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16 Schweihfuh und kalte Fütze. Bon Dr. Fr. Schönenberger in Bremen. Vielfach rührt eine Erkältung davon her, daß inan nasse oder kalte Füße bcbzmnien hat. Besonders Leute mit „Schiveißfuß" erkälten sich sehr leicht. Man hält deshalb fast allgemein den Fußschweiß für krankhaft, meint aber, er leite „kranke Laste" aus und cs sei deshalb gefährlich, ihn zu vertreiben. Wie stehts damit? Wenn mäü mit den bloßen Fußen auf eine kalte glatte Fläche tritt, so hinterlassen sic eine deutliche Spur, ähnlich dem!'Abdruck der Marinen Hand' auf einer kalten Fensterscheibe, Tie Fußsohlen und Handteller dün sten nämlich ungemein stark aus, stärker als jeder an dere Körperteil, weil sie ausnehmend! viele und große Schweißdrüsen haben. Ter Fußschweiß ist mithin etwas Natürliches, und ihn durch scharfe chemische Mittel zu unterdrücken, zu „vertreiben", ist allerdings gefährlich; denn sie enthalten gerbende und ätzende Stoffe, die nicht nur leicht Fußleiden erzeugen, sondern auch die Schweißdrüsen allinählich zerstören, Tann können die Füße allerdings nicht mehr schnitzen. Aber man hat den Teufel durch Beelzebub äusgetricben, Tenn die Natur hat sicher nicht ohne Grund gerade an die Fußsohlen so viele und große Schweißdrüsen gesetzt. Wird diort die Ausdünstung unterbrochen, so müssen sich krankmachende Stoffe im Körper anhäufen, und das kann zu Er krankungen führen/ Nicht darüml also handelt cs sich, den Fußschweiß zu unterdrücken, sondern seine kältende Wirkung zu mildern, das Stinkendwerden zu verhüten und krankhaft starkes Schwitzen zu verhindern. TazU gehört vor allcmj eine vernünftige Fußpflege. Jeden Abend die Füße laitwarms traschen. Sie haben die Reinigung gerade so nötig wie die Hände. Und diese werden doch auch täglich gesäubert. Aber die Füße sieht niemand. Wozu sich also bemühen. Man erlebt oft Wun derdinge, wenn sich Patienten ausklcidcn müssen. „Ta unten aber ist's.fürchterlich".. Tie Füße viel der Luft und Sonne aNssetzen. Tas be fördert die Dlutzirkulation und hartet'ab. Kinder sollten soviel wie Möglich barfuß laufen.- Auch für Erwachsene ists sehr vorteilhaft/ Wenigstens zu Hause öfter ohne Strümpfe in Sandalen oder leichten Pantoffeln gehen. In meiner Heimat zogen früher die Kinder im Sommer nur in die Kirchv und zu Begräbnissen Schuhe und Stie fel an. Heute giltss für unfein, wenn sie barfuß zur Schule kommen. An manchen Orten verbietet mans direkt.. Auch d-r Holzschuh, das denkbar gesündeste Schuh werk, wird vielfach in Acht und Bann getan. Tie Füße sind der vernachlässigst« Körperteil, Kein anderer lebt so in Finsternis, Truck und Enge. Tie allgemeine Hautpflege (Luftbäder, Waschungen ustv.) nicht vernatMssigen, damit die Schweißdrüsen der ganzen Haut ihre Schuldigkeit tun; sonst wird die Aus scheidungsarbeit den Fußsohlen iw Uebermatz aufgebür det und sie schwitzen zu stark, Ter Fußausdünstung freie Auswege verschaffen. Von den Handtellern verflöchtet sich der Hautduust, weil Man die Hände frei trägt.j Bei durchlässigem Schuhwerk auch. Ta Merkt man nichts V0n Fußschweiß, Tie ge wöhnliche Fußbekleidung aber ist zu fest; die Ausdün- stung stößt hier auf Hindernisse, kann nicht entweichen, schlägt sich nieder und durchfeuchtet'die Strümpfe und Schuhe. Tiefe Feuchtigkeit verdunstet, und Verdunstung erzeugt Kälte. Tas Schuhwerk muß durchlässig sein für den Hautdunst. IM Sommer also Sandalen, Niederschuhe oder Flechtschuhe; im Winter niedrige Lederschuhe und Wyllgamaschcn darüber, oder Trikot- und Tüchschuhe mit Lcderbesatz. Einlegesohlen, die den Schweiß aufsaugen. AM besten sind solch« von Kvrk, Roßhaar oder Lösch- Papier. Wenn inan seine Füße in der geschilderten Weise pflegt, so verschwindet der Schwcißfuß allmählich, d. h. man merkt nichts mehr davon, aber die Ausdünstung wird nicht im mindesten gehindert.' (Aus- dem Werke: „Lebenslunst — Heilkunst. Aerztlicher Ratgeber sür Ge sunde und Kranke". Unter Mitwirkung von W. Siegelt herausgegeben von Tr. Fr. Schönenberger, prakt. Arzt in Bremen. 2 Bände. Ca. 1400 Seiten Text. Zahlreiche Abbildungen, 13 Tafeln in Treisarbendruck. Verlag der Graphischen Knnstanstalt von Förster u. Borries in Zwickau, Sachsen.) Eingesandt. Nun hat di« liberale Partei mit einer Erklärung, wie sie sich im Falle einer Stichwahl zwischen einem der rechts stehenden und dem sozialdemokratischen Kandidaten stellen würde, sich an die Oeffentlichkett gewagt. In einem heute versandten Rundschreiben ist sie gegeben in einem Passus, der hiermit weiteren Kreisen zugänglich gemacht sei: „Wenn der konservative oder reformerische Kandidat zur Stichwahl kommt, dann zieht unweigerlich der Sozialde mokrat wieder in den Reichstag ein." Mit anderen Worten: Im Falle einer Stichwahl, wie sie hier voraus- gesetzt ist, werden wir Liberalen ünS unsrer Stimme ent halten oder, was dasselbe ist, für den gegnerischen Kandi daten stimmen, dann ist der Sieg des Sozialdemokraten gesichert. ES ist unglaublich, daß am Kopfe des Rund schreibens die stolze Devise prangt, der in diesem Falle die liberale Partei sich am wenigsten bedienen dürste: „Mit Gott für König und Barometerstand d« «, N-O«, MW«. Mittag, 12 Uhr. Gchr tr»«« 770 EeMdigschSn,^, GchSi Mtt« Reg« WtMt - «ck ««gm 7«—— «Mr» 78S Wasserstände. Moldau 2ftr Eger «Ibe Jung- duvz- la« Laun Par dubitz Bran det» Mel- n« Lev- rneritz DrM- dm «Ns, 23. 24. -i- io! -l- 24 -i- 18 -l- 20 -1-18 -1- 10 -1- 48 -1- 10 -P 50 -1- 20 -p S7 45 52 — 8 -p 58 -t- « - 2 - es -p 85 -i- so Auf zur Wahl Man« für Ma««! Wen soll ich denn wählen? so fragst Du auch, Nachdem nun gesprochen die vier Kandidaten. O, wahrlich, das ist nicht schwer sür Dich; Wenn Du nur willst hören, so will ich Dir rate«. Liebst Du die «nute, die Ginger schwingt Für Freiheit, Gleichheit und Bruderliebe, Und willst Du den Maulkorb, den Bebel bringt Für jeden, der nicht tut, wie'S ihm beliebe? Willst Du Dich freuen am ZukunstSstaat, In dem er nur Herren und Sklave« wird geben, In dem eS nur keimet aus blutiger Saat Uckb hundertmal schlechter als jetzt wird das Leben, , . . Dann wähle Nitzschke! Und bist Du ein Freund vom Großkapital, Das mördrisch verschlingt die kleinen Geschäfte, Das Handwerk, den Bauern in endloser Zahl Im elenden Spiele der freien Kräfte, Und glaubst Du, daß Deutschlands Wohl und Ehr Am besten gewahrt von Hebräern werde, Daß sie die Herren vom Fels zum Meer Und völlig ihr Geld beherrsche die Erde — DaNn wähle Lißke! Doch willst Du den Fortschritt im deutschen Land Auf Grund der Gesetze und ruhigen Wegen, Erkennst Du, daß nötig der Einheit Band Zu Deutschlands Wohl und fernerem Segen, Und glaubst Du, Laß unsrer Fürsten Kraft Biel besser sorgte sür Deutschlands Ehren, Als Roereu, Bebel und Jndenschaft — Dann darfst Du der Feinde Macht nicht wehren — Dann mußt Du Dinger oder Gäbel wählen! Her Wahltag item m endlich naht, fiir M zet ich hie Slime ab? Je» stitMßke aa i>e» mag ich «ich, bas ist ja ei» Jemkratrich. Der Konservative WlanWß ersucht die Herren Wahlvorsteher und Vertrauensleute, ihm das Er« gebniS der Wahl sofort nach dessen Feststellung per Telefon oder Telegramm mitzuteilen. Derselbe wird von 8 Uhr an im „Hotel Sächsischer Hof" in Riesa anwesend sein und bittet, die Nachrichten dahin gelangen zu lassen. Kosten werden vergütet. Der WahlaüSschntz der Souservattven Partei. Jer KM, bn breht altes um, »a bei» z« mihle, viir sehr bim, Ja mW' ich lieber bei frosener, ich i>e«ke -ach bas ist «ach bester. Kebeck ich astes mir itiaier, mär ich bach lieb« mahl'« be« Naver. Tret' aste b'rm f«r KSKnI a«, -er ist ber richtige Msmami. WckeM M MM Verkaufe diese Woche itimgeK fette- SÄwei«eileifM, Pfd.75u. 80Pfg., Kalbfleisch Pfd. WPfg., SpeckM.75Pfg., Schmeer Pfd.80 Pfg., ff. hausschlachtene Bluts «. Leberwurst Pfd. 80 M, ff. geräucherte Bratwurst. Eduard Uhlig, Bismarckstr. 85. Bezugspreis: Durch die Post: Vierteljährlich 1,65 Mk.; monatlich 55 Pfg. Erscheint täglich. 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