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«r. 14. 102. Jahr«. Leipziger Tageblatt. Mittwoch, 15. Januar 1VV8. Petition geLntzetteu nnd von beiden Kammern gebilligte Wunsch entsprach der jrnt vorliegende Gesetzentwurf, der da- sächsische Jagdrrcht in Einklang bringe mit Len Gesehen anderer Staaten. Ta in ter Grnrraldebaltr niemand da- Wort wünscht, tritt man sofort in dir Lpezialdebattr ein und genebmigt zunächst debai «lo- die redaktionellen Arndrrungeu zu 8 1 Abi. 1 bi« 3, sotanu unveräuderl 8 2. und schließlich, nachdem auch die vorgesKlagen« Aeuderung der Uederschrift genehmigt worden ist, den ganzen Entwurf mit diesen Aenderuagrn. Die StaalSregierung verzichtet hierbei ans namentliche Abstimmung, gleich zeitig teilt Geh. Pal Dr. Mer» mit, daß Minister Dr. Graf v. Hoheuthal durch die heutige Sitzung der Äahlrrcht-Leputatttoo der Zweiten Kammer verhindert sei, heule hier im Hanse zu erscheinen. ES folgen alS Punkt 3 und 4 der Tagesordnung Etatsachen. Kammerberr Dr. Lahrer »an Lahr »Tadle» beantragt namen« der zweiten Deputation, bei Kap. 49 de» Etat- aus 1908/oS, Sicherheitspolizei nach ter Borlag« die An-gaben mit 161 200 ^l zu bewilligen, d) die zu Tit. 3 vorgesebene Rechnung periönlicher Ausgaben zu genehmigen, ferner bei Kap. 72 tes Etat- auf 1908/uV allgemeiue Ausgaben im Geschäfts bereiche de- Ministeriums deS Innern, nach der Borlage die Ausgaben mit 10000 .6 zu bewilligen, wa- debattelo- geschieht. Nächste Sitzung: morgen Mittwoch, 15. Januar, II Uhr. Tagesordnung: Petitionen. Sport» Reitsport. Nennen zu Nizza am 14. Januar. (Eigene Drahtmeldung.) Prix du Chemin de Fer 3000 Fr. Dist. 2800 m. Mine. DeniS „Miremonüe", 4i-, 60 kg (R. Sauval), l., Bicontte G. be AontarceS „L'ba- nius', 41., 66 kg (Peborke), 2., Mons. T. Tugas' „Manne", a., 68 kg Lassarv, 3. Tot: Lieg 4l: 10, Platz l4, 17, 13: 10. Ferner liefen: „Lira- vivarius', „Rolling Rod", „Fleur be Jeunesse", .TituS VI", „Eolienue", „Pautagruel" Stella VI." —Prix des Palmiers 4iXX) Fr. Dist. 4^0>m. Moni. E. Fischdofs „Dandolo", a., 71'/, kg (Parfrcment^ I-, Mons. L. de Romanets „Etincelle II", a.. 70 kg Lr-Pinaß), 2., Mons. Jean LieuxS . Agusla", 4j 64'/, kg (Pousin, 3 Tot : Sieg 20; 10, Platz 18, 18: 10 Ferner liefen: „Terr ble Tu»k", „Concorde", Toute Bonne II". — Prix Bethune 6000 Fr. Dist. 2800 m. Mons. E. Tdiöbaux' „Gsnie", 4,, 69 ue .Parstement) 1.. Mont. S. Ldis aux' „.Quille", dj 62 kg (R. Sau val 2., Mons. L. Eros' „Tjina", 4j., 60 kg F Monk) 3. Tot.: Sieg: 22:10 Platz 24, 24. 81: 10. Ferner liefen: .Muutiac", „Orator". „Pilule dn Dioble", „Figura", „Firn Sporting", „Grand Mistral". — Prir deS Deux Golfe» 400 Fr. Lteeple - Ebaie. Handikap. Dist. 4000 m. Mons. E. Tbisbaur' „Tuticau", a., 62 kg (R. Sauval) 1-, Baron de JcssS-Levas' „Arpent-ur , 4j„ 64 kg (Urban David! 2, Moni. G. G. Kou-neyoff- ,,^'Evavc", 6j, 61'/, Ke Tay) 3. Lot.: Sieg: 35 :10. Platz !3, 12:10. Fernc: lief: „Ecureuil ll * § Dresdner Pkerde-AiiSstellung. Tas Komitee für die Dresdner Pferde ausstellungen veianstgltet auch in vielem Jah,e eine Ausstellung von Reit-, Wagen- nnd Arbeitspferden Mit der Ausstellung wird vriKunden lein ein Markt, sowie eine Präiniieiun^ der ausgeslellt-n Psrroe, ferner eine Ausstellung von Wagen, Ge chirre i und Lporlindustrie-Geaennäu^ea, austeidem eine Ver- loiung von Pferden, Wagen uns nützlichen Gebrauch-gegenständen. Tie Aus stellung findet natt am 9., 10. und 11. Mai 1908 n den AusstellungSräumliw- k-iten des Komitees in Drr-den-Leidnik. Anmeldungen sind zu richten bis spätestens 10 Avril d. I. an das Komitee für die Dresdner Pferde-AuSstellungen, Dresden, Ringstraße 25. AttSgkfallcue Nennen. Die für gestern in Wolverhampton an- gefetzten Renuru sind wegen Frostes ausge'alleu. Aus dem gleichen Grunde werden auch die für heule abend iu Haydock Park gcplcuten Rennen nicht abgehallen. 4 Ter Bezirk Leipzig vom Sächsischen Nadfahrcr-Bund häll am 17. Januar abends 9 Uhr «eine 1- diesjährige Beri -mmlung im Hotel Stadl Nürnberg ab. Auf der Tagesordnung neben: Ortsvertielerwabl, geplante Veranstaltungen uw. Nach der Sitzung erfolgt die Verlosung und Verteilung der Geschenke. Gäste haben Zutritt. T Fernfahrt Wien-Berlin. Nach den Ergebnissen der Borstandrfltznng dürste die Fernfahrt Wien-Berlin, die Genebmignnq der Behörden vorausgesetzt, als gesichert zu betrachten sein. Der Start des Rennens, das nicht vom Gau 20 «Berlin», sondern vom Deutschen Radfahrer-Bund selvit veran'ialtet wird, soll in den Tagen der Wiener Festlichkeiten anläßlich des «>ojähr gen RegierungsjubitäumS des Kaiser» Franz Josef erfolgen. Ferner beichwß man die Entsendung von Bundesmitgliedern zu den diesjährigen olyrnpnchen Spielen in London. Ter 1OVV Mark-HerauSforVerungSpreiS, ei» malst» silberner Tafelaufmy. den f. Z. die Hamburger Radtouristen v. 1894 für eine Rergen'ahr-Konkurrenz gestiftet hauen und der dreimal obne bestimmte Reiben- 'olge zu gewinnen war, ist jetzt gelegentlich des 14. SlifrungStrsteS der Rad- touristen in Hamburg von dem R.-V. Radsport, Harburg, endgültig gewonnen worden, und zwar mit l 1,628 Punkten gegen den einzigen Konkurrenten, den R.-B. Wanderer, Schwerin, der nur 9,908 Punkte erhielt. Fuhballzport. Sportplatz Leipzig. Eine der besten Dresdner Mannschaften, die „Dresvenila" wird am Sonntag hier in einem öffentlichen Wettspiel gegen die I. Mannschaft Les Vereins für Bewegungsspiele antreten. Wintersport. -Z- Winterfest in Altena» !im Oberbarz). Der unter dem Protektorate deS Prinzen Eitel Friedrich von Preußen stehende Oberharzer Ski klub veranstaltet in der Zeit vom 17. bis 20. Januar in Altenau sein zehntes Winterfest, verbunden mit internationalen Schneeschuhwetlkämpfrn. TaS Programm ist rin sehr reichhaltiges. Die Festlichkeiten, die am Freitag abends 8 Uhr im Hotel..Ratbaus mit der Begrüßung der Gaste beainnen, endet am Montag normilttag mir der Preisvertetlung im Hotel „Wald garten." Jede gewünschte Austuuft eiteilt der Skikiub Altenau. Ter Harz im Winter betitelt sich eine Schrift, die so. den im Berlage der Stolleichen Hofvuchhandlung in Bad Harzburg erschienen ist. Tas Buch ist eine Ergün »unq zu den zahlreichen Sommerführern und bürste den Beweis dafür erbringen daß der winterliche Harz sowohl für Schneeivort- zwecke leder Art, wie namentlich auch als Wintertriiche ungemein geeignet ist. Zwanzig zumeist ganzseitige ttrinstbeitagen führen dem Leier den Winterzauber des beschneiten und beraukreiften Harzwaldes in wirksamer Weise im Bilde vor. Tie Ausiialtung des Buches ist eine vorzügliche es kauet nur 50 und kann Lurch alle Buchhandlungen wie auch durch den Leipziger Verkehrsverein (Slädt. Kaufhaus) bezogen werden. ** s Ter Thüringer Winterfport-Bcrband kann in diesem Winter einen besonders erfreulichen Erfolg seiner Benrebungen, die deutsche Jugend dem Winterwort zu zufuhren, verzeichnen. Am Skilehrkursus in Oberhof iialnnen diesmal »wei Abteilungen von je 10 Primanern vom Gymnasium Zedleu- Lorf Wa., und Realgumuastnm Grünewald unter Fubrung ihrer Lehrer teil, während dem Verband iür sein vom 31. Januar bis 3. Februar siattfinden- des Winterfportfest in Oberhof von der freien Schulgemeinde Wickersdorf ein kostbarer Ski-WanderpreiS iür höhere Schüler gestiftet wurde. 8 Wintrrsportlest in Fltedrtchrova im Thür. Wald. TaS !II All- gemeine Winiersportfrst deS Thüringer Wintersvortoereins finket vom 18. bis 20. Januar i» Friedrichroda statt. Tie Thüringer Winterlporneste haben stets eine groß« Aaziehungskra't auf alle Freunde dieses Svoits ausgeubt, be- rei.igten sich doch wiederholt daran dir bedeut»ndslen und geschicktesten Sportler deS Norden-, Skandinaviens und Deutschlands. Infolge der Wahl Friedrich rodas, dessen Umgebung sich bekanntlich hervorragend für diese Zwecke eignet, sind diesmal die Anmeldungen besonders zahlreich eingelaufen. Tas großzügig angelegte, interessante Programm, das Konkurrenzen im Schilanglauf, Schiivrung, Lchikiöriag, Bobsleioh- und Rodelfahren aufweist, ist vom Wmieriportverein Friedrichroda zu beziehen. Sin Wanverprei» de» Hamburger Senats bildet eine Konkurrenz im Schlittschuhlaufen über 3000 m, die u. a. von rem Hamburger Schlittschuh- läuser-Berein v. 1881 für Sonntag, den 19. Januar, vormittags aus der Heiligengeistfeld-Eisbahn ausgeschrieben wird. Ter Wanderpreis ist dreimal hintereinander von einem Läufer eines und desselben Vereins zu gewinnen, ehe er in den endgültigen Besitz des betreffenden Vereint übergeht. z Hörnerschlittenbahn in Braunlage. Am Sonuiag. den 12. Januar, wurde die von der Kurverwaltung neu angelegte Hörnrrfchlittenbabn am Wurmberg« bet berrlichem Winterwelter dem Verkehr übergeben. Der Andrang von Freunden de» Wintersport» war so groß, daß es nur möglich war, einen kleinen Teil der Fabrlusttgen zu befördern, obwohl Hörner- und Rodelschlitten, in großer Anzahl vorhanden waren. Die Ab'adrt genügt Len höchsten Anforde rungen. Die Bahn ist mosiergüliig. Tas Gefälle und die Schneeverdäliniffe sind !o günstig, daß die Fahrt über dir fast 2 km lauge Str-cke tu 3—5 Minuten zurückgklegt wird. Geübte Skiläufer können die Bahn ebenfalls gut benutzen. Besonder- reizvoll ist die Bahn durch die herrliche Aussicht aus die beschneiten Berge ringsum: Achteimann, Stöberhai, Hohegeiß. Am DonnerSiaz sah man sogar Gölten« Ave und Thüringer Wold mit Jnselsberg in grei'barrr Deutlichkeit. Der Weg zur Ab adrtsiielle — die breite, saust ansteigende Wurm bergstraße — fükrt durch de» im Winterkleid prangenden Hochwald und ist in Sind den, mit Schlitten iu st. Stund« zurückzulegen. Es ist aozunehmen, daß diese Hürnerschlitteubahn riue neue Anziehungskraft für deu Ort Braunlage bildet, zumal iriue Hotel» mit Zentralheizuug uiw. auch hödereu Ansprüche» genügen, klebrigen» befindet sich an der Ablaufstelle riu Wirtschaftsgebäude, da» gute Verpflegung und Stallung bietet. I Tte BerbanPSmeisterschaften des deutsche« Sislaufverbaudes gelangen am I. und 2. Februar in Berlin aus der WesteiSbadn zum Ausirag. Al« Termin für die Austragung der BrzirkSmeister'chast in Berlin im Kunst laufen, für welche bekanntlich die Stabt Berlin »inen Ehrenpreis gestiftet hat, wurde der 2l. Januar, für die Meisterschaft im Schnellanfen der 26. Januar festgesetzt. Zur Einverleibung der Gemeinde Leutzsch. tVinaesandt > (Aär den Inhalt der Einsendung unter dieser Rubrtt Übernimmt di« Redaktion autzer der pretzgefetzltLen lern« Verantwortung.) I» Nr. 9 ihre« geschätzten Blattes wirb über eine öffentliche Versammlung der 2. uud 3. Wählerklasse von Leutzsch berichtet, zu der man durch Karten ein- aeladen batte. (Die 2. Klaffe besteht aus einigeu 60 Perfonen und stellt auf Grund der Landgemeiadeorduung 3 Vertreter im Gemeiuberate, Steuerlristung etwa 5000 .sl; die 3. Klasse auS einigen 30 Personen und stellt 2 Vertreter; Steuerlristung etwa lOoO ^l Grsamtsleuerleisrung etwa 120 000 ^t) Der Referent der vorerwähnten Versammlung lieh keinen einzigen Grund für die Einverleibung nach Leipzig, nicht einmal Las Anwachsen des SchulbudgetS gelten. ES hat die Gemeinde mst der Errichtung einer zweiten Volksschule, der An stellung eines zweiten Direktors und der erforderlichen Lehrkräfte zu rechnen. Real»chulen und Gymnasien Leipzig- stehen vorder hau» den Lrutzscher Einwohnern zu einem erböhien Schulgelde noch offen. Wie aber, wenn Leipzig diese Vergünstigung aufvrdt und Leutzsch gezwungen ist, dergleichen Anstalten selbst zu erbauen? Der Aucbau der jetzt bestehenden höheren Schule und die Errichtung der daun sich nötig machenden Realichule ujw. werden der Gemeinde bedeutende Opfer auferlegen. TaSielbe gilt auch auf kommunalem Gebiete Armenpflege. Straßeu- pflasterung, Beleuchtung, Gemeindebeamten- und Ledrerbrsoldung). Die unteren Struerklaffen, die in Leutzich schon von 400 ^l Einkommen an zur Steuer herangezogeu werden, können unmöglich mehr leisten. Es werden in Zukunft dir'« größeren Losten den wirtschaftlich stärkeren Schustern aus'chtießlich aufgelegt werden müssen. Ein Steuerzahler aber wird sich über legen, nach einem Orte zu zieheu, oder sich dort aozukaufen, in dem gleiche Steuern zu leisten sind, aber nickit die Vorteile gewährt werden, die die benachbarte Großstadt Ihren Bürgern bietet. Tie in der eingangs erwähnten Vcrsarnmlnng zutage getretene Ansicht ist auch durchaus nichr die der Einwohners^att von Leuvlch. In einer Versammlung, zn der all - Steuerzahler von Leutzsch eingeladeu würben, wurde sicher die erdrückende Medrheil sich für die Eingemeindung erklären, au- der 2. und 3. klaffe aber sicher die, den^n es n-cht möglich sein kouvte, au der genannten öfseuUicheu Ver sammlung teilzunehmru. o. Neues ans aller Welt. 22 5HV Mark unterschlagen. Die Körner Mittagsblatter melddn au« Düsseldorf: Vorgestern nachmittag rst ein diesiger Kasstubote nach Unterschlagung von rund 22 500 flüchtig geworden. Mau ver mutet, daß er über Kö'n g-flohen ist. Uever Sie Affäre des venezolanischen Generals Eorao, der, wie wir berichteten, rn Nizza unter dem Verdacht de- Betruges verhaftet wurde, wird aus Paris wcfter gemeldet: Wählend der Haager Kou- fcrenz wurde au den Präsidenten von Venezuela Castro nach Caracas in Pari« eine Dep-schc aufgcgeben, unterzerchnet „CardenaS". Der In- balt war eine Verhöhnung der veuezolaniich.n Negierung und deren Haager Verlrcicr Grt Firtoul, derzeit Gesandter in Berlin. Cardere», der sich zrirzeit der Ablcndung der Depetche tatsächlich in Paris auf- hielt, sollte als Konsul nach Barcelona gehen, wurde aber telegraphisch diese« PsstcuS eurboben. Jetzt rst nun festgestellt worden, baß die fragliche Depesche vom General Cora» ge'chrrebeu uud aufgegeben worden ist, der Fortoul um se'ne» Haager Poste« beneideie. Diese Fälschung rst dre Ursache der Verhaftung CoraoS. Das Ehoteragcspenft. Vorgestern ist rn Koustantinopel ei« sünfrer Kranker au Cholera gestorben. Die Reitenden werden vor ihrer Abreise aus Konstantinopel >u den Bahnhöfen ärztlich untersucht. An den heiligen Siänen von Hedichas ist vre Cholera im Ltergen be griffen. An manchen Tagen sind gege« 800 Ertränkungen zu ver zeichnen. Thaw-Prozctz. Ueber die neuerlichen Gerbaudlungeu im Tbaw- Prozeß wird aus New^)ork beriGiet: Nachdem die Auslosung der Geschworene« im Thaw Prozeß eine Woche rn Anspruch genommen bat, machte sich rur vorgestrigen eisten VerhauvlungStage brr dem öffeutirchen Ankläger eden'o wie der der Verteidigung das Bestreben bemerkbar, die Sache möglichst beschleunigt zum Ende zu sichren. Die emlenende Rede des Vorsitzenden dauerte eine knappe balde Stunde, nnd auch das Kreuz verhör der Zeugen verlies überaus rasch. Tbaw und seine Gattin waren blaß und unruhig, die von dein Ankläger auSgespiockene Ueberzeugung, daß Tbaw der den entscheidenden Ereigu fs--n vollständig klar gewesen sei, machte tiesen Eindruck auf daS Ehepaar. Als erster Zeuge wurde van» JameS Clinch Smith, ein Schwager des Ermordete», vernommen; er wurde von dem Verteidiger Lutleion in ei» ungewöhnlich scharfes Kreuzverhör genommen, be» dem es zu wiederholten Zusammenstößen zwiichen beiden kam. Daran schloß sich die Vernehmung von Wa-ner Paxson, dem Erbauer des Madisonsquare-Roof-Garveu, deS Tatorte», und weiterbm von dem GerichtSarzt Dr. Lchawe, een beiden anderen Hauplzeuaeu der Siaatsanwalochaft. Nach kurzer Pause nahm dann TbawS Anwalt Litil ton unter atemloser Stille das Wort zur Ver teidigung. Während seiner R.de hellten sich die Züge de- Angeklag'en aus, und alS Littleton den Siandpunkt der Anklage genrnüber dem Gesetz betreffend die UnzurechuungSjähigterl energisch angriff, lächelte er mehrmals zu Evelyn binüber. Eine tragikomische Gerichtsverhandlung. Durch die ständige Furcht vor Bitriolattentaten, die gegenwärtig in Paris herrscht, wurde eine an sich harmlose Sache zum Gegenstand einer Gerichtsverhandlung mit tragikomischem Ausgang. Wir erfahren darüber folgendes: Zwei Schwestern, von denen die älter« mit einem Handwerker verheiratet war, lebten in ständigem Streit miteinander, denn die junge Arau glaubte, daß die unverheiratet« Schwester ihren Schwager mit freundlicheren Augen, als gerade nötig, ansehe. Vor einigen Tagen hatte nun wieder ein heftiger Streit zwischen den beiden Schwestern stattgefunden, und die ältere äußert« sich im Verlauf desselben dahin, daß sie schon ein Mittel wüßte, ihrer'Schwester ein für allemal das Schöntun zu ver leiden. Als das Mädchen eines Abends von ihrer Arbeitsstelle in das Haus der Schwester zurückkehrte, bei der sie wohnte, goß ihr diese eine Flüssigkeit in das Gesicht, die ein brennendes Gefühl erzeugte. Mit dem Schreckensrus: Meine Schwester hat mich mit Vitriol begossen, stürzte das Mädchen laut klagend in das nächftgelegene Hospital um sich unter suchen und verbinden zu lassen. — Trotz aller Bemühungen konnten weder die Aerzte noch die Pflegerinnen an ihr die geringste Verletzung konstatieren, aber die angebliche Patientin blieb bei ihrer Behauptung und leitete gegen die Schlvester eine Klage wegen Körperverletzung ein. Letztere wurde vor Gericht geladen und erklärte hier, daß sie ihrer Schwester durch einen heilsamen Schrecken die Lust zu kokettieren für immer verleiden wollte, ohne ihr indessen irgend einen Schaden anzutun. Sie babe deswegen eine Flasche mit reinem, warmem Wasser gefüllt, baß jedoch nicht heiß genug gewesen sei, um irgendwelches Unheil anzurichlen und ihrer Schwester, die doch wohl kein ganz reines Gewissen hätte, diese unschuldige Flüssigkeit in das Gesicht gegossen. In ihrer Aufregung habe die Begossene allem Anschein nach ein Ditriolattentat befürchtet, wie sie ja jetzt fast täglich vorkämen. — Die Richter amüsierten sich sichtlich über das Schreckmittel der resoluten jungen Frau und ermahnten die Klägerin, ihre Schwester um Verzeihung zu bitten und ihr in Zukunft keinen Aerger mehr zu bereiten. Versöhnt verließen beide Arm in Arm den Gerichtssaal. Der Kongreß der Junggesellen. Aus Piave bei Padua schreibt man dem ,Resto del Carlino", daß dieser Tage dort der fünfte nationale Kon- greß der „Junggesellen und der von ihren Gattinnen befreiten Ehe- männer" stattsand. Es nahmen daran von den 400 Mitgliedern d«S Ver bandes. die in ganz Italien und in Amerika verstreut sind, mehr als 70 teil. Der Verband ist eine Vereinigung fideler Männer, die durch ehe liche Bande nickt gefesselt oder ihnen wieder entschlüpft sind und nun für das Zölibat Propaganda machen. Präsident ist ein Advokat mit dem symbolischen Namen Scapoli s.^capolo" ist das italienische Wort für Junggeselll. Dem Kongreß gingen Zustimmungskundgebungen zu von dem el^maligen Staatssekretär Romanin-Iacur, von dem Bürgermeister von Cavarzere, aus Venedig, aus Mailand und aus anderen Städten. Präsident Scapoli hielt eine charakteristische RB>e gegen das geplante Gesetz über die gerichtliche Feststellung deS Vaters eines unehelichen Kin ¬ de- — „für ei» »«eheliches Kind", sagte er, -könnte »<m buudert Bäter finden". Der Kongreß beschloß die Einrichtung eiuer RettuugS- kasse für diejenigen Mitglieder, die plötzlich auf HeiratSgedanke« kämen. Jedem Helratskandidaten sollen auS der Kaffe sofort 5 Lire ge schickt werden, au^ daß er sich einen Revolver oder ein Kilogramm Strych nin oder einen Strick oder einen Zentner Kohle und zwei Liter Wein kaufe, um sich noch vor der Trauung das Leben zu nehme«. Der Verband verpflichtet sich seinerseits, der Beerdigung offiziell beizuwohnen, in An- betracht dessen, daß das Mitglied zwar schwankend geworden, aber dem Junggeselleneid schließlich doch treu geblieben sei. Merkwürdige Wirkungen des rote« Lichts. DaS rote Licht verse-t die ganze Natur in eine eigenartige Erregung. Im Observatorium zu Juvisy bei Paris macht man damit gegenwärtig unter Leitung vo« Ca- mille Flammarion interessante Experimente an Pflanzen; die bereits erzielten Ergebnisse sind geradezu überraschend. Blumen und Bäum chen zahlreicher Arten, die unter Bestrahlungen mit rotem Licht gezogeu wurden, zeigen in der Struktur und in der Entwicklung auffallend« Ver- äffdervnaen; manch« sind in ein und derselben Zeit fast s ü n f z eh n m a 1 schneller gewachsen als ihre „Artgenossen , die bei normalem Licht gezogen wurden. Das konnte man besonders bei den Salaten, den Begonien, den Zuckerrüben, den Stiefmütterchen und den Nelksr konsta tieren. Ein Salatstengel schoß auf wie ein starkes Rohr, und die Blät- ter wurden ganz bart und waren nicht mehr eßbar. Daß das Rot duck auf die Tiere wirkt, ist bekannt: Rinder, besonders aber Stiere, werden beim Anblick der roten Farbe ganz wild. Frösch« lassen sich durch rote Lappen leicht anlocken, und neuerdings bat man entdeckt, daß auch die Seidcnwürmer durch rote Strahlen geködert werden. AehnUchrs kann man aber auch bei Männern und Frauen beobachten, und das „Journal" erzählt mit Bezug daraus einen sehr interessanten Fall: In der photo graphischen Anstalt „Lumiere" wuffde viel bei rotem Lickt gearbeitet. Unter dem Einfluß dieses Licktes wurden die Arbeiter und Arbeiterinnen so nervös und reizbar, daß es zwischen Männern und Frauen häufig zu Zänkereien, ja sogar zu Schlägereien kam. Um den Fri^en wieder herznstellen, mußte man schließlich daS rote Licht durch violettes ersetzen. NstsoroloZsiseds Ü6obLekruo§sv nnk cker in 119 -t«m Lelr cker lieodnodtnng rxt.0' dttttim. i >-rmo- wsior. ^saod- VVMÄ- rivdtaar n. ttiwm«)»- 13. cknn. ad. 9 ll. 763.4 — 66 98 0 L kntt klar 14. 3 na. rw. 7 - 762 3 — 80 92 3 1 klar nnedm. 2 - 76lL — 1,2 89 8 8 klar Llnrimum klar Temoerstar — —1,3", lllinimum — — SL". Läeks. Mteok'olo§!8vds8 1u8lttut Io Vr68ä6ll. Vkltterang In 8neb«eo nm 18. Enonnr. 8tntiov 8-edüds m Temperatur liVwck Ittsgsr- »oittaxs U»nwum I'restlon .... 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Tnnnnr, krllk 8 Ukr. Loder Druck dvckvekt »oed deut« cksn Lootment, vLkrvnck ein« üned« Depression «cd iw 17 nusdeeitvt. I er reutrnlo lloedckrnok deckingt kviteres krostVl tter, ckns »uek voiterkin nndnlten nnrck. IVsnn Lckillor u. 8okü1erstin«» dkkeror I»drLNLtnlto: > inkolxs von DIutnrmnt, ZIeicksuckt ocksr nllxemeiner SekvSohllckkvit ciis -Instrvnxnnxon ckor 8ckul» nur «cdver srtrnxen, ompsiodlt se sied, »1» Unliebes dlorxen ^ettSnk rvxelrnLüix ckeo desinnnteo Lneseler Unter Lnkno rm bebrnucke». Viole bervorrnxenck« weckt irwisckv ^«toritSten »ckütrvo n. vsrorcknsn itw »tLockix. cks er cken xoscdvLckten Lörpor krLtU^t ru ve^on »einer nnckhnltix sSttiLeockenWirsiunx vLKrvnck cken llntsrrickt» kein nervöse, Lunßerxoklldl «ntlcowweo lLLt. — dlur eckt io binnen Larton» k 4 KL, rüvouck» lona. «« 4. § Neu berec Aesel restlil ausw uud Z belege gewoa schäft die W seilsö Kattun ist diu Gleisa von cc Gern« Föidei und br jährlick vier L s-chS L gesörde Fabrik schüft k Laß 'w gemein! n I' Attieog jeweilig aus je zum Si aus bei zeit ist 5 Borua, vffentliä dem Ta selben si schast-ka legt hab ll der Abs. r auzeigrr D Filiale d Aushönd General« Bezug-re verfallen I!