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MeV MKevi siih ^er än der Ettnbtkitng veS deutschen KausntzuurS Rogge beteiligten Senegalesen zu bemächtigen und sie nach dem deutschen Posten Gbolvwa zu bringen. Ter „Mattn", Melcher die armen Burschen tief bemit leidet, fordert die Regierung auf, für deren in Ebolowa erfolgt« Hinrichtung ür Berlin Aufklärung zu verlangen, weil die deutschen Kaufleute sich bet Abfassung der Mör der «ein« List bedient hätten. Ter „Mattn" hätte vor gezogen, die Mordgesellen unbestraft auf französischem Boden weiter zu dulden, und tatsächlich weiß der „Ma ttn" Um einer Verfolgung der Verbrecher durch die Be- tzöxden von Französisch-Kongo nichts! zu mplden, Oesterreich-Ungarn. Vor Mehreren Tagen weigerten sich ruthenische Skl- denbkn, bet der Immatrikulation an der Universität in Lemberg das Gelöbnis in polnischer Sprache zu leisten. Gestern Mittag drangen etwa 200 ruthenische Studenten, Mit Stöcken und Knütteln bewaffnet, in die Aula der Universität, wo gerade eine Promotion stattfinden sollte, Und zerstörten ringsumher alle Einrichtungsgegenstände, die Porträts der Rektoren, die Gaskandjelaber, und setzten in den Nebenlokalitäten, iM Universitätsbureau, in den Hörsälen und Korridoren ihr ZerstörungÄverk fort. Sie zertrümmerten die Fensterscheiben und schichteten im Lveppeuhause aus den Hörsälen herbeigeschleppte Bänke auf. Ter Universttätssekretär erhielt durch Stockhiebe meh re«! '"schwere Verletzungen aM Kopfe. Tie Exzedenten Weigerten sich, ihre UniversitätslegittMationen abzugeben. Ms Polizeibeamte am Eingangstor die Rädelsführer ver haften wollten, erklärten 150 Studenten sich bereit, nach der Polizeiwache zu folgen, wo sie einem Verhör unter zogen wurden. Serbien. Gegichr 40 bulgarische Studenten sinb nach Serbien geflüchtet; andere sind in Belgrad eingetrvsfen und be absichtigen, sich an der dortigen Universität immatriku- V«rn zu lasse« Türket. Dl« „AgenziL Stefani" meldet aus Konstanttwo^el: De« italienische und der französische Botschafter haben der Pforte eine gleichlautende Note überreicht, in der angekündtgt wird, daß dis religiösen Anstalten, die der TMninikanermission in Konstantinopel und Smyrna und der Franzisstmernrission in Tripolis und Cyrenaika ge hören, endgültig unter den Schutz Italiens übergegangen sind, > Rußland. De« Ministerrat stimmte dem Borschlage des Mini sters für BolkSawfklärung zu, betreffend die Zulässigkeit der deutschen Sprache als^Unterrichtssprache in den Ele mentar- und Privatschulen des Warschauer Lehrbezirkes, «uSigenvMmen für d en Unterricht in russischer Sp ruche, HSMäphi-e und Geschichte^ Dänemark. Tvs Regierungsblatt „Kvebenhävn" schreibt zu dem beUtsch-dänischm Verttage bezüglich der nordschleswig- schen Optantenfrage: Ter Vertrag darf sicher als eins der bedeutungsvollsten Ereignisse in der Geschichte Däne marks und Deutschlands seit dem Jahre 1864 bezeichnet Werden und er trägt die Möglichkeit in sich eine Scheide zwischen der Vergangenheit und Zukunft zu Wer- den. Wir glauben, daß in dem abgeschlossenen Ueberein- tzoMMen düe deutsche Regierung so viel redlichen Willen zeigt, daß Man Recht hoch zu erwarten, daß auch in der SPrachenftage, welche von .beiden Seiten Besonnenheit jund Ruhe fördert, in gerechter Weise Rücksicht genommen Wird. Daß die Tausenden von heimlssen Tönischsprechen- den jetzt endlich ein Heim gefunden haben, ist M uns ein entscheidender Schritt vorwärts in der Klarstellung des Verhältnisses zwischen Deutschland und dem dänischen Volke, Marokko. ' Kriegsminister GcbbaS befahl der Mähallä von Guaret nach der Niederwerfung der Bent Mfuar einen Angriff auf Zellal, wo Ratsuli erwartet wird. — Eine ausführlicher« Tepesche sagt: Tie Wiederaufnahme der Operationen gegen den Kaid Jellal voM Stamm der Beni Mfuar, zu deM Naisuli geflüchtet war, wird be stätigt. Tie Mahalla ist durch die Truppen, die Arzila besetzt hatten, und durch die Truppen Ben MansurS verstärkt worden. Sie begab sich darauf nach der zehn Kilometer entfernten Residenz der Wallals. Auch der StamM der Madras soll zu der Mahalla stoßen. Alle Truppen werden an eineM entscheidenden Gefecht teil nehmen, bei dem, wie esheißt. auch der Krieasminister GeLbaÄ zugegen sein wird. Amerika. , ' Aus Kingston wird telegraphiert, daß da» von Prä sident Roosevelt mit Vorräten für die Notleidenden nach Kingston entsandt« TaMpsschiff „Celtic" dort eingetrvffen ist, aber zurückgeschickt wurde, ohne ausgeladen zu haben. Ties erhöhte die Erbitterung der Bevölkerung gegen den Gouverneur SwettenhaM, dessen Abberufung sie dringend verlangt. ist nicht blos das Recht, sondern auch die Patriotische Pflicht eines jede« Staatsbürgers. Wer diese Pflicht versäumt und ohne ausreichenden Grund von der Wahlurne fernbleibt, der versündigt sich am Vaterland und verwirkt seinen Anspruch auf volle bürgerliche Achtung. Bert« «« «e »Ü-Ittit«- «ttzim, »«, «^»lichia Schöffengericht- z« Riesa, am 28. Januar 1907. 1) Tin hiesiger Gastwirt hatte vom Stadtrate eine Strafverfügung über 2 M. erhalten, weil er seinen HauS- burschen nicht zum Besuche der Fortbildungsschule ange- hallen, sich also «ine- Vergehen» gegen da» Volksschulgesetz schuldig gemacht haben sollte. Der Gastwirt unterwarf sich der Strafe nicht, sondern beantragte gerichtliche Gut- schetdung, und zwar mit dem Erfolg«, daß er von der er hobenen Anklage freigesprochen ward. In der Urteilsbe gründung wurde ausgeführt, daß durch die Beweisaufnahme die Sachlage nicht habe hinreichend geklärt «erden können und deshalb auf Freisprechung zu erkennen gewesen sei. 2) Als das Mädchen C. I. K. in Str. aus der Schule entlassen wurde, zog eS tu Dienst, hielt auch bi» kurz vor Weihnachten au». Dann mußte sie ihre Stellung aufgeben und zwar plötzlich, den« man halt« bemerkt, daß sie nicht ehrlich war. Nach und nach hatte sie ihrer Dienstherrschaft 1 Bluse, S Schüren, 1 Paar Ktuderhosen, 2 Knabeuhemden und 1 Ktnderkletd (alles zusammen hatte eine« uagesähren Wert von 15 M.) entwendet. Einen recht« Grund, warum sie da» getan, kann sie nicht angeb«, weg« dies« Dieberei kam sie nun aus di« Anklagebank. Gleichzeitig muß ft, sich aber auch «och wegen Betrug» verantwort«. Sie ließ durch ein Kind aus einen fremden Nam« ein Stück Butter in einer Molkerei holen und betrog so die Geschäst»tnhabertn um 68 Psg, Die Angeklagte wurde weg« Diebstahl» und Betrug» in je einem Fall« zu «in« Woche Gefäugnt» ver urteilt, hat auch die Kosten de» Verfahren» zu tragen. 8) Eine Frau T. hatte sich weg« Diebstahl» zu verantwort«. Ihr Kohlenkeller stieß mit einem anderen gleichen Zweck« dienenden Kell« zusammen; nur ein Lattenoerschlag trennte die beiden Räume. Ein gewichtiger Unterschied zwischen beiden Kellern bestand ab« darin, daß in dem ein« die Kohlen bi» an die Decke aufgetürmt waren, in dem anderen aber nur spärliche Ueberreste ehemal» »orhand« gewesener Kohlenbestände sich bemerkbar machten, llnh dies« letztere gehörte der Ehefrau T. Ab und zu ging« nun einige wenig« Kohlen von selbst durch die Latten, e» bestand ab« die Vermutung, daß von seit« d« Frau T. manchmal etwa» nachgeholsen würde. Und diese Vermutung ward bestätigt, al» sich der Geschädigte möglichst grräuschlo» nach dem Keller begab, wie Frau T. eben wied« am Werk war. Ihr Einwand, daß sie nur herübergrfallene Kohl« mit heraufgenommen habe, «wie» sich vor Gericht al» nicht stichhaltig. Sie hatte sich also de» Diebstahl» schuldig ge macht und «» erfolgte demgemäß ihre Verurteilung zu zchn Tag« Gefängnis. 4) Dem Bauunternehmer M. in N. war von der Kgl. Amirhauptmannschast Großenhain «in Strafbescheid über 100 M. weg« Zuwiderhandelns gegen baupolizeiliche Bestimmungen zugegangen. M. beantragte gerichtliche Entscheidung. Die Höhe der Strafverfügung erklärt sich daraus, daß M. im Laufe des Jahre» 1906 sechsmal weg« ähnlicher Kontravention« von d« Kgl. AmtShauptmannschast bestraft wurde. Bei dem zur Ver handlung stehenden Falle hatte M. entgegen d« genehmigten Bauzeichnung beim Bau, eine» Hauses in R., für da» Schwetzerdach vorgesehen war, ein Hao» mit massivem GimS gebaut. DaS Schöffengericht verurteilte ihn eben falls zu 100 M. Geldstrafe, wozu nun noch die Kost« de« Verfahren« treten. 5) Die früh« vertagte Verhand lung gegen den NtederlagSarbeiter G. in S., d« der Be trug« und der Ueberttetung bahnpolizeiltcher Bestimmung« angeklagt war, wurde heute?zu Ende geführt. D« Ange klagte hatte am Abend der 22. Oktober o. IS. di« Bahn gleise tu W. überschritt« und war dort heimlich in ein« offenen leer« Güterwagen gestiegen, in dem « dann mit nach G. fuhr. ES erfolgte seine Bestrafung im Sinne des VröffnungSbeschluffeS und zwar erhielt er weg« Betrugs 10 M. Geldstrafe ev. 2 Tage Hast, weg« Nebertretuug bahnpolizeiltcher Vorschriften 5 M. Geldstrafe ev. 1 Tag Haft zuerkannt. 6) Der Schneider W., z. Zt. in Dresden, soll, als er früher hier beschäftigt war, sich einer Zech prellerei schuldig gemacht haben und kam deshalb wegen Bettug» unter Anklage. Gr hatte eine Zechschuld von 14 Mark bei einem ihn bekannt« Restaurateur auflauf« lass« und soll dann heimlich verduftet sein. Da« Ergebnis d« Beweisaufnahme führte jedoch zur Freisprechung des Angeklagten. dem Norden ins Land dringenden Eroberervolke, den „Mandschu" vom Throne gestoßen zu werden, um der neuen Mandschu-, der „Tsin"-Dynastie Platz zu machen. 10 Das Andenken an die gütige „Ming"-Dynastie blieb aber im Chinestnvolke immer noch lebendig und die Erinnerung an sie konnte durch nichts ausgetilgt werden. So «ar denn auch Mang-tschang, der Vize-König von Pe-tschili, eigentlich nicht nur wegen seiner hohen Mandarinen stellung, sondern auch ob seiner Herkunft ein allverehrter ange sehener Mann und das Volk nahm an seiner häuslichen Fest freude einen regeren Anteil als sonst an Hansfesten anderer Mandarinen. - > . ! i Das Fest, das heute gefeiert wurde, hatte auch noch einen hohen politischen Zweck. Die außerordentliche Gesandtschaft des russischen Zaren erwies dem Vize-König Mang Huldigung ob de» diplomatischen Geschicks, mit dem dies« hohe chinesische Würdenträger eine Grenzstreitigkeit, die zwischen dem russischen undchinesischen Rei che wegen der Mongolei schwebte, zu einem für beide Teile befriedigenden Abschluß gebracht. - I» der Ahnenhalle war die glänzende Tafel zum Empfang and zur Bewirtung der fremden Gäste aufgerichtet und das LguS Mang-tschang erstrahlte in Festesglanz. Die erlesensten chinesischen Gerichte wurden präsentiert »nd, wie üblich, auch der »arme chinesische Wein dazu kredenzt, der die Festeestimmung bald aufs Höchste steigen ließ. A: Zu dies« russischen Delegation, die so geehrt und gefeiert wurde, gehörte auch «in junger russischer Fürst, Wladislaw Lentikoff, der tartarischen Ursprungs war und auch in feinem Aeußeren noch diesen tartarischen Typus ersichtlich zeigte. Hh Er war es, der sich besonders von diesem gastfreundlichen MpfSnge in diesem hohen chinesischen Haüse angeheimelt fühlte, D» war, .wie wenn ihn eine geheimnisvoll« Macht des Blute st diesem ostasiatischen Fürstensprößling zog und als am Ende strs Banketts Mang-tschang, um seine Gäste besonders zu ehren, Leu Fremd« die Ueberraschung bot, sie . das H vollendete HWarnnsplrl feiner Lieblingstochter Kwang-tü. hören zu lass«,. da fühlte sich der junge russische Fürst wie im Zaubertraum. Kwang-tü hatte sich, der chinesischen Sitte gemäß, vor den Gästen nicht gezeigt, ab« ihr zartes, wundersames Spiel schon bewegte das Herz des jung« Russe» und gaukelte seiner Phan tasie ein Märchenbild chinesischer Schönheit vor. ' Seine Ermattung wurde auch nicht getäuscht. Er suchte Gelegenheit, nach dem Bankett in den wenigen Tagen, die noch dem Aufenthalt der Delegation in Tientsin zugemessen waren, sich dem Hause Mang-tschang zu nähe« und sein Ver such war von Erfolg gekrönt., Er .erbIHe^KMng»iü,und war bezaubert. 7 ^^-^4777- ^^'7 ' ? - Die Tochter des Vize-Königs war nicht nur nach chine sisch« Begriffen eine Schönheit, sie konnte vielmehr auch nach abendländischen als sehr hübsch gelten. Ihr elfenbeinfarbiger Teint war apart und reizvoll, ihre mandelförmig geschnitten« dunklen Augen zeigten eine süße Melancholie und eins reine, unberührte Seele und ihre pechschwarzen Flechten vervoll ständigten das Bild eines berückend« orientalischen Frauen kopses. Zudem umschwebte ihre schlanke, mittelgroße Figur jene geheimnisvolle, keusche Mädchenhaftigkeit, die ihres Än- drycks auf empfängliche Männergemüter immer sich« ist. - Der junge, russische Fürst verliebte sich in Kwang-tü, in di« „goldene Lilie" des Hause» Mang-tschwang, er blieb, während die and«« Delegiert« in ihr« Heimat znrückreist«, in Tientsin und hielt bei Nuang-tschwang um.die Hand,seiner Tqchter an.! -H?-77^. 7 Auch Kwang-tü > hatte den jung« Fremdling 7 lieb ge wonnen und da derselbe fürstlich« Geblütes war und die Ruffen mit den Chinesen seit langen Zeiten in einem freund schaftlichen Einvernehmen lebten, willigte Mang-tschang in die Heirat H «nd die Hochzeit' wurde; nach z einigen Wochen ( mit großem Pomp gestiert. .7 Nack chinesischer Seite, die auch die verheiratet« Glieder bringen. Nach einem halben Jahre, so war sein Plan, wollte er sein junge» Weibchen, die „goldene Lilie", nach Moskau in seine Heimat führe». Vorher müßte er, so erklärte « seinem Schwiegervater, zur Regelung geschäftlicher Angelegenheit« allein nach Rußland zurück, um sein« jung« Fra» eia ihr« würdiges Heim zi» bereiten. -'A- > Die Regelung geschäftlicher Angelegenhü« erschüft dem praktische» Chinesen immer selbstverständlich und so fand e« auch Mang-tschang ganz natürlich, daß sein Schwiegersohn sein« Geldangelegenheiten in Rußland «da« müsse. 1 Das Herz der „goldenen Wie" brach beinah^ al» sie den heißgeliebten Fremdling nach nnr dreimonatliche« Eheglück aus ihrem schlanken Arm lass« mußt«, ab« al» wohlerzogen« Chinesin aus hohem Haust wußte sie ihren Schmerz zu unter drücken. 1'^77 77 .. 77.^7--7 Fürst Wladislaw Lentikoff reiste «ach Rußland zurück und — kam nie mehr nach Tiensiu wiedek-N^. - 7^7 Kwana-tü, die „goldene Lilie" des Hansts Mang-tschang blieb verlass«, ab« der Himmel schickte ihr Trost; nach neun Monat« genas.sie. einej-KMstilr». dg» den^SjWW^tzW'» erhielt.-"^ - Dl,G. schlcht « Sä«'-l 0' S. . -,-5- . -. M Kwang-tü, die „goldene Wie", harrte der Rückkehr ihre» Gemahl» Wochen, Monate, Jahre, « kam nicht. Ihr Lat« ließ durch die chinesisch« . Gesandtschaft« in.Suropa Nach« sorschmtgrn/anstelle», lange Zett ergebnislos, vis ihm «Ku- Tages die traurig» Gewißheit wurde, daß Fürst Lenttkoff, un bekümmert nm.,Frau und Kind la China, »um zweit« Mast geheiratet und^ia Amt und Würden in Rußland lebte. 7- j SM Er verschwieg sein« Tochter diese Nachricht die jede Hoff» nung auf die Rückkunft ihres Gatt« für immer abschnitt — . ... . aber während er früher zur fremdenfreunhlichen Partei de» der Familie noch in demselben Hanse zusammenhält, zog der 1 Mandarinen im Reiche zählte ' gesellte " nun sich zu der Fürst Wladislaw Lentikoff in den Palast seine» Schwieger- fremdenstindlich« «nd die Europäer, die mit ihm zu tun vaters,.nm bter die erst« Monate seiner junge» Ehe zu ver^ hatten, mußt« ULter^tiner^urovLkMMeit.(stüleu.Z.>