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Riesaer O Tageblatt «ud Anzeiger ILldedlatt «ad An-eiger). La, »blatt «»es«. — Dnidn, >58«. Fenmrs Nr. »a. Da» Rigaer LqMatt ist dl P« VerLffmtNchn«, der amtlich« vekamumachung« der >»tt»h<mpttnannschaft »irokass« Postfach Nr. »L Großenhain, de« Amtsgericht« und der Amtüanwaltschaft dein, Amtsgericht Riesa, der Rates d« Stadt Riesa, «kka Nr. er. des Finanzamt« Riesa «nd de« Hauvtzollamt« Meißen behördlichersett« bestimmt« Blatt 26S. Eonuabend, IS. November 1S27, ovevdS. 8S. Jahrg. Oes Niese« Lag^latt erschein« jede» T» abead« V^s fth» «ft AnSnah«« d« Gönn- «nd ftefttag«. gegm G»r«il,»tzlnn», für »inen Monat 2 Mark 18 Pfennig durch Poft oder dnrch Veli«. Für den stall de« Gintnt«« »an Produktianrenttniern»,«, Erhöhung« d« Lik« und MatettaNenprets» bwalirn »tr an» de» Nechi d«r Pretserhiihung und N-chs»rd«rung vor. ft»,ei,rU Nr di« Nmmaer de« »«SgabetaaeS find dir » lldr »ormtttnG» enstneeö« «nd t» voran« m bezahl»«; »in« Gemilhr für da« Erscheinen an befttnnnten Lagen und Plä»,a wird nicht übernommen Grundpreis für di« «» »m breiie, » mn> hvhe Gnmdschrift-ZeÜ» (« vtldm) »Gald-Psennig,; dft » mm breit» GeklamezAft löö Geld-Psenntg» zeitraubender nnd tabellarischer Sa» 50'/, Ausschlag, Fest» Lartf». ven»tlliat« Rabatt erlischt, nxnn der vetra, »ersällt, dnrd Klam einge^gen werd«» muß »der der tiuftrag^der in ft an kur« gerit. jahlnngS- und Erfüllungeort: Nir«. 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Er stimmt zu dem Bilde der herbst- lichen Natur, deren letztes Blühen nun im harten Frost er starb, er stimmt zu dem letzten Läuten des ausgehenden Kirchenjahres, besten Glocken ihre feierlich-ernsten Tön« heute klagend und mahnend über Stabt und Land dahinrollen. Unser« Gedanken weilen bet denen, di« einst mit uns waren, aber nun von uns gegangen find. Wie hatten wir sie so lieb, und wie schwer wurde «ns das Abschiednehmen von ihnen! Nun schlafen sic draußen in lanaen Reihen, schlafen wohl schon manches Jahr auf dem Hof des Friedens oder gar in fremder Erde, deren Stätte wir nie schauten. Wa» Wunder, «nenn wir heut am stillen TotengedächtniStaa« viel« Menschen mit verweinten Augen sehen! Solcher Tränen braucht sich wahrlich kein Mensch zu schämen! Wir wandern hinaus in schwarzen Gewändern, die wir «in teures Grab auf dem Friedhof haben, einen Straub Herbstblumen in den Händen, — das Einzige, was wir unseren Entschlafenen noch zu wid men vermögen. Was tutS, ob es sich um eine Stätte handelt, di« reichen christlichen Grabschmuck aufweist. Monument« aus Erz und aus Stein, oder um einen schlichten Hügel mit dem Holzkreuz darauf, vielleicht weitab von der lauten Straße des Lebens? „Die Erde ist überall des Herrn und was darinnen ist", — auch was in den Grüften ist. Seit Er selber aus seinem in -en Felsen gehauenen Grabe hervor ging und der Vater im Himmel aus des Sohnes ewigen An spruch: ,Llch bin die Auferstehung und das Leben" sein majestätisches Amen sprach, haben auch di« in den Lunklen Sammern der Erde, in denen ihre zeitlich« Pilgrimschaft endete, eine offene Tür. Lehrreich ist «s, am Totensonntag über den Friedhof zu geben. Wie reden da die Toten zu uns au» Stein und In schrift, di« man auf ihr« Hügel setzte! Mannigfaltig sind di« Namen derer, die der Schreckenskönig in sein duukl«K Reich abrtef. Er schont nicht das Kind an der Mutterbrust und nicht den Greis am letzten Stecken und Stab, er mäht mit seiner Sens« die Jugend, «r fordert den Mann und das Weib an» de« Tagen ihrer Kraft: hier triumphiert er am Schmerzens lager eines stillen Dulder», dort schreitet er durch de» rasen den Sturm welterschütternder Katastrophen, um plötzlich und unerwartet Hunderte von Erdenpilgern auf einmal hinweg- zureiben. Noch mannigfaltiger ist der Glaube, der au» den Grabschriftew spricht. Wie ein Buch mit vielen Blättern er zählen sie von Hoffnung und Verzweiflung, von Demut und Selbstbewußtsein, von Glaubensstärke und innerer Leere. Es gibt Gräber, über denen steht wie über Dante» Höllen pforte: „Labt jede Hoffnung hinter euch!" und solche, au» denen es hoffnunaSfreudig «mporklingt: „Herr, ich wart« auf dein Heil!" Auf dem Kirchhof« der Gartenktrche in Hannover sah ich einmal «in seltsame» Grab. Ei«e feste Steinplatte lag auf der Gruft, auf der zu lesen stand: „Die» Grab soll auf ewig nie geöffnet werde«!" Ein kühne» Wort, da» den Glauben «ine» Menschen widerspiegelte, der damit stolz und trotzig sagen wollte, daß er verzichte auf de» Chri sten Hoffnung und auch von allen künftigen Geschlechter» Respekt verlang« vor seinem kategorische« Entsagen! Aber während di« Jahr« and Jahrzehnte über jenen Hügel dahin gezogen waren, erwuchs aus geringem Erdreiche, da» sich in einem schmalen Rib gesammelt hatte, «ine winzige Birke. St« erstarkte allmählich und sprengte schlteblich den Stein, und damit ward nicht nur der trotzige Verricht jener In- schritt zu schänden, sonder« auch ein Gleichnis für di« bis in die Gräber hinabreichende Kratt besten geboten, der de» To- überwunden hat. „ - - „Wir sind de» Herrn!" Welch ein Trost an de« Gräber« der Unseren! Sein Lebe« hat nnserem Dasein da» ewig« Ziel gewiesen: Die Welt de» Geist«», da» Reich Gotte», das über alle« Irdischen Wandel der Dinge in unantastbarer Grüß« «nd Herrlichkeit besteht. ES ragt in diese vergängliche Welt hinein tu der Auferstehung Jes« Christi vo« den Toten, die un» die Heilige Schrift mit uner schütterlicher Klarheit bezeugt, und die der tragende Unter- gründ des Christenglauben» zu allen Zetten gewesex ist. Vergeblich hat Menschenverstand und Menschenkritik an ihr sich versucht: sie hat ihr« Kraft durch Jahrhundert und Jahr tausend bewahrt bi» auf diese Stunde, und von de« Gräbern der Heimgegangenen klingt» wie «in triumphierender Choral: „Tob. wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist bei» Sieg? Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unseren Herrn Jesum Christum! Welch einen Ausblick und welch «ine« Trost gewährt uns da», wenn wir an Gräbern stehen! Wir willen die Entschla fenen geborgen in unsere» Heilands treuer Hand, wir willen uns mit ihnen verbunden in diesem Herrn. „Wir sind des Herrn", sein bleibende» Eigentum, wie Luther »um zweiten Artikel erklärt: „Auf daß ich sein eigen sei und in feinem Reiche unter ihm lebe". Der Zweck unsere» Lebens «egt nicht bei uns selber. „Unser keiner lebt ihm selber und keiner stirbt ihm selber. Leben wir, so leben wir dem Herrn: ster ben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum, wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn". (Römer 14, 7—8). Daß wir M »kl WtM M WWNWM MM der WWIMkl Ik. SkW M II. MW iS WT Leiv »kg. Heute Sonnabend fand im Reichsgericht zu Leipzig die Feier der Errichtung de» RetchSarbeits« geeichtes statt. Aus diesem Anlaß weilten der Reichsjnstiz, Minister Dr. Hergt und der Reichsarbeitsminister Dr. »raun» tu Leipzig. Ae Ai« N fiüchWklcht. Bei der Feier in» Reichsgericht begrüßte Reichsjusti,Minister Dr. Hergt die Richter mit einer Ansprache, in der er u. a. anSführte: Die neuen verfassungsrechtlichen Verhältnisse führten dazu, daß dem Reichsgericht neben seiner zivil, und strafrecht lichen Tätigkeit bedeutsame Entscheidungen auf staats- uud verwaltungsrechtlichem Gebiet übertragen wurden und sich damit der Kreis seiner verantwortungsvollen Aufgaben wesentlich verbreitete. Was aber vor allem noch tiefer in die Verhältnisse des Reichsgerichtes eingrisf. da» war die außerordentliche Ausdehnung der ersttnstanz- und strafrecht lichen Rechtsprechung auf politischem Gebiete, die ihm durch die politisch bewegte Zeit nach der staatlichen Umwälzung gebracht worden ist. Von scharfer und verübelnder Kritik sind Sie, mein« Herren, «icht verschont gebltebe«. Um so mehr haben all« Gerechtdenkenden anerkennen müssen, baß das Streben nach höchster Gerechtigkeit auch in der politi schen Strafrechtspflege stets Ihre Richtschnur gewesen ist. Und wie steht es mit Ihrer Betätigung heute? Jetzt gilt e» auf allen Gebieten wieder Aufbauarbeit zu leisten, und dabei harren auch Ihrer, al» der höchsten Richter, gewaltige GegenwartSaufgaben. Möge da» Amt der höchste» Reichs richter stets in der Hand von Persönlichkeiten des Charak ter» und des Geistes sein! Möge da» Reichsgericht stets die Pflegestätte eines wahrhaft obersten RichtertumeS dar stellen, dann wird Ihre Tätigkeit dem Volke zum Segen gereichen, und umgekehrt wird die Volksgemeinschaft dies Ihnen danken «nd Sie auch weiterhin ansehen al» sein« höchsten Führer auf dem Wege de» Recht». Daß e» stet» so sein und bleiben möge, das ist der Wunsch, mit dem ich Sie «amens der Reichsregierung beute begrüße. Auf die Ansprache des NeichSjustizMinister» erwidert« Retchsgerichtspriifi-eut Dr. Simons mft Dankrsworten für den Besuch des Netchsjustizministertz E» ist unser aller entschlossener Wille, so fuhr der Präsiden« fort, das teuere Gut der Rechtseinheit treu zu wahren und innerlich zu mehren. Wir können nicht leugnen, daß unsere Arbeit neuerdings immer größere Widerstände zu über winden hat. Es handelt sich dabei um die Fülle der ichwie- rtgen Aufgaben, mit denen die NechlSumwälzungen der letzten Zeit die Gerichte überschüttet haben. Eine Entlastung scheint uns dringend erforderlich. Ter Gerechtigkeit wird mehr gedient, wenn in höchster Instanz eine Auswahl von Streitsachen mit vollkommener Sorgfalt entschieden wird, al» wenn dort eine Ueberzahl von Straf- nnd Zivilpro« zessen mehr handwerksmäßig erledigt werden müßte. Vertrauenskrisen der Justiz hat eS zu allen Zeiten ge geben. Eine solche Erscheinung bietet, auch wenn sie aus Irrigen Voraussetzungen beruht, stets Anlaß zur Selbst prüfung. Aber sie wird uns nie zu povulari irischen imschern machen. Ein anderes Ziel ist das der echten Volks tümlichkeit. Ihr kann und muß auch die höchste Rechts- gelehrsamkeit nachstreben. Neue große Ausgaben stehen dem Reichsgericht auf dem Gebiet des Slrasrcchts bevor. Ein völlig neues Problem wird dabei hervorireten, daS Problem, die Rechtseinheit nicht nur im Reich« selbst, son dern auch zwischen dem Reich und dem österreichischen Bruderstaate in Auslegung und Durchführung des materiell gleichen Strafgesetzbuches zu wahren. Tas sind Zukunfts sorgen. bei deren Bewältigung wir gewiß sind, mit der Justtzautorität Hand in Hand arbeiten zu können. Tie verständnisvolle Zusammenarbeit zwischen der ReichSiusti^- verwaltung und dem Reichsgericht ist ja überhanot die Voraussetzung für eine gedeihliche Entwicklung des deut schen Rechtslebens. Lassen Sie mich der Hoffnung Ausdruck geben, so schloß Präsident Tr. Simons, daß die Zeit nicht mehr allzu fern ist. wo die beiden bösen Rechtsfolgen einer schweren Zeit, die Aufwertungs- und Hochverrarsprozelle. mit dem Eintritt wirtschaftlich und politisch gesunder Zu stände für die Reichsregicrung wie für das Reichsgericht überwunden sein werden. (Fortsetzung an anderer Stelle.) i mung, di« voraussichtlich noch heut« Sonnabrnd «riolgt, der volkSoarteilichr Antrag «in« Mehrheit findet, sodaß di« Bekenntnisschule nach dem n«u«o Reich-Ichulgeje- «ich/ I dogmatisch gebunden («in soll. MemWWk W MM vd». Berlin. Di« Beratungen des BilduugSauS- schnfie- de- Reich-tagS über den 8 - d«S Reichsschnl- gesetz«-, der di« Bekenntnisschule behandelt, baden am Freitag endlich zu einer gewissen Klärung geführt. LerRegiernnaSenttvnrffiehtvor, daß die Bekenntnisschule »ach dem Bekenntnis näher bezeichnet wird als evangelische, katholische, jüdische Volksschule. Eie soll di« Unterrichts und ErziehungSaufgaben der deutschen Volksschule „gemäß dem Glauben" erfüllen, in dem die Kinder erzogen werden. Lehrpläne, Lehr- und Lernbücher find der Eigenart der Schul« anzupaffen. Ferner bestimmt der Entwurf, daß der Religionsunterricht für all« Klaffen ordentliches Lehrfach i». von den Oppositionsparteien, den Sozialdemokraten, Demokraten und Kommunisten, wurde der Entwurf d» kämpft, weil man von ihm eine dogmatisch, Bindung nicht nur de« Religionsunterrichts, sondern de» gesamten Unter- richt« befürchtete. Um diese Bedenken zu beseitigen, bracht« di« Deutsche Volkspartei am Freitag «inen Abänderung»- antrag «in, der den „Glauben" al» Grundlage des Unter, richt« streichen und statt dessen sagen will: Die Bekenntnis schule erfüllt die Unterricht»- und ErziehungSaufgaben „aus evangelischer, katholischer usw. Grundlage". Di« Regierung ließ Lurch den Mund de« Ministerial direktor» Vellengabr erklären, daß schon die Regierung«- faffung nicht den Zweck verfolge, die Bekenntnisschule dog» matisch zu binden- Um aber jeden Zweifel zu beseitigen, sei di« Regierung auch mit dem volksparteilichen Antrag» einverstanden. Au« dieser Erklärung zog der Sozialdemokrat Dr. Löwenstein den Schluß, daß kein« Religiousgeiellschaft da« Recht Haden soll, zu verlangen, daß der Unterricht (mit Ausnahme de» Religionsunterrichts) nach den von ihr ge faßten Beschlüssen gestaltet wird. Diese Feststellung wurde im Au«schuß ohne Widerspruch hingenommen, nur der Abg. Rheinländer erklärt« sich in einem Zwischenruf für fein« Partei, da« Zentrum, damit nicht einverstanden. Immerhin hatten schon vorher sowohl der Abg. Hofmann- Ludwigshafen für das Zentrum wie auch der Adg.v. Muma» für die Deutschnationalen «in« rein« Kirchenschule ab gelehnt. Bet dieser Haltung der Regierungsparteien rechnet mau in parlamentarischen Kreisen damit, daß bei der Abftim- -em Herrn gehören, da» erst macht an« ft«< znm Gebrauche -er Welt. Sehr verschiede» kann menschliche» Geschick auf Erden sich gestalten, «nd Paulus nennt un» gleich de» stärk ste« Unterschied: Lebe« oder sterben. Auch da» ist für unsere Verbindung mit dem Herrn gleichgültig: wir t«« beides in seiner Nachfolge, da er durch seine« Tod «nd seine Auf erstehung di« Toten «nd die Lebendigen zu sich gezogen Hal. Di« Wege sind verschiebe«, doch da» Ziel ist da» gleiche: Wir leben ihm! So wahr der auferstandene Gottessohn selbst lebt «nd wirkt im Regiment der Welt, so gewiß ist. daß auch unsere Toten, die -in -em Herrn starben", bei ihm zu finden find. Er ist das Haupt, der erste unter seinen Brüdern: wir aber folgen ihm nach und werden nach seinem Wille« mit ihm vereint in ewiger Gemeinschaft. Wir sind de» Herr«! Welch «in Trost an den Gräbern der U« seren, aber auch welch «tu eMah- n«ng für» eigea« Leben! Wieder ist mit dem ver- floffenen Kirchenjahr «ine Gnadenfrist der Arbeit unsere» Gottes an nn» Lebenden verstriche«, «in Jahr mit feine« VS Sonntagen, seinen Gottesdiensten «nd Erbauungsstunden. Hast du sie recht gebraucht, oder klage» sie dich au? Hast du auch wirklich deinem Herr« da» Herren recht über dich ein geräumt, oder hast d« dir selber gelebt, so daß d«i» Wille, deine Lust, dein Ehrgeiz «nd dein Wohlbefinden da» Lebensziel waren? Hast du «in Recht, dich hottend «nd harrend ans da» Wiedersehen mit den Deine« »u freuen? Schmerzlich sind die Klagen, die da» Grab auspreßt, »och viel schmerzlicher oft die Anklagen, die e» erhebt! Ach, hätten wir doch mehr Liebe an unseren Entschlafenen bei Lebzeiten geübt, hätte« wir de» Lebende« nur halb soviel Blume» auf ben Lebensweg gestreut, al» wir auf di« Grabhügel der Tote« türmen! Wieviel Liebe »nd wieviel Dankbarkeit hätten wir un» damit schaffen könne«! Wir hätte« ihnen da» Leben leichter und uns da» Vermissen wenige, schwer machen könne«. Totensonntag, «in Tag stiller Einkehr «nd Selbstbesin nung: „Herr, lehre «nsbedenken, daß wir sterbe« müssen!" Bedenken wollen wir, wa» zu unserem Friede« dient: Daß wir des Herrn Eigentum sind, zu seinem Dienst geweiht. Wir leben nicht un» selber. Unser Leben, unser Liebe« und Leiden, unser Tun und Lassen soll dem gehören, der un» selbst durch Leiden, Sterben und «uferstehen vorangegangeu ist in Gotte» ewige» Geisterreich! Dann wird sein Grift un ierten und der Glaube un» tragen durch alle» Leid und all« Trübsale dtese» Leben», tragen auf Adlersflügeln empor znm himmlische« Vaterhaus, wo wir mit alle« Gotteskinder« vereint, ein schmerzlose» Sein in göttlicher Vollendung er leben. „WirsinddeSHerrn!" Stellst d« unter diesen Gesichtspunkt deine TotensonutagSfeier, stellst du darunter jeden Tag» der dir htenieden noch bevorsteht, dann wird dir der Tag der Toten «in Tag des Lebens werden, dem vollkommenes Glück und unvergängliche Freude kolaen