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Heule wurden die Abgeordneten Hochenburger, deutsche Bolk»partei, I Männer für Rechtsanwalt vr. Spieß (kous.). 6. städt. Kr. (Frei- Pergelt, Fortschrittspartei, und Lueger vom Kaiser in Audienz berg rc.): in der Stadt Freiberg wurden wie a« 1. uud 2. Wahl, empfangen. Hochenburger'» Audienz ivährte eine halbe Stunde. Es I tage 19 Wahlmänner für Stadlrath Braune (nat.-lib.) gewählt, ist Gelegenheit gebotru worden, dem Kaiser gegenüber den Stand. 7. städt. Wahlkreis (Meißen rc.): aus der Wahl gingen 34 Wahl» puav der Deutschen zu erklären. Uebereinstimmend wird erklärt, I männer für de» konservativen Kandidaten Bürgermeister Rüder her daß die Audienz einen beruhigenden Eindruck bezüglich der nächsten vor. 8. städt. Kr. (Oschatz rc.): in Oschatz wurden 6. in Riesa 7, Absichten der Negierung gemacht hat. Der Borstand de» Tschechen- in Strehla 3 Wahlmänner, in Mutzsche» 1 Wahlmann für Bürger- Anl« hat nach der gestrigen Audienz de» ObmanneS Engel beschlossen, meister Härtwig (kons.), in Wurzen 10, in Dahlen 3 Wahlmänner gegen jede Regierung, welche die Sprachenverordnungen aufhebt, in für Fabrikant Klinkhardt (nat.-lib.) gewählt. 10. städt. Kreis die schärfste Opposition zu trete». I(Frankenberg rc.): in Frankenberg gingen 8, in Mittweiva 9, in Frankreich. Wie aus Paris gemeldet wird, erklärt der Hainichen 5 Wahlmänner für Stadtrath Schieck (nat.-lib) ans der „Matin-, der Kriegsminister Gallifet werde dem Ministerrathe Wahl hervor. Die Zahl der Wahlmänner aus alle» 3 Abtheilungcn den Entwurf eine» Dekrets verlegen, durch welches die gegenwärtige beträgt: 50 für Stadtrath Schreck (nat.-lib.), 15 für Landgraf Zusammensetzung des oSc'.sten ZiuegSrathS abgcändert wird, sotvie (Soz.). Im 34. ländlichen Wahlkreis (Vuchholz rc.) ist die Wahl einen Gesetzentwurf, dnrrsieud die Verjungung der CadreS. Anläßlich des Regicrnngsrath» v. Kirchbach gesichert. — Die Wahlbetheiliguug der gerüchtiveise nnfge:re>t>en Nachricht, ein für den Kriegsininistcr war am stärk,te», im Durchschnitt schritten etiva 70—75 Proz. der koinpromitlirendes schrei 5en sei unter de» Akte», betreffend die Urwähler zur Urne, während am ersten Wahltage (3. Abtheilnng) rvyalistische Vorschwürnng aufgefunde» worden, richtete Gallifet an nur etwa 9—30 Proz-, am zweiten Wahltage (2. Abthrilnag) etwa den „Figaro" einen Brief, i» welchem er erklärt, er habe in der 50 Proz. der Urwähler von ihrem Wahlrechte Gebrauch machten. LH« 4M Jahre 1898 au de» Herzog von Orleans ein Schreiben Aus den vorläufieu Wahlresultaten ergiebt sich, daß in keinem Michtet. Dieses habe jedoch uur der Ablehnung einer Einladung Kreise, in welchem Ergänzungswahlen stattfinden, ein sozialdemv- dv» Herzogs zur Jagd gegolten. Seitdem habe er an den Herzog Ikrotischcr Kandidat siegen dürfte, sondern daß nur Kandidaten der Vviuevlei Schreiben gelichtet. Ordnungspartcicn ans den am 10. Oktober statlfindenden Ab- Transvaal. Die Depesche der Regierung der südafrikanischen gcordnctruwahlrn als gewählt hervorgehen werden. — In Strehla Mvpudtik, di« i„ Bcaiitwortung der letzten Depesche Chamberlain's wurde Herr Bürgermeister Bnrkhardt einstimmig gewählt. — »o» Pretoria obgesandt morden ist, besagt, daß die Regierung der In Zittau (3. ländlicher Wahlkreis) sind als definitiv gewählte südafrikanischen Republik die Londoner Konvention von Wahlmänner der 3. Abtheilnng zu betrachten für Preibisch (nl.) 8, 1SS4 genau inaehalte und nichts weiter verlange. iReichcl (Bund d. Landw.) 4. In den übrigen Bezirken haben, da Dia Svuzcräuitätsfrage wird in der Depesche nicht erwähnt. I keine absolute Majorität erzielt tvnrde, Nachwahlen stattzufinden. — — Die »Times- veröffentlichen ein Telegramm aus Pretoria, I In Mylau wurden die von dem nationalliberalcn Ortsverein vor» muh de» Präsident Krüger in einem Interview erklärte, erIgeschlagenen Kaiididalen gewählt. — In Lengcnfeld wurden sämint- tzab« zur Erhaltung des Fliedens Alles gctzan, lvas nöthig sei: er liche von den Ordniingsparteien aufgestellten Kandidaten gewählt.— habe Chamberlai»'» eigen.n Vorschlag einer gemeinsamen Unter- In Bad Elster und in Vvgtsbeeg wnrdc der für die Wahl des snchuug angenommen, aber Chamberlaia habe den Fade» der Unter- Herr» Wehncr einlretende Herr Hotelier Rudeusch gewählt. — In Pmdluiigen mit Bedacht abgebrochen. Truppen würden »ach allen Elsterberg wurden die Kandidaten der Ordnunzsparteie», Herr Vize- Seiten augesammelt, uud der Krieg würde ihm anfgcnvthigt. Es bürgermeister Gustav Voigt, Herr Apotheker Franz Hennig, und sei ihm uiimöglich gewesen, der britischen Depesche vom 13. Scp- Herr Lehrer Hermann Hanotdt gewählt und in Meerane fielen tember zuzustimmen; denn das hätte die Airsliefcrnng von Land sämmtliche Stimmen auf die Wahlmänner der Ordnungsparteie». und Volk in die Hände der Fremden bedeutet. Auf die Frage de» — GrohröhrSdors. Hier starb an den Folgen einer Miß- Korrespoudeuten der »Times", ob die Möglichkeit d:S Friedens Handlung der in der dortigen Zwirnfabrik von Werner und Söhne noch vorhanden sei, erwiderte Krüger: „Nur wenn Großbritann e» beschäftigt gewesene Arbeiter Boden. Am Montag vor acht Tagen etwas thut, um den Friede» möglich zu machen!" Der Korrespondent wurde Boden vv» seinem Arbeitgeber beauftragt, ans der Zwirnerei fügt hinzu, es werde in Pretoria allgemein erwartet, der Kriegs- fertig« Arbeit zu holen, da.ei ist der Man» mit den in dieser Zustand werde jeden Augenblick proktamirt werde». Favrikabtheiluiig beschäftigten 'Arb itern in Streit gerochen und von diesen dermaßen geschlagen worden, daß er sich nur mühsam hat nach Hause schleppen könne». Die Sekt! n des Verstorbene», der Frau und Kindrr hinterläßt und dieser Tage beerdigt wurde, hat ergeben, daß der Tod in Folge der erlittenen Mißhandlungen eingetrclen ist- — Lomniatjsch. Der 71 Jahre alte ungetreue Sparkassen- kafsirer Dvhlivsch, der gegen 10,000 Mk. unterschlagen hat, wurde nunmehr an das Landgericht in Dresden in Untersuchung abgeliefert. — Penig. Sämmtliche hiejige» Former haben gekündigt, weil die betreffenden Etablissements Arbeiten von Leipziger Firme» über nommen hatten, deren Former im Streit sich befinden. — Burgstädt. Tie hiesigen beiden Krankenkassen habe» ihre Verschmelzung beschlossen, so daß für eine gemeinsame Ortskranken» lasse Burgstädts nur noch die behördliche Genehmigung nochwendig ist. Ans Thüringen. — Weimar, Der verhaftete Knecht Hoffmann hat, wie be reits mitgetheilt, im hiesigen Amtsgericht eingestanden, den Oldis- lever Mord allein volssnhrt und dabei 600 Mark geraubt zu haben, und zwar will er die teuflische That Nachts 1—2 Uhr ausgcführt haben. Das Motiv der That ist i» Habgier z» suche». Frau Müller, welche jetzt in Brelleben bei ihrcr Tante wohnt, besuchte er mit größter Ruhe vor kurzer Zeit. Er erhielt von ihr 3 Mark. — Ter Dieustknecht Hoffman», Mörder der Familie Müller in Oldisleben, erhängte sich im Gesängniß. Lokales. — Kür im Laufe dcs Stenevjahres einkommensten««- pftichtlg Werdende. Wir wollen nicht unterlassen» darauf auf merksam zu machen, daß, lver im Lause des Steuerjahres eiukommcnsteucrpflichtig wird, dies binnen 3 Wochen, vom Eintritt des die Beitragspflicht begründende» Verhältnisses an gerechnet, dcr Gemeindebehörde auzuzeigen und ihr ans Erfordern die zur Fest stellung feines Sie erbcilrags erforderlichen Angaben zu machen hat. Wer die vorgeschriebene Anzeige feines Eintritts in ein die Beitrags- Pflicht begründendes Verhättuiß unterläßt, kann mit Geldstrafe bis zu 50 Mark belegt werden. Diese Anzeige ist von denjenigen Beitragspflichtigen, die im Stadtbezirke Chemnitz wohnen, im Rath banse — Poststraße Nr. 14, Flügel L, 1. Obergeschoß, Zimmer Nr. 67 — und von denjenigen Beitragspflichtigen, die i»> Stadt- theile Altchemnitz wohnen, in der dortigen Steuerhebestelle Anuabergerstraße Rr. 345 zu bewirken. — Die Stadtbibliothek ist von jetzt an Montags; Dienstags, Donnerstags und Freitag» geöffnet. Die Ausgabe und Zurücknahme der Bücher erfolgt Nachmittags von 6 dis '/,8 Uhr. Das Lesezimmer ist Nachmittags von 5 bis V28 Uhr geöffnet. — Eine Vnzahl Sonderziige werdn: morgen Sonntag wegen des noch immer starke» Personenverkehrs vom hiesigen Haupt- bahnhofe abgesertigt und zwar nach Zschopau 3 Uhr 35 Min., nach Hainichen 3 Uhr 33 Min., nach Enisiedel 3 Uhr 40 Mi»., nach Cossen 3 Uhr 4 Min-, Nachm, »nd nach Narsdorf 9 Uhr Umschau im Laude. — Dresden. Das königliche Ober-Hofl»arschallamt erklärt, »aß dort absolut Nichts bekannt ist, daß König Albert am ver- gairgenen Freitog durch «inen Eisenbahnzug gefährdet gewesen sei. — König Albert, der am 30. September mit der Königin „ach Hamburg reiste, bleibt bi- Montag dort. Von Montag bis Donnerstag werde» die Majestäten in Bremen bez. Bremerhaven Aufenthalt nehmen. Am letztgenannten Tage wir) das Königspaar in Villa Strehlen wieder ciutreffen. — Die Königin begicbt sich Sonnabend, 7. Oktober, Bormittags 10,45 Uhr zur Weihe des Küuig-Albert-StisteS nach Plan« i. B. In der Nacht zum 8. Oktober wird die Königin im Hotel »Wettiner Hof" Wohnung nehmen. Am 8. wird sie Bormittags 11 Uhr von Plauen nach Sigmaringen abreiscn und dort mehrere Wochen zum Besuche bei der vcrw. Fürstin von Hoi,euzollern bleiben. — Vom dritten Wahl tage, an welchem die erste Abtheilung ihre Stimme» für Wahl männer der verschiedene» Kandidaten abgab, liegcn folgende Ergeb nisse vor. Im 5. Wahlkreis der Stadt Dresden (Neustadt) wurden in jämetlichen 9 Wahlbezirken mit ganz vereinzelten Ausnahmen ebenfalls nur Stimmen für den Kand-caten der Konservative», Rechtsanwalt Dr. Stöckel, abgegeben. Das Gesamnitergebniß der Wahlmännertvahlen in Leipzig ist folgendes: Im 3. Kreis wurden 140 Wahlmänner für Maurermeister Enke (kvns.), im 5. Kreis l4I für Generalkonsul 1>r. Schober (kons.) und 60 für Pache (Soz.) gewählt. 9 Nachwahlen find erforderlich. In Zwickau wurden (1. Abth.) sämmtliche Wahlmänner für Slc.dtralh Heitzig (nat.-lib.) gewählt, in der Stadt Pirna (4. städt. Kr.) ausschließlich Mahl- folgt mir nachl-, und die ganze Schaar stürmte mit ihm über den dichtbewachsenen Knick. Als er zum erflenmale dem Zar vorgestellt wurde, redet« er diesen deutsch an und erklärte später, daß er dies in voller Absicht getha» habe. Auch hat er sich darüber ausgelassen, daß es ihm sehr wenig angenehm ist» mit der Kaiserin Friedrich Englisch sprechen zu muffen. Diese hohe Frau nennen übrigens die Prinzen niemals „Großmutter", sondern „Kaiserin Friedrich". Wen» sie von ihrer Großmutter sprechen, so meine» sie die Herzogin Adelheid, die Mutter der Kaiserin Auguste Viktoria. Als die Wittwe Kaiser Friedrich's im vorigen Jahre vv» Kiel aus ihre Enkel in Plön besuchte, unterzog sie auch die ganze Echloßanlage einer genauen Besichtigung. Die prächtige Aussicht und der herrliche Par! entzückten sie sehr; auch hatten die Einricht ungen für de» Sport, der Imcvn-Peunis-Platz, die Schwimmanstalt» der kleine Bvvtshasen ihre» ganzen Beifall. Sie bezeigte ferner ihr Interesse an der Architcltnr des Schlosses und a» dessen innerer Einrichtung; nur bemerkte sie in dem großen Schlassaale der Kadetten, daß ihre Stallknechte bester schliefen als diese. Dem Kronprinzen schien diese Aeußerung nicht zu gefallen. Weiß er doch, daß der preußische Kadett den englischen Stallknecht nicht um sein Wohlleben beneidet. Wie die Prinzen sich einen besonderen Platz in der Kirche verbeten haben und mitten zwischen den Kadetten sitze», ... so nehmen sie auch öfter an deren Mahlzeiten theil, und es ist Abends, welche von Franken berg 7 Uhr 53 Min., von Einsiedel ihnen jeder Platz auf den langen hölzernen, der Lehne entbehrenden 8 Uhr 9 Min., von Scharsenstein 6 Uhr 18 Min-, von Cossen «Luken recht. ' " """ - Wen» der Kronprinz ansänglich in seiner körperlichen Ent wickelung und in der äußeren Erscheinung etwas gegen seinen jüngere» Bruder, den Prinzen Eitel Fritz zurücksland — auch Prinz Adalbert ist ein sehr hübscher Knabe — so hat er das in wunder barer Weise nachgcholt. Er ist jetzt ein schöner junger Mann voll Krast und Mnth, mit freiem offenen Blick und von stattlicher Größe. Ebenmäßig gewachst» und von schlanker Statur, ist seine Haltung gleich sicher und elegant. So stellt er sich auch in der letzten von ihm, und zwar in Zivillleidung, aufgenommencn Photographie dar. Leiber ist dieses überaus wohtgelnngene Bild, das de, Prinz nur verschenkt, nicht käuflich z» erlangen. Nach all dem dürften sich die stolzen Hoffnungen, die Deutsch land ans seinen zukünftige» Kaiser, der dereinst den Namen Wilhelm 11i. führen wird, setzt, in vollstem Maße erfüllen. Den Grand dazu hat mit treuer Liebe und klarer Einsicht das kaiserliche Ellcrnpaar gelegt, aber auch die verständnißvolle Umsicht und die gewissenhafte Sorgfalt, womit das Plöner KadettenhanS verwaltet ^ ... wird, habe» ihren Antheil an dem glückliche» Erfolge der prinzlichen l geschickt. Jm"Uebrigen war die gestrige Vorstellung ^gleich gut wie Erziehung. Dessen wird sich das anmulhige holstein'sche Städtchen ldie Festausführung, ebenso wie die Aufnahme wiederum eine recht in aller Zukunft brrühmcn können- X? warme war. — Für die nächste Woche ist folgender Spirlplan in 7 Uhr 45 Min. und von Narsdorf 11 Uhr 17 Mn. Abends in Chemnitz wieder eintreffen. — Die Postschalter werden von morgen den 1. Oktober ab wie stets im Winterhalbjahre erst um 8 Uhr früh für deu Verkehr mit dem Publikum geöffnet. Die übrigen OeffnungS- und Schlußzeiten bleiben unverändert. Auch bei den Fernsprechämtern beginnt der Dienst von morgen ab erst um 8 Uhr, es können also Gespräche vor dieser Zeit nicht ausgesührt werden. —-A. Stadt-Theater. Das vor Kurzem anläßlich der Goethe stier im Thalia-Theater ausgeführte Gocthe'sche Schauspiel „Tvruato Tasso- ging gestern auch in unserem Stadttheater fast in derselben Besetzung wie damals in Szene. Es erübrigt sich deshalb wohl, näher auf die gestrige Ausführung einzugehen, da wir bereits die erste ausführlicher besprochen haben. Erwähnt sei nur, daß Herr Sprotte, der diesmal an Stelle des Herr» Bischofs den Herzog Alsons spielte, u»S denselben keineswegs vermissen ließ. Im Gegen teil gestaltete er den Fürsten lebenswahrer als Jener. Frei von jedem unnöthlgen* Pathos behandelte er die Goethe'schen Verse recht Aussicht genommen: Sonntag: „Tannhäufer" und „Der Sängerkleß auf Waüburg- (Thalia-Theater: Anfang 7 Uhr: „Die beide» Leonoren"). Montag: »Der golden« Käfig«. Dienstag: »Del Postillon von Lonjumeau". Mittwoch.- Zum 1. Make: „Die Herren Söhne-, BolkSstück von Walther und Stein. Donnerstag: „Fidelis" Freitag: »Die Herren Sühn«-. Sonnabend: „Die versunken« Glocke". — Die hiesige Gesellschaft fite Lttteratnr und Kunst beabsichtigt, nächsten Mittwoch in ihrem Bereinslvkal „Burg Wettin" ihre» erste» Familienabend abzuhalten. Wenn auch, dem zwanglosen Charakter der Veranstaltung entsprechend, ei» eigentliche» Programm in dem förmlichen, steifen Sinne dcs Worte» nicht vor liegt, so ist es doch selbstverständlich, daß dieser Abend neben geselliger Unterhaltung interessante Darbietungen au» den: künst lerischen und literarischen Lebe» bringe» wird. Wie wir vernehmen, werden die Herren Professor Or. Ohorn und Professor Walther die Gesellschaft mit Rezitationen eigener Dichtungen erfreuen, di« Herren Kircheiimusildircktor Maycrhvff und Mnsiklehrer Oskar Hoffmann werden die schon an einem der letzten Miszellenabende mit großem Beifall anfgenomuienen „Ekkehard-Skizzen- wiederhillen »nd Herr Chemiker Petzold wiro eine lustige Buschiade in Licht bilder» vvrführeu. — In» Kanfmünttische» Verein findet nächsten Donners tag die erste Wochcnversammlung im Saale der „Börse" statt. Nach den »öthigen geschäftlichen Mittheilongen folgt «in Nortrag des Herrn Bezirksschnllehreis Wvldrmar Laube hier über: „Entstehen und Vergehen der spanische» Weltherr schaft-. — Dvrch den ersten Bortrag, den Herr Lailbe vorigen Winter im Verein gehalten, hat derselbe sich als Redner in vorzüg licher Weise eingeführt. — In» BariSts „Wiutergrrtcn'-Schöuan tritt von morgen Sonntag ab ei» neues KAiißler-Ensemble auf, dessen einzelnen Spezialitäten ein besonders gute, Ruf vorausgeht. In erster Reih« sei hier Fräulein Bertha Roth er genannt, welche in dezentester Weise und wirksam unterstützt durch einen kunstvolle» BelenchtnngS- Apparat zum Theil durch photographische Reproduktionen bekannte Darstellungen, wie „Der Glaube", „Flora", „Sphynx", „Ariadne-, „Nymphe-, „Psyche am Wasserspiegel-, „Märchen", „Meeresgöltin", „Nach dem Bade", „Liebe zu den Landen- , „Bacchus und die Sirene" n. s. w. dem Auge des Beschauers bietet. Da sind ferner die phänomenalen Kunstradfahrer Geschwister Klein, die drei Eclairs mit ihren brillanten Produkiionen am dreifachen Reck, das in ihrem Genre als „fliegende Menschen" bisher unerreicht dastehende Gertini-Trio, dieMiascors mit ihren Produktionen an d:r Antipoden Lciter und die Schwestern Gniletta mit ihren l)alSbrechcrischen Kunststücken am Doppel-Trapez zu nennen. Für weitere Abwechslung in dem reichhaltigen Programm sorge» der auf vielfachen Wunsch vom vorigen Ensemble beibrhaltene beliebte Humorist Philipp Nickel, die Instrumental-Virtuosen Mauolas und die beliebte Soubrette des Apollo Theaters zu Berlin Ella Collier. Man sieht,- daß «S dem umsichtigen Direktor des Varists „Wiuter- garten"--Schönau Herrn Knorr gelungen ist, Kräfte zu engagiren, welche Mannigfaltiges bieten. Morgen wie überhaupt alle Sonntage bez. jeden Mittwoch finden zwei Vorstellungen statt, deren erste (zn ermäßigten Preisen) 4 Uhr Nachmittags beginnt. — Stenographie. Ter älteste der hiesigen Stenographen« vereine eröffnet den 2. Oktober d. I. Abends 8 Uhr wieder einen UuterrichtsknrsnS. Anmeldnngen hierzu können am erwähnten Abends i» der Schankwirthschaft „Passage- bewirkt werden. — Br«n»dbeeichk. Durch de» öffentlichen Feuermelder Schul- straße 9 wurde gestern Abend in der 10. Stund: die Feuerwehr nach einem Grundstücke der Harthauerstraße im Stadttheile Alt- chemnitz alarmirt. Daselbst waren in einer Möbeltischlerei Hobel» spähue in Brand gerathen und das Jener hatte bereits Bretter und halbfertige und fertige Möbelstücke in Brand gesetzt. Glücklicher Weife konnte das Feuer von den Brandbelrosfenea mit Anwendung eines zu Feuerlöschzwecken bereit stehenden Annihilttors unterdrnctt werden, sodns; der Feuernehr nur die Beräumuogsarbcite», welche die Thätigkeit derselben längere sseit in Anspruch nahmen, virblieben. — Nachts in der 3. Stunde wurde die Hisse der Feuerwehr »ach einem Grundstücke der inneren Stadt verlangt. Daselbst waren im Keller die hölzernen Schutzhüllen der elektrischen Lichtanlage infolge Kurzschlusses in dcr Leitung in Brand gern Heu. Die Feucrmehr beseitigte jede weitere G.sahr. —* Ein vierblättrigeS Kleeblatt von Obdachlose». In polizeilichen Getoahrfam genommen wurden vier wohnnugslose Mannspersonen, welche sich in der vergangenen Nacht in eine Ziegelei der Ostvorstadt eingeschlichen und ihr Nachtlager daselbst ausgeschlagen hatten. —* Ein noch nnbekannter weiblicher Leichnam wurde gestern Nachmittag in der 6. Stunde ans dem Schtoßteich gezogen. Die Person, nielche schon einige Zelt im Wasser gelegen haben mag, ist von mittlerer, kräftiger Gestalt, etwa 20—35 Jahre alt, Hai braunes Haar und war bekleidet mit schwarz- und weißkarrirtem Staubmantel, schwarzer, mit Perlen besetzter Taille, schwarzem Stock, dergleichen Korsett und Strümpfen, grau- und branngestrcistem Unterrock, rolhrc Hose mit schwarzem Besatz, weißem Barchenthemd und schwarzen Knöpfschuhen. —* Bon der Kriminalpolizei festgenoinmen wurde ein 16jähriger Malerlchrling, welcher nach hierher gelangter Mit- theiluug vor einigen Tagen in Radeburg einem Arbeitskollegen baares Geld gestohlen und sich Sachen dafür gekauft hatte. —* I» der Trunkenheit bernngtiükt. Auf einem Neu bau der Kaiserstraße wurde gestern Freitag früh beim Beginn der Arbeit ein daselbst mit beschäftigter Maurer im Keller liegend an- getroffe». Wie sich ergab, war der Mann Abends zuvor in der 10. Stunde in angeheitertem Zustande in den Neubau eingcstiegen, um sich seinen zurüHelassenen Rock zn holen. Dabei war er 2Vr Meter tief durch eine Oeffnnng in den Keller gestürzt und hatte sich eine Verletzung der Wirbelsäule zugezoge». Ans Anordnung eines Arztes wurde der Verunglückte mittel» Droschke in seine Wohnung gefahren. Drahtnachrichten nnd letzte Meldungen. Chemnitz» den 30. September 1899. Wien. Die „Neue Fr. Presse- erfährt aus diplomatischer Quelle, daß Rußland und Frankreich im Streite Englands mit Transvaal, zum Zwecke der Herbeiführung eines Schiedsgerichtes auf Grund der Haager Konvention intervenirev, daß England aber da» Schiedsgericht nicht annehmen wird, da es Transvaal nicht als eine Macht im Sinne der Haager Konvention, sonder» als ein abhängiges Land betrachte. Brün tt. Der sozialdemokratische Parteitag wurde, nachdem der größte Theil der Anträge und Resolutionen, darunter die Aus hebung des Zeitungsstempels und der Preßgesetze, angenommen und ferner dir Beschickung des 1900 in Paris stattfindeudcn sozialistischen Kongresses beschlossen war, ohne Zwischenfall geschlossen. Krakau. Den Polenblättern zufolge wird der Pvlenkluk dem Kabinet Clary scharfe Opposition machen.