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t» R» PersEWU auf ein«, «Herzu- auf. Mehrers «aaeu de, Personenzug^ w»rd«n ö-rtr»«Oe^ M- sagiere trugen Verletzungen da»«,, -Mohikew: Fn «iu«n Lors« de« Kreist« Somel beraubten drei bewaffnete Räuber einen Branntwetntaden, töteten zwei Geistliche, die Krau und Kindeseine« Geistlichen, sowie «inen Lehrer «uh verwundeten drei Personen durch Schüsse, rie Täter entkamen. — Gelsenkirchen: In der vorvergangenen «acht Warden au« dem Geldschrank dar sitalischen Arche zu Gladbeck in den Möllerschächten 27S500 Mark gestohlen; dato» sind 191700 Mark Papiergeld. Tie Täter sind noch unbekannt. , „Wkltstadtbummel". von Karlemst Kratz.") . r Im Westen, vom Nollendorfplatz, dessen schöne« Fünfeck der tzochbahnbahnhof in der Mitte eher verdirbt al« ziert, läuft in breiter Flucht die Kleiststraße bi« zum Wittentergplatz, von dem, gegen die Kleiststraße in stuuv- -se«, nach Norden geöffnetem Winkel ansetzend, die Tauentzienstraße zur Kaiser Wilhelm - ÄedächtniSkirche führt- Hier gilt sich, an den Wochentagen in den Stun de» -ege» Abend, am Sonntag um die Mittagszeit, der vornehme Westen «in Rendezvous. Ter Angelpunkt dieser Promenade ist da« Kaufhaus großen Stils, da« an der Vitt« dieses Bummels liegt. In seinen Pforten — ein .Fvufzwang ' existiert ja nicht — verschwindet die Dame, die sich durch einen allzu hartnäckigen Verfolger belästigt fühlt, verschwindet auch der Backfisch, der seinem Ober sekundaner drinnen in der Bücher- und Kunftatzteilung «in« konvenable Gelegenheit zu einer gebildeten An- rehe geben will. Im groyen und ganzen glänzt dieser Bammel 1» Eleganz und Geschmack. Denn die Großstadt- fügend, die hier flaniert, hat'S dazu. Man sieht'S ihr »», daß der NachmittagSkasfeetisch täglich gut besetzt ist «nd baß ihre weitere Tätigkeit bis zum Abend in dem bestehl, was Wilhelm Busch in der Lowxde zur „Frommen tzAeflg^ so. schön bezeichnet hat: .ckkaum trinkt man die letzte Lasse, Putzt man schon den ird'schen Leib. Aus der Straße, auf der Sasse Wimmelt man zum Zeitvertreib." Urtier all den steifen Hüten und Paniama», den DoqueS, dSt Glocken- und Riesenhüten grüßt uns in der Mehrzahl da« semitische Profil. Die schon fast frauenhaft entwickelte KormnerzienratStochter — daS ist hier der Tchp. Die Tenn- Mvnde fehlt nicht, aber sie ist erster Klasse" und sticht — man weih das ja — nur für di« ganz Eingeweihten von der Mondaine ab. Vom Kurfürstendanün her, dessen etwas protzige Pracht sich von der GedächtniSkirche bis hin nach Halensee, dem Danzdorado der Berliner „kleinen Mäd- cheu", htnzieht, knatteri. «in elegantes Automobil nach de« andern vorbei, hier auch noch erfreulich abwechselnd Mit edel bespannten Dogcarts und Kutschen. Hier und da ragt zwischen den tipp^ppen Bummlern jüdischen Bluts eine preußische Leutnantsfigut empor, unverkennbar, ob irr Zivil oder Uniform. - Und man kennt sich hier auch. Die Jugend verbindet Ke gemeinsam« Tanzstunde, das TenniSspiel aus den ver schiedenen Plätzen des Westens, der Schlittschuhlauf im Winter auf dem neuen See im Vergärten und heute vielleicht auch schon die Rollschuhbah» im alten Botani schen Garten. (Auf dem Asphalt der Straßen zeigt „man" sich nicht mit Rollschuhen, diese Geschmacklosigkeit über läßt man den weniger exklusiven Vierteln Berlins.) Dir Sävachsenen sind sich nick»t zum kleinen Deil von den opu lenten Abfütterungen größten Stils einander bekannt. Aber der Schmelz des „ProvinzbuMmelS" fehlt doch. ES geht eleganter und farbenprächtiger hier zu, aber Puch, man muß das schöne Wort wählen, „unmoralischer". An den kleinen Konditoreien, die an diesem Bummel ihren Besitzern guten Gewinn abwerfen, soll die Exposition mancher Höheren Löchter-Tragädie gespielt haben. Denn die Jugend Berlins ist früh reif. Ter Pennäler, der hier mit seiner Poussade sitzt, weiß schon die Qualitäten eines Luracao, eines dreimal gesternten Hennessy oder eine« echten grünen Chartreuse zu schätzen. „Sie" ist vielleicht schon in Nizza gewesen und hat einen Fünfziger aus PapaS Portefeuille in Monte verspielt. Zum mindesten kennt sie Heringsdorf und Wiesbaden. Man spricht über JLsen und Wedekind, schimpft aus die ,Lden Pauker" und errötet nur noch formell bei ziemlich eindeutigen Witzen. *) Wir entnrhmrn diesen kleinen Aufsatz mit Genehmigung der Deutschen Derlag«»Anstalt in Stuttgart dem ö. Heft der illu strierten Unterhaltungezritschrift „Arena", Oktao-AuSgab« von «Her Land und Meer, Die interessant« Zeitschrift sei den verehrkichen Lesern hiermit empfohlen. Obe« vom Turm ertönt di« achte Abendstunde. In wenig»« Augenhltckür ergießt sich in die plaudernd hei«, kehrende» Gruppsmdeir vornehmen Welt der Strom der Angestellte» au« de« RtesSnkaufhau«. Und für kurze Zeit beherrscht das „süße Mädel" diesen Bummel, auf das dort an der Scke schon sein „Verhältnis" wartet. Lustschiffahrt. Karman« Bierstuudenflug Ueber einen glücklichen Flug, mit dem jetzt Karman» «inen verblüffen- den Murn Rekord ausgestellt hat — di« Preisrichter haben ihn seinen Klug mit 4 Stunden S Minuten 25 Sekunden «»gerechnet, bet einer Klugweii« von 221«W Km., während er in Wirklichkeit läng« flog «ad auch eia« größer« Strecke zurücklegt« — gibt ein Augenzeuge eine anschaulich« und fesselnd« Schilderung. Der Lag war etwa« neblig, aber «arm; Wind «ehte fast garnicht. Di« Bedingungen für di« Umktetsung deS Aerodrom« waren also di« denkbar bist««. Entgegen seiner sonstigen Gewohnheit erschien Karman schon am vormittag auf dem Flugplätze. Kurz nach Mittag befahl er seinen Leuten, di« Maschine au« den Schuppen zu schaffen. Der Petroleumbehälter enthielt 8ö Liter Oel, di« zu einem Klug von 4 bi« 5 Stunden auSretchen mußten. Rasch «ahm Karman feinen Platz im Apparat« ein. Der Motor wird eingestellt, ein kurze« Leichen de« Aviatiker«, der Wink „Los lassen!" und mit einem Anlauf von einigen 50 Metern gleitet die Maschine surrend in die Lüfte. Farman steigt nicht hoch empor; etwa 8 oder 10 Meter über der Erde beschreibt er mit der Regelmäßigkeit eine« Uhrwerk« feine großen weiten Kreise. Er hat offenbar nicht den Ehrgeiz, der Gallerte ein sensationelle« Schauspiel zu bleien. Die Zeit verstreicht, e« ist 2 Uhr, nun 8, nun gar 4 Uhr und noch immer beschreibt unermüdlich der surrende weiße Riesenoogrl in den Lüften seine Kreise. Di« Neugierde de« Publikum« erlahmt schließlich, «S ist empfindlich kühl geworden und man sucht «in wärmende« Obdach. Der größt« Lei! der Meng« verläßt bereit« den Flugplatz. Da, ein Viertel nach 4 Uhr, steht man, wie Farman den Motor abstellt und in der Näh« seines Schuppen» rasch zur Erde ntedergleitet. Er konnte kaum gehe»; er ist steif vor Kälte und erstarrt von der angespannten gekrümmte» Haltung, die er ohne Pause über 4 Stunden lang inne gehalten hat. Der Lai« ver mag sich kaum vorzustellen, welche physische Leistungsfähig- kett, «in solcher Daüerflug an einem doch immerhin kühlen Nooembertag voraussetzt. Schon im Automobil ist dar ein« Anstrengung, in den Lüsten aber verdreifacht sich die Anspannung. Der Blick d«S Flieger» muß aufmerksam auf da« Steuer gerichtet sein und viel Bewegungsfreiheit bleibt ihm nicht, wir waren mit Hochrufen auf Farman zugeetlt und brachten ihm «ine Lasse heißen Kaffee. „Ja, da» kann ich wohl gebrauchen," sagte er, „ich bin zu einem Eiszapfen gefroren und habe so großen Hunger, daß ich einen Ochsen aufeffen könnte." Farman hatte die feste Absicht, unter allen Umständen und aller körperlichen Er schlaffung zum Lrotz den Flug sortzusetzen bis zur völligen Erschöpfung seiKkS Petroleumvorräte«. Aber in der Peirvleumleitung de« Motor« entstand eine Störung, denn als er gelandet war, besaß er noch 6 bi« 10 Liter unver brauchte« Petroleum. In Wirklichkeit ist Farman 4 Stunden 17 Minuten und 53 Sekunden geflogen und hat in dieser Zeit annähernd 242 'Km. ohne Unterbrechung zurückgelegt. Di« Preisrichter konnten jedoch nur 221 Km. anrechnen, da der letzt« Rest deS Fluge» in der Abenddämmerung nach Sonnenuntergang stattfand und damit für den Dauer flugrekord nicht in Betracht kommt, der voraussetzt, daß der Flug am Lage stattfindet. Wenn Paulhan mit feinem Farman-Biplan den 200000 Mark-Preis sür den Flug von London nach Manchester nicht erobert, wird Farman selbst um den Preis fliegen, der ihm nach diesem letzt«, Rekord kaum zweifelhaft sein dürfte. CK. Meulan. DaS lenkbare Luftschiff „Espana", da» vorgestern «ine Nachtfahrt Unternommen hatte, erlitt gestern früh einen Propellerdefekt und wurde, ohne daß die Steuer gebraucht werden konnten, weitetgetrieben. Der Besatzung gelang «» aber, etwa zwölf Kilometer von Meulan zu landen. Da« Luftschiff wird vom Gar entleert und in eine Halle nach Beauval zurückgebracht werden. vermischtes. Ter Erfinder der Junggesellensteuev gestorben. Ter Eisenbahningenieur Piot, als eifriger Apostel der Bolksvermehrung in Frankreich eine sehr > populäre Persönlichkeit, ist, nach einer Meldung des B. I L.-A., in Saint-Mande im 81. Lebensjahre gestorben. Ter I Hingeschiedene hatte in Worten und Schriften unermüd lich daraus htnaearbeitet, daß Staat, Körperschaften und Private dem Bevölkerungsrückgang de» Lande« durch gesetzliche, hygienische und moralische Mittel entgegen- nirlen sollten. Besonders lag ihm daran, Familienväter materiell durch Steuernachlaß zu entlasten. Sr -efür- »ortete auch die Prämiierung der Mütter und die Pro tektion kinderreicher Familien. Zweikampf mit Messern. Tem „M. N. N" wird au» Deggendorf gemeldet: Die beiden berüchtigt ften Raufbolde und Messerstecher de» ganzen Bezirks amt», Framelsberger und Bauer von Ldenstetten, leiste- ten sich am Tonnerstag abend 10 Uhr bei Mondenschein auf offener Straße rin förmliche» Duell auf scharfge- schliffene Messer. Zehn Minnten währte der Kampf. Jeder suchte seinem Gegner Stiche oder Schnitte beizubringen. Aür die Zuschauer war das Schauspiel wahrlich grauen- haft. Tie Kämpfenden zu trennen, war unmöglich, wollte nicht jemand sejn Leben riskieren. Die Burschen beende- ten de» Zweikampf erst, al» jeder blutüberströmt, arg zerstochen und zerschnitten kampfunfähig war. Wunder- nehmen mutz «S, daß die Verletzungen nicht lebenSgefäh. lich sind. Ter «ine erhielt «. a. einen Schnitt am Nu.cr- arm kaum 2 Millimeter neben der Pulsader. Der Feauenliebling Last. Präsident Taft hält auf seiner großen Rundreise durch die Union.nach berühmten Mustern täglich sogar mehr als eine Rede. Uneingeschränkten Beifall für seine oratorstchcn Lei stungen hat er bisher eigentlich nur bei der amerikanischen Franenwekr geerntet, der er nicht verfehlt, die zartesten Schmeicheleien zu sagen. Tiefe Taktik des Präsidenten, der mit seinen Reden scheinbar den auch in Amerika heimischen Stimmrechtshyänen den Wind aus den Segeln nehmen will, hat ihre Wirkung bisher auch nicht verfehlt. Bei seinem vorgestrigen Einzuge in Barbeone, wo er von 500 jungen Mädchen empfangen wurde, die ihm das obli gate Opossum überreichten, hielt er, wie der Prcß-Tele- graph berichtet, eine sehr liebenswürdige Ansprache, in der er ausführte, sein größter Ehrgeiz sei der, es dahin zu bringen, daß keine Frau der Welt heiraten solle, wenn sie keine Lust dazu habe. In einer anderen Rede sprach er über sein eigenes Glück als Ehemann und Familien vater. „Ich bin froh," sagte er, daß ich nichts weiter für meine beiden Söhne hinterlassen' kann als einen guten Charakter. Aber für meine Tochter werde ich alles, was in meinen Kräften steht, zusammenraffen, damit sie den Mann heiraten kann, den sie liebt.. Ich bin kein aus gesprochener Anhänger des Stimmrechts für Frauen, ich möchte aber jeder Frai, die es verdient, das Stimm recht verleihen " In einer dritten Rede schließlich erklärt Tast, dag, seine eigene Frau ihn als Heuchler bezeichnet habe, Werl er in einer öffentlichen Versammlung erklärt Habs, day er in seinem Haushalt die Herrschaft auSübc. „Und sie hab recht, fügte Taft hinzu, denn jedesmal wenn ich meiner Wege! gegangen bin, habe ich schließlich zugeben müssen, daß meine Frau doch im Rechte war." Alle diese Reden wurden von den zahlreichen weiblichen Zu hörern des. Präsidenten mit lebhaftem Beifall anfge- nonnnen. Eine japanisch-französische Verlobung. AuS Tokio kommt die Nachricht von der Verlobung des französischen Leutnants Rouvier, eines Sohnes des Ad- mirajs Rouvier, mit der Tochter des japanischen Vize admirals Ito, der der Sieger der großen Seeschlacht am Iain und ein Verwandter des kürzlich ermordeten Fürsten Ito ist. Die Hochzeit findet in der Hauptstadt deS Mikado unmittelbar nach der Ankunft der franzö sischen Pazifik-Flotte in der Bai von Jeddo statt. Leut nant Rouvier wird dann in die verhältnismäßig kleine Reihe der Ausländer von offiziellem oder gesellschaft lichen: Rang treten, die sich mit einer Tochter des Ost- asiens vermählt haben, und unter denen die interessan teste Hochzeit die des österreichischen Grafen Heinrich Cpudenhove mit der Japanerin Mitsu Aoyama Ivar. Ein gefährlicher Giftmischer. Wegen einer Massenvergiftnng aus Gewinnsucht, der nicht weniger als 59 Menschen erlegen find, während 52 noch mit dem Tode ringen, w'.rd der Branntweinhändler Szobö aus Ofen- Pest zur Verhaftung gesucht. Tas Berliner Polizeipräsi- dium veröffentlicht folgende Bekanntmachung: „Tie Kö nigliche Oberhauptmannschaft Ofen-Pest ersucht um Fest nahme des Kaufmanns Stefan Szobö, weil er dem von ihm vertriebenen Branntwein, Liqueur usw. Methylalko hol Leigemischt hat und hierdurch verschuldete, daß nach dem Genuß der verfälschten Spirituosen 59 Menschen starben und 52 Menschen lebensgefährlich erkrankten. Szobö ist 42 Jahre alt, 1,78 Meter groß, breitschultrig, stark beleibt, hat gesunde Gesichtsfarbe, runde Stirn, hellbraunes Haar, blonde Augenbrauen, blaue Augen» kurz geschnittenen rötlich blonden Schnurrbart und Dop- Älks Zchvch schwindet svfvrt mich Ge» ibrmrch tzo» V»ItvUott'v «»Lwwwtt» 4 L» Pf. (20,0 Earoaeroy, echt zu hab. i. d. Drogerien U. V- Hem »icke, v. Förster« Drogerie, * Anker »Droeerte, .P «oschel Rachf. für allerhand getrageue Eletd»»ßckstitcke, Schuhe, Lette», Möbel, Uhre» m>d d«gl. V. yö»«el, Schloß, straß« 18. Komm« auf Wunsch tu« Hau«, auch außerhalb Stttterützerzieher billig zu bett. Svrihestr. S6, 8. Sie M» M W: „Ich möchte ein Paket Malzkaffre", sondern: Sie Mi Wen: „ein Paket Kathreiner» Malzkaffe«." 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