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auSfallen. E« wird gegen ihn BersührungSbefehl erlassen werden. —* Städtische Freiquarkiere für nnsere Volk«, schüler aus Ferienwanderungen gibt e« seht in unserem Sachsenland« bereit« in beträchtlicher Zahl, die sich noch stetig vergröbert. Sie bestehen meist, wie auch unsere Quartier« in der Knabenschule, au« 2V Veiten mit wollenen Decken; in einzelnen Fällen sind stir di« ve- Nutzung kleine Beträge zu bezahlen, in her Regel aber haben di, Gemeinden selbst in dankenswerter Weise dt» Kosten für Lerrichtung und Jnstandhattunq de« Quartier» mit überMrmmen. Zurzeit sind e« folgende Orte, die den jungen Wanderern Gastfreiheit gewähren: Ann-berg, Chem nitz, Döbeln, Dr»«d»n, Freiberg, Frankenberg, Frohburg, Glauchau, Hohenstein-Srnstthal, Jonsdorf, Johanngeorgen stadt, Laustgk, Leipzig, LeiSnig (für 40—50 Schüler), sinn- genau, Meißen, Mittweida, Naunhof, OlLernbau, Pirna, Riesa, Rochlitz, Schöneck, Schwarzenberg, Thum,, Zittau, Zöblitz, Zwickau <86 Velten) und Zwönitz. — von unser« Riesaer Ferienwanderern sind im letzten Sommer bereit« die Quartiere in Johanngeorgenstadt, Zöblitz, Schwarzen berg, Rochlitz, Meißen und Leipzig benutzt worden. —Z8 Auf Anordnung de« Königl. Gächf. Ministerium« de« Innern ist an olle Schlachtviehbesitzer und Fleischer im Lande ein Merkblatt nachstehenden Inhalt« verteilt worden: I. Verfahren beim Töten. 1. Bor jeder Schlachtung haben die Beteiligten um Hinzuziehung eine« Tierärzte« oder Laienflcischbeschauer« zur Vornahme der Schlachtviehbeschau an dem zu schlachtenden Tiere nach Kräften besorgt zu sein. 2. Nach erfolgter. Betäubung, die nur ausnahmsweise nnterblc'.ben darf, ist durch richtiges Abstechen auf gut« Blutentztehung Bedacht zu nehmen. Da« Vlut ist in sauberen Gefäßen aufzufangrn und auf zubewahren. 3. Die Tötung jede« Tiere« hat tunlichst außerhalb de« Stalle« zu erfolgen. Ist die« nicht angängig, so ist da« im Stalle getötete Tier außerhalb alsbald in «inen kühlen Raum zu bringen und sofort au-zuschlachten. Ist e« nicht möglich, schnell einen Fleischer zu erlangen, so ist bei Rindern die Bauchhöhle durch «inen etwa 30 om langen Schnitt zu öffnen. II. Verfahren beim Ausschlachten. I. vei der Abhäutung und Ausschlachtung ist auf Sauber- leit und Sorgfalt Bedacht zu nehmen. Die Haut ist wenigstens an einer Stelle im Zusammenhangs mit dem Körper zu lassen. Jede Beschmutzung de« Fleisches ist so- fort durch Abwischen und Abtrocknen zu beseitigen. Da« Schlachtstück ist derartig aufzuhängen, daß das Fleisch nicht mit dem Erdboden in Berühr::.g kommt. 2. Bei Rindern ist der abg-schnittene Kopf am Flotzmaul aufzuhängen und Zunge und Zungenbein au« der Maulhöhle zu lösen, Maul- und Nasenhöhle sind gründlich auSzuwaschen. 3. Die Eingeweide der Brust» und Bauchhöhle, mit Aus nahme der Nieren, sind an« dem Tierkörper herauSzu- nehmen und getrennt vom Magen und Darmkanal hängend oder in sauberen Gefäßen oder auf sauberen Tischen oder Bänken trocken anfzubewahrcn. 4. Magen und Därme, sowie Gebärmutter sind möglichst außerhalb de« Schlacht raume« sicher aufzubewahren. 5. Die Wirbelsäule ist bei Rindern und Schweinen i» der Längsrichtung so zu spalten, daß der Wirbelkanal zutage tritt. Vei Schweinen ist der Schmer zu lösen. 6. Der Fußboden deS Schlachtraume« ist nach Beendigung der Schlachtung ' gut zu reinigen. III. Aufbewahrung de« Fleische«. Alle Schlachtstücke sind, nachdem ihre Oberfläche lufttrocken geworden ist, in luftige und kühle Räume zu verbringen, in sauber« Leintücher einzuschlagen und vor Staub und Fliegen zu schützen. Bei starkem Frost sind die Eingeweide trocken und frostfrei auf zubewahren. Wird Fleisch einer Freibank überwiesen, so ist e« in sanberen Tüchern verpackt dorthin zu verbringen und in der FreibankoerkaufSstelle hängend auznbewahrrn. Die Fretbankstellen sind gut zu lüften und sauber zu hatten. —* Nach einer un« von der Dresdner Ober-Post- Direktion zugegangencn Mitteilung, kann die Post- beförderung vom Festland« nach den Nordseeinseln Amrum, Föhr, Sylt, Pellworm, Nordstrand und Röm beim Eintritt strengen Frostes meist nur durch EiSboote aufrecht erhalten werden. Da bet dieser BesörderungSwetse die Bäckereien gegen die sinbill der Witterung nicht immer gehörig geschützt werden können, ist e« erforderlich, daß diese Sendungen in der bezeichneten Zeit ganz besonder« dauerhaft und sorgfältig verpackt werden. Auch empfiehlt e« sich, in der Zeit, während welcher die Schiffahrt im Wattenmeer durch Ei« gestört wird, von der Versendung leicht verderblicher Gegenstände nach den genannten Inseln Abstand zu nehmen, da die Pakete u. U. längere Zett bet den Postanstalten in den Abgangshäfen de» Festlandes lagern müssen. —* Die Ziehung der zweiten Geldlotterie zum Besten der Königin-Karola-GedächtniSstistung hat aus technischen Gründen um einige Tage verschoben werden müssen; sie findet am 15. und 16. Dezember 1911 mit behördlicher Aufsicht in Dresden statt. Einzelne Lose und gehnerserten find noch in fast allen Lotteriegeschäften, sowie beim Jnvalidendank Dresden zu haben. —* Die Aenderungen und Ergänzungen der deutschen ArbetteroerflcherungSgesctzgebung, die auf Grund der RetchSversicherungSordnung vom 18. Juli 1911 in Kraft treten, sind für die versicherungkpfltchligen Per» sonen von so einschneidender Bedeutung, daß es recht zweckmäßig erscheinen dürfte, ihnen ein Hilfsmittel in die Hand zu gehen, l^,rch das sie sich mit den neuen Verhält- rissen leicht und zuverlässig bekannt machen können und da» ihnen einen sicheren Ueberblick darüber ermöglicht, wa« ihnen da« neue Gesetz bringt. Zu diesem Zwecke hat Bruno Lange, Obersekretär bei der LandeSverstcherungS- anstatt Königreich Sachsen einen „Auszug- hergestellt, der sich wohl zur Verbreitung in den Kreisen der Versicherten eignet. Diese lAnnen sich daran« leicht mit den für sie besonder« wichtigen Bestimmungen der ReichSoersicherungS- »rdnung vertraut machen. DaS Heftchen erscheint im Srlbstoerlatz dO Verfasser« und kostet bet freier Zusendung L0 Pfg., im Hundert 15 Pfg. — Wochsn - Spietpla« der Dresdener König!. Hoftheater. Opernhaus. Dienstag: Di« -Afrikanerin. Mittwoch: Hoffmann« Erzählungen. Don- nerStag: «N>a. Freitag: Carmen. Sonnabend: Wenn ich König wär'. - Sonntag: Der Rosenkavalter. Montag: Tiefland. — Schauspielhaus. Di,n«tag: Sine Abrechnung. Der Damenkrieg. Mittwoch: Roberd GuiSkard. Der zer- brachen« Krug. Donnerstag: Minna von Barnhelm. Frei- tag: Eine Frau ohne Bedeutung. Sonnabend: Glaube und Heimat. Sonntag: Judith. Montag: Nathan der Weise. * Poppitz. In einer om Freitag von dem Herrn Grmelndeoorstand etnberuf»"»n Versammlung wurde die Gründung eine« Sparverein« beschlossen. Der Verein ho» den Zweck, Sparbeträge von 20 Pfg. bi« 10 Mk. von den Mitgliedern durch besonderen Boten allwöchentlich abholen zu lassen und diese Beträge zinsbar anzulegen. Dem neu gegründeten Verein traten sofort 82 Mitglieder bei. Weiter« Anmeldungen nimmt der Hauptkassierer, Herr Kaufmann Karl Hartwig, sowie der Vorsitzende de« Verein«, Herr Gemeindeoorstand Kluge, gern entgegen. Auch können solche beim Kassenboten bewirkt werden. * Heyda. vergangen-« Sonnabend hielt der Apotheker der Schloßapotheke Chemnitz, Herr Dr. Häntzich-', seine Treibjagd hier ob. Zugegen waren 52 Schützen. 698 Hasen und 14 Hühner wurden zur Strecke gebracht, die Herr Hahnemann tu Borna bei Oschatz kaufte, -rv». " Großenhain. Vergangene Nacht wurde wiederum »in Einbruch in eine Pfarre der hiesigen Gegend verübt und zwar in da« Pfarrhaus zn Schönfeld, nachdem erst kürzlich Einbrüche in die Pfarrhäuser zn Merscknvttz und Zeithain verübt worden find. In Schönfeld scheint aber der Dieb gestört worden zu sein, denn eS fiel ihm nur ein« geringe veut« in die Hände, u. a. hieß er eine Kiste Zigarren mttgehen. »Seiten« der Gendarmerie und der Landeskriminalpolizei wurden sofort die umfassendsten Er örterungen angestellt. Meißen. Der Arbeiter Hermann Hugo Miller er drosselte am Sonnabend abend sein dreijähriges Töchter chen. Er lebte mit seiner Frau in Unfrieden und fürch tete, daß ihm! bei der bevorstehenden Trennung von ihr das Kind genommen werde. Nach! der Tat flüchtete der Mann, der in zwei zurückgelasscnen Briefen die Absicht kundgab, sich selbst daS Leben zu nehmen. )I.( Lommatzsch. Am heutig»» Montag ist die Kleinbahn Lommatzsch—Döbeln al« letzter Teil der Schmal» spurlinie Wilsdruff—Garsebach—Meißen — Lommatzsch — Gärtttz—Döbeln dem Verkehr übergeben worden. Damit ist nun «in zusammenhängendes schmalspurige« Eisenbahn» netz von Nerchau—Trebsen—Wermsdorf und Strehla— Oschatz über Mügeln und Döbeln bi« Wilsdruff hergestellt worden, welche« noch bis zum ErzgebirgSkamm (KipSdorf) erweitert wird, wenn di« schon im StsatShauShaltSetat für 1912—13 enthaltene Verbindung der Linien Potschappel— Nossen und Hainsberg—KipSdorf zwischen Potschappel und HainSberg auSgeführt wird. Die Linie Wilsdruff—Gärtitz (Döbeln) hat im Landtage bekanntlich schwere Kämpfe hervorgerufen. Da sie in der Hauptsache landwirtschaftlichen Interessen dient, nannte man sie die „Rübenbahn". Sie beschäftigte den Landtag fast 20 Jahre lang, im Jahre 1900 erfolgte jedoch die erste Bauvorlage. Der letzte Teil der Linie, Lommatzsch—Döbeln, führt durch eine idyllische Landschaft, die al« Kornkammer SachsenS bekannt und von Rauch und Schlotten noch fast unberührt ist. Aus Anlaß der Eröffnung der Bahn fand am Sonnabend eine EinweihuugSfeier, bestehend aus einer Festfahrt und Fest tafel, statt, an der 200 Personen tetlnahmen und bei der die Freude und der Dank der Bewohnerschaft für die Er bauung der Bahn zum Ausdruck kamen. Bei der Festtafel im Gasthof zu Leuben sagte u. a. Herr Geh. Baurat Homiltu« von der Königl. Generaldirektion der Staate- eisenbahnen, die Teilstrecke Meißen—Lommatzsch, welche seit zwei Jahren im Betrieb ist, habe alle an sie gestellten Erwartungen übertroffen. Diese Aeußerung wurde mit großer Freude ausgenommen. Geh. Oekonomierat Steiger, der Vorkämpfer und zähe Verfechter dieser Bahn, gab der frohen Zuversicht Ausdruck, daß auch die nun eröffnete letzte Teilstrecke, welche vor allem der Zuckerfabrik Döbeln Rüben zuführen wird, ebensowohl die anliegenden Ge- metnden und Bewohner, al« auch die Eisenbahnoerwaltung befriedigen wird. An der EinweihungSfeter nahmen u. a. noch teil die Landtagkabgg. Schade-Gältitz, Hofmann- Meißen, Schreiber-Mifchwitz, AmtShauplmann Dr. Hart mann-Döbeln, RegierungSrat Frhr. v. Vernewitz von der AmtShauptmannschast Meißen, Finanz- und Baurat Farge von der BetriebSdtrektion Leipzig. 88 DreSden. In der letzten Stadtoerordnetenfltzung zu Dresden nahm Stadtverordneter Fleiscvermetster Renz Stellung zu der von sozialdemokratischer Sette gestellten Forderung auf Einfuhr amerikanischen Fleische« und führte hierzu folgende« au«: „Stadtverordneter Nitzsche (Soz) empfahl die Einfuhr amerikanischen Fleische«. Ich wollte entschieden davor warnen, weil e« keinesfalls den An sprüchen de« kaufenden Publikum« genügt. Dazu kommt, daß beim amerikanischen Fletsch bedeutende Schwierigkeiten betreff« der Fleischbeschau zu überwinden sind. Die Stadt W>ey hat argentinische« Fleisch eingesührt. Der Versuch kostet der Stadt Uber 2 Millionen Gulden und dabei war der Bevölkerung nicht einmal gedient. Da« Fleisch wollte niemand kaufen, da e« ein unschöne« Aussehen hat; die letzten 800000 Pfund Fleisch sind verdorben. Nun auf diese Brücke möchten wir auf keinen Fall treten. Meine Herren! Wa« ist noch ein Hauptgrund, weshalb heute da» Fleisch teuer ist? DaS Publikum ist verwöhn». Kein Mensch will mehr fette« Fleisch essen. DaS Publikum will wohl da» Fleisch von einem fetten Ochsen, aber nur die paar ausgesuchten mageren Stücke und die müssen deshalb teuer sein. E« wurde mir aus unseren Kreisen sorge» hatten, Schweinskarree müsse man heute noch mit einer Mark pro Pfund bezahlen. Ja, meine Herren, wie viel solch au«g,suchte« Schweinskarree gibt e« an einem Schwein? Ungefähr 6 bi« 8 Pfund. Da« fette Schwein, fleisch und auch Speck war vor einigen Monaten gar nicht an den Mann zu bringen; nicht einmal dte Talgschmelze kaufte man. Nicht da« Fleisch im allgemeinen ist t»u«r, sondern nur da« magere. Wirken Sie darauf hin, daß der kleine Mann fette« Fletsch kauft; da» ist nicht so teuer und vor allem gesund." — Die mttgeteitt wird, hat der wegen Mord,« begangen an dem 78jährigen Rentenempfänger Todt.'zum Tod« vrrurteilte Produttenhändler Göhlert an den König Friedrich August ein Gnadengesuch gerichtet. Der Möider hat sein bisher zur Schau getragene« herausfordernde« ve- nehmen geändert und verbringt jetzt die Stunden in dumpfem Dahinbrüten. Ein offene« Geständnis hat der Mörder ober immer noch nicht abgelegt. Der König wird nach seiner Rückkehr au« Tarvi« über die Angelegenheit den Vortrag de« Justizministers entgegennehmen und dar- nach keine Ensicheidung treffen. Dresden. Ter Konservative Verein in Dresden verbreitet eine Erklärung, in der alle konservativen Män ner im 5. sächfsichen Rcichstagswahlkreise unter MM- gung des Konservativen Landesvereins aufgefordert wer den, am 12. Januar bei der Reichstagswahl für den nationalliberalcn Reichstagsabgeordneten, Herrn Land- gerichtsdireltv'- Dr. Heinze, c'inzutreten, damit der Wahl kreis nicht in die Hände der Sozialdemokratie fällt. Pulsnitz. Ein aus der Bezirksanstalt zu Jesau entwichener Korrektionär wurde hier verhaftet. Der mit Zuchthaus schon vorbestrafte Mensch gestand, bei Ka menz eine:: Strohfeimen vorsätzlich in Brand gesteckt zu haben, »veil »r wieder ins Zuchthaus kommen wollte. Elstra. In dien umliegenden Dörfern Rauschwitz, Kindisch und Gödelau greifen die Tiphthcritiscrkranknngen immer mehr um sich. Da neuerdings auch wieder eine große Anzahl Erkrankungen unter den Schulkindern vor gekommen ist, wurde die Schule zu Rauschwitz bis auf weiteres geschlossen. Gundorf bei Leipzig. Beim Nachschachten in einer Lehmgrube unserer Auenniedcrung stießen Arbeiter auf Scherben. Allem Anscheine nach sind cs Ueberreste von zwei größeren und mehreren kleineren Gefäßen aus der Steinzeit. Es ist anzi'.nchmen, daß die Zeit ihrer Ent stehung in die Jahre e^OO bis 2000 vor Christi Geburt fällt. Die größeren Gefäße zeigen außerordentlich starke Wandungen bis zu 3 Zentimetern und lassen erkennen, daß es sich um größere Vorratsgefäße handelt. Prä historiker vom Grassimu;eum in Leipzig waren an der Fundstelle anwesend und haben die Fund: zur weiteren Nachforschung bez. Zusammenstellung' abgcholt. In ge meinnütziger Weise überließen sie eine Anzahl Scherben, zum Teil mit charakteristischen Merkmalen, der Mter- tümersammlung der hiesigen Schule. Immer zahlreicher werden die Funde aus der jüngeren Steinzeit. Es mögen aus unseren Gefilden wohl gegen 2000 Steinbeile an Sammlungen abgegeben worden sein. Sic sind mit den tönernen Gefäßen Zeugen dafür, daß schon vor 5 Jahr tausenden jich iw unserer Gegend eine Bevölkerung niedergelassen hat, die »ich auf Ackerbau und Töpferei wohl verstand. Leipzig. Einen neuen Trick, gestohlene Fahrräder an den Mann zu bringen, hat ein Unbekannter ersonnen, der in der Umgebung bereits mehrfach ausgetreten ist. Der Mann kommt zu Spediteuren, beauftragt diese, Kohlenfuhren auszuführen, behauptet dabei, er habe sich ausgegeben und läßt sich aus ein Fahrrad ein Darlehen auszahlen. Als Sicherheit lägt er daS Fahrrad da und beauftragt den Geldgeber, das Rad an einen bekannten Spediteur zu senden, t:o er dieses auslösen würde. Na türlich läßt sich der Gauner nicht wieder sehen. Zu ;pät merkt dann der Spediteur, daß er ein gestohlenes Fahr rad beließen hat. Der Gauner hat sich Willy Fickert genannt. Leipzig. Am 3. November gelang eS, wie gemeldet, zwei Geldwechselschwindlern in Chemnitz, beim Kauf eine« Lose« in einer Lotterie-Kollektion dadurch einen Trick auS- zuführen, daß sie mit einem 20-Markstück zahlten und hierbei ersuchten, auf da« Goldstück möglichst Münzen mit Hamburger Prägung herauSzugeben, auch auf ihr Anerbieten, in der Ladenkasse selbst nach solchen mit suchen zu wollen, von dem allein anwesenden jungen Verkäufer die Erlaubnis hierzu erhielten. Als daS Wechselgeschäft beendet war und die Gauner sich entfernt hatten, entdeckte man erst, daß diese die Kasse um zirka 200 Mark, meist in Gold, ge plündert hatten. Dasselbe Manöver versuchten die beiden noch bei einem anderen Kollekteur an demselben Tage, doch hatten sie dabei infolge der Aufmerksamkeit des Ladenin- Haber« keinen Erfolg. Jetzt gelang e« unausgesetzten schwierigen und umfangreichen Reche chen der hiesigen Kriminalpolizei, die beiden Schwindler hinter Schloß und Riegel zu bringen. Es sind zwei 25 Jahre alte Musiker, Eduard H rzbcrg und Schmidt, die beide au« Westpreußen stammen wollen. Allem Anscheine nach sind diese Angaben falsch und man hat e« vielmehr mit zwei von Zigeunern stammenden Leuten zu tun. Einer von ihnen trug die gestohlenen Goldstücke an der Uhrkette als Anhänger. Hink HUA