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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.01.1908
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19080115013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1908011501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1908011501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-01
- Tag 1908-01-15
-
Monat
1908-01
-
Jahr
1908
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Mittwoch, IS. Jaimar 1VV8. Leipziger Tageblatt. «r. 14. LVL. Zahrg. der Taq mit skiner Arbeit über den schwachen Körper dabingegangen war, uuv der Äbend »am — da ging- dann wieoer in» Tingeliangel und in die Arme der Halbwelt. Er bat wel gefehlt. Aber er hat ehrlichen Willen gehabt, und seine Fehler sind nicht seine Sünden, fondrrn die unserer Zeit und jener Weltanichauung, die in Tand und Flitter Zerstreuung sucht und unfähig ist, au» sich selbst heraus etwa» zu sein und durch die eigene Kraft Dauernde» ,u schaffen. Das Leben und das Ende diese» Manne» ist eine ernste Mahnung an unsere Zeit und an uns selbst, da» onri'S äiom nicht ru fassen als einen Ruf zu zügellosem Ausleben, sondern zu ernstem Schaffen an sich selbst und damit an der Gcsamiheit. Der aber, de» em so entsetzliche» Schicksal in einem Alter erreicht hat, da andere erst ansangen in das Leben bineinzusehen, das er in allen seinen Tiefen bis zum letzten Rest durchgekostet batte, möge nun jene Rübe finden, die ibm unter den Menichen nicht beschiecen war. Ein reichbegabter Mann «st von uir» gegangen. Em junges Menichenleben, aui das einst die Augen der Großeltern mit Hoffnung geschant haben, ist jäh erloschen. Giegler al» Geschäft»»«»«. Ein Geschäftsmann schreibt un»: Anläßlich de» Verbrechens an dem Berlagsbuchhändler Arthur Giegler wird es von Interesse sein, etwa» über dre Geschichte dieser Firma zu erfahren. Der Name Giegler bat oder vielmehr hatte im Buchhandel einen guten Klang. Im Jahre 1857 gründete Rudolf Giegler, der Baker de» Ermoideteu, die Firma Giegler» Sortiment, mit dem auch ein Kol- portage-Groffo-Geschätt verbunven wurde. Im Jahre 1888 verkaufte Rudolf Giegler daS Kolportage-Grosso-Geschäft an Otto Maier für eine bedeutende Summe, während er da- Sortiment weitersühne. 1902 ging auch dieses in anderen Besitz über. Es wird aber auch jetzt nocd unter der Firma GieglerS Sortiment betrieben. Wenn es auch heißt, daß mau Toien uichtS Böse- nachreden soll, so kann doch nicht verschwiegen werden, daß der Ermordete Arihur Giegler den ehrenvollen Ruf seine- verstorbenen Vaters nicht zu wahren ver stand. Besonderen Unwillen erregte er durch sein berüchtigtes Aussatz institut, vor dem auch behördlich gewarnt wurde. Er lieferte zum Preise von 10 pro Seite den Schülern deutsche Aussätze und Uebersetzungen. Biele dieser Auisätze und Ucberletzungen, insbesondere die gangbarsten Schulthemen hatte er bereits in seiner Universal-Iugendbibliothek ge» druckt. Im Buchhändler-Adreßbuch zeigte er über seinen Verlag folgende« an: „Universal-Iugendbibliothek. 1. Abteilung: Aufsätze. Ohne Kon kurrenz dastehend. In jedem Band wird ein Aunatzthema durch Gang der Handlung, Gliederung, Schilderung der Charaktere, Dis positionen und bereits zum Muster vorgearbeitete, fertig au»gesührte Aus ätze dem Schiller dargelegt. 2. Abteilung: Wörtliche Ueber setzungen der griechische» und lateinischen Klaistker. 8., 4., 5. Ab teilung: Iugenvschriilen, IugendhumoreSken, Siudentenerzahlungen. Man verlange au-führliches Verzeichnis. Jedes Buchgefchäst erhält eine AnsichlSiendung.* Um zu verstehen, wie die Döll sich Geld verschaffte, muß man die buchhändlerischen Gepflogenheiten kennen. Die geschlossenen Bücher- palete werden nach der aufgrbundenen Rechnung bezahlt. Die Prüiung des Inhalts der Pakete folgt nachträglich, und zwar erst duich den auswärtigen Sortimenter, wenn dieser das Paket erkält. In noch weit größerem Maße ist der Buchhandel auf Treu und Glauben angewiesen, bei den sogenannten „empfohlenen" Bestellungen, das sind solche, die um 12 Uhr beim Verleger einlaufen und nach Tisch abgeholt werden. Die holenden Marlthelfer bezahlen am Schalter des Verlegers, wa» ver langt wird. Die Döll bat nun den Marktkelfern alle möglichen Bücher cingepackt und ließ sich willlürliche Preise dafür bezahlen. Dieser gröbliche, den ganzen Buchhandel empfindlich störende Verstoß gegen Treu und Glauben hat verlchiedene Firmen zu Warnungen vor Artur Giegler veranlaßt, und eS erregte natürlich noch größeres Aufsehen, daß Giegler hierauf in keiner Weile reagierte. Wer konnte ahnen, daß der Mann schon längst tot war? Wir lassen eine dieser Warnungen, die im .Börsenblatt für den deutschen Buchhandel" veröffentlicht wurden, hier folgen: Achtung! (Bergl. Börsenblatt 1907 Nr. 28b u. 301.) Meine Herren Kollegen vom Leipziger Kommissionsgeschäft seien auch meinerseits auf den Geschäftsbetrieb der Firma Rud. Giegler Ver lag in Leipzig, Göschenstraße 1, aufmerksam gemacht. Ich habe von ver schiedenen Kommittenten Barpakete mit entrüsteten Zuschriften zurück erhallen, die von der Firma auf Grund angeblich .empsohlener" Zettel, auSgeliefert, von den Empfängern aber nach ihren Mitteilungen gar nicht oder doch bei weitem nicht in dem Umfange bestellt waren, wie die Auslieierung erfolgt war. Wer den Geschästsgang mit den „empfohlenen" Zetteln kennt, weiß, daß dabei alles auf Treu und Glauben geschieht, da daS die darauf hin gelieferten Pakete'einholende Personal nicht imstande ist, die Richtigkeit ihres Inhalts zu prüfen, sondern anzunekmen und bei Barpaketen zu bezahlen Hal, wa» ihm von der ausliefernden Stelle eingebändigt wird. Ich Werve wahrscheinlich gezwungen sein, gegen die genannte Firma auf dem Wege der Klage vorzugehen, und kann mich nicht mchr daraus einlassen, „empfohlene" Bestellungen bei ihr abgeben und einholen zu lassen, sondern muß ihr alle Bestellungen durch die Bestellanstalt üver» geben und dafür sorgen, daß die daraufhin an meinem Schalter zur Einlösung präienlierten Pakete vor der Bezahlung genau daraufhin geprüft werden, ob der Inhalt mit der Faktur und mit dem Bestell zettel übereinstimmt Leipzig, den 31. Dezember 1907. S. F. Koehler. Au» -er? Umgegend. * Schönefeld. 14. Januar. (S ch u l a n m e 1 d u n g.) Die zu Lstern dieses Jahres schulpflichtigen Kinder werden am 20., 21. und 22. Januar in der hiesigen Schulexpedition angemeldet, und zwar die in Schonefeld geborenen am 20. Januar, die auswärts geborenen Knaben am 21. Januar, die auswärts geborenen Mädchen am 22. Januar. Vor- ulegen ist der Impfschein, für auswärts Geborene auch die Geburts urkunde und der Taufschein. * Probstheida, 14. Januar. sK o m in u n a l c s.l Auf eine Anfrage des Gemeindcrats zu Liebcrtwolkwitz wurde beschlossen, den Beitritt der Gemeinde zum Verbände gegen den Ausschluß der iäumigcn Steuer- ahler von Vergnügungsorten abzulehnen. Das Tölitzcr Kohlenwerk bat sich bereit erklärt, einen Wcgebaubeitrog von 500 lt für die Jahre 1906/07 an die Gemeinde zu leisten. Eine Strecke des Weges nach Zuckelhausen soll in diesem Jahre beschleust werden. Es macht sich die Aufnahme eines neuen Darlehens für kommunale Zwecke nötig. Tie Landcsversicheriingsanstalt har das Gesuch znrückgestellt. Es sollen daher weitere Schritte in dieser Angelegenheit getan werden. Die Gemeinde- fasse hatte Ende 1907 einen Bestand von 8754,18 ^l. Zum Fluibuche non Probstheida macht sich die Schaffung eines Nachtrages notwendig. Der Gemeinderat hat beschlossen, sich den Wünschen der Aufsichtsbehörde anzuschließen. Ti« Gemeindeverwaltung verweigert zurzeit die E,n- 'ührung von Wasserklosetts, da die Ortsschleusen dazu nicht ausreichend sind. * Lentzsch. 14. Januar. (Gemeinnütziger Vereins Die diesjährige Hauptveriammluiig des Gemeinnützigen Vereins findet heute Mittwoch abend 9 Ubr im Saale des „Auenschlößchens" statt. Außer den iatzungsgcmäß vorgeschriebenen Berichten kommen verschiedene Ge- meindeangelegenheiten und vor allem die Einverleibungsfrage zur Sprache. Bödlttz-Kbrenberq, 14. Januar. (Aus dem Gemeindeamte.) Im hiesigen Gemrmbeamte werden ab 15. Januar auf Beschluß deS GemeindrrateS verlchiedene Aenberungrn eintreten, indem für die Geschälte de» Einwohnrr- meldramteS, der Schiilaetdeinnabme und des PolieiweienS ein besonderer Beamter angestell» worden ist, ter mit diesem Tage sein Amt antritt. Die bie der mit im Kassenzimmer deS Gemeindeamtes verwaltete SNuIgeldeiniiadme, sowie die Becadtung der BierdruckavvaiaiS- und Banirvisionsaeluivren erfolgt von setzt ab im Neginraiurzimmer — Zimmer 3 —. Die Täiigleit des neuen Beam'en mit dem AmiStiirl „Poti-eiregistrotor" erstreckt sich auüerdem noch aus die Vereinnadmung der Strafgelder und Einst hunq von Scdulvyrträgen euf Ersuchen ouewrrtiaer Behörden. Desgleichen sind von letzt ab die Erlaubnis- scheine zu Tan vergnügen, überhaupt allen sestlichen Veranstaltungen im Zimmer 3 des Gemeindeamtes zu listen und dort auch die vorgeschriebenen Gebühren zu bezahlen. Da» Einwohnermeldewesen erfährt eine gewaltige Um arbeitung, indem, ähnlich wie in der Stabt Leipzig, das sogenannte Karlrniy nem eingerichtet werden wird. Der Gemeinberat hat die Umarbeitung genehmigt und die entstehenden Kosten bewilligt. * Knautkleeberg, 14. Januar (Unglück. — Stammrolle.) Am Sonnabend stürzte das -^»jährige Mädchen der Familie K auS einem Fenster der 2. Etage hinab in den Hos. Dabei erlitt das arme Kind schwere innere Verletzungen, denen es nach wenigen Stunden erlag. — Vom 15. Januar bis 1. Februar haben sich im Gemeindeamt« alle Mili- tärpslichtitzen zur Stammrolle anzumelden. Militärpflichtig sind die jungen Männer, die im Jahre 1888 geboren oder in vergangenen Jabren zurückgestellt worden sind. Mitzubmngen ist das Geburtszeugnis, bzw. der Losungsschein Au» Sachsen. Dresden, 14. Januar. * Hofbericht. Der König jagte Henle mit einigen Kavalieren aus Grillenburger Revier. — Die Prinzessin Mathilde ist heute vormittag 11 Uhr 30 Minuten nach Wien gereist. * Vom Testament der Königin-Witwe Carola. Die Konigin-Witwe Carola hat in ihrer nie ermüdenden Fürsorge für die Armen und Elenden testamentarisch bestimmt, daß mit Genehmigung deS Königs libor 7000 Gegen stände ihres Nachlasses von denen sie üoer 3000 bereit- eigenhändig ausgewählt hat, nach ihrem Tode zu einer Lotterte verwendet werden, deren Erträgnis dem Sächtijchen Krupprlheim (Königin-Carola-Stislung) zufließen toll. Mit der Erfüllung dieser testamentarischen Bestimmung sind Fran Lberhof- meistrrin v. Pflugk und Oberhofmeister v. Malortte besonders betraut, und unter Mitwirkung eines Ausschusses, der hiersür in Bildung begriffen ist, wird die Lotterie demnächst ins Werk gerichtet werten. Die Ver losung selbst dürfte in der ersten Hälfte des Monats Mär« vor sich gehen, während der Losverkauf, der durch eine acht Tage umfassende Ausstellung der sämtlichen Gewinne in der Königl. Villa in Strehlen eingeleitet wird, im Monat Februar statlfindet. Für die Lotterie, die über ganz Sachsen organisiert werden wird, sollen im ganzen 75 000 Lose auSg?ged«n werden. Die zur Ver losung gelangenden Gegenstände stammen sämtlich auS dem persönlichen Ge brauch Ihrer Majestät. Cs sind zum Leit große, sehr kostbares Gegenstände, zum Teil auch tleine Nippes, die aber durchgängig künstlertichen Wert haben, nämlich Gemälde, Aquarellen, Mkisjner Porzellan, Gläser, Bronzen. Bücher usw. Man darf annrhmen, daß diese Lotterie, die nicht nur dm edlen Zweck verfolgt, den ärmsten und unglücklichsten Menschenkindern werklälige Hilfe zu bringen, sondern auch im Andenken an das vorbildliche, von wahrhaft echter Menschen- iiebe zeugende Wirken der Königin Carola veranstaltet wird, Interesse in allen Kreisen des Lande- findet. * Borna, 14. Januar. (Vaterländischer Arbeiterver ein. — JalschesGeld. — Beim Rodeln verunglückt.) Am Sonnabend ist hier eia vaterländischer Arbeiterverein aegründet worden. Dem Verein traten sofort 32 Mann bei. — Hier ist in den letzten Tagen ein falsches Zweimarkstück mit dem Münzzeichen L. ange- halten und dem Verkehr entzogen worden. — Beim Rodeln ist in Alt stadt Borna ein Mädchen gestürzt und hat sich einen Bruch des Schlüssel beines -ugezogen. * Laufigk, 14. Januar. (Goldene Hochzeit.) Der Webermeister Friedrich August Lochmaun und dessen Frau begehen am 17. d. Mts. da» Fest ihrer goldenen Hochzeit. Beide stehen im 76. Lebensjahre und erfreuen sich bester Gesundheit. * (khemnth. 14. Januar. (Abschiedsfeier für Oberbürgermeister Dr. Beck,'. Gestern abend fand im festlich geschmückten Saale des Kauf- männilchrn VereinshaujrS eine impoiante Ab chiedsleier der Bürgerschaft für den scheidenden Oberbürgermeister Dr. Beck statt. 19 Chemnitzer Korporationen halten sich zu der Veranstaltung vereinigt und mehrere lausend Perionen Haven an derselben teilgenommen. ES war eine überwältigende Kundgebung, welche die Bürgerschaft von Chemnitz ihrem Sladloberhauple darbrachtr. Der Ober bürgermeister wurde bei seinem Eintritt in den Saal mit einem Massenchor unter Orchesierbeglcttung empfangen, worauf Herr Lehrer Schleichnibach im Namen des Sängerbundes den Oberbürgermeister begrüßte. Herr Leürer Laube hielt die Festansprache, woraus der von so viel ersichtlicher Anhänglich- keit Ergriffene in packenden und warmen Worten seinen Tank aussprach. DaS letzte Wort des scheidenden Oberbürgermeisters klang ans in einem Hoch auf die Stadt Chemnitz. Nachdem noch der Vorsitzende der Turnerichait Herr Kögler gesprochen hatte, sand d>e Feier tyren Abschluß. Die ganze Veran staltung war ein Zeugnis für die Sympathien, die sich Herr Oberbürgermeister Dr. B«k erworben hatte. si. Zwickarr, 14. Januar. (Verschiedenes.) Eine Ermäßigung der Frachtsätze für die Güterbahnstrecke Zwickau—Niederplanitz ist hier in Aussicht genommen. — Die Horchwcric werden für 1907 schätzungs weise die gleiche Dividende haben wie 1906. si. Lauter, 14. Januar. (Schwerer UnglückSfall.) Am Sonuabend glitt hier dem mit Beschneiden eines Pferdes beschäftigten Hufschmiedemeister Heß das Messer ab und verletzte daS Handgelenk derart, daß die Pulsader zerschnitten ward. Er liegt schwerkrank da- nieder. si. Aue, 14. Januar. (Kommunales.) Die Einwohnerzahl unserer Stadt ist um 592 Personen im Jahre 1907 gestiegen. — Die Einlagen der Sparkaffe betrugen 1 715000 .il, die Rückzahlungen 1613 000 .il. — Tie Baupolizei hatte 191 Genehmigungen auszusprechen. I,. Freiberg, 14. Januar. (Fischvergiftung.) Am Sonn abend erkrankte im nahen Loßnitz eine Familie unter heftigen Vergif tungserscheinungen. Die Ehefrau B. fand, als sie abends nach Haus« zurückkehrte, ihren Mann starr und leblos auf einem Stuhl sitzend, während die dr«i ältesten Kinder ebenfalls erstarrt in der Stube und auf dem Sofa lagen. Die Frau glaubte zunächst an einen Massenmord, später aber stellte der Arzt fest, daß Vergiftung vorlag. die auf Genuß von mariniertem Hering zurückzuiüvren war, den der Vater vorher mit seinen drei Kindern zum Abendbrot gegessen batte. Dem Arzt gelang es, den Vater wiiedcr soweit herzustellen, daß dieser heute wieder seiner Arbeit nacl-gehen konnte. Auch di« Kinder befinden sich auf dem Wege zur Besserung. * Großenhain, 14. Januar. (Preusker - Stiftung.) AuS der Preusker-'Ltiftung, die zurzeit vom Großenhainer Gewerbeverein im Auftrage der sächsischen Gewerbevereine verwaltet wird, sind in diesem Jahre die Stipendien vergeben worden und gelangen demnächst zur Auszahlung. Wie segensreich die Stiftung wirkt, erhellt aus den cingcgangenen Dankschreiocn sowohl der Einpsänger der Stipendien, wie der Direktoren der Lehranstalten. Die Stiftung hat bis jetzt 131 Stipendien im Gesamtbeträge von 11 669 .ü verlieben Leider fehlen ibr die Mittel, um allen, die dazu würdig sind, Unterstützungen gewähren zu können. Die früher so reichen Zuwendungen der Gewerbe- und Hand- werkervereine haben leider nicht mebr, auch nur annähernd, den Nm- sang wie früher, wenn auch der jetzt regelmäßige Beitrag deS Verbandes dieser Vereine einen Ersatz bietet. vr. Markneukirchen, 14. Jonuar. (Der Bahn bau Sieben brunn - M a r k n e u k i r ch e n) ruht auch jetzt nicht: die Bauarbeiten werden so beschleunigt, daß Ende September d. I. Probefahrten statt finden und am 1. Oktober der Betrieb der neven Strecke ausgenommen werden kann. Die W e i t er s üh r u n g der Babn bis Erlbach bzw. zur böhmischen Grenze liegt durchaus im Bereiche der Möglichkeit und wird von dem gegenwärtig tagenden Landtage erbeten und vom Ver treter deS 45. ländlichen Wahlkreises nachdrücklich befürwortet werden. vr. Auerbach i. V„ 14. Januar. (Die Begründung eines Bezirkssiechenha ilseL) wird dadurch, daß die Bezirksversamm lung der Königl. Amtshanptmannschaft Auerbach die geplante Erhebung einer Liistbarkeitssteuer verworfen bat, keineswegs ausgebalten. Es isk vielmehr zu diesem Zwecke das Rittergut Obergöltzjch für 210 000 .< an gekauft und vom amISbauptmannschastlichen Bezirkstage beschlossen wor den, znr Deckung deS Kaufpreises bei der Landesversicherungsanstalt ein Darlehen in Hohe von 133 000 .4( auszunehmen. Tas Rittergut Obcr- göltz^ch geht am 1. Juli 1908 in das Eigentum des Bezirk? über und wird in Selbstverwaltung genommen. Au» Sachsen» Umgebung. Halle, 14. Januar. (Tövlich verunglückt.) Heute abend fuhr ein Stadlvavnwagen, der sich in der Torstraue mit einem La iwaqen begegnete, in «ine Schar sptelenb« Kindir. Dir 7iädriae Tockitrr dr» Ti'chlrr« Sil seid war auf der Stelle tot: eia anderes Kind erlitt leichte B,rlryungcn. Weißenfels, 14. Januar. lFcuerwehrfest. — Genos- s« n s ch a s t s w e i d e.) Tie Freiwillige Feuerwehr feierte am Sonn abend ihr 45iähriges Stiftungsfest, bei dem wieder Auszeichnungen an langjährige Mitglieder vergeben werden konnten. Feuerwehren der Nachbarsiädte Zeitz, Naumburg. Merseburg, Hohenmölsen, Teuchern u.a batten Deputationen abgeordnet. — In der Gegend von Osterfeld soll bei Schleinitz eine Gcnossensckwstswcidc, zu welcher allein 137 Morgen Schleinitzer Rittergutsslnr neben angrenzenden Grundstücken aus ergehen sind, für dir Kr«is« Weißenfels, Zeitz, Naamburg in- Leben »e rufen werden. X Naumburg, 14. Januar iE t ä d ti sch e».) Die Einführung und Verpflichtung der neugewählien Stadtverordneten hat am Sonn abend durch den Oberbürgermeister Kraatz stattgefunden. Der Alters vorsitzende Oberg von der Stadtverordnetenversammlung berief für den 16. Januar «ine neue Sitzung zur Konstituierung der Versammlung ein. Erfurt, 14. Januar. kKindeSmord.) Am Boyneburaufer wurde gestern die Leiche eines neugeborenen Kinde- männlichen Geschlechie» an der Urr- bvschung aufaesunden. Am Halle der in Papier eingewickelten Leiche zeigten sich Strangulierung-Merkmale. Dir Mutter de- Kinde- ist noch nicht ermittelt Aechhetm (Herzogtum Koburg), 14. Januar. (Feuersbrunst.) Hier brach genrrn abend 10 Uhr in dem Anwesen de» Landwirt» Wittmann Feuer aus, das bald auf daS benachbarte Anwesen de- Landwirts Kaiser Übergriff. Drei Scheunen mit Futlervorräten, sowie eine Wagenremise mit Wagen und Geräten wurden eingeäschert. Die Entstehung-Ursache ist noch unbekannt. Crnb a. A., 14. Januar. (Tödlich verunglückt) Ju der chemischen Fabrik von Samuel Holzapfel geriet heute vormittag der KOjährige Arbeitcr Walther in die Transmission und wurde so schwer verlest, daß der Tod nach kurzer Zeit rintrat. " Bodenbach, 14. Januar. (Die Ausgestaltung des Rosa- witzer Hafens.) Eine für Bodenbach überaus wichtige Angelegen- heit, die Ausgestaltung des Rosawitzer Hafens zu einem Kohlen- und Güterumschlageplatz wird nunmehr aus Wunsch zahlreicher Interessenten von der Stadt-gemeinde Bodenbach und der Reickenberger Handels kammer neuerdings betrieben. Bereits im Vorjahre hatte in die'er Sache eine kommissionelle Verhandlung hier stattgesunden, in der zwei Projekte, die bezüglich dieser Ausgestaltung Vorlagen, vom Standpunki der Strombauverwaltung und der hauptsächlichsten Interessenten einer Begutachtung unterzogen wurden. Das erste Projekt, das vom Ministe rium bereits seinerzeit prinzipiell genehmigt worden war, betrifft nur die Ausgestaltung des Hafens zu einem Kohlenumschlageplatz, während das zweite auch die Schaffung eines Umschlagplatzes für Stückgut vor sieht. Während die Umgestaltung des Hafens zu einem Kohlen- umschlageplatz nur 350 000 Kronen erfordern würde, dürften sich die Kosten des erweiterten Projektes auf über 600 000 Kronen belaufen. Die'es zweite, von Seile der Prager Siaatsbahndirektion vovgeleate Projekt fand auch die Billigung aller Interessenten, von denen einzelne nur noch die Anlage eines Flußhafens verlangen. Hoffentlich wird seitens der Negierung, die so große Beträge kür die Moldau- und Elbe- repulierung im lsclp.'chischen Gebiete und die Ausgestaltung des Hollcscho- wltzer Hafens ansgegeben und, wie es beißt, auch die Errichtung eines Handelshafens in Melnik beabsichtigt, endlich einmal auch für den Rosa- Nutzer Hasen das Erforderliche bewilligt werden. Vergnügungen und Vereine. : Krlftallpalast-Lheater. Heule tritt der grvbt« keil der gegenwärtigen ganz vor» »üglichen Sptelplane» »um letzten Male auf. : Im Leipziger vatmengarten findet beut» Mittwoch, abend» 8 Uhr da» tv. Einfoniekonzert de» gesamten Winderstein-OrchesterS statt. Das wiederum ganz vorzüglich zusammengestellte Programm weist als Hauplnummer die E-Moll-Tin'onie Nr. 5 von Beethoven und als Dollsten den bestens bekannten Konzertmeister, Herrn Johan Ruinen, auf, der den 2 und 3. Satz au» dem D-Moll-Vtolinkonzert von Wioniawsky spielen wird. Der LintrillSprei» beträgt, wie immer, von abend« 7 Uhr ab nur 88 Pf Die Eisbahn auf dem groben Weiher ist heute bi» S Uhr abends für alle Palmengartenbesucher unentgeltlich geöffnet. Nächsten Sonntag konzertiert Willv Wolf mit feinem beliebten Künstterorchester. Da die Einzelchnungslisle zu dem Sonnabend, den SS. Jaimar, stattfindenden Subskription»ball in wenigen Lagen ge- schlossen wird, so werden gnterestenten dringend gebeten, die Bestellungen zu diesem glänzendsten aller hiesigen Ballfeft« umgehend aufzugeben. Die List« und der Lisch, plan liegen im Büsetttaale auf und können täglich «ingelehen werden. Neue, bi» 1V. März 190V gültige Dauerkarten, Famillenlnrte LS ^k, Einzelkarte 12 ^s, sind an der Kasse zu haben. r Zoologischer Garten Idyllisch gelegene Ei»bahn sür die Besucher de» Garten» und Dauerkarteninhaber frei. Heute abend 8 Uhr Mtlitärkonzert von der Kapelle Ve lo«. Jnfanlerie-Regiment». Eintritt 78 Pf., für Ktnder SV Psi, von abend» 7 Uhr ab 80 Pt. : Schlohkcller. Heute Mittwoch, abend» 8 Uhr. Militärlonzert von der Kapelle ve» 107. Jnfanlerie-Regiment» und MittwochSball. : Lichtbilderoorträge im «ldertgartrn. Donn«r»tag, den 18., und Freitag, den 17. Januar, abend« Uhr, sprechen im ittbertgarten die beliebten Dolksredner Reinhold Gerling und Willy Pierath au» Berlin. Ersterer nur für Damen über: »Wie erhalten wir un» gssund« und schön« Krauen?-, letziercr nur für Herren über. »Was der Mann vom Gefchlechtsleden de» Weibe» wissen mutz." Allerorten finden diese nützlichen Vorträge autzerordentltchen Anklang und werden sie von Lausenden besuch«. * Leipziger Lehrervercin Am Sonnabend, den 4. Januar, veranstaltete der Leipziger Lehrerverein im Saale de» Lehrervereinahöuses seine Pcitalozziseicr. Der Besuch von Mitgliedern und Gästen war ein sehr zahlreicher. Unter den Erschienenen besanden sich u. a. Schulrat Prof. Dr. Müller, Schulrat Grotzmann, LandtagSabg. Dürr und gustizrat Gensei. Mil dem gemeinsamen Gesang: „An Pestalozzi" leitete di« yri«r in «rhebender Weis« ein. Den Fellvortrag hielt Prof. Dr. Natorp au» Marburg. Er sprach über: „Religion und ReligionSunierricht." Der Redner ist für den wissenschaftlichen Religionsunterricht, wie wir ihn an den höheren Schulen Haien Das Dogma hat fernzubletben. Den Katechismus und den Memoriarstofs hält er für «ine unnötige Belastung de» Schüler». Dem mit grobem Dank aufgenommenen Vortrag schlob stch ein gemeinsamer Gesang an. Dann wurde vom 2. Schriftführer. Lebrer Dornhelm, der Jahresbericht erstattet. Daraus Ist hcrvorzuhebcn, dab im Vorjahre 2L Vorträge und 20 Berichte geboten wurden. Der Verein zählt gegen wärtig LSSS Mitglieder gegen 245S tm Jahre ISO«. Die Bibliothek ist um 7837 Nummern gewachsen: davon wurden 3208 als Geschenke und 472V durch Anlauf er worben. Die Geschenke stammen, wie immer, au« Lehrer, und Buchhändlerkreiken. — Line Abteilung de» Lehrerverein», di« wirtschaftliche Interessen vertritt, die Pen- sionSzuschubkaste, verdient besonders erwähnt zu werden. Die auberordentliche Hauptversammlung vom 12. Dezember 1807 nahm «ine umfassende Satzung-änderung an. E» wird ein Staffeltarif eingefübrl, so dab die bisherigen Na»zablungen Weg fällen. Aelteren Kollegen hebt der Eintritt nur noch im lautenden Jabre 'rei. dann» bildete da» 48. Leben-jahr di« Grenze. Jede» Mitglied kann künftig I bis 8 Anteil« erwerben. Andere wichtige Vorteile sind die Erhöhung der Rente auf 120 und deren volle Zahlung nach 5 MitgliedSIahren, gegen 10 bisher. — Ter Umschlag der Vereinskasse betrug nach Ausscheidung de» BankverkehrS bei der BereinSkasse 55 701 Mark, bei der HauSkasse 2l 0S8 bei dem Not- und Hilfsfonds 1840 .cs bei der Wilwenkeschcrung 804« ^lt, bei der geitnngSkasse 25 l34 ««. Aus dem Not- und Hilfsfonds wurden Unterstützungen von nur 798 gezahlt und die Witwenbesibernng belief sich auf 8880 ^it. Di« „Lehrer,«itung- hat im vorigen Jahrgange den stärl'ten tzshonnentenzuwach» seit ihrem Erscheinen zu verzeichnen gehabt, einen Zuwachs von 888 Abonnenten: sie hat «tue Auflage von 4048. Die Vhili»pu»gemeinde in L.-Linden«» hält nächsten Montag den 18. Januar ihren zweiten Familtenabend in .«chlotz Lindenfels- ab, und zwar diesmal im groben Saale, da der erste Abend so besucht war, dab nicht all« Platz fanden. In Verbindung mit dem Familienabend begeht der Jungfrauenderein der Gemeind» die Nachfeier seine« 7. JahreSseste». Da« reichhaltige Programm versvricbt einen an- regenden Abend. Vorträge am Klavier wechseln mit Gesangsdarbietungen An sprachen der Paro-btalgeilNichen, mit Vorträgen in gebundener Rode und wer ein Freund kleiner lbeairalifcher Vorführungen ist, wird auch auf seine Rechnung kommen allgemeine Gesänge umrahmen da» Ganze. Da» Klavier ist von der Firma Gebe Zimmermann Ptanofortekabrik, N.-G, in Mölkau und Leipzig gütigst zur Verfügung gestellt worden. Der Eintritt lieht tedem erwachsenen Gemetndeglied frei gegen Entnahme eine» Programm», da» (unentgeltlichI) in der «Archenervedition (Kanzler- stratze 17), sowie bei den Herren Geistlichen zu haben ist. Für nichtkonfirmierte Kinder Uber 12 Jabren ist bei den Herrei, Pastor Dr. Gandert und Pastor Heinemann ein« Kart« für 30 Pf. zu Ibsen. Ktnder unter 12 Jahren haben keinen Zutritt. Vm Verband der bieiigen Landsmannschaften. Im Etablissement „Livoli" hatten sich am Sonntag vormittag eine Anzahl Vorstandsmitglieder hiesiger Landsmann- fchasten zu einer gemeinschaftlichen Sitzung etngefnnden. nachdem von verschiedenen Seilen die Gründung ein«» Verbandes der Landsmannschaften angeregt worden war. Die Aussprache war eine iebhaste, und man war allgemein der Ansicht, dab eine der artige Vereinigung den Landsmannschaften, welche ja dieselben Zwecke und Ziele der, folgen, nur von Nutzen fein könne. Gegenwärtig beträgt die Zahl der in Leipzig existierenden LandSmannfchafien eiwa 38. Al» Letter der Versammlung wurde S»ul- dlrektor Wlltrlsch-Ltün» gewählt. Dle Erschienenen wurden sich dahin schlüssig, fi-d zunächst an alle Vorsitzenden der Landsmannschaften zu wenden, damit dies« di« ge plante Gründung in ihren Landsmannschaften zur Sprache bringen sollen. ES wurde ausdrücklich herdorgehoben, dab durch den in« Leben zu rufenden Verband den einzrlnen Vereinen keine Extrakosten durch Erhebung von besonderen Steuern u'w enistchen sollen. Der »um Schluß ber Sitzung gewählt« provisorische Vorstand beliebt aus den Herren Sänildirestor Wittrtf» (Geithainer Landsmannschaft). Schwa ger (Waldenburger Landsmannschaft) und Engelmann (Altenburger Lands mannschaft). Am 12 Februar wird im „Livoli" «ine konstituierend» Versammlung staltfinden. voslstksKUoos-LilStLlt clvk- ^l! Kotapowskv rum veisssn Hälsr I P. k'ervspr. Xo. 935. I (» o1mni>F8-veMloketltiooell m.1orm»IIl>i>»»d d«ARI>r4«wB«rk»Iir«».) j Heine, tt»ut»o«8ctzILK«. IVullckseia siogdesonäore bei kleinen Linäarv), IVolk, fzokrreliGNIl^e, Ulimorrkolcken, lsekiln», lirnoipsnäer- o. »nck. sie»ktzw»re keilt »elmoli u. sieker ckio von dosten 4okrken empkoklenv, im Io- voä ^n»1nnck> mit käedsteo Koseeiek- ounLSn prämiierto vLtTivIsO-IUV per I)n»e Kk. I.—. In »Ileo Xpotkokon erkltltliek oäor ckirekt »u deriekco änrek sie nUsiviKoo ? idriknntoo O>r. Venrei 4t Hknlnr-Aomkoest. «»»i» Ilnnpt-Kepot: O. ItBrnelt 4K O». nnck Deiprln
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