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2. Beilage z,,m „Riesaer Tageblatt". Rota«o»d«ck nNb »«lag »o» Lang«, » »intern» w «lala. — Mir die R0»«»« m«Moor«N»r H«««an« Schmidt in «tes». H 25S. Sonnabend, «. November 1S0S, adrad». «S. Jabrg. Zu den LandtagSwahle«. Li« Deutsche DageSzaitung veröffentlicht einen Leitartikel „Ter neue sLchsische Landtag", in dem u. a. gesagt wird: Die Reichsfinanzreform als solche hat auf die sächsischen Wahlen einen geringen Einfluß geübt, rich tig ist nur, daß diese maßlose und beinahe ekelhafte Hetze* den Radikalismus als-solchen gefördert und daß sie ein Zusammengehen der bürgerlichen Wähler in den Stich wahlen erschwert hat. Dazu kam, daß die sLchsische Re gierung so gut wie gar nichts getan hat, um ihr zu steuern. Schuld an dem Siege der Sozialdemokratie trägt in erster Linie das neue Wahlgesetz. Mr haben immer und immer wieder betont, daß es keinen genügenden Damm gegen die sozialdemokratische Ueberflutung biete. — Au demselben Thema s chreibt dagegen dieNational- zeitung: Man kann sich gar keinem Zweifel darüber hingeben, daß die politischen Verhältnisse im Reiche das Ergebnis der Wahlen höchst ungünstig beeinflußt haben und daß unter gewöhnlichen Umständen bei späteren Wah len die Zahl der sozialdemokratischen Mandate Ms 15 bis 18 sinken wird. Tas Pluralwahlrecht leistet somit unter normalen Verhältnissen ganz das, was man "von ihm erwartet und gewünscht hat. Charakteristisch ist, daß die Nationalliberalen eine Elitet'-'ppe in den Landtag schik- ken: zahlreiche parlamentarisch geschulte Leute und Män ner, die im öffentlichen Leben schon etwas geleistet haben. Die Konservativen haben dagegen ihre besten Männer verloren. Ter einzige geschulte Führer, der ihnen ge blieben ist, ist der bisherige Vizepräsident Abgeordneter Opitz, ein kluger Kopf und gefürchteter Debatteredner; dieser aber sieht hinter sich ein geschlagenes Heer. Wie weit diese Meinungen richtig sind, sei heute dahingestellt. Der konservative „FreiV. Anz." bemerk zu dem Wahlergebnis: Wie die Wählerschaft über die künftige Landtagstätigkeit dieser zum Teil sogar in ländlichen Kreisen gewählten Abgeordneten richten wird, muß den freilich erst in 6 Jahren stattfindenden Neuwahlen über lassen bleiben. Es wird dann, davon sind wir felsenfest überzeugt, ein hörbarer Ruck nach rechts erfolgen, der sicher mancher Slbgeordnetenherrlichkeit ein Ende machen wird. Tenn die jetzigen Wahlen waren, wie wir schon des näheren ausgeführt haben, nichts anderes als ein Verärgerungsprodukt, und der gesunde Sinn unserer Be völkerung wird, sobald die Zeit eine ruhigere Beurtei lung wieder zuläßt, wieder die Vorherrschaft gewinnen über daS kleinliche Gefühl der Verärgerung, und mit der Zeit wird er ein gerechterer Richter werden über Vor gänge, die er in der Erregung nur durch die Brille einer gewissenlosen Volk-Verhetzung angesehen. Die Lozialdenokrate« und Präfidtn«. Auf eine Aeußerung der „L. D." hin, daß der sozial demokratischen Fraktion, als drittstärkster Fraktion, ein Sitz im Präsidium nicht versagt werden kann, wenn sich ihr Vertreterden mit einer Bizepräsidentenstelle verbun denen repräsentativen Verpflichtungen unterziehen wikl. bemerk die bekannte «Leipz. «olksztg ": „Tie Stellung der Sozialdemokratie zu diesem Punkte ist schon im Vorhinein klar: sie fordert ihr Recht, und zwar be dingungslos. Dazu gehört, daß ihre Vertreter im Par lamente überall ihrer Stärke entsprechend vertreten sind. Mso auch im Präsidium. Daß sie sich bei ihrer republikanischen Gesinnung an ben höfischen Zeremo nien nicht beteiligen kann, wenn sie sich nicht mit Recht dem Borwurfe der widerwärtigsten Heuchelei auSsetzen will, sollte namentlich liberalen Politikern einleuchten. Bestehen trotzdem die Liberalen- darauf, daß sich die Soziale emokraten selbst entmannen, so wäre schon am Läge des Zusammentritts des Landtags dem Lanoe klar gemacht, wohin di« liberal« Reise geht." La wie in einem Staate mit monarchischer Spitze leben, kann, bemerkt dazu sehr richtig das „L. D.", von der bereits erwähnten Vorbedingung für den Eintritt der Sozialdemokratie nicht abgesehen werden. Las ist» ganz abgesehen von anderen Sünden, mindestens schon auS Höflichkeitsrücksichten auf den! Repräsentanten des Staates, den König, unerläßlich. Der Röst- «ad die Landtag-Wahlen. Man schreibt uns aus Dresden: In residenzstädtischen Kreisen ist die Meinung verbreitet, der Ausfall der Land tagswahlen und der Einzug von 25 sozialdemokratischen Abgeordneten in die Zweite Ständekammer habe auf den König und seine Ratgeber einen tiefen Eindruck gemacht und bei ersterem eine gewisse Verstimmung hinterlassen. Dem ist, wie wir aus guter Quelle erfahren, nicht so. König Friedrich Aulust und seine Minister haben, wie auch nicht anders zu erwarten war, dem Ergebnis der Landtagswahlen und insonderheit dem Ausfall der Stich wahle» mit begreiflichem Interesse entgegengesehen, aber von einer Verstimmung oder gar Enttäuschung kann kei neswegs die Rede sein. Vielmehr herrscht innerhalb der Regierung eine frohe Zuversicht hinsichtlich des Zusam ¬ menarbeiten- mit dem neuen Landtage und man ist all gemein der Ansicht, daß der neugewählte, gegen früher wesentlich veränderte Landtag viel positive Arbeit leiste», wird, da Anregungen usw. von allen Parteien erwartet werden. Die Thronrede, mit der am 11. November der sächsische Landtag eröffnet werden wird, wird, wie man vermutet, sich hierüber ausführlich verbreiten. Dem jenigen, der dts sächsischen Verhältnisse und das neue Wahlrecht »reuiger kennt,, wird «S ans den ersten Augenblick als bedenklichste Erscheinung des beendeten WahlkampseS vorkominen, daß an Stelle des einen Sozialdemokraten, ver bisher im sächsischen Landtage wirken konnte, nach dem Ergebnis der Haupt- und Stichwahlen deren 25 ein getreten sind. Dieser Wahlerfolg der Sozialdemokratie gibt aber kinen Grund zu eine»« tiefen Pessimismus. Ma» vergißt, namentlich in der außersächsiichen Presse, daß mit dem neuen Wahlrecht die direkte Absicht verfolgt wurde, der Sozialdemokratie »Lieder Gelegenheit zur Mit arbeit im Parlament zu geben. Nach dem Gcsamtresul- tate der Wahlen hat sich auch gezeigt, daß das neue Wahlrecht durchaus keinen plutokratischen Charakter hat und daß zahlreich« Stimmen für die Sozialdemokratie auch von den Drei- und Vier-Stimmen-Mäunern abge geben worden sink Man muß bedenken, daß in vielen Wahlkreisen auch unte.' dein jetzigen Wahlrecht die In dustriearbeiter den Ausschlag geben und das; eS deshalb nicht verwunderlich ist, wenn von den V1 Wahlkreise», des Landes 25 der Sozialdemokratie auhcimgcfallcn sind Im übrigen wird den Anschauungen des Konservatismus und des Liberalismus, für deren Gleichberechtigung auch der neue Minister Graf Vitzthum in seiner Nnnabcrgcr Rede eingetreten ist, die Gelegenheit zu ersprießlicher und wie wir hoffen in manchen Punkten gemeinsamer Arbeit ge geben werden, an der die künftige LandtagSsesfion nicht arm sein wird. Insbesondere hofft man, das; auch den Wünschen der Industrie» und des Gewerbes im neuen Land tage diejenige! Würdigung zuteil wird, die sie auf Grund ihrer Steilung im sächsischen Wirtschaftsleben verlangen können., ' §8 A«S aller Welt. Lands berg a. W: Der 18 jährige Postgshilfe Deutschendorf unterschlug dem Postamt Küstrin-Ncustadt einen Geiderief mit 4000 Mark. Bei seiner Verhaftung gestand er weitere Verimtreuungen. — Brüssel: Auf der Strecke Manage—Charleroi fuhr bei der Station Pie- Wohlgeschmack des so schnell beliebt gewordene» To RRR » Mm ' M IS. di» A. Md. MS. tv. Kolel-ß.oäiiei'i« völlrmcblacbt- 0SRRI»»!.. ISS2S velSxoutiuie: Aarlc ,00000 riNmi, Ullck »,i>ptx«vian«! ! 78 LTV - 2ZW0 l naaä NU r->rt->». so?r., «m> ch» VG v G MoyrLskIt »aoL xsAon Vvuttvlisn Patpiotvndllnä ! * telorln. vlllokornt»-. 1» * In 8io»n dvi: k«nt. Tvdioge!, k. Seldorüoi», k. 81auäis, kä. Aittig— Zslm- Lrikelt bekannt als die beste Mark« de» Senftenberger Revier». Zu haben bei ßttiiz L Ke. WimiLaWüttt - . empfiehlt HLUinlhe«, r,ltze», Lro, . kN» zu billigsten Preisen. 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