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. . ... -.. s. Kreise", was wir auch gar nicht behaupteten. Aber der selbst kleinen Parteiblätter trotz ihrer winzigen Mittel ent- Vorfall wurde so wie wir ihn darstellten, von der liberalen Presse Stuttgarts berichtet. Wenn Graf Hoenöbroech sich nach mehr als 8 Jahren dessen nicht mehr erinnert, daun kann er ja seine Frau oder gar seinen Sohn fragen, viel leicht haben die ein besseres Gedächtnis für die damals erwiesenen Huldigungen, als der Herr Graf selbst, der auch sonst so sehr „vergeblich" ist. Das ..Verl. Tagebl." aber versteht die gesamte HoenSbroechsche Notiz mit der Marke: „Wie gelogen wird." Es dachte wohl an seine eigene Leistung vom Tage zuvor, in der es den Parlaments bericht fälschte und dies in der So inlagsnunimer im kleinsten Drucke richtig stellte. Nun bat wieder der Leib- journalist des ..Berl. Tagebl.". Graf Hoenöbroech, das Wort. — Die Ersatzwahl in kalbe-AschcrSleben ergab eine Stichwahl ziviichen Placke (nat.-lib.) l 1 783 Stimmen und Albrecht (Soz.) 10 007; auf den Kandidaten der Mittel- standspartei fielen 81.70 Stimmen. Dieses Wahlresultat bedeutet wiederum einen erfreulichen Sieg der bürgerlichen Parteien gegen die Sozialdemokratie. Die letztere hat gegen 1003, wo der so tragisch ums Leben gekommene Abg. Albert Schmidt mit 20 201 Stimmen im ersten Wahlgang siezte, etwa 1200 Stimmen eiugebübt. Hoffent lich gelingt es in der Stichwahl, dem Soz^ldemokiaten das Mandat zu entreißen, was bereits der vierte Verlust für diese sein wurde. Der Aufmarsch der Parteien fand am 14. d. M im preußischen Abgeordnetenhanse statt. Nachdem Dienstag der Fiiiaiizmiiiisler seinen irxrhrhaft glänzenden Etat borgelegt hatte, tonnten sich die Fraktionen genügend vorbereiten und somit Sonnabend ein politischer Tag erster Größe sich abspielen. Schon der vollbesetzte Ministertisch zeigte dies an: Gras Biiloiv ist ein sehr seltener Gast in diesen Räumen; er erschien ebenfalls und sprach auch in recht eindrucksvoller Weile. Wie im Reichstage das Zentrum den ersten Redner zu stellen hat, so sollt dieser Ehrenrang im preußischen Ab geordnetenhause den .Konservativen zu und sie stellten heute ihren fähigsten Kopf, den greisen Grafen Limburg- S t i r » in ans die Tribüne; er ist kein gewandter Redner, aber doch ein zäher Scharfmacher. Ter wahrhaft fürstliche Etat gab ihm Gelegenheit, seine Partei zu sonnen; denn er wurde unter konservativem Regiment erreicht. Tie preu- s'.isckx'ii Eisenbahnen, diese Nährmutter des gesamten Staats haushaltes. nannte er das „glänzendste Staatsunternehmen der Welt". Gern haben wir gehört, das; er von sozialen Maßnahmen sür das Beamtenpersonal gesprochen hat und den Gedanken der Reichseisenbahnen so scharf ablehnte. Aber in denselben Tönen der Schärfe ging es auch gegen die Sozialdemokraten und Polen. In der Politik gegen die letzteren stellte er seine gesamte Fraktion der Regierung zur Verfügung. Ten Schluß bildete, eine Anfrage über die Handelsverträge. In dem ZentrnmSabegordneten H e - r o l d kam sofort nun die zweitstärkste Partei zu Wort. Zn- nächst besprach dieser die finanzielle» Seiten des Etats selbst und wünschte hierbei rascheren Ausbau der Eisen bahnen und Entlastung der Kommnnen von der Steuerlast. Die Handelsverträge streifend, betonte er, daß nun endlich mit Testerreich ein „Entweder Oder" gesprochen werden müsse. Sodann forderte er, daß für die Entschuldung deS Grnndbesmes und die innere Kolonisation des Landes zu wenig geschehe. Reckst entschieden zu Gunsten der Arbeiter waren seine Anssührungen zum Bergarbeiterstreik: in sonderheit wies er darauf hin. daß dieser gar nicht aus- gebrockien wäre, wenn man die Anträge des Zentrums im Fahre 1002 bei der Berggesetz Novelle angenommen hätte. Nack, einem scharfen Tadel an der Polenpolitik forderte er volle Freiheit sür die Kirche, die gerade heute doppelt ihre Wirksamkeit müsse entsalten können. Ministerpräsident Gras B ii I o w sprach sofort nach dem Abgeordneten Herold zunächst über die Handelsverträge und teilte mit. daß der mit Testerreich in den allernächsten Tagen abgeschlossen werde. Tie Kritik der Polenpolitik durch den Zentriims- redner gefiel ihm nickst: er gab den Entschluß kund, ans diesem Gebiete unbeirrt weiter zu fahren. Leider! Tann gab er dem Wunsche nach einer friedlichen Einigung im Rubrrevier ststir entschiedenen Ausdruck. Handelsminister Möller war derselben A»tickst und stellte sich in fast allen strittigen Pnnlten ans die Seite der Arbeiter. Tie Zahl der Streikenden gab er ans 5,1000 an. Auch die anderen Ressortminister sprachen kurz auch einige Tetailwünsche; nur Minister v. B u d d e, der an einer sehr schweren Operation falten." Der „Vorwärts" soll durch seine blöden Sen sationen ä lu Krupp und Kaiserinsel die Partei aufs äußerste bloßgestellt haben. Der „Vorwärts" sei ein Blatt „das statt seiner Bestimmung gemäß das prinzipienfeste Rückgrat oer Partei zu sein, in jeder prinzipiellen Frage hin und her schwankt und für die politische und wissen schaftliche Entwicklung der Partei längst zum rudimentären Organ geworden ist." In der Abwehrerklärung des Partei Vorstandes werden diese Anschuldigungen als solche be zeichnet, „deren Gehässigkeit für die Parteigenossen ohne weiteres ersichtlich ist". Die gesamte Beurteilung des „vorwärts" durch Mehring wird als eine „ehrenkränkende n o beleidigende" bezeichnet und am Schlüsse heißt es: „Wir alten uns für verpflichtet, diese Herabwürdigung der Ge- samthaltung der Redaktion des „Vorwärts" auf das Nach drücklichste zurückzuweisen und legen energische Verwahrung ein gegen die Form der Polenük, wie sie dem Genossen Mehring gegen die Redaktion des „Vorwärts" beliebte. Eine derartige Kampfesweise gegen ein Partei-Organ muß notwendig zur schwersten Schädigung und zur Zerrüttung der Partei führen." Nun kann Mehring wieder drein schlagen. Dieses Geschirnpfe hat für uns erhöhte Be deutung, weil er die Heuchelei der Genossen geradezu klassisch illustriert. Sonst können sich diese über die Verdorbenheit der bürgerlichen Gesellschaft nicht hoch genug entrüsten und ihre WeltansclMiung als eine bessere, als eine sittlich vorange- schrittcne bezeichnen . Hier aber sieht man die Genossen, wie sie sich mit Straßenkoth bewerfen und zwar die führen- den Geister, die doch nach ihrer eigenen Lehre Tugend- bildcr erster Klasse sein müßten. T^esterreirt, Ungarn. — Nach der „Pol. Korrespondenz" ist der Schicds- gerichtSoertrog zwischen Oesterreich-Ungarn und den Ver einigten Staaten am 6. d. M. in Washington und der zwischen Oesterreich Ungarn und Großbritannien am 11. ds. in London unterzeichnet worden. — Tie Parteien und das Kabinett Gautsch. Der Ob mann der tschechischen Sektion des böhmischen Landeskultur rates Abgeordneter Prasek hatte eine vertrauliche Unter redung mit dem Ministerpräsidenten Freiherrn v. Gautsch, in welcher dieser sich über die Pläne der Negierung, nament lich bezüglich der Sanierung der Neichsfinanzen, äußerte. Abgeordneter Prasek versprach die Mitwirkung seiner agrarischen Parteigenossen nur gegen bindende Zusiche rnngen betreffs Sanierung der böhmischen Landesfinanzen. krank darniederliegt und v. P o d b i e l S k i, der an den Handelsverträgen arbeitet, haben nickst daS Wort ergriffen. Freiherr v. H a »i m e r st e i n erledigte seine Aktengeschäfte. Ans den Ausführungen des nationalliberalen Abge ordneten Tr. Friedberg ist bemerkenswert seine scharfe Absage an den Bund der Landwirte und die Erklärung, daß seine Partei am Schiilkompromiß sestbalte; der Hinweis des Abgeordneten Herold ans die seitherigen Bestrebungen des Zentrums sür die Bergarbeiter ärgerte sehr. Der sreitvnservative Freiherr v. Zedlitz wollte nichts davon wissen, daß das Reich seine Stenern teilweise auf Gebieten hole» dürfe, wo seither nur die Einzelstaaten grasten; dann empfahl er gute Mittelstandspolitik und zum Schlüsse die gleichzeitige Verabschiedung des Lehrerbesoldnngsgesetzes und SchnlnnterhaltiingSgesrtzeS. Nun haben die vier großen Parleien gesprochen; die drei kleinen Fraktionen kommen ain Montag an die Reihe. Der Streit i,iil sozialdemokratischen Lager scheint mm seinem Ende entgegenzngehen; der Parteivorstand und die Preßkommission des „vorwärts" treten sür diesen ein und gehen reckst scharf gegen Mehring vor. von den An schuldigungen, die Mehring gegen die Redaktion des „vor wärts" erhebt, seien »nr die schwersten in Erinnerung ge bracht. Der „Vorwärts" soll „wissentlich unwahr" über vorhergehende Auseinandersetzungen i» der Parteipressc be richtet haben. Er soll durch seine Mcinungsäußernng über den To» der Parteipresse „eine Tat begangen haben, die der Minister Haininerstein an Janina Berson vollbracht hat"; dies sei eine Tat, die durch das Dichterwort gekenn- zeichnet wird: „Seht hier das Trauerspiel der kalten Bos heit." Der „Vorwärts" soll ein Blatt sein, „das trotz seiner ungeheueren Mittel und seines weiten Verbreitungsbczirkes ziffernmäßig nicht einmal so viel propagandistische Werbe- kcast zu entfalten vermag, wie die meisten mittleren und Die Stellung der Deutschen Volkspartei zum Kabinett haben nnn auch die Abgeordneten Lemisch und Tschernigg berührt, die zur Vorsicht und zur Erinnerung an die Zeit der Sprachenverordnnngen mahnten. Italien. — Der Besuch des Herzogpoares »»n Genua — dementiert. Die .Tribuna" dementiert in aller Farm »nd entschiedenst die Meldung, daß der Herzog und die Herzogin von Genua deu Papst besucht hätten und bemerkt, ein solcher Besuch habe weder stattgestmdeii. noch sei er jemals beabsichtigt gewesen. Rußland. — Auf Grund der bestehende» Vorschriften wurde am 2., 3. und -1. d. eine Revision deS Goldbestandes der Staatsbank durch eine besondere Kommission vorgenommeii. Diese erkennt als notwendig, eine Revision des Metall- fonds und der Assignationen der Bergwerk-Verwaltungen und des Trattenporteseuilles, welche laut Bilanz vom 20. Dezember znsamen 007.3 Millionen Rubel ansmachtcn. Ai» NebisionStage beliefen sich di? Vorräte an Goldbarren und Münzen ans 027,835). l-17 Rubel, an Gold im Münz- bos ans 22.003.5,4 l Rubel, an Assignationen der Bergwerks. Verwaltungen auf 1l.5>8l.l20 Rubel, an Tratten auf 1,187.020 Rubel, im ganzen auf 000,5,27.420 Rubel. Mittels Abzählens und Wägens der Barren und Münzen stellte die Kommission die völlige Uebereiiistimmmig des Barbestandes mit den Nevisionsziffern fest. Deutsch - Lä-westesrika. — Nack, Meldung des Generals r>. Trotha traf Oberst Deimling am 10. mit vereinigten Abteilungen Leugerke imd Ritter in Ltamprieoontain bei Abteilung Meister ein. Es haben siegreich gefachten: Abteilung Ritter am 3. bei HaruchaS gegen 200 Simon Köpper-Leute und WitboiS. Tie vereinigten Abteilungen Leugerke und Ritter am 5,. bei Gochas gegen den gesamten Simon Köpper - Stamm und am 7. des Zwartfontcin gegen die gesamten Witbois unter Hendrik Wilboi, der unter dem Druck der an- marschierenden Südtrnppen von Meister ablirß und sich gegen Deimling wandte. Der Anob-Abschnitt ist vom Feinde völlig gesäubert, die Hottentotten sind zersprengt und haben im ganzen 150 Tote, bei Zwartfontain 22 Ochsenwagen verloren. Ihr Widerstand war in allen Ge fechten ein außerordentlich zäher. Unsere Tnrppen haben trotz größter Anstrengungen mit hervoiragender Tapferkeit gekämpft, was namentlich auch nach Meldung Deimlings von Abteilung Meister gilt, die ihren 5,0 Stunden langen Kampf mit einem siegreichen Stimulans abschloß. Ans Stadt «nd Land. au« nnl-rkin LslertcciO mit N<rsrk>lö!rnt>iunq NN dNsr »iiidrik ft-.» k-r N>-''.i'N " - - - Nf'.i'llon olli-zen Willkomm-», D>-r Name L!ul-nSer5 bleidt Ol>'b->m>rl0 l,er INdiNNoR. «inoiwme guschrifte» mips»!, „iibe.'ilcksichtl-t bletdkn.) Dresden, den 16. Januar 1905. 87,I<. Der s ü n g st e L e u tn a n t der deutschen A r m e c. Se. Majestät König Friedrich August hat gestern den Kronprinzen Georg an seinem 12. Geburtstage in die Armee eingestellt und zwar als Leutnant beim Leib- grenadicr-Regiment Nr. 100, dessen Chef der König selbst ist. Mit der Einstellung war eine größere militärische Feier verbunden. Die Einstellung in das Leibregiment erfolgte mittags auf dem Kascrnenhofe des Regiments im Beisein der Generalität, der früheren Konnnandeure des Regiments und der Stabsoffiziere der Garnison Dresden vor der- sammeltem Truppenkörper. Gegen 12 Uhr trafen Se. Maje stät der König und Kronprinz Georg im offenen, vier- sspännigen Wogen bei der LeibgpeKadiev-Kasernie csn. Während die Musik die Sachsenhymne spielte und der Re gimentskommandeur Oberst v. Ehrenthal dem König die militärische Meldung erstattete, schritt der König, dem daS Publikum auf der Fahrt vom Residenzschloß nach der Kaserne begeisterte Ovationen bereitet hatte, die Fr«nt der aufgestellten Ehrenkompagnie ab und wandte sich dann gegen die Mitte des Regiments, an das letztere eine kurze Ansprache haltend. Der König hob hervor, daß es daS schönste sei, die soldatischen Tugenden hoch zu halten und die Traditionen der ruhmreichen sächsischen und deutschen Armee zu pflegen und zu ehren. Er ermahnte seinen Sohn, den Kronprinzen, seinerseits strenge Pflichterfüllung zu üben und dem Soldatenberufe mit Lust und Liebe nachzugechrn. Seine Rede klang in einem dreifachen „Hurra" auf da» Regiment aus. Der Regimentskommandeur Oberst v. Ehren thal dankte für die dem Leibregiment erwiesene hohe Ehre- dessen das letztere sich würdig erweisen werde. Ein auf den König ausgebrachtes Hoch wurde vom Regiment begeistert ausgenommen. Hierauf fand die Einreihung des Kron prinzen statt, nach welcher das Regiment vor dem König defilierte. Der Kronprinz schritt als schließender Offizier der Ehrenkompagnie und salutierte vor seinem königlichen Vater. Der König und die Offiziere des Leibregiments nahmen hierauf im Offizierskasino das Frühstück ein. Kurz nach 2 Uhr verließen der König und der Kronprinz im offenen Wagen die Kaserne, vor welcher das Regiment ohne Gewehr Spalier bildete. Ter Monarch wurde ebenso wie auf der Herfahrt auch bei der Rückkehr vom Publikum stürmisch begrüßt. Der Kronprinz trug zum ersten Male den Hausorden der Nautenkrone. Dem Regiments kommandeur wurde das Albrechtskreuz verliehen. Auch andere Offiziere wurden durch Ordensdekorationen aus gezeichnet. Von der Einstellung des Kronprinzen machte der König dem deutschen Kaiser Mitteilung. Kaiser Wil helm gratulierte sofort auf dem Drahtwege. —* Ihre Majestet die Königin-Witwe Carola hat deu Wintergarten ihrer Villa Dresden Slrehlcii dem hiesigen Johannisvereiu zur Veranstaltung einer größeren Ausstellung zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung soll dem Publikum einen Ueberblick über die Mannigfaltigkeit der vom Vereine hergestellten Arbeiten verschaffen. —* Im Aufträge Sr. Majestät des Königs begab sich Se. König!. ^Hoheit Prinz Johann Georg gestern abend 7 Uhr 21 Min. nach Stuttgart, um Sr. Majestät dem König von Württemberg die Thronbesteigung Seiner Majestät des Königs zu notifizieren. Prinz Johann Georg wird sodann bis Ende dieses Monats znni Besuche seiner Verwandten in Stuttgart verbleiben. In der Begleitung Sr. König!. Hoheit befindet sich Hofmarschall v. Mangolds- Reiboldt —* Im Allerhöchsten Aufträge wird sich der General der Infanterie und kommandierende General des XIX. 12. K. S.) Armeekorps Graf Vitzthum v. Eckstädt nach Nom begeben, um Sr. Majestät dem Könige Viktor Emanuel ein Allerhöchstes Handschreiben zu überreichen, durch daS Se. Majestät der König seine Thronbesteigung auzeigt. —* Sonntag, den 15. Januar 190.5, nachmittags, wurde auf dem inneren katholischen Friedhof? zu Dresden die ehrwürdige Oberin der Grauen Schwestern auf der Käufferstraße, Maria Regina Thamm, zur letzten Ruhe bestattet. Der hochw. Herr Bischof Dr. Wuschanski. mehrere geistliche Herren, der kath. Gesellenverein. der Jünglings- Verein, beide mit Fahnen, Mitschwestern der Verstorbenen von nah und fern und viele Angehörige der Dresdener Pfarrgemeinden gaben der Verewigten das letzte Geleite. Den weißen Sarg schmückten Kränze dankbarer Verehrer der Heimgegangenen. Herr Superior und Kanonikus Fischer als Pfarrer der Altstüdter Gemeinde gedachte an- knüpfend an das Wort ans dem ersten Brief des bl. Johannes, Kap. 3. Vers 1-1: „Wir wissen, daß wir au§ dem Tode zum Leben gehen, weil wir die Brüder lieben", der nie müden Opferwilligkeit, der selbstlosen Nächstenliebe der Verstorbenen, deren Andenken bei Annen und Kranken nicht vergehen wird. Er erinnerte an die wahrhaft mütter liche Fürsorge der in Gott Ruhenden kür ihre Mitschwcstern, auch au ihre hohen Verdienste in den Kriegslazaretten zu Langensalza und Berlin. Reich an Mühe m d Arbeit, aber auch an Segen und Erfolg war ihr 45,jähriges Ordensleben, von dem sic 30 Jahre als Oberin ihre reichen Talente jedoch stets in großer Demut entfaltete. Hat sie doch während ihrer Dresdener Tätigkeit noch vor einigen Jahren Nachtwachen übernommen, um die über arbeiteten Schwestern zu entlasten. In begeisterten Korten gedachte der Herr Pfarrer ihrer tiefen Frömmigkeit, ihrer Verehrung der hl. Familie, ihres Eifers für Schmuck und Schönheit des Gotteshauses, insbesondere ihrer Hans- kapelle; nichts aber ging ihr über die Pflege und Versor- giinfl der Armen und Kranken, in deren Dienst sie am 11. Januar d. I. ihre irdische Laufbahn beschloß. Für alles Gute, das sie in ihrem OOjährigen Leben in Langen- bielan, Dingelstädt ans dem Eichsfelde und hier in Dresden getan, gebe ihr der Herr in unermeßlicher Barmherzigkeit seinen ewigen Frieden! —* Ein zahlreich besuchtes Festbankett fand Freitag anläßlich des 40jährigen S ch r i f t st e l l e r j u b i- läumS deS Herrn Professor Herr mann Starcke, Vorsitzenden des Vereins „Dresdner Presse" statt. Erschienen waren: Exz. Graf Seebach. General- Musikdirektor Geh. Hofrat Schuch. Geh. Hofrat Dr. Meyer. König!. Kapellmeister Hagen. Geh. Kommerzienrat Lingner. Chefredakteur der „Leipziger Zeitung" Hofrat Dr. Poppe. Kommerzienrat Dr. Erwin Neichardt, Professor Reinbold Becker, die König!. Oberregisseure Lcwinger und Erdmann. Hoftheaterdramalurg Dr. Zeiß, Direktor des Residenz- IheaterS Witt, Stadtrat Baumeister Hartwig. Stadtrat Plötner, Prof. Bvckmann. König!. Musikdirektor Prof. Wer- mann. Direktor des Königl. Konservatoriums Krantz, Stadtrat Baurat Adam. Prof. Dr. Weidenbach. Königl. Musikdirektor Professor Jüngst. Kommerzienrat Pfund, Konsul Kaps. Kommissionsrat TheniuS. Felix Schweighofer, Hofrat Dr. Peschel, die Königl. Regisseure MoriS nutz Mödlinger, Kapellmeister Dellinger, Königl. Musikdirektor Trenkler. Hofrat Professor Döring. Professor O. Seyffcrt, Direktor Tichy-Prag. Biele, wohl verdiente Ehrungen wurden dem Jubilar zu teil. Möge Herr Professor Starcke noch recht lange seiner zielbewntzten Kritikertätigkeit in unserer Stadt obliegen. ... i.'