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technychsr Beamter verhaftet. Bei diesem wurde« meh rere Lausend Mark beschlagnahmt, hie der Beamte durch Urkundenfälschung und Betrug erlangt hatte, Er ist ge ständig. Tie Untersuchung dürft« einen Umfang anneh me«, der weit über den Nahmen der Ttebstahläasfäre htn- auhgeht. Ter frühere L-ef de* MarinekabinettS «dmiral Freiherr von Lenden-Bibran ist gestern uachmitßrg in Berlin, SS Jahre alt, gestorben Ter badische Landtag ist gestern mittag vom Großherzog eröffnet worden. In der Thronrede wird zu nächst die sofortige Einbringung de* Staatshaushalt» angekündtgt: Vieser schließt mit einem namhaften Fehl betrag ab, der eine Bestmehrnng der Staatseinnahmen durch Lteueverhöhungen bedingt. Tie Verwaltung der Eisenbahnen verlangt einen Zuschuß au» der allgemeinen Staatsverwaltung; e» werden daher Maßnahmen vor geschlagen, um die Eisenbahnfinanzen so -u aestalten, daß nicht dauernd zu ihren Gunsten allgemein Staats mittel in höherem Maß auf Kosten anderer staatlicher Ausgaben verwendet werden müssen. Weiter kündigt die Thronrede «inen Gesetzentwurf zur Erhöhung der Bier steuer an, ferner einen solchen wegen Aenberung der Einkommen- und Vermögenssteuer. Ferner wird ange- lündigt: o»e Einbringung eine» WohnuntzSgeldgesetzeS, einer Novelle zum Wassergesetz, «in Jrrengesetz, eine Aenderung dec Gemeinde- und Städteordnung und schließ, lich eine Vorlage über den Elementarunterricht. Tarin ist eine Erhöhung der Bezüge der Volksschullehrer und Lehrerinnen und die Neugestaltung der Vorschriften über die Schulaufsicht vorgesehen. Um den» sehr unangenehm empfundenen ständigen WohnungSmangel in oer Hauptstadt Kameruns ab- zuhelfen, hat die neuerrichtete Teutsche Kolonial-Land- erwerbs- und BerwertungSgesellschast m. b. H. in Eher- lottenburg den Bau von zunächst acht Beamtenwohn- hänsern auf der Joßplatte in Tpala für die Regierung übernommen. Tie Häuser werden, indem die bisher ge sammelte»» Erfahrungen verwertet werden, in Ziegel- fachwcrkbau oder Betonbau errichtet, enthalte»» je vier große, hohe, luftige Zimmer, die gegen die heiße Tropen sonne nach außen durch eine um daS ganze Haus lau fende, breite, mit Jalousien versehene Veranda geschützt sind. Tie Fußböden sino mit Linoleum belegt. Jedes Haus ruht auf zwei bis drei Meter hohen Pfeilern, um die Bewohner gegen schädigende Bodenausdünstungen zu schützen und möglichst gute Durchlüftung des Ge bäudes zu gewährleisten. Zu jedem Hause gehören zwei Küchen, Tienerwohnung und Badezimmer, die durch eine»» gedeckten Gang mit dem Wohnhaus verbunden sind. Tie Gebäude stellen eine verbesserte Art von Wohn häuser» dar, die für die Gesundheit und Bequemlichkeit der Beamten in den tropischen Kolonien einen neuen Fortschritt bedeutet. * „Winlc für den Verkehr deutscher Kaufleute und Industrieller mit den Kaiserlichen Konsulaten" sind in den letzten beiden Jahren vom Reichsamte des Innern zusanimengestellt und in den „Nachrichten für Handel und Industrie" veröffentlicht worden. Es handelt sich um Auskünfte der Konsulate über Anknüpfung von Ge schäftsverbindungen , Rechtsverhältnisse, Zahlungsweise, Wechselveriehr, Einziehung von Forderungen, Regelung von Tifserenzen, Verhalte»» bei Konkursen, Zollverhält- nissc, verbotene Waren, Postverkehr, Bestimmungen für Handlungsreisende, Beschaffung von Vertretern usw. Unsere Leser ans dem Kaufmannsstande wird es inter essieren, zu erfahren, daß die im letzten Jahre ver- öfsentllchtcn „Winke" in dem soeben erschienenen Jahr buch für 1910 des Vereins für Handlungs-Commis von 1858 (Kaufmännischer Verein) in Hamburg (Preis 50 Pf.) abgedruckt worden sind. Frankreich. Obschon der König von Portugal angeblich inkognito reist, sind alle Beranstaltunge» dieselben, wie bei amtlichen Königsbesuchen. Der König trifft arn Sonnabend aus London in Paris «in und nimmt im Hotel Bristol Woh. nung. Sonntag lauscht er Besuche mit dem Präsidenten der Republik aus und speist im Elyseepalast. Montag be sucht er da« Schloß von Versailles und geht abend» zu einer Galavorstellung der Großen Oper, die ans seinen aus- drückttchen Wunsch Gounod» Margarethe (Faust) spielt. Dienstag jagt er mit Fallitzre» in Rambouillet und ver- bringt den Abend in der ComSdie francaise. Am Mittwoch widmet er sich dem Besuche der Museen und dem Empfang d« portugiesischen K-konw. D«r»«st,g nist « mittel« Sonderzuge« nach Lissabon zurück. Dl« katholisch« Härtet in Frankreich will die Organi sation de« deutsch« Zentrum« für di« nächste« Kammer- wählen zu« Muster nehme«. GnGan». Die englischen Stimmrechttwetber gebärde« sich immer verrückter. Der Hungerstreik ist zu einer regelmäßigen Er scheinung «Hobe» worden; »in« jede ,s«lsr«speeting" Suffra gette hat bet «ine« Attentat ihr« besonder« Leib- und Magenpumpe in der Lasch«, wie neulich im Savoy-Lheater, wo st« den Premierminister anschrie« und triumphierend und heraulfor2und Milchflasche und Magenschlauch schwangen. Da« Reuest« im Gesä«gni«trick ist aber da« Folgend«: Zwei solch« rabiat« Frauenzimmer in Bristol versuchen da« Ge- sängni« zu einem Paradiese zu machen; denn st« sitzen im Evakostüm in ihrer Zell«, ohne Hut, ohn« Kleider, ohne irgend «twa«, außer «tner gelegentlichen Deck« bei besonde- ren Gelegenheiten. Die Gesängni«beam1en sind freilich der Meinung, daß dieser Zustand nicht« weniger al« paradiesisch sei. Di« Regeln verlangen e«, daß di« Gefangenen An- staltSkleldung tragen. Di« Suffragetten weigerten sich aber, stch au«zuzi«hen, und al« st« dazu gezwungen wurden, weigerlin sie sich, di« GefängntSkleider anzulegen. Dazu zwang man sie nicht, und nun sitzen st« da, wie st« der lieb« Herrgott erschaffen hat — und frieren. —k— Rußland. Zur Entrechtung und Knechtung Finnland« ist ferner zu melden: Die russischen Mitglieder der russtsch-finn- ländischen Kommission haben bezüglich der künftigen staat«rechtlichen Stellung Finnland« einen Entwurf aul gearbeitet, wonach folgende Punkt« der Reichsgesetzgebung unterliegen und somit der Kompetenz de« finnischen Land« tage« entzogen werden sollen: die Beteiligung Finnland« an TtaatSauSgaben und Steuern, Wehrpflicht und KriegS- aulgaben, di« Rechte russischer Untertanen Finnland«, di« Bestimmung der Staatssprache, die Vollstreckung russischer Gerichtsurteile, die Grundprtnzien der Verwaltung, der Schutz der Ttaat«ordnung, die Kriminalgesetzgebung, die Grundprinzipien der Gericht«, und Prozeßordnung sowie de« Schulwesen«. Ferner Berein«recht, Preßgesetzgebung, Zollwesen, Patentschutz und Schutz geistigen Eigentum«, Münzwesen und Geldverkehr, Post, Telephon, Verkehrs wesen, die Eisenbahnen, soweit die Landerverteidigung und der AuSlandeverkehr in Betracht kommen, der Schiffahrt«, verkehr sowie die Recht« der Ausländer in Finnland. Die Untersuchung über von dem Senator Garin auf. gedeckte Rtesenbetrügereien in der Moskauer Intendantur hat zu einem gerichtlichen Verfahren gegen 68 Personen geführt. E» wird darüber lt. B. L.-A. berichtet: Dl« Re- Vision hat ergeben, daß die Moskauer Jntendanturbeamten alljährlich 10 Millionen, in dem Kriekjahr« 25 Millionen gestohlen haben. Nach der Statistik de« Finanzministerium«, die auch der bekannte Professor Oserow bestätigt, erleidet der Staat durch die Betrügereien im Jntendanturwesen Rußland« alljährlich einen Verlust von 100 Millionen Rubel. Die Moskauer Intendanten trieben eS besonders arg. Von allen gelieferten Waren beanspruchten sie zehn Prozent, von schlechten sogar dreißig Prozent. Sine reiche Ernte bot der letzte Krieg, wobei massenhafte Quittungen über ungrliefert« Waren vorgelegt und bezahlt wurden. Den Raub teilten die Jntendanturbeamten und Lieferanten unleinander. Unter den Angeklagten befinden sich di« Obersten Poljakow, Karatschi», Gier«, Jerasstmow, Lwow usw. Bisher sind 66 Personen in den Anklagezustand versetzt worden. Die Gesamtzahl der betrügerischen Intendantur- beamten beträgt 130. Amerika. Die Korruption unter amerikanischen Zollbeamten wird durch eine Bekanntmachung des SchatzamtSsekretär« Mac Veagh gekennzeichnet, nach der seit dem 1. März wegen Betrügereien im Neuyarker Zolldtenst 104 Beamte entlassen und 123 degradiert, sowie zahlreiche andere Ver- änderungen vorgenommen worden sind. Auf Grund der kürzlich angestellten Untersuchungen über die Betrügereien, die beim Wiegen zugunsten der American Sugar Refining Company vorgekommen sein sollen, sind allein nicht weniger al» 73 Angestellte au« dem Zolldtenst entlassen worden. — Sine Weche lesend de>r«de». „ Bon der wunderbaren Errettung der bei dem gro- ßen Grubenunglück von Illinois verschütteten Bergleute berichtet ein Rewyorker Korrespondent weitere ergrci- sende Etnzvlhetten. Tie 20 Männer, die am Sonnabend unverhofft dem Tod« noch entrissen werden konnten, waren eine Woche lang in Finsternis gebannt, und nuc ein Zufa»l fügte «S, daß die mit Sauerstofshelmen aus. gerüsteten BecgungSmannschaftcn bet ihren Arbeiten dumpfe Geräusche hörten, die zu dem Gedanken führ, ten, daß entgegen aller Erwartung vielleicht doch noch Le.ende in der Mine weilen könnte»». Ter geistesgegen wärtiger» Entschlossenheit eines englischen Bergmannes namens William HyndS danken die zuerst aukgefun- den«»» Geretteten ihr Leben. AlS da« Feuer aztsbrach, führte Hynds seine Gefolgschaft in das D»de eines Stol lens. Unter seiner Leitung begann man in fieberhafter Hast eine Barrikade gegen die heranstürmenden Flam- men und Gase aufzurichten. Im vorderen Teile des Ganges zerfraß das Feuer die Holzstützcn, ein Stein rutsch trat ein und unterstützte so die Bemühungen der Flüchtlinge, die nun in einem kleinen Raume, hermetisch gegen den brennenden Teil der Mine abgeschlossen, der Rettung oder des Todes harrten. Tie Nahrungsmittel wurden zusammengetan und in ganz kleinen Rationen verteilt, zur Stillung des Durstes diente das Brach wasser, daS an den Wänden herniedersickerte. Durch Wort und Tat stützten die 20 gegenseitig ihre»» Mut; sie waren überzeugt, eS mehrere Tage aushalten zu können. Gegen 2 Uhr mittags wurden sie, nach sieben- tägiger Einkerkerung in schwarzer Finsternis, aufgefun- den. Sie waren alle furchthar abgemagert, völlig er- schöpft und von den überstandene» Errtbehrungen wie halb betäubt. Bisweilen hatten sie gelauscht und dann nm Hilfe gerufen, aber sieben Tage lang antwortete ihnen kein Echo. Tie Nahrungsmittel nahmen ab und waren schließlich zu Ende Ter Hunger zehrte an ihre»» Kräften und au ihrer» Mute; von den Dannenstützen lösten zitternde Hände die Rinde ab; Baumrinde und Ltiefellcder waren ihre letzte Nahrung, denn längst hatte »na» das Wachs der Laternen verzehrt. Schließlich begann auch das Wasser zu mangeln. Mit einer letzte»» Willensanstrengung grub man mit Picke und Hammer tiefer in den Stein, um neues Wasser zu finden. Die körperliche Erschlaffung schwächte den Trist und all mählich erstarb jedes Gefühl für Zeit in den ermatteten Seelen. MS nach furchtbare»» Quäle»» die Unglücklichen schließlich aufgefunden wurden, lagen die meisten halb- betäubt vor Schwäche am Boden. Mer die Tatsache der Rettung gab ihnen steue Kräfte. Tas Licht der Retter blendete die Augen; »nit verhüllter» Köpfen brachte mar» die so lange dem Tageslicht Entwöhnten zur Erdober fläche zurück. Dec alte Pfarrer der St. Mary's Kirche, der die Rettungskolonne begleitete, schildert den Augen blick der Auffindung: „ES war gegen 2 Uhr mittags; ein Wall von Schutt und eingestürzter Steine versperrte uns in der Galerie bei» Weg. Plötzlich sagte Powell: „S-till, Jungens, mir war als hörte ich etwas." Wir alle lauschten; da hörten wir ein dumpfes Stampfen, das wie durch ein« dicke Wand zu uns drang. „Mei»» Gott" sagte Powell, „ich glaube da ist noch jemand am Leben." „Unmöglich" antworteten die andern, „lein Mensch kann hier sieben Tage geatmet haben." Wir lauschten wieder, aber e^ war unverkennbar: da hinter der Schuttmauer irgendwo, da war noch Leben. Unsere Erregung war so groß, daß kein Wort mehr gesprochen wurde. Mit fieberhafter Hast begannen Aexte und Picke zu arbeite». Endlich, endlich stieße»» wir in den» Schutt auf eine kleine Oeffnung. Zwei von uns kletterten voran. „Ist da drinnen noch jemand an Leben?" Aus Grabes- ferne klang die Antwort: „Ja". Mit erneutem Eifer arbeiteten wir weiter. Endlich war das Loch geweidet. Im Dunkeln sahen wir ein Dutzend Augenpaare funkeln. Und dann kam eine Stimme: „Tie meiste»» von uns sind wohlauf, nur ein armer Bursche, ein Franzose, ist schon Halo dahin, er wird sterben, wenn er nicht sofort frische Lnst bekommt-" Ms wir endlich zu deu Verschüt teten eindringen konnten, sahen wir, wie die meisten bei dem Hereinströmen der frischen Luft taumelten. Wir sprangen auf sie zu und umarmten sie. Ihre Freude war unbeschreiblich; sie klopften uns auf den Rücken und lachten und schrie»» laut. Mr wollten sie zum Schacht tragen, aber sie bestanden darauf, selbst zu Mir find znm verkauf aa hiesige« Platze ein Posten lenkbare Rodel schlitten mit Bremse vnd Gurlbezug, 1-, 2- und 8, Sitzer in deu Preislagen von 4—M M. übergeben worden. ^Interessenten er» halten RSHeres bei Otto Jensen, Galanterie- »ad S-telwarenhdlg. Wettiner, strotze S8. * Prtma ' Gi»«i»»I«wIiI»w, »bmimliwlilww, Ißwimliwlilwn» GIv. ve-nnnttal», »en: WätmWMtlich tn allen Preislagen empfiehlt billigst k. z. M». Paftwß» ch SS m. VS RSg A UnnGkretLitüv in jedem Haushalt sind Millionenfach erprobt und befibewöhrt, beliebt tn der ganzen Welt. Da« idealste und vollkommenste selbsttätige Waschmittel von höchster Wasch- und vlelchkraft. 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Bitte um Zusendung osn 30 kg Nagut, entnommenes Probepostkolli hat stch gut bewährt, die Hühner setzten nach 8tägiger Fütterung mit dem Legen «in. Themnitz, Schulstraße 88, v Dez. 08. Otto Hellman«. S tikgl. könw V Mß» Personen jed. Stand, verdien. Reben- Verdienst durch Schreibart»., häuSt. Tätiak, Vertretungen usw. Näd ErwerbSsrntrale tn Fraaksart a. M.