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Nummer 38— 4V.Iaftrg Verlageort Dresden. Anzeigenpreise: di« tspatttge 22 mm breit« Zeile 0 Pig. Filr Platzwllnsch» können wir kein» Dewöhr leisten. Erschein« « mal wöchentlich. Monast. vezugspre«, durch Tröger rtnschl 80 bzw. 40 Pfg. Irögerlohn l'Ä«? durch'Vie Vos7'e>nschi'''PostiiberweIsungsgebIlhr, Wl zuziigt 86 VIg Post-Bestellgeld. Elnzet-Nr 10 Pkg., Sonnabend- u. Fesltags-Nr. 1b Plg, ^bb°lt-Nungen W M M^M^M miiilen spätesten, eine Woche vor «blau» der Bezug,- W M M W M M W W M W W W schrlltitch beim Verlag lein. Unser« WWW W W W W W W MM W^ Träger dllrsen keine «bbestellungen «ntgegennrhmen. WWW W W W W W^^ voMzeituny Echrlllleituna: Dresden S. Pollerstr. l7, Rus L0711 und S101S: DeschastssteNe, Druck u. Verlag: Dermanla Buch, druckerei u. Verlag Th. ». <8. Winkel, Pollerstr. 17, >«lu> stOtS: Postlcheck 102-i: Eiadtdanb Dresden 04767. Dienstag» 11. Februar 1841 W————— 8m Falle von höherer Gewalt, verbot und Betrlebs- störungen ha« der Bezieher oder Werbungtreibende kein« Ansprüche, «all» die Zeitung ln beschränktem Umsange, verspätet oder nicht erscheint — ckrliillungsori Dresden. SA Keindflugzeuge vernichtet (Lrsolgreiche Lustakiionen im Mittelmeerraum — Möl-ers errang -en S6. Lustsieg Neun Abschiiffe über der Kanalkiisie Berlin, 11. Febr. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Bewaffnete Aufklärungsflugzeuge erzielten Bombentreffer ln den Hafenanlagen einer Stadt an der englischen Ostkliste. Kampfflugzeuge griffen in der leisten Nacht britische Flugplätze an, zerstörten 11 und beschädigten weitere feindliche Flugzeuge am Boden. Las Verminen englischer Häfen wurde fortgesetzt. Im Mittelmeerraum richteten sich erfolgreiche Angriffe der deutschen Luftwaffe gegen militärische Anlagen auf der In sel Malta und gegen einen Hasen an der Küste der Ci) re. naika. Luftaufklärung stellte im Suez-Kanal zwei gesunkene Handelsschiffe als Ergebnis des Einsatzes von Kampfflugzeugen fest. Versuch« des Feindes, ain Tage mit Kampfflugzeugen un ter Jagdschutz in das besetzte Gebiet an der Kanalktiste einzu- fliegen, brachen unter der starken Abwehr durch Jäger und Flanartlllerle zusammen. Außer einigen Opfern unter der Zi vilbevölkerung, entstanden nur geringfügige Schäden In Wohn vierteln. Bei diesen Einflügen verlor der Feind 8 Flugzeuge iin öuslliampf und 3 durch Flakartillerie. Rom, 1l. Febr. Zu der Beschießung der Hafenstadt Genua durch ein starkes britisches Geschwader macht die römische Presse darauf aufmerksam, daß es sich hierbei nur um einen neuen Akt eines militärischen Angriffs auf eine offene, unge schützte Stadt handele. Die Beschießung von Genua ist von der in Gibraltar stationierten westlichen englischen Mittelineerslottc dnrchgesührt worden. Unter dem Schutz einer dichten Nebelbildung konnte sich das englische Geschwader Genua nähern. Der heftigen Beschießung von Genua sind allein Zivilpersonen zum Opfer gefallen Militärische Anlagen sind — wie der italienische Heeresbericht seststellt — nicht getroffen worden. Dagegen hat die Zivilbevölkerung Genuas nach den bis her vorliegenden amtlichen Ermittelungen 72 Tote und 228 Verletzte als Opfer dieses unerhörten englischen Angriffs ans eine offene Stadt zu beklagen. Bereits mehrfach ist im Laufe der letzten Zeit Genna von englisci>en Geschwadern beschossen worden, ohne daß es jedoch den Engländern gelang, ernsthaf tere Beschädigungen an militärischen Objekten zu verursachen. Die brltisclre Flottcnaktion gegen Genua sollte offenbar Churchill ln seiner Rundfunkrede instandsetzen, der amerika nischen Oeffentlichkeit die Zerstörung dieses nordilalienischen Hafens ankiindigen zu können. Dieser Versuch ist als ge scheitert anzusehen. Auslösung der englischen Gesandtschaft in Vukareft Die Engländer verlassen Rumänien Bukarest, 11. Februar. Der Bukarester britische Gesandte Tir Reginald Hoare überreichte am Montag im rumänischen Außenministerium eine Note, in der er mitteilt, -aß er von fei. uer Regierung den Auftrag erhaltlen habe, zusammen mit dem uoch in Bukaest befindlichen Personal seiner Gcsaudtsclmst am 1ö. Februar Rumänien zu verlassen. Die noch ln Rumänien befindlichen englischen Staatsbür ger, einige Pressverlretcr, Ingenieure, Handelsvertreter usw. wurden bereits vor einigen Tagen von ihrer Gesandtschaft auk- gcsordcrt, sich reisefertig zu halten, um gleichzeitig nrit der Gesandtschaft ebenfalls Rumänien zu verlassen. Vrllensrachler mit Rohelsenladuxa an der amerlkanlschen Me gekentert Rewgork, 11. Februar. Wie aus Lewes lDelaware) berich- icl wird, ist der britische Frachter „Ramon de Larrinaga" (6701 ART «, der mit einer Ladung Roheisen nach England unter wegs war, drei Meilen von der Dclawarckiiste entscrnt geken tert. 47 Seeleute wurden gerettet, der Heizer wird vermißt. In den Abend- und Nachtstunden wiederholte feindliche Angrisssversuche waren erfolglos. Britische Kriegsschiffe, die in der Stacht die flandrische Küste beschossen, wurden von Küstenbatterien des Heeres zum Cinstcllen des Feuers und zum Abdrehcn gezwungen. Der Feind warf in der Nacht zum 11. Februar an neun Stellen Norddeutschlands, darunter auch Hannover, vorwiegend Brandbomben. Entstandene Brände konnten schnell gelöscht werden. Wehrmlrtschastlicher oder mil!läris«l)«r Schaden ent stand nicht. Der Angriff forderte jedoch eine Anzahl Tote und Ver letzte unter der Zivilbevölkerung. Die Nachtabwehr erwies sich als besonders wirksam. Nachtjäger schossen 8 und Flakartllle- rie 4 der angreifenden Flugzeuge ab. Marineartillerie brachte an der norwegischen Westküste ein feindliches Flugzeug zum Absturz. Die Gesamtverlnste des Feindes betrugen am Montag und in der Nacht zum Dienstag 33 Flugzeuge. 2 eigene Flugzeuge werden vermißt. Oberstleutnant Mölders errang seinen 7,8. Lustsieg. Ter englischen Flotte ist cs lediglich gelungen, eine große Anzahl unschuldiger Zivilpersonen zu töten und zu verwunden. Eine militärische Bedeutung kann dieser Aktion in keiner Weise beigcmcisen iverden. Auf der Rückfahrt ist das eng lische Geschwader von Verbänden der italienischen Luftwaffe angegriffen worden, wobei ein Kreuzer von einer Bombe ge troffen wurde. Auch der Zweck der Engländer, die Genueser Bevölke rung durch das wahnsinnige Feuer einzuschüchtern. ist, wie die italienischen Zeitungen hervorhebcn, vollkommen fehlgeschlagen. Zn 2 Tagen 36 Alngzeuge abaeschoffen Wirksame Leistung der italienischen Luftwaffe Rom, 1l. Februar. Stesani veröffentlicht eine Ucbersicht über die unermüdlichen und wirksamen Leistungen der italieni schen Luftwasfe. Aus ihrer Zusammenstellung ergibt sich, daß die italienischen Flieger und die Flak in den letzten zwei Tagen die genau kontrollierte Zahl von 38 feindlichen Flugzeugen ab geschossen haben, worin nicht die Zahl der wahrscheinlich abge- fchossenen und der beschädigtet« feindlichen Maschinen enthalten ist. Darüber hinaus meldete der italienische Wehrmachtsbericht vom Montag einen Bombentrcsser ans einen englischen Kreu zer. Im Gegensatz daz«.' hat die italienische Luftwaffe in einer gfeichen Zeit nur vier Maschinen verloren. Japan begina den Taa der Reichsarlmdung Feierliche Massenkundgebung in Tokio. Tokio, 11. Febr. Trotz der kriegerischen Feiten feiert« Tokio am Dienstag den Tag der Reichsgründung «n altgewohn ter Form mit zahlreiclien Umzügen und Gedenkfeiern vor dein Kaiscrpafast und der Heldengedcnkstätte am Uasukini-Schrein. Mehr als 180 88« Männer und Frauen aus allen Schichten der Bevölkerung versammelten sich an sieben Plätzen Tokios, um von dort in laugen Zügen durch die Hauptstadt zu mar« fehleren. Um 0 Uhr morgens leiteten die Sirenen und die Glocken aller Tempel den Beginn der Zeremonie ein, worauf sich die sieben Millionen Einwohner Tokios in feierlici>er Form zum Kaiferpalast verneigten nnd einige Augenblicke in andäch tigem Schweigen verharrten. In den Haus- und Straßen-Ge- mcinschaften wurde» Flugzettcl verteilt, die alle Japaner auf forderten, ihr tägliches Leben der gegenwärtigen ersten Zett anzupassen. Der nene japanische Staatshaushalt Tokio, 11. Febr. Die sgpanische Regierung gab am Dienstag den Staatshaushalt für das Jahr 1041 bekannt, der eine Gesamtsumme von 12 876 Milliarden Pen erreicht und «ine Erhöhung der Staatsanleihen auf 7,67 Milliarden Pen vorsieht. Im Vergleich zum Jahre 1040 ergibt sich somit eine Mehr von 1,241 Milliarden für den Haushalt und eine Er höhung von 660 Millionen Pen für die Staatsanleihen. Frankreich auf der Wegtuche Betrachtet man die augenblickliche Lage in Frankreicl), so zeigt sich, daß die vorletzte Ministerkrise, die Mitte Dezem ber vergangenen Jahres ausbrach und hauptsächlich uni die Person Lavals ging, doch vielen Franzosen die Augen iiber ihre heutige tatsächliche politische Lage geöffnet hat. Man ivar sich zwar über die Tatsache klar, daß Frankreich den Krieg verloren hatte, zeigte sich aber andererseits wenig geneigt, die sich daraus zwangsläufig ergebenen Konsequenzen zu sichern. Alan betrachtete das Geschehen nach dem französischen Zusam menbruch viel zu sehr aus der Perspektive des gerade in Frank reich allmächtigen Parlamentarismus, um versieben zu kön nen. daß Frankreich vollkommen neu ausbauen «nutzte nnd daß für diesen Ausbau erst einmal die notwendige Ptaltiorin geschaffen iverden mutzte. Diese Haltung einiger Politiker war umso bemerkens werter, als sich ein Teil der französischen Presse nachkaUig iür eine Zusammenarbeit mit Deutschland einsetzte und forderte, daß Frankreich alles tun müsse, um an dem von Deutschland geplanten Neubau Europas beteiligt zu iverden, da eine der artige Mitarbeit an der künftigen Neugestaltung Europas nur im französischen Interesse liegen könnte. Die maßgeblichen französischen Männer blieben diesem 'Appell gegenüber stumm und nahmen eine Politik des Abivartcns ein, die die Vermu tung auskommen ließ, daß man sich in Vichq scheinbar nicht darüber in« klaren war, welchen Weg man wählen sollte. So war die Lage, als in Paris die Gründung einer neuen Partei, der Völkisch-Nationalen Partei Frankreichs lrassemb! inent nationale populairc) bekanntgcgcben wurde. In die Listen dieser völkischen Erneueruugspartei haben sich bereits in den ersten Tagen ihres Bestehens mehr als I' . Millionen Fran zosen eintragen lassen, ein Beweis dafür, datz in Frankreich der Wille nach einer politischen Ernenernng einen gewaltigen Widerhall sindcl. Dieser beachtliche Erfolg der nenen Partei ist nicht zuletzt daraus znrückzusühren. daß ihre Führung in aroßgngel.gter Weise das Ball« über ihre palilischen Ziele und Plane auil lart. In einem Aufruf sorderl die Führung die Preisgabe der alten überlebten demokratischen Aussassungen und den V'iick mit der jüdisch freimaurerischen Welt. Sie appelliert ive ter au die französische Energie nnd ruft zur Mitarbeit an der Ccinbung des innerpolitischen Programms aus. Das Programm selbst enthält als Punkt 1 die Feststellung, daß Gen einnnu, vor Eigennutz gehl und über allem das allgemeine Interesse der Nation steht. Der neu zu bildende Staat lall nnl löderatmer Grundlage aufgebaut iverden nnd geeint sein, durch die Bande des Blutes und die gemeinsame Geschickte und Siaal-nns- fassnng. Es ist weiter geplant, den Staatsbeürben aui dem Gebiet der inneren Verwaltung eine genaue Aulonanne '.uzu- erkennen und die Gesamtleistung der Staatsintereärn den« Slaatsführcr zu überantworten. Kernpunkt de- P-o-romms ist nicht zuletzt die Vetonung der Mita-beit an dm nung des enrapäischen Raumes. Das Programm liebt ier.ier eine Revision des Wahlrechtes und eine Emiö">'nkmm Vr parlamentarischen Befugnisse var Weiter iverden da Staats bürgerrecht. das Arbeitsrecht, die Prembildnng die Fim.nz- refarm und die Sozialsürsvrge ans völliischer Grundi ge neu geregelt. Dieses Programm wurde der sranzösi'cken ' -ul eit tu einem Zeitpunkt unterbreitet, in dem der k mips der Mei nungen noch nicht erkennen läßt, wessen Anschauung obliege«« wird. Es ist zweifellos, daß in Frankreich nach aenvv Kreise an den Sieg Englands gianben und ans ihn bauen Tiefe Kreise läien gut daran, sich in die ehemaligen Kamvi onen zu begeben, wo man Englands Kampfkraft am eigenen Le-b nnd ans eigener Scholle kennen lernen konnte und bei denen -euer Kredit für Engfand nicht mehr zu finden ist. der im nnbeietz- ten Frankreich hier und da noch Blüten treibt. Russische Offiziere muffen Svralsten lernen Prüfungen in« Frühjahr und Herbst Moskau, 11. Februar. Das sawielruisische Miltärorgm „Krasuaja Swjcsda" appelliert au alle Kommandauien der Armee, fremde Sprachen zu lernen. Das Minimum iür den sowjetrussischcn Intelligenzler sei die völlige Beherrscht.n.« einer Sprache. Daher fordere der Volkskommissar iür die Verteidi gung, Marchall Timaschcnko, daß der leitende Kainuiandobe- stand sdas höhere Ossizierkorpst sich innerhalb eitler bestimmten Frist die Vehcrrschung van mindestens einer iremden Sprache aneignc. Nicht nur im Kriege sei der Vorteil deimKeimtni - der Sprache des Gegners ofienbar, sondern auch im Frieden sei der sprachcnknndige Kommandant dem anderen überlegen Für den leitenden Kammandabestand kei es obligatorisch, Sprachen zu lernen, und zweimal im Jahre, im April nnd Ok tober, Prüfnngen abzulcgcn. Aber nicht nur der leitende, son dern überhaupt der gesamte Kommandobesland müise sremde Sprachen beherrschen. Das werde die dienstliche Lanibahn be schleunigen. „Krasuaja Swjesda" verlangt, daß der Komman dant in erster Linie das Sprechen beherrschen müsse: danach inüsfe er ohne Wörterbuch die militärische spezielle nnd schöne Literatur lesen können. Die Zeitung fordert weiter, daß die Kommandanten vor allem die Sprache«« der Grenzvölker, nicht nur die europäischen, sonder«« auch die orientalischen und die der kleinen Nachbarvölker der Sawjetunion kennen müßten. „Wahllos Feuer auf Zivilbevölkerung" Die italienische presse zu dem britischen Lleberfalt auf Genua