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Neueste Nechrichtc« »»» rele-nm»e vom 24. November Ivos. >( Leipzig. Tie Verhandlung gegen den Kauf mann Großer au4 Steglitz bei Berlin, der am 16 No- vember v. I im Reichsgericht nach einem verlorenen Prozeß den RechnungLirgt Straßburg erschoß und den NetchSgerichtSrat Männer schwer verletzte, wird am L. Dezember und den folgenden Tagen vor dem hiesigen Schwurgerichte stattfindcn. Die Klage lautet aus voll- endete» und versuchten Totschlag. )( Neudeck. Der Kaiser traf gestern abend auf dem Bahnhof« Radztonkau ein, wo er vom Fürsten Henckel von Donnersmarck begrüßt wurde. Der Kaiser, der Fürst und das Befolg« fuhren in Automobilen nach dem neuen Schloss« Neudeck, das bengalisch beleuchtet war. rr Hamburg. Schwere Unwetter, verbunden mit Hagel, und Regenböen, werden wieder au» der Nordsee gemeldet. Die hier etntrefkenden Dampfer erlitten fast alle schwere Beschädigungen. — )( Berlin. Sin schwere» Fahrstuhlunglitck ereignete sich in einem Hause der Gltschiner- straße. Al« ein Tischler in dem Laftenaufzuge «ine Hobel- bank in ein höher gelegene« Stockwerk befördern wollte, bestieg er, entgegen der Vorschrift, selbst den Aufzug. Plötzlich ritz ein Strick und der Aufzug stürzte herunter. Der Tischler wurde schwerverletzt in» Krank,nhau» gebracht. — Heinsberg (Rheinprov.). In der Maschinenschlosser«; Ramderath wurden bei einer venzinexploston ein Lehrling und ein Echlofsergeselle schwer verbrannt. — Pari». Eine leichte Besserung im Befinden Bjvrnson» dauerte gestern bi« gegen abend an, doch halten die Verzte eine entscheidende erfreuliche Wendung für au»geschlossen. — Newyork. Die Jacht de« Milliardär» Astor ist in San Juan eingetroffen, wo sie in Sicherheit ruhige« Wetter abwartet. — In der Cherrygrube ist noch ein Leben der unter einem Haufen von Leichen aufgefunden worden. Er war bewußtlos, doch besteht Aussicht auf Rettung. — Kansas (Missouri). In dem Hause eine« der ältesten demokratischen Mitglieder de« Kongresse«, Dr. Armand, brach nacht« Feuer au«, dem der Besitzer und sein Enkel zum Opfer fielen. )( Wien. Der „Slav. Korresp." zufolge beschloß die slavische Union mit Rücksicht darauf, daß die deutsch-frei- hettlichen Parteien sich weigern, in Verhandlungen über die Demission des jetzigen Kabinett« einzutreten und auf der Forderung der Erledigung de« Budgetprovisorium« zu be harren, von ihrer bisherigen Haltung nicht abzugehen. )( Paris. Wie der „Matin" -berichtet, hat ein Franzose Namens Lacommey ein sehr einfaches Ver fahren ersonnen, um Photographien aus der Vogel schau aufzunehmen. Er sendet mittels zweier Flug drachen, die etwa in der Art wie Flaggen.gehißt wer den, einen photographischen Apparat in 200 lis MO Meter Höhe und läßt nach erfolgter Aufnahme den Apparat wieder langsam zu Boden gleiten. — Aus Grenoble wird berichtet: In Lamurette haben die Kinder den Schulbesuch eingestellt, da der Lehrer sich weigert, die Benutzung eines vom Bischof verbotenen Lehrbuches anfzugeben. — Das heutige Amtsblatt ver öffentlicht einen Erlaß betc. die Einsetzung einer Kom mission, die ein Luftschiffreglement auSarbeiien soll. Tie Kommission besteht aus Mitgliedern der ständigen Luft- schiffahrtStommission, dem Direktor der Allgemeinen Lchisfahrtsgesellschaft und "anderen hohen Beamten des Ministeriums des Inneren. Prof. Peinlcvce wurde zum Vorsitzenden dieser Kommission ernannt. SaoPaulo. Gestern abend warf im Mittelpunkte der Stadt ein Anarchist eine Bombe in den Laden eines Deutschen- wodurch eine große Feuersbrunst hervorge rufen wurde, die das ganze Viertel zu zerstören droht. Wie eS heißt, sind mehrere Personen getötet worden. )( Tanger. „Daily Mail" meldet, daß die Streit kräfte deS Sultans mit schweren Verlusten von den An hängern Muley Kebirs zurückgeschlagen worden seien. Muley Keiir, der Bruder Muley HafidS, der vor faßt fünf Monate» von Rabät'geflohen war und', ak» der Auf stand der Zemmurp fehl schlug, durch da» Land der Berber zu den Riatastämmen im Osten von Fez sich durchschlug, wird, wie man glaubt, mit Erfolg den hei ligen Krieg proklamieren. L»st,Gffa,rt. )( Mourmelon id Brand. Der Aviatiker Latham flog gestern mit seiner Maschine auf Besuch zu seinem Freund», der in einer 30 Kilometer entfernten Bemelnd« wohnt. Latham legte den Hinweg in 8ö und den Rückweg in 20 Minuten zurück. Bem Laiidtag. - Zweite Kammer. )-( Dresden, 26 November. Unter den Regtstrandeneingäntzen befindet sich ein Einspruch gegen die Wahl des Skbg. T«. Roth (Freis.) im 13. städt Wahlkreise. Ten einzigen Punkt der Tages ordnung bildet die Interpellation deS Abg. Günther (Freis.) betr. die Einführung von SchiffahrtSabgaben. Die Interpellation lautet: 1. Wa» hat die Kgl. Staats« regierung zur Bekämpfung der geplanten Einführung von SchiffahrtSabgaben auf de» natürlichen Wasser straßen bis jetzt getan? 2. Welche Bundesregierungen erllärten sich im BundeSrak gegen die Einführung von SchifsahrtS.ibgaben, bez,. von welchen Bundesregierungen ist eine Ablehnung derselben sicher zu erwarten? Abg. Günther begründet seine Interpellation i» längeren Ausführungen und warf zunächst einen Rückblick auf die Entstehungsgeschichte des preußischen^Gesetzentwurfes, der die Abgabenfreiheit, die nach Paragraph 54 der ReickL- verfassung auf den deutschen Strömen garantiert ist, beseitigen will. Ec wies sodann auf die großen tvirt- schaftlichen und politischen Nachteile hin, die mit der Einführung von Schiffahrtsabgaben verbunden sein wür den. Unser engeres Vaterland Sachsen habe das größte Interesse, daß die SchiffahrtSabgaben nicht eingeführt würden, damit die Zufuhr von Lebensmitteln und somit die Ernährung unseres Volkes sowie unserer Industrie die Rohprodukts nicht noch mehr verteuert werden. Nicht allein auS volkswirtschaftlichen, sondern auch aus poli tischen Erwägungen sollte man eine fortdauernde Be unruhigung, wie sie von der preußischen Regierung in der Frage der Einführung von SchiffahrtSabgaben ausgehe, unterlassen. Die verantwortlichen Stellen der Reichsrcgierung sollten nicht weiterhin agrarisch Trumpf sein lassen. Die Einführung von SchiffahrtSabgaben sei eine Forderung preußischer Agrarpolitik. Finanzmini ster Tc. Rüger ergriff hierauf das Wort und führte u. a. aus, day der Bundesrat den Gesetzentwurf der preu ßischen Regierung, ohne sich sachlich mit ihm zu be fassen, den Ausschüssen überwiesen habe. Es habe daher noch keine Negierung Gelegenheit gehabt, Stellung zu dieser Frage zu nehmen. Selbstverständlich habe die säch sische Regierung mit anderen Bundesstaaten Fühlung ge nommen, jedoch könne er zu feinem Bedauern über die Verhandlungen nichts mitteilen, da sie streng vertrau lich geführt würden. Ucber den Standpunkt der säch sischen Negierung könne das Haus nicht im Zweifel sein. Im Gegensätze zu Preußen zähle Sachsen nach wie vor zu den Gegnern der SchiffahrtSabgaben. Es folgte Besprechung der Interpellation. Abg. Dr. Spieß (Kons) erklärte, daß die rechte Seite de« Hause« mit den Ansichten de« Interpellanten vollständig Übereinstimme. Wenn aber der Interpellant die Bestrebungen auf Ein führung der SchiffahrtSabgaben al« solche agrarischer Natur bezeichnet habe, möchte er darauf Hinweisen, daß sich dieser Borwurf jedenfalls gegen die rechte Seite de« Hause« nicht richten könne. Abg. Langhammer (Natl.) erklärt« sich gleich falls mit den Ausführungen des Interpellanten einver standen und wie« daraufhin, daß Preußen die Gchiffahct«- abgaben deshalb einführen wove, um diesen ErwerbSzweig zu verstaatlichen und damit einen Einfluß auf seine Eisen- bahntEev» ß«»tn»«», »omögNch sogar dadurch di, «dereu Bundesstaat«« zu zwingen, mit ihm in «in« vetrtebsgimei«- schäft der Btfenbahnen einzutreten. Abg. Schulz« (Soz.) stimmt« dem vmeredner bei und «klärt«, daß auch dl« >rb«iterschaft große» Interesse an der Beibehaltung d«r Abgabenfreiheit hab«. Di,selb« Erklärung gibt Abg. Breultch (Kons.) ftlr di« sächsischen Landwirt« und Abg. Hähnel (Kons.) für den sächsischen Landeskulturrat ab. Abg. Schreiber (Mittelständler) führt« au«: vor allem kann unseck Privatschiffahrt kein« weiter« Belastung ver trage«, da sie jetzt schon durch die Konkurrenz de» Aus landes empfindlich zu leiden hat. Zum Schluß erhielt Abg. Bünther nochmal» das Wort und bemerkte: Wir find der Regierung dankbar sür ihre Erklärung. Sie wird mit großer Freude nicht nur innerhalb Sachsen«, sondern überall dort vernommen werden, wo man kein Freund der Schiff fahrtsabgaben ist. Zu bedauern ist nur, daß di« Negierung auch über den zweiten Teil unserer Interpellation keine Auskunft gegeben hat, da wir gern gewußt hätten, welche Stellung di« verschiedenen Bundesstaaten in der Frag« ein nehmen. Nach einigen weiteren zum Teil persönlichen Be merkungen wird die Besprechung geschlossen und di« nächste Sitzung auf Freitag vormittag >/,10 Uhr anberaumt. Tagesordnung: Antrag des Abg. Bauer (Natl.) betr. die Aufnahme einer Statistik über die jüngsten Landtagswahlen. Heutige verliuer Kassa-Korse: 4»/. Deutsch« Reich,-Anl. 102.25 87.7. do. 94.- 4-/. Preuß. Consol« 102.25 do. 94.- Dirronto Commandlt 197.— Deutsch« Bank 248.— Dresdner Bank 158.50 Leipz. Tredit 172.80 Sächsisch« Bank 154.70 Reichsbank 149.40 Lanada Pacific Share« 188.— Baltimore».Ohio Thar«, 116.60 Allg. Electr. Dke. 261.10 Bochumer Gußstahl 246.40 Chemnitzer Werkzeug!». 92.7b Dtsch.-Luzemburger 211.80 Dortmunder Union abg. 92.60 Gelsenkirchen Bergw. 218.— Glauzig« Zucker 156.25 Hamburg AmerikaPakets. 1SI.60 Harpener (1200, 1000) 201.28 Hartmann 179.— Laurahiitte I93.b0 Rordd. Lloud 100.40 Phönix 210.80 Schuckert 137.50 Siemen, L HalSk« 243.70 Oesterr. Noten (100 1k.) 84.80 Muss. Noten (100 N.) 216.35 Kurz London 20.43* Kurz Paris — Privat-DiSkont 4'/.*/,- — Tendenz: fest. Wafferftäude. Novbr. !! Moldau Jk-r Eger Elbe Bud- welS Lung. bnnL- lau Laun Sri. WNlltz Par. dubltz Mei nt' Leit- meritz Aus- üg Dres den Riesa 23. — 14 — 1 — - 65 -P 10 - IO 8 -138 — 74 24. - 15 - 2 - 22 — — 69 — 14 -t- b -s- 48 -134 - 80 Wetterprognose der K. S. Landeswetterwarte für den 25. November: Lebhafte Rordwestwinde, wolkig bis bedeckt, Tem peratur schwankt um den Nullpunkt, zeitweise Schnee fälle. 8^lle für da« „Riesaer Tageblatt" bestimmten Einsendungen (redaktionelle Beiträge,Jnseraterc.) wolle man nicht persönlich an einen der Redakteure oder einen der Finneninhaber adressieren, sondern nur: „An das Riesser Tageblatt", andernfalls bei Abwesenheit des betr. Adressaten Ver zögerungen in der Veröffentlichung eintreten können. Dresdner Börsenbericht des Riesaer Tageblattes vom 24. November 1909. 7. Kurs Lcutsche Fonds. NeichSanIcihe 3 84,80 do. 3'/. 93.75 Preuß. Konjol» 3 84,80 do. 3'/. 93,75 SSchj. Anleihe 55 er 3 92,75 do. 52/68 er 3'/, 97,88 SSchj. Rente große 5, 3000 3 84,10 S. Rente a 1000,500 3 8t,55 do. LOO, 200, 100 3 84,78 Landrenleubrieje 3'/, S, 1500 — SSchj. LandeSlult. 0, 1500 3'/, 94 da. 300 3'/, 94 do. 1500 4 — Löb-Zitt. 100 Tlr. 3'/» 97 Löd.-Zttt. 28 Llr. 4 101,eo Pfand- und Hypolhrteudrtefe. Lrundr.» u. Hypoihel.» Anji. d. E«. LreSd. 4 ico,oo Leipziger Hhp.-Bant 4 100,90 do. 3'i, 92/, 0 7. Kur« SSchj. Dod.-Sr.-A,,st. 4 ico.LO do. 37, 93,20 Ldw. Psdbrse. 3 84 do. 3'/, 93,70 do. 4 101,90 Laus. Psdbrse. 3 84 do. 3'/ 95 Süchs. Erbl. Psdbr' 3'/, 93,85 do. 3 E». MItteld.Bodenkr.1ScL 37. 93 . do. 1909 4 99.40 do. Grundrentbrs. III 4 100,20 Leip». Hyp.-Banl Psdbrs. Ser. IL 99.40 Etadt-Anlkthe«. Dresdner». 1871 u. 78 37. 98 do. v. I88V 37. 95 do. v. 1893 3,7. 93,78 Lhemnltzrr 37. 92,75 viieiarr 4 — do. 3'/, Aussig« 4 — Fremde Fond». Lesttrr. «ilbrr 47. do. Gold 4 99,25 7. Kurs Ungar. Gold 4 — do. Kronenrenle 4 — Mumän.^ 1889/90 4 93,50 «tsenbahn - Prtari- tSta-Lbltgatwne«. Auh-Tepl. Gold 37. — Böhmische Nordbahn 4 — Obligat. industrieller Ges. Lauchhammer 4 98,75 do. 5 105 Elektt.-BetrirbS.Gej. 1'/. Speicheret 4 98,50 Friede. Aug.-Hülle 4 — Bankaktien. rw. Leipziger üreü-Ansi. 9 172 Dresdner Bant ?7. 158,50 Dresdner Bankverein v :03 Süch>. Bant 9 154,30 Sach,. Bodencrediianst. 7 147,25 Diverse Industrie-Aktien. Bergmann, elektr. Anl. Zimmermann Eschebach Schubert L Salzer Lauchhammer konv. Meitzn. Eiseng. Jacobi Seidel L Slaum. A. do. Genutzjchetn« SSchj. Gntzstahl-Akt. do. Genutzjchetne Hartmann Alt. Schonherr Wanderer Fahrräder Dresdner Papsbr. Penig« Papchr. Baugner Papibr. Welgenvorn« Papjbr. Bergorauerei Nie,» Emuwaqrr Nizzi do. Pegbräu Dresdner Feyenleller do. Genugichrme Dtv. 7- 8-T. 18 Jam d Juli 11 Jam 20 April 10 Juli 0 »» 16 Jan. ^»so 8 Juli 12 12 D 13 20 Ott. 4 Juli 9 5 w 10 Jan. 8 5 0 Anz. 4 w 20 Jan. «0 Olt. Kur» 300 93 179 341 206,80 270 1070 170,50 214 179,75 238 81,50 160,50 158 120 88,78 62 71 537 935 7a 3-T. Gambrinu» Akt. 6 Ott. Mönch-Hos 10 Retchelbrllir 10 Juli Retsewtger 6 Okt. Waldjchlößchen 0 Wettzthaler 8 April Siemens Glalsabr. 16 Jan. Sächsische GlaSsabr. 20 DitterSdorser Filz 20 Thiele Alt. 14 Kahtaer Porz. Alt. 12 Meißner Ösen 10 2äch>. Oien 10 Earronnagen Jnd. 9 Juli do. Genngschetne 50 Plaueuiche Gar». Bereue, engt. Zitnd. 6 17 Sept. Ja». Speicheret Akt. 11 Dre-oner Banges. 5 L. B. DampnchG I April Bereut. Lchtyec Seiten. Noten »tu». Noten 0 R Solvrig-Aktien N-tch-b.-DiSk-b'/. (Lombard 6«/,). 5 Kurt 123,50 180,dO 170,50 124,50 1U,50 105 284^50 514 164 177,50 755 159 165 9?- 84,85 126 An- und Berkans von Staatspapieren, Pfandbriefe«, Aktien rc. Einlösung aller werthabenden Coupons und Lividendenscheine. verwalt«»- offener, Arifbewahrrmg geschlosserter Depots. MeilzIochimiM. Filiale Riesa Bahnhofstr. 2 (früher Creditanstalt). Annahme von Gelder« zur Verzinsung, Beleih««- börsengängiger Wertpapiere. Safes-Schrank-Vinrichtung vermietbare Schränkchen za 10 und 20 Mark p. o. Sorgfältige Ausführung aller in da- Bankfach eiufchlagende» Geschäfte.