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Riesaer H Tageblatt und Anzeiger WMtt Md Aqchtt). Amtsblatt -rr* und des Stadtraths zu Riesa. SSt Mittwoch, 8. Octoder 1902, AbeuVS. SS. Jahr,. »M La^btM «schMM jch« «h, «back, «M RuRmhme der ««. uub Kestw^. «aMMeNch« Re»eGP«» Rt «Hot«, w der «Kediti« ve «te^ 1 Mart SV Psg.. durch uusa, TB»» HM tu» H«M 4 M«» « Wg, GM «HM», «u «chM» der düseU. Poh.uß,»« 1 MaB « W^. durch d« «MchM^e, frei tu, Hau» S Mark 7 M- Auch MonatSabonnemeut, «erd« «.gruiunuo: Au»M»i»chl»ahu« De HM Nuuuu« de» UM^ch^^D -z> BaoutUa» » Uh, »h« Druck und Vmwg um >«u»«r » »iularttch w »tes«^ — GMchiWßMM: »astautaußrat« »». — MN dir Rrdactio« «mtwortlich: Har««» Schmidt in Riesa. -1 >i " > > r: " Weg« Reinigung der Geschäftsräume werden Freitag und Sonnabend, de« 10. und 1i. dies«- Monat» bei der unterzeichneten Behörde nur dringliche Angelegenheiten erledigt KövigUche Rmtshauplmanuschaft Großenhain, am s. October 1902. 158 vr Uhleman«. Kr. Aus Blatt 123 oe» Handelsregister» tfl heute eingerragen worden, daß bte Firma Ottomar Bartsch in Riesa erloschen ist. Riesa, den 6. Oktober 1902. «önigl. Amlsaericht. Am 7. Juul bttse» Jahre» lft in Riesa dte Lokowolwlüprerswtnwe Ehristinne Friederike Hanefetd verstorben. Sie war am 16. April 1820 von der Christiane Friederike Pöhnert, einer Tochter de» Handarbeiter» Johann Gotilob Pöhnert in Tippoldiswalde geboren und hat über ihren rund 6000 M. betragenden Nachlaß, soviel hier bekannt, rrcht»giltige Bersügungrn nicht getroffen. Die geschlichen Laben der verwltiw.tm Haneseld find unbekannt. LS ergeht an st« gemäß K 1965 de» Bürgerlichen Gesetzbuch» hiermit dir Aufforderung, ihre Erbrechte bi» zum 1. Dezember 1VV2 bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden. Nach srnchtlosem Ablausr dieser Frist wird sest- gestrllt werden, daß ein and rer Erbe al» der Königlich Sächsische StaatSfiLku» nicht vo Händen ist. Riesa, den 4. September 1902. Das Söni-liche Amtsgericht. Ausgehoben ist bte auf Doanrisrag, den 9. Oktober, vorm. 10 Uhr tm Grundstücke Schulst«. Nr. 19 hier angesetzte Versteigerung. Riesa, am 8. Oktober 1902. Der Gerichtövoüz. des «gl. Amtsgerichts Der § 21 de» Gesetzes vom 3. Junt 1900, betreffend dte Schlachtvieh- und Fletsch beschau, ist am 1. Oktober 1902 in Kraft getreten. Er lautet in seinem 1. Absätze: »Bei der gewerbsmäßigen Zubereitung von Fleisch dürfen Sioffe oder Arten de» Ver fahren», welche der Waare eine gesundheitsschädliche Beschaffenheit zu verleihen vermöge», nicht „ angeweodet werde» E» ist verboten, derartig zubereitet«» Fleisch «6 dem Au-lemd «tw- zuführe«, feilzuhalte«, zu verkaufe» oder sonst tu Verkehr zu brttege«." Hierzu hat der BunbrSrath rach stehende Bestimmungen beschlossen: .Di« Vorschriften de» § 21 Absatz 1 de» Gesetze» finde» ans die folgenden Stoff« sowie aus die solche Stoff« enthaltenden Zubereitungen Anwendung: Borsäure und deren Salze, Formaldehyd, Alkali- und Erdalkali-Hyinoxyd« und -Karbonate, Schweflige Säur, und deren Salze sowie uuterschwrpigsaure Salze, Fluorwafferstoff und dessen Salz«, Sallrylsäur« und deren Verbindungen, Chlorsäure Salze. Daffelbe gilt für Farbstoff« jeder Art, jedoch unbeschadet ihrer Verwendung zur Gelbfärbung der Margarine und zum Färben der Wursthülle», sofern diese Ver wendung nicht anderen Vorschriften zuwidrrläuft.* Mit Grfäugniß bi» zu 6 Monaten und mit Geldstrafe bi» zu 1500 Mark oder mit «irer dieser Strafen wird bestraft, wer wiffentlich diesen Vorschristen zuwiderhandelt (ß 26 No. 1 de» Gescheit); m!t Geldstrase bi» zu 150 M. oder mit Hast wird bestraft, wer dabet fahrlässig handelt. (8 27 No 1 de» Gesetze»); »eben der Straf« ist auf di« Einziehung dr» Flitsche» zu erkenn«» (§ 28 de» Grschr») Der Rath der Stadt Riesa, d«n 7. Oktober 1902. Brgrmstr. BoeterS. Sch. Im Lause der nächsten Tage werden Ken HauSbifitzrrn oter ihren Stellvertretern die HauSlisten für die Einschätzung zur Einkommensteuer im Jahre 1903 zugrstellt werden. Dies« Liste» find mich de« Stande am IS. Oktober diese- Jahre- den auf der Bordrrsrite ersichtlichen Vorbemerkungen entsprechend, auSzusüllen und darnach irmerheüb 1« Lage« vo« der Behändig»- an gerechnet, bei der Stadlstruereinnahmr wieder ein«, zureichen s Die Versäumung dieser Frist zieht »nachfichtlich eiue Geldstrafe bi- zu 8« M. «ach sich, ebenso wird «»richtige- »d «nvollstäadigeS Ausfälle« der Ha»-- liste» mit einer Geldstrafe bi- z» »« M. geahudet werde«. Der Rath der Stadt Riesa, am 7. Oktober 1902. Brgrmstr. BoeterS. Rdl. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 8. Ociober 1902. — In gestriger öffentlicher Stadtvrrordnetensitzung waren anwesend 15 Mitglieder de» Kollegium» und zwar dir Herren Braune, Fritzsche, Kretzschmar, Müller, Nöthlich, Oehmt- chen, Romberg, Schneider, Schöuherr, Schütze, Starke, Thalheim Thost, Träger und Zäncker. Entschuldigt fehlten die H.-rrm Heldnrr, Donath, Hammitzsch. Als RathSdeputiriec wohnte He r Bürgermeister Boerers der Sitzung bet. Auch Herr Stadtralh Dr. Dehn« war anwesend. Unter Leitung de» Vorsitzenden de» Kollegium», Herrn Rechnungs-Inspektor» Thost, gelangten nach folgende Gegenstände der Tagesordnung zur Berathung und zur Beschlußfassung: 1. Di« Kirchenvorstände zu Heyda und Welda haben an. läßlich der ihnen von dem Stqdtrvthr al» PatronatSherrschast für ihre Kirchgemeinden und zwar bezüglich der ersteren zum Zwecke der Beleuchtung der neu renovirten Kirche, bezüglich der letzteren zum Zwecke de» Neubaues eine» Psarrhausr» über wiesenen PatronatSgrschenk« an je 500 Mark Dankschreiben an den Stadtrath gerichtet. Bon denselben hat der Rath Kenntniß genommen, Kollegium thut dergleichen. 2. Nach einer Verordnung der königl. KrriShauptmann. schast Dresden vom 30. Jan. 1902 find die Gemeindebehörden, um «ine einheitliche Arbeitszeit sür Grhilseo, Lehrlinge und Arbeiter in Contoreu herzustellen, angewiesen worden, aus Grund von § 105 Abs. 2' der ReichSgewerbeordnung nach dieser Richtung rin OrtSgrsetz zu beschließen, da» die Festlegung der Arbeitszeit an Sonntage« aus di« Bormittagrstuuden beschränkt. Diese» OrtSgrsetz hat am 1. Januar 1903 in Kraft zu treten. Die Ortsgruppe Riesa de» Dentschnationalen Handlung»-Gehilfen Verband» fSitz Hamburg) richtete aus Anfrage an den Rath do» Ersuchen, die Arbeitszeit der Genannten an Sonntagen auf di« Zeit vor 12 Uhr sestzulrgen, sür 1. Weihnacht»., 1. Oster- und 1. Pfingstseiertog vollständigen Ladenschluß «wirrten za lassen, AuSnahmrtage im Sinne der 88 105 b Abs. 2 ff. nicht mehr zu znlaffen und ferner die Sonatag»arbrit im Großhandel ganz zu unterlag«». Der Kausmännische Verein Riesa dagegen bringt dem Rath« in Vorschlag, die Arbeitszeit der Gehilfen, Lehrling« und Arbeiter in Kontoren auf dte Zeit von 7 bl» 9 und von 11 bi» 12 Uhr vormittag sestzulrgen. Der Rath hat hierauf uulerm 18. September unter Er wägung aller Verhältnisse folgende» OrtSgrsetz beschlossen: Aus Grund von 8 105 Absatz 2» der RelchSgewerte ordoung wird bestimmt: »Gehilfen, Lehilinge und Arbeiter, die in Eootoren be schäftigt find, dürft» an Soun- und Festtagen vm 7 bi» 9 Uhr und von 11 bi» 12 Uhr Vormittag» beschäftigt werde«. Etne Beschäftigung von Personen dieser Art ist unzulässig an dem ersten Feiertage der hohen Feste, dem Charfreitage und Todicnsestsonntage und an de» Bußtagen." Kollegium wird ersucht, diese- OUSgrs.tz zu genehmigen. N chd.m der Herr Bürgermeister den RaihLbeschiuß eingehend be gründet, genehmigt Kollegium nach kurzen Eivwendunzen sriten» der Herren Stadtv Th-lhrim, Schönhcrr und Oehmicheu, di: durch H-:rrn Bürgermeister BoeterS widerlegt werden und ncch dcm Stadtv. Schütze da» OriSgesetz zur Genehmigung empfohlen, denselben einstimmig. 3. Einem RathSbeschluffe entsprechend, beschließt Kollegium einstimmig, den Arbeiter Heinrich Förster, der seinen Verpfl ch. tungrn zur Bezahlung der erforderlichen Abgaben nicht nach kommt, unter daS Restantenregula io zu stellen. 4. Ein letzter Berhandlungigegenstand stand nicht mit aus der Tagesordnung, Kollegium beschließt jedoch, nachdem derselbe vom Herrn Borfitzenden näher angegeben, ibn mit zu erledigen ES handelt sich um Zustimmung zu einem RathSbeschluff-, be treffend Gewährung eine» Geschenkes in Höh« von 50 Mark an den Bezi.k». Obstbau.Verein Großenhain anläßlich der Feier de» 25 jährigen Bestehens desselben. Herr Bürgermeister BoeterS entschuldigt daS Vorgehen dr» Rache», der diesen Beschluß wegen der Dringlichkeit der Sache bereit» zur Ausführung gebracht hat und bemerkt dazu, daß die Städte Großenhain und Rade- bürg dem Verein.' ebenfalls je ein Geschenk überwiesen hätte» Kollegium stimmte ^em RachSbeschluffe einstimmig bei. — Hieraas geheime Sitzung. — Der auch in hirfiger Gegend gut bekannte Hnr Ober- lehren und Organist Hientzsch au der St. Afra-Bolk-schule zu Meißen feierte heute sein 25 jährige» OrtSjubiläum. Herr Hientzsch war früher Cantor la Canitz bet Riesa. — Gefunden wurde am Sonntag ein kleine» Porte- monnaie mit Inhalt. Der Brrlustträgrr kann sich auf der Polizeiwache melde«. — .Neber Eisenbahn-Fahrpreise und Selbstkosten" veröffentlicht der frühere Eisenbahn-Direktion». Präsident von MLHlrnsrl» einen Aufsatz, voriu er nachwrist, daß bei der Mehr zahl der deutschen Bahne», besonder» der Staat»bahn«n, der Personenverkehr nicht die Selbstkosten deckt. Unter verückfichttg- uog der höheren Betriebsausgaben und Aulagekoste» beziffert der Verfasser de» Fehlbetrag de» Personenverkehr» bei de» deutschen StaatSbahurn aus ruad 75 Millionen Mark. Wenn man trotzdem »och eine Ermäßigung der Fahrpreise fordert, i » wüßte damit dte Verstärkung dr» Verkehrs Hand in Hai » gehen, um zwischen E «nähme und Ausgabe da» Gleichgewicht herzustellen. Etne mehr als 50-jährig« Erfahrung aber lehr«, daß der durch den stärkeren Verkehr bedingte Mehraufwand nicht gedeckt und eine bessere Platzausnutzung nicht herbrtgefüh c werde. Die billigen Einheitssätze trugen der Rrtselust vollauf Rechnung, immerhin aber müsse erstes Ziel der staallichrn P- >-. fomuverkrhrS-Poltitk die Vervollkommnung der BerkrhrSetn- rtchtungrn s i-; lasse sich daneben infolge weiterer technische Fortschritte auch eine Verbilligung der Fahrpreise erlichen, w lei dies umso bester. Aber ungleich wichtiger erschirne rin: Verbilligung d.S Güter v.rkehr», daS sei eine Wohlfahrttfra^e von höchster Bedeutung. DaS lebhafte Verlangen nach Ausbau der Wasserstraßen habe doch seinen tiessten Grund in dem B - dürsniß nach weiterer Verbilligung der Gütertarife, und d - Eisrnb hnsrocht werde sich der Rückwirkung der billigen Wasstr srachl nicht entzi'hkn kö nrn. — Jetzt ist es Zeit, Dächer und Simse zu prüfen. Schon eine kleine Öffnung oder Spalte läßt Schnee und Regen in reichlichem Maße eindringen und befördert die Fäulniß und Nässe in den Räumen. Eine rechtzeitige Aus besserung erspart einen größeren Schaden, da die Jäul- niß immer weiter frißt. Auch die Gesimse sind einer Untersuchung zu unterziehen, da sich kleine Risse druck' den Frost vergrößern und dann ganze Stücke herabfalle:. — Eine Tartaren-Nachricht wurde gestern von einem Dresdner Blatte verbreitet. Danach sollen bei Sqyda im Erzgebirge vom Sturme sieben Personen durch eine einstürzende Dachwand verschüttet worden sein; fünf von ihnen seien getödtet, zwei schwer verletzt worden. In Sayda ist jedoch nicht das mindeste davon bekannt. — Dis sächsische Staatseisenbahnverwaltung hat neuerdings wieder dem Personale eingeschärft, daß bei einer Betheiligung an irgend welcher socialdemokratischer Agitation unnachsichtlich die sofortige Entlassung Rus dem Eisenbahndienste erfolgt. Ter Grund zu diesem Er laß ist, daß in der letzten Zeit wieder an zahlreiche Eisenbahnunterbeamte und -Arbeiter Flugschriften un- ter Kreuzband gesandt worden sind, in denen die Em pfänger zum Eintritt in die sozialdemokratische Organi sation aufgefordert werden. — Elve Abnormität von einem Srnu'haupte wurde iu eitzsm Tarten der Schloßstroße bierselbsi gee.rtet und uv» kev'r vorgezeigt. Dasselbe, von außergewöhnlichem Umfansr, besi-ht