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für die König!. ArntShauptrnarmschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba. * 273. Mittwoch, 24. November 1WS, abends. 62. Jahrg. Da» Rtejaer Tageblatt erschein jede» La» abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung tn der Expedition in l-ieia 1 Mark bi) Pjg., durch unsere Träger snt in» Hau» 1 Mark Sb Psz bet Abholung am Schalter der kallrrt. Posiansiatten 1 Mark üb Psg„ drrrch den Brtesträger frei tn» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnemeut» werden angenonimen. Auzetgen-Annahme sttr dl« Nummer de» Ausgabetage» bt» vormittag v Uhr ohne Vewklhr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich tn Riesa, — VeschiislSsirlle: Goethestratze 5S. — Für die Redaktion verantwortltch! Hermann Schmidt tn Meta. Freibank Weida. DosaerStag nachmittag« 2 Uhr gelangt junge« Rindfleisch 30Pfg.,um Verkauf. Der vemeiudevorftand. W ck» B iflr du» ^Messer Tageblatt" erbitten wir UN« bt« spätestens Vormittag» - Uhr de« jeweiligen Ausgabetage«. Ne Geschäftsstelle. Ott-Nichts und Sächsisches. Riesa, 24. November 1SVS. G«. Majestät der König hat geruht, dem Haupt mann Petze! im 3. Feldart »Regt. Nr. 32, kommandiert zur Kaiserliche« Gesandtschaft in Teheran, die Erlaubnis zur Anlegung de« König!. Preußischen Roten Adler-Orden« 4. Kl. zu erteilen. Durch Bersiigung de« Krieg«ministerium« vom 22. November 1909 ist der Unterzahlmeister Berdermann im 3. Feldart.-Regt. Nr. 32 zum Zahlmeister ernannt worden. - * Da« Dir. Zahnsche Ensemble gibt morgen abend seine Abschiedsvorstellung. Zur Aufführung kommt das gute Ohorn'sche Schauspiel „Pater JucunduS". Hoffent lich hat sich die Vorstellung de« verdienten zahlreichen Zu spruches zu erfreuen. —* Einen schnellen Tod hat gestern der seit vielen Jahren bei Herrn Schiffseigner Paul Gelbhaar in Neuhirschstein in Diensten stehende Steuermann Hermann Schneider aus Nünchritz gefunden. Mitten in der Aus- Übung seine« Beruf«« traf ihn unterhalb Meißen ein Herzschlag, der nach wenigen Stunden seinen Ted herbetsührte. —* Unterhalb Wehlen havarierte dieser Tage der mit Kohlen beladene Kahn des Schiffseigners Aspe so schwer, daß er in kurzer Zeit sank. —* Immer ungemütlicher wird eS jetzt draußen. Fast unaushölich wirbelten heute wieder die weißen Flocken zur Erde hernieder. Dazu wehte ein heftiger, schneidender Mnd, der den Schnee von den Dächern kehrte und mit den Flocken «in wildes Spiel trieb. Die Folge davon werden wieder Schneeverwehungen sein, die dem ZugSoer- kehr große Schwierigkeiten bereiten. Auch der Telegraphen, und Telephonverkehr werden unter der heutigen WItterui g wieder sehr zu leiden gehabt haben. Man wird sich aber nunmehr wohl auf «inen Winter gefaßt machen müssen, der im wahrsten Sinne „kernfest und auf die Dauer" ist. —* Der gestern abend von der hiesigen Ortsgruppe de« Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbander im Saale de« „Gesellschaftshauses" abgehaltene öffentliche Vortrag mit dem Thema: „W a« bringt uns das neue Wettbewerbsgesetz?" war von etwa 70 Personen besucht. Die Erschienenen waren zumeist Mit glieder der Ortsgruppe, während die selbständige Geschäfts welt nur sehr schwach vertreten war. Der Vortragende, Herr Stefan Feist au« Leipzig, befaßte sich in allgemein verständlicher Weise mit den einzelnen Bestimmungen de« neuen Gesetzes. Besonder« eingehend besprach er die im Z 1 des Gesetze« gegebene Generalklausel, nach der jeder Wettbewerb, der einen gegen die guten Sitten verstoßenden Charakter trägt, strafbar ist» und zwar kann derjenige, der gegen diese Generalklausel verstößt, auf Unterlassung oder auf Schadenersatz verklagt werden. Zur Anstrengung der Klage auf Unterlassung sind auch Erwerbs- und Wirt schaftsgenossenschaften, Innungen, JnnungSauSschüsse, Han dels- und Gewerbekammern berechtigt; zur Anstrengung der Klage auf Schadenersatz aber nur Gewerbsgenossen, nicht auch Verbände. Ebenfalls auitsührlich behandelte sodann der Vortragende die von der unlauteren öffent lichen Reklame handelnden Bestimmungen de» Gesetze«. Die grundsätzliche Ausnahmestellung, die der Reklame im alten Gesetz etngeräumt war, ist im neuen Gesetz aufge- hoben. Die strafbare Handlung im Reklamewesen wird durch da« Moment der Stttenwidrigkeit bestimmt. Straf bar sind alle in der Reklame gemachten Angaben, die geeignet sind, den Anschein eine» besonder» günstigen An gebot« heroorzurufen. Don großer Wichtigkeit waren ferner die Darlegungen über da» AuSoerkaufSwefen. Insbeson dere wie» Redner darauf hin, daß da« Recht, Konkurs- auSoerkäufe zu veranstalten und anzukündigen, nach ß 6 de» neuen Gesetze« nur dem Konkursverwalter zusteht. In Ankündigungen von anderer Seit« darf da« Wort „Kon» kurS" überhaupt nicht vorkommen. Beim Ausverkauf«, wesen verbreitete sich der Vortragende außerdem noch über da» Waren-Bor- und Nachschuboerbot, sowie darüber, wie da« neue Gesetz sich zu den Saison- und JnventurauS- Verkäufen stellt. ES folgten sobann Erläuterungen zu dem vollständig neuen Z 12, der vom Schmiergelderunwesen handelt. Dieser Paragraph sei mit Recht angefeindet worden, denn er trage nicht dazu bei, da» Ansehen de« deutschen Kaufmann« im Auslande zu heben. Er sei auch überflüssig, da die Vergehen, die er mit Strafe bedrohe, bereit« durch da« Bürgerliche Gesetzbuch verfolgt würden. Nachdem der Vortragende u. a. noch einige Ausführungen über die sogenannte Anschwärzung, die durch die Auf stellung von Behauptungen, die einen anderen zu schädigen geeignet sind, begangen wird, sowie über den Firmenschutz gemacht hatte, schloß er seine Ausführungen mit dem Wunsche, durch seinen Vortrag die Erschienenen mit dem Geiste de« Gesetze« vertraut gemacht und sie über die Tragweite desselben aufgeklärt zu haben. Das Gesetz ent- halte vieles, was auch dem reellen Geschäftsmann gefährlich werden und ihn in Konflikt mit dem Gesetz« bringen könne. So seien viele Ankündigungen, die nach dem alten Gesetze statthaft waren, jetzt nicht mehr erlaubt. Manche Bestimmungen deS Gesetzes gingen vielleicht zu weit, trotz dem müsse aber erst abgewartet werden, wie da« Gesetz wirken werde. Sollten große Härten sich fühlbar machen, dann werde man sich entschließen müssen, die nötigen Aenderungen vorzunehmen. Der Vortrag fand lebhaften Beifall. —* In der Kanzlei der Handelskammer Dres den, Ostra-Allee 9, kann während der Geschäftszeit von 9—1 und 4—7 Uhr eine vertrauliche Mitteilung über da« AuSkunftSwesen in der Türkei kostenfrei eingesehen werden. — Bet der eingetretenen Kälte und Glätte werden Unfälle wahrscheinlich. Der Hausbesitzer, der das Streuen versäumt, ist haftpflichtig, wenn ein Unglücksfall infolge seiner Versäumnis herbeigeführt wird. — Der LandeS-ObstbauvereinfürdaS König- reich Sachsen veranstaltet am 24, 25. und 26. November tn Dresden in der Neustädter Markthalle, Ritterstraße, den letzten Obstmarkt tn diesem Jahre. Zu diesem WeihnachtS- obstmarkt wurden von den Obstzüchtern aus asten Teilen deS Königreichs gewaltige Massen von Früchten angeltefert. Der Jahreszeit entsprechend gelangen nun die ebenso halt baren al« vorzüglichen späten Früchte zum Verkaufe. Aepfel, Birnen, Quitten und Nüsse, alle« tn geschmackvoller Auf machung tn Pappschachteln zu 10 Pfund Inhalt, tn Kisten zu 25 und 50 Pfund, Tafel- und WirtschastSfrüchte, jetzt verwendbar oder in Dauersorten, sind preiswert abzugeben. — Alle vier BallonS des Sächsischen Vereins sür Luftschiffahrt werden nächsten Sonntag aufsteigen und zwar „Luna" und „Heyden I" in Weißig, „Dresden" und „Graf Zeppelin" in Reick an der Gasanstalt. Die Ein weihung des neuen Ballonplatzes tn der Radrennbahn zu Reick ist de» schlechten Wetter« wegen bis zum nächsten Frühjahr verschoben worden. Der Ballon „Luna", der am Sonntag in Weißig aufgestiegen war, landete am Sonntag abend bei Löbau in Sachsen. — Der Streit in den Kreisen de« Mittelstände« über Beitritt oder Nichtbeitritt zum Hansabund scheint nunmehr zu einem bestimmten Resultat« gelangen zu sollen. Zur endgültigen Verabschiedung dieser Frage hatte die „Sächsische Mittelstand-Vereinigung" für Montag nachmittag eine außerordentliche Delegiertenversammlung der sämtlichen Deutschen Mittelstand-Vereine nach dem „Künstlerhause" tn Leipzig einb-rufen. Nach einem Re- serate de« Architekten F. Höhne-Leipzig platzten die Ge- müter zum Teil recht heftig aufeinander. Die Versamm lung war, mit Ausnahme der der „Deutschen Mittel- standSvereinigung" al« Vorstandsmitglieder angehörigen Berliner Delegierten, gegen einen Beitritt -um Hansabund. Besonder« erregte Debatten rief eine von Obermeister Rahardt-Brrlin, der dem Hansabund angebört, für den Beitritt zum Hansabund abgegebene Erklärung der „Deut- scheu MittelstandSoereinigung" hervor. Verschiedene Dele- gierte legten dabei dem anwesenden Vorstande dieser Der- einigung nahe, von ihren Aemtern zurückzntreten und erklärten, unter keinen Umständen der „Deutschen Mittel standsvereinigung" weiter angehören zu wollen, wenn an ihre Spitze Männer wie Rahardt usw. blieben und sür den Hansabund agitierten. Man schritt, da die Berliner auf ihrem haniabundfreundlichen Standpunkte verharrten, schließlich zur Konstituierung eine« vorbereitenden Aus- schufst» zur Gründung eines von der „Deutschen Mittel» standSoereinigung" unabhängigen Zentral-AuSschuß, in den man aber — zur Ueberbrückung der Differenzen tn den entzweiten Gruppen — auch Rahardt mitwählte. — Mit dem Etnhängen der Doppelfenster macht sich die Unsitte wieder geltend, diese Fenster von außen zu putzen und zu diesem Zwecke auf die äußeren Fensterstöcke zu treten. Ein einziger Fehltritt oder unglücklicher Zufall genügt, die betreffende Person au» der Höhe herabstürzen zu lassen und auch für unten vorübergehende Personen eine Gefahr zu schaffe», gegen die es eine Sicherheit nicht gibt. — Zu der gestern auch von uns mitgeteilten Notiz der „ArbeitSmarkt-Korresp.", wonach ein Rückgang der Butterpreise zu erwarten sei, wird den „Dresdner Nachrichten", die dieselbe Notiz veröffentlicht hatten, von einem Spezialhändler für Butter geschrieben: Da» Gesagte trifft nicht mehr zu, da bereits am 16. d. M. eine erneute Erhöhung der Notierung eingetreten ist. Die Preise, welche von der Kommission der Deputation des Berliner Butter usw.-HandelS an genanntem Tage festgestellt wurden, be laufen sich um 8 Mark pro 100 Kilo höher, als die in dem Artikel als gegenwärtig zutreffend angegebenen Notie rungen für die beste Qualität. Entsprechend verhält e» sich mit den geringeren Sorten. Es ist also keine Ver billigung eingetreten, sondern vielmehr eine Verteuerung, die sich vielleicht sogar noch steigern dürfte. Weinböhla. In einem hiesigen Dreibhanse wur den als letzte diesjährige Ernte zwei Gurken abgcnom- men, die nach auswärts versandt werden sollen. Tie größre ist 50 Zentimeter lang, hat 21 Zentimeter Um fang und Hst 1250 Gramm schwer, die andere ist 43 Zentimeter lang, 19 Zentimeter im Umfange lei 760 Gramm Gewicht. Oschatz. Gestern nachmittag fiel an einem Hause ein jüngerer Arbeiter des Sachsenwerkes, der mit Mon tierungsarbeiten beschäftigt war, aus der Höhe des Lach firstes von der Leiter. Ta der Arbeiter auf den nm Ltrassenrande aufgehäuften Schnee fiel, wurde die Wucht des Falles gemildert. Anscheinend hat sich der Arbeiter, der ins Krankenhaus überführt wurde, keine schwereren Verletzungen zugezogen. Meissen. Aus Anlaß der Eröffnung der Teilstrecke Meißen-Lommatzsch der Eisenbahnlinie Wilsdruff-Meißen» Lommatzsch-Gärtitz soll, wie mitgeteilt wird, am 30. No vember eine Festlichkeit veranstaltet werden, bestehend in einer Festfahrt von Meißen nach Lommatzsch und in einem Festessen in Lommatzsch. Ter Extrazug, den die Königliche Generaldirektion der Liaatseisenbahnen in entgcgenlommcndster Weise zur Verfügung gestellt hat, wird gegen »/il Uhr vom Tttebischtal abfahren und gegen Uhr in Lommatzsch ankommen und abends gegen 8 Uhr von Lommatzsch nach Meißen zurückfahren. Tas Festmahl findet 3 Uhr im „Ratskeller" zu Lommatzsch statt. Dresden. Eine Deutsche Luftschifsahrts-Gesell schaft, e. G. m. b. H., hat sich in Dresden gebildet, Tas neue Unternehmen scheint jedoch sehr wenig Gegenliebe bei den hiesigen städtischen Behörden gefunden zu haben, denn der Rat zu Dresden gibt amtlich bekannt, daß die Tcutsche Luftschissahrtsgeselljchaft in keinerlei Bezieh- Das gute tUedsck-Aisr -