Volltext Seite (XML)
,», Diese verbreltetste «nvartetische «»gliche Zrilnng lost«» monatlich LS Pfg. in Chemnitz frei ins Hans. Mit dein Extrabelblatt SnsttgeS Bilderbuch lostet der tägliche „Anzeiger" monatlich Ski Pfg. (in Chemnitz freiinsHans); außerhalb Chem nitz Zulragen monatlich 15 Pf. Bei der Post ist der Anzeiger nur mir dem Extra-Beiblatte Lustiges Bilderbuch zu beziehe» für 35 Pfg. monatlich. (Nr- SSM zur Postliste.) lelegr.' Messe: Seneraiauzeiger. Kernsprechstellc Skr. ISO. Sächsischer Landes- ev er l -Ä A n für Lhemniiz^^^und tti»rg< zeegeV ttmgegend. . '' i «nzeigenpreis: Sgespaltene TorpuSzeile (ca. S Silben fassend) oder deren Raum IS Pfg. L Bevorzugte Stelle (Sgespaltene Petitzeile ca. 11 Silbe» fassend) SO Psg. Bei wiederholter Auf nahme billiger. — Anzeigen kSnnen nnrbisBormittag WUHr angenommen werden, da Druck und Verbreitung der große» Anflage längere Zeit erfordern. Ausgabe: Wochentags Abends (mit Datum des nächsten Tage»). — Die Anzeigen finden ohne PreiSansschlag zugleich Ver breitung durch die Chemnitzer Eisenbahn-Zeitung. - - T Nr. 17. — 13. Jahrgang. — 1 Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße 5. 1 Sonnabend, 21. Januar 1893. Politische Nttttdschait. .' Chemnitz, den 20. Januar 1893. Deutsches Reich. — Bom Kaiserhofe. Wie der Berliner Hofbericht meldet, werden des andauernden Frostwetters wegen, der König von Däne mark, sowie der Herzog von Cambridge zur Theilnahme an den Vermählmigsseierlichkeiten nicht nach Berlin kommen. — Der König von Sachsen, der in den Königskammern des Berliner Schlosses Wohnung nimmt, trifft Montag oder Dienstag in der Hauptstadt ein. Der russische Thronfolger, der am 23. d. M. in Berlin eintrifft, wird in der russischen Botschaft Wohnung nehmen. — Das fünfzigjährige Dienstjubtlänn» werden in der preußischen Armee in diesem Jahre begehen: General der Infanterie Freiherr v. Meerscheidt-Hüllessein, kommandirender General des Garde- korps, am 21. März, und General der Kavallerie, General-Adjutant des Kaisers v. Rauch I, Präses der General-Ordeiiskoimnission, am 24. Mai; in der bayrischen Armee werden das gleiche Jubiläum be gehen: General der Infanterie v. Parscval, General-Adjutant und kommandirender General des 2. königlich bayerischen Armeekorps, am 16. August, General-Leutnant von Staudt, Chef des Generalstabcs der bayerischen Armee, am 1. März, und General-Major Freiher von Hertling. Sekond-Leutnant der Leibgarde der Hartschiere, am 20. August; im 12. (sächsischen) Armeekorps wird bekanntlich König Albert sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum begehen und zwar am 24. Oktober, auf Befehl des Königs wird das Jubiläum in der Armee bereits am Sonntag, den 22. Oktober d. I., gefeiert werden. — In der B»ldgetko„»misfion deS Reichstages wurde der Wunsch ausgesprochen, die Dienstwohnungen in Postgebäuden etwas weniger umfangreich und luxuriös auszustattcn. Staats sekretär v. Stephan stellt einen Luxus in Abrede, meint vielmehr, die hohen Kosten der Postgebäude seien auf die Wahl echten) Materials zurückzusühren. In der Spezialberathuug werden u. A. für das Post gebäude in Apolda statt 222,000 Mk. nur 108,000 Mk. als erste deS Eisenbahnnetzes eine Beschränkung nicht eintreten zu lassen. Der Antragsteller fürchtet infolge der schlechten Finanzen eine solche Ein schränkung, die er für sehr nachtheitig erachten würde. Eisenbahn minister Thielen und Finanzministcr Miquel erwidern, daß'an eine solche Beschränkung nicht gedacht werde, und die Industrie in dieser Beziehung ganz ruhig sein könne. Geivisse Rücksicht auf die Finanz lage müsse ja wohl genommen werden, aber die neue Eisenbahnvor lage, welche dem Hause demnächst zugchen werde, werde 117 Millionen für die erwähnten Zwecke fordern. Abg. Lieber (Zentr.), Gerlich (freikons.), von Heeremann (Zentr.), Graf Limburg (kons), Abg. Rickert (freis.) sind mit der Antwort der Minister einverstanden, ebenso der Antragsteller selbst, welcher hierauf seinen Antrag zurück zieht. Alsdann wird in die zweite Etatsberathung eingetreten. Beim Etat der Domänen werden mancherlei Klagen über die trübe Lage der Domänenpächter laut, auch bezüglich der Landwirthschaft werden verschiedene Wünsche vorgebracht. Alsdann wird die Weiterberathung vertagt. — Die Steuerkommission des preußischen Abgeordneten hauses hat die ersten Paragraphen des Kommnnalsteucrgesetzes nach der Regierungsvorlage angenommen. Dadurch scheint die Annahme des ganzen Gesetzentwurfes gesichert. — Zur Militärvorlage. Der Reichstagsabgeordnete Leiider sprach in einer Zentrumsvcrsammlung in Mannheim die Hoffnung aus, daß ein Konflikt wegen der Militärvorlage angesichts der ernsten Lage vermieden werde, da ein solcher Konflikt im Auslande einen sehr un günstigen Eindruck machen und unsere Lage schädigen würde. Die Regierung und der Reichstag müßten eine Einigung erzielen, einer seits müsse das für die Sicherheit des Vaterlandes Nothwendige be willigt, andererseits auf die finanzielle Leistungsfähigkeit des Volkes Rücksicht genommen werden. — Hnnderltansend Arbeitslose sollen nach den Mittheil- ungcii, welche in den Massenversammlungen Berliner Arbeitsloser gemacht wurden, in der Reichshauptstadt vorhanden sein. Wenn das auch ein wenig übertrieben klingen mag, so mag doch mit Einschluß Rathe zum Ankauf des Grundstückes bewilligt; u. A. wird die der Tausende von Bauarbeitern, welche durch die strenge Kälte schon r.>-- """ l seit Wochen zuln Feiern gezwungen sind, annähernd diese Zahl heraus kommen. Die Leihämter haben eine außerordentliche starke Kund schaft, die unerbitterliche Kälte legt harte Opfer auf. Traurig sind die Obdachlosen daran, man wird erst später genau feststellen können, Wieviel erfroren find. — Die BeegarbeiteebelvegUttg. Der Bergarbciterstreik im Saarrevier ist endgiltig beendet. Im Ganzen sind 242,209 Schichten versäumt, was einem Lohn im Betrage von' 925,000 Mk. entspricht. — Im Essener Revier streikten am Donnerstag etwa 5365 Mann, Forderung für Dresden 120,000 Mk. und Hamburg bewilligt. — Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht den Erlaß der preußischen Regierung an die Obcrpräsidenten, durch welchen die selben aufgesordert werden, Erhebungen über die Sonntagsruhe an- inwiefern -en berechtigten Wünschen der Gewerbetreibenden Rechnung getragen werden kann. — Prentzifches Abgeordnetenhaus. Am Donnerstag wurde der Antrag des Abg. Kanitz (kons.) berathen, die Regierung zu ersuchen, in den herkömmlichen Aufwendungen für die Erweiterung Paris am 21. Januar 17S3. Ueber die Vorgänge kurz vor und nach der Hinrichtung Lud wig XVI. — am 21. Januar d. I. sind seither gerade 100 Jahre verflossen — bringt die „Franks. Ztg." nachstehenden fesselnden Bericht „Der Tag, an welchem Ludwig XVI. hingerichtet werden sollte, war kalt und heiter, „ein Höhenrauch ruhte bis Mittag über Stadt und Umgegend". Während der Platz Ludwig XV. (heute kineo äo In Oonooräo), auf welchem das Schaffst aufgeschlagen worden war, schon am frühen Morgen erhebliche Menschcnmassen angczogcn hatte, sah es auf den Straßen der Stadt ziemlich still aus. Die meisten Läden waren nur halb geöffnet, in zahlreichen Wohnungen die Vor hänge herabgclassen worden; besetzte Fenster kamen nur ausnahms weise vor. Die Empfindung, daß es sich um ein peinlich-düsteres, in seinen Folgen unberechenbares Ercigniß handle, schien sich auch Denen mitgetheilt zu haben, die diese Blutthat herbeigeführt hatten und sich derselben rühmten. Zu den Familien, welche ihre Fenster verhängten, soll aych diejenige des Hauses Nr. 366 der ins 8t. Ilonors gehört haben, in welchen: Robespierre's Hauswirth und präsumtiver Schwieger Vater, der Bautischler Maurice Duplay wohnte. Meister Duplay (so berichtet Esquiros in seinem Buche „kos ciorniors Nontn^nnräs" auf Grund — angeblicher — mündlicher Berichte der Frau Elisabeth Lcbas, zweiter Tochter des Duplay'schcn Hauses) schloß am Morgen des 21. Januar 1>ie Läden seines Hauses, an welchem der Todeszug des Königs vorüberfahren sollte. Als Eleonore, älteste Tochter des Hauses und Verlobte Robespierre's, ihre Verwunderung darüber aus sprach, ries Robespierre: „Ihr Vater hat Recht, — es wird dort (auf der Straße) Etwas geschehen, was Sic nicht sehen sollen.*) Auf der kluos äo In Oonooräo standen so zahlreiche Truppen Massen, daß die meisten Zuschauer dem blutigen Vorgänge nur aus einer gewissen Entfernung zusehen konnten. Außer den Nationalgarden der Infanterie, die zu mehreren Tausenden aufgestellt waren, hatte man Geschütze auffahren lassen und einzelne Soldaten an den vier Seiten des Schaffots, Gewehr im Arm und mit gespanntem Hahn postirt; da Santerre, der Obcrgeneral der Nationalgarde, den König aus vem Gefängniß abzuholen und auf seinem Wege zu begleiten hatte, kommcmdirtc ein General Bcronyer auf dem Platze selbst. Dem Zugang zu demselben hatten zwei Umstände besonderen Abbruch ge- than: die zu den: Platze führenden Drehbrücken an der Gartenseite der Tuilerien waren am frühen Morgen aufgezogen worden, — an der anderen Seite aber waren eines Neubaues wegen so zahlreiche Steinvorräthe ansgchäuft, daß der Verkehr behindert erschien. Sehr Viele Beschauer hatten auf den Baumaterialien Posto gefaßt, noch mehrere waren auf den beiden Terrassen des Tuilericngartcns sichtbar. Gleich hier sei bemerkt, daß die Drehbrücken nach Beendigung der Hinrichtung niedergelassen wurden und daß die Truppen unmittelbar darauf abmarschirten, um für das hcranströmende Volk Raum zu lassen. Daraus erklärt sich, daß viele Tausende von Menschen das *) Die Mehrzahl zeitgenössischer Angaben stimmt darin überein, daß die Familie Duplay In eine», Hintergebäude des erwähnte» Hauses gewohnt! haben soll, das durch den Hof von der Straße getrennt war. E. Hamel,, Samsön'S Berichte». blutige Schaffst gesehen haben, während die Zahl der direkten Zeugen der Enthauptung eine vcrhältnißmäßig geringe gewesen zu sein scheint. In diesem, wie in ungezählten anderen Fälle» wurde das Scharfrichter- Amt von dem „oxoontour äos Iiautos oonvros" der Stadt Paris, Charles Henry Samson, wahrgenonnnen und zwar unter Theilnahme des Sohnes Sanisons und zweier Gehilfen. Daß der Oberschars richter, durch den in der Folge noch drei andere Glieder der könig lichen Familie (die Königin, der Herzog von Orleans und die Schwester Ludwigs XVI., Madame Elisabeth) hingerichtet wurden, für einen geheimen Royalisten galt, darf als bekannt vorausgesetzt werden.*) Daß er hingerichtet werden sollte, wußte Ludwig XIV. seit dem Nachmittage des 20. Januar. Gegen alle Gewohnheit war des Königs edler und mnthiger Vertheidiger, der greise Ex-Justizministcr Malcs- herbcs, an diesem Tage nicht im Tcmple erschienen — ein Umstand, der den König bcunrnhigt und zu wiederholten Fragen veranlaßt hatte. Von dem Konvente war nach der Abstimmung über die sofortige Hinrichtung beschlossen worden, daß die Vertheidiger von dem ihnen bisher gestattet gewesenen Besuche des Tcmple ausgeschlossen werden sollten. Zu drei verschiedenen Malen war der würdige alte Malesherbes an den Thüren des Tcmple-Gefängnisses erschienen, um immer wieder abgewicsen zu werden. „Mittags um 2 Uhr," so be richtet Clery, der getreue Kammerdiener des Königs, in seinen zu London im Jahre 1800 in der Brylis'schen Druckerei erschienenen „Uoinoiros", „trat General Santerre ein, der in der Thür des ersten Zimmers stehen blieb und mir den Auftrag erthcilte, den Präsidenten der Exekutivkoinmission anzumeldcn. So rasch als seine Beleibtheit es erlaubte, trat der König auf Santerre mit den Worten zu: „Hier ist mein Slufschubsgcsuch." Unmittelbar darauf trat der Justizministcr Garat (damals Präsident der Exekutivkoinmission) in Begleitung Lebruns (Minister des Innern), des Kvnseils-Sckretärs Gronvellcs, des Vorsitzenden und des Syndikus des Departements von Paris, ein. (In einer späteren Ausgabe des Clöry'schcn Buches ist von 12 bis 15 Anwesenden die Rede.) Der König blieb mit einem gewissen Erstaunen stehen, als er äh, daß die Wächter vor dem Präsidenten den Hut zogen. Dieser ägte sodann das Folgende: „Louis, der Exckutivausschuß ist beauftragt, Ihnen das Protokoll der Konventssitzungen vom 15., 17., 19. und 20. Januar bekannt zu geben." Der Sekretär Grouvelle entfaltete darauf ein Papier, um das Folgende mit anständigem Ernst (wie der König selbst bemerkte) zu verlesen. „Der National-Konvent erklärt, Ludwig Capet, letzter König der Franzosen, sei der Verschwörung (eonsjnration) gegen die Freiheit der Nation und des Angriffs (attontat) Men die allgemeine Sicherheit des Staates schuldig. doch dürfte auch hier der Streik bald beendet sein. — Der nach Unterschlagung von 2245 Mk. Bercinsgeldern flüchtig gewordene ehe- malige Bergmann Verwanger ist verhaftet worden. - . > '-TM — Die Cholera. Amtlicher Mittheilung zufolge sind seit den: Beginn der Epidemie in der Irrenanstalt zu Nietleben bei Halle a. S. 27 Erkrankungen und 1b Todesfälle an Cholera kon- statirt worden. Die Krankheit hat an Heftigkeit abgenommcn. .-L'S — Aus Zentralafrika sind dem deutschen Antisklavereikomit« wieder günstige Nachrichten über das Forischreiten der Expedition des Grafen Schweinitz zugegangen. Die Arbeiten zur Errichtung einer Station am Biktoriasee schreiten rüstig vorwärts. Bon Major von Wißmann liegen neuere Nachrichten nicht vor. - Italien. — In vatikanische» »kreisen soll, wie aus Rom gemeldet wird, die Annahme verbreitet sein, das deutsche Zentrum werde schließlich die Militärvorlage mit gewissen Aenderunge» annehmen ^ und in Folge dessen würden sich die Beziehungen zwischen dem Zentrum und der Regierung enger gestalten. Frankreich. . /.T.M — Der allgemeine Ingrimm richtet sich jetzt gegen dm radikalen Abgeordneten Clcmenceau, der beschuldigt wird, den« be rüchtigten Herz eine Liste kompromittirter gemäßigter republikanischer Deputirter in die Hände gespielt zu habeir-, um diesen ein Bein zu stellen. Die Aufregung ist groß, da ferner abermals mehrere hundert Checks für einflußreiche Personen gefunden sind, die Panamageld ge-'' . nominell haben. Im Prozeß gegen die Panamakompagnie dauern die M Plaidvycrs noch fort. In der Deputirtenkammer herrscht große Un- - ruhe, man fürchtet neue Zwischenfälle mit unübersehbaren Folgen, da das Ministerium wohl allen guten Willen, aber zu wenig Autorität (( besitzt. —In die (jetzt schon beendeten) Streitigkeiten zwischen England , .D und dem Khcdive von Aegypten sich einzumischen, hat die französische M Regierung abgelehnt.—DasNrtheilim Panamaprozeß wird voraus- W sichtlich am Sonnabend gefällt werden. Die Darstellung der harren--» den Summen, um welche eine wahre Räuberbande, wie die HerrÄ" ' - Eissel, Reinach und Genossen, das Unternehmen geschädigt haben, hat im betrogenen Publikum einen tiefen, aber sehr bitteren Eindruck gemacht. — Die „Livre Parole" behauptet» der Zar Habs eine aus- drei Mitgliedern bestehende Kommission nach Paris gesandt, um afl Ort und Stelle über den Panamaskandal Erhebungen anzustellen. Die Kommission sei am Dienstag eingetroffe» und am Donnerstag nach London gereist, um dort die Untersuchung fortzusetzen. — Auf mehreren französischen Kriegsschiffe» verwendet man als Re- *) Chaleanbriand's Schilderung de» tragischen Vorgänge» beruht- auf Die unter dem Namen de» Letzteren im Jahre 18S0 „Der National-Konvent bestimmt, daß Ludwig Capet die Todes strafe erleiden wird. „Der National-Konvent erklärt den als Apcllation an die Nation bczeichnclcn Akt, welchen Ludwig Capet durch seine Rechlsbeistände vorgelcgt hat, um von der Entscheidung des Konvents an diejenige der Nation Berufung einzulegen, für null und nichtig; er (der Konvent) verbietet Jedermann bei Androhung der Strafe für Angriffe gegen die allgemeine Sicherheit der Republik, dieser Berufung irgend welche Folge zu geben. . > „Der ansführende Rath (oonsvil exöenlil) wird das vorliegende Dekret am heutigen Tage dem Ludwig Capet eröffnen und die polizeilich nothwendigcn Sicherheitsmaßregeln ergreifen, um die binnen 24 Stunden nach der Eröffnung vorzunchmende Vollstreckung zu sichern und unmittelbar nach stattgchabtcr Exekution dem National- Kvnvcnte über Alles Bericht erstateten." Nach beendigter Verlesung übergab der Konseils-Sekrctär dem König die Ausfertigung. Ludwig XVI. wendete sich sodann mit den folgenden Worten an den Konvent: „Herr Präsident, ich ersuche Sic, dem Konvent zu sagen, daß ich um einen dreitägigen Aufschub und um die Erlaub nis zur Herbeirufung eines Priesters bitte, dessen Adresse ich an geben werde." Sodann verlas er die folgenden, kurz zuvor aus einem früher entworfenen Konzepte abgeschriebenen Sätze: „Ich verlange eine dreitägige Frist, um mich für mein Erscheinen vor Gott vorberciten zu können. Zu diesem Behufs verlange ich mit der Person, die ich den Gemeindc-Kvmmissaricn namhaft machen werde, wci verkehren zu dürfen, sowie Sicherheit für diese Person, damit dieselbe ohne Furcht und Besorgnisse das Werk der Barmherzigkeit an mir verrichten könne. „Ich verlange ferner, von der beständigen Beaufsichtigung befreit zu werden, welche der Generalrath (so. der Pariser Gemeinde) seit einigen Tagen eingerichtet hat. „Ich verlange, während dieser Frist meine Familie so oft, wie ich cs wünsche, und ohne Zeugen sehen zu können. „Ich wünsche lebhaft, daß der Konvent sich sofort mit dem Schicksal meiner Familie beschäftige und derselben gestatte, sich hinzu- bcgebcn, wohin sie cs für zweckmäßig hält. „Der Wohlthätigkeit der Nation empfehle ich alle diejenigen Per sonen, die mir beigcgcben gewesen sind. Viele von ihnen haben ihr gesammtes Vermögen an die Erwerbung ihrer Stellungen (odar^ss) gewendet und sind, weil sie kein Gehalt mehr beziehen und allein von ihrem Gehalte leben, in Noth gerathcn. Unter den Pensionären befinden sich viele Greise, Weiber und Kinder, die sonst nichts zu leben haben. v Geschrieben im Tempel-Thurme am 20. Januar 1793. Unterz. Ludwig." Garat nahm das Papier entgegen und versprach sofortige Kom- über dasselbe, Ludwig aber fügte hinzu, daß «für ' ^ »Person --»M 'Ms dessen Üistoirs äo Rvdogpiorro'über diese» Punkt anSsilhrlich berichtet, ent-I erschienenen „Memoiren" sind ei», jeder geschichtlichen Zuverlässigkeit e»t- Fall der Gewähnmg seiner Bitte die Adresse A Person ausgeoe, hält yicht-destoweniger die von C-qniros erzäbltc Anekdote. I kehrendes Machwerk L'HeritierS- die er zu sehen wünsche. Alls dem betreffenden Blatte stand, von w.. .. g ' "W^W! ( - -. r 'T -e'/' BW aufgebe,