl. Rundich.": Es wird mir nicht leicht, gegen Männer polemisieren z» müssen, mit denen man wie mit dem Kammerberrn v. Oldenburg wirt schaftliche, monarchische und nationale Grundanschaiiiingeii teilt. Aber der Gefahr, daß ihre Anschauungen über das Verhalten des Reichskanzlers gegenüber der Kritik au der Person -cs Kaisers als den Ansichten entsprechend aufgc- Dresdner Nachrichten. Lir. 3V. Seile 3. Sonnabeud. SV. Januar tttvv