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Nummer 7V — 2S. Jahrgang »nchrmi «im«' w»»N. m» illuttr.GraNSbellaqen .Heimat und Seil'und der Kinder»e»ag, „Frohmut', 'oivte den itenbetlaaen ,»t. «einio-BIa»' .UnierdaiNina und Willen' .Di, Well der strau' ,?ler»lli»m Ralyeder' .Da» gute Bu»' .Filmrund. sHml'. Monallickier B«,«g»vrei» S MI. ,inl»l. Vellevaeld. ki'iieinummer IN § Sonnabend, u. Sonntagnnmmer itv HaiwllibrillleUer, D».». L«»e,dk. Drelden. LachWAe Sonntag» den 2S. Mürz ISS- Ve»>»,»or» « Dresden Stuzelqenvrell«« Die lg,walten» Veli»,eile »« Famtli««« eigen u.Stellenaelurdc !»e»z. Die Peiirrettameeeile Wmeq > ldreii 1 M Für «n,ei«e» aukerbold de» PerbreliunqSaebirie» lile PeNireslamezelle l.NN^. Vrleiaeb.Mi cl ^mFall« hbberer »ewali erlilckn cde iliervülthirina aut Ltelerun« >owt^ Srtülluna i». An,eigen.iklullrüaen ». veiNung kcdadeneria-» »elLüttliSer Dell Fra», Bungartz, Dresden. iK«ia,at,»f«rlIr. Drnitee.Brrlag, «ermania ill^c». ,ür Verlag und Drinkerei.FIliale Dresden. Dresden.«.l. Vollerltrastr 17. Frrnri»2IM2. PolilideMonlo Dresden r7nt Nnnttanln Seadtban' Dresden »>, «171« Für christliche Politik und Kultur !Ue»al«i»n der SSidttiideu -volk-zeitung DreSde>l.<lItIiadl r Bollerliralie >7. Fernr-.n „-MN »nd »><»2. Der Kurs -er Volksparlei Der Mannheimer Pariettag erieiii Scholz und -er Reichskagsfraktion ein Verirauensoolum Die »,letzte Konsequenz 4t Man»heiu«. 22. Aiarz. Die Nationalliberale Korrespondenz berichlot: Unter außerordentlich starker Beteiligung aus allen Teilen Des Reiches trat gestern der Zentralvorstand der Deutschen Volk«Partei in Mannheim zusammen. Der Vorsitzende. Reichs- »nmsler a. D. Dr. Scholz, erstattete den Bericht ül>en die p.üüöche Lage und erörterte dabei die grotzen Prodleine der Zeit und Zukunft, dis noch den Ptorleilag tm besonderen be- ichtNUgen iverden. Seine» mit großem Beifall ausgenammenen T.i'.chgnngen folgte eine eingehende Anssprache, an der sich p. o. auch Rclchssinanzminister Dr. M o ld e n ha ne r beteiligte. Das Ergebnis der Aussprache über die Finanz- und Steilerfragen konnte der Vorsitzende unter Zustimmung des qau -.en Zentralvorstandes dahin zusammensassen. daß die Par. lei im Interesse des Reiches und Volkes sine Entlastung der Wir! schaff durch Steuersenkung für unbedingt ersorder- och Halle. Einigkeit bestehe in der isiartei auch darüber, das; diese Steuersenkung an eine Se n k » n g de r ö f f e n t l i ch e n Ausgaben gebunden sei und daß Reformen in der Arbeils- Kummeisicherung durcl>geführt werden müsse». Wie diese Ziele mm iw einzelnen zu erreichen seien, das sei Sache der hierfür besonders verantworllichen Reichstagsfraklion der Deulsclp!» Aa!l> Partei. Die Partei begrüße I» diesem notwendigen Kamps jeden Bundesgenossen und jede Unterstützung, von welche Seite sie nach komme. Sollte sich Herausstellen, daß die Fraktion ,rotz stärkster Bemühungen nicht das Maß von Sanierung unserer Wirtschaft und Finanzen durchsetzen könne, das sie zu erreichen jiir »otivendig halte, dann stehe sie vor der Frag« letzter Konsequenz. Das sei diejenige sachliche Politik, auf deren Boden sich die ganze Partei zusaminensinden müsse. Danach nahm der Zsntralvorstand einstimmig folgende Entschließung an: „Der Zentralvorstand der Deutschen Volkspartei stimmt den Ausführungen des Parteiführers und Vorsitzenden der Retchstagssraktion zur politischen Lage zu. Der Zenlralvorstand billigt die Beschluss« des Reichsausschusscs und der Reichstagsfraklion vom 2. März, erwartet, daß die Retchstagssraktion daran »»beirrt festt-alten wird, und spricht dem Parteiführer und der Reichstagssraktion sein volles Ver trauen aus " Der Beschluß der volksparlelltchen Partei-Instanzen, au! den in dieser Entschließung Bezug genommen wird, lautet: „Tic Deutsche Bolkstarte! ist der Auslassung, daß das Kernstück jeder Finanzreform eine Entlastung der Wirtschaft, die Wiederherstellung der Rentabilität in Landwirtschast. Han- del. Handwerk und Industrie, sowie die Förderung der Kapi talsbildung sein muß. Nur ans diesem Wege ist es möglich, das größte der soziale» Uebel. die Arbeitslosigkeit, wirksam zu be kämpfen. und ans dem Lrei-Miüianen-.Heer der Erwcrckslosen einen möglichst großen Teil wieder in die Wirtschaft einzuglie der». Nachdem die Entwicklung der Finanz- und Kassentage de; Reiches die van allen Leiten als notwendig anerkannte Senkung der direkten Steuern sür dns Jahr titZÜ unmöglich gemacht hat. muß gesetzliche Festlegung einer solchen S e n k » ng r ü r da s I a h r 1 !I:i 1 gefordert werden. Unver einbar hiermit wäre eine neue Erhöhung der direkte» Stenern, gleichviel unter welcher Bezeichnung sie erfolgt. Das sogenannte Notopfer würde außerdem den Willen zur Reform auf der Aus gabenseite des Neichshaushalts im Kenne ersticken. Im Zu sammenhang mit dem Reichshansk rlt für Ist:!» müsfeu daher folgende Maßnahmen getrogen iverden: Gesetzliche Sicherung der Ausgaben in Reich. Ländern und Gemeinden insbesondere auch durch Sanierung der A rbe i t sl o se n v e r - sicherung: unter Vermeidung jeder weiteren Eihöhung von airekte» Steuern, gesetzliche Festlegung einer Senkung dieser Slencrn vom Beginn des nächste» .Haushalijahres ab." Diese Entschließungen des Zentralvorstandes bestätigen also die Vermutung, die wir kürzlich an leitender Stelle ans- sprachcn, daß die ljiarlei den Kurs ihres Vorsitzenden Dr. Scholz geschlossen mitmachen wird. Die Lage innerhalb der KoaUiio» im Reiche ist dadurch nicht gerade leichter geworden. Es wird von der Reichstogssraktlon der Deutschen Volkswirte! abhän- gen. ob wenigstens die Steuerberatungen ohne hrisenhaste Zu spitzung der Lage zu Ende geführt werdm können. Immerinn geht es viel zu weit, wenn üeutschnatwnale Blätter den Be richt über den Parteitag der Volksparlei „Kurs nach rechts" übcrschreiben. Die Entschließung der Volkswirtei erschein: uns als iveit mehr darauf abgestellt, in der jetzigen Koalition etwas zu erreichen, als daraus mit fliegenden Fahnen in eine neue Koalition — deren Basis wir angesichts der Haltung Geheimrat Hugenbergs überhaupt »ich! sehen — hinüberschwen- ken. Allerdings sind wir uns darüber klar, daß die Wendung von der „letzten K o n s e g u c » z" in der Rede des Herrn Scholz, die in der Entschließung des Zentralvorstands n i ch ! Wiederkehr!, außerordentlich gefährlich ist. Dieser Gedanke könnte von anderen Parlcien aufgeorifsen iverden und zu einer Verwirrung führen, hinter der wir die Möglichkeit einer neuen Ordnung vorerst nicht erkenne» können. Die -rohen-e Tarif-Erhöhung Die ASle der Reichsbahn In der in der nächsten Woche stattfindenden Sitzung des Perm altungsrates der Deutschen Rcichsbahngesellschaft wird sich dieser erneut mit der Frage der finanziellen Entlastung der Reichsbahn beschäftige». Bekanntlich besteht bereits seit Mitte vorigen Jahres die Notwendigkeit, die angespannte Brtriebsrechnung der Reichsbahn, gelellschaft, die durch den Lohnschiedsspruch vom Mai v. I. um weitere SS Millionen Reichsmark belastet wurde, zu ent lasten Die Situation wurde bereits in den letzten Monaten des vorigen Jahres sowie in diesem Fall noch weiter ver schärft, daß die Einnahmen aus dem Güter- und Personenver kehr der Reichsbahn infolge des Nachlassens der Konjunktur hinter dem Voranschlag zurüikblicben. Infolge dessen ist die Reichsbahn bereits vor Monaten bei dem Reichs- verlehrsministeriuin vorstellig geworden, um eine Entlastung ihrer Finanzen herbeizusühren. Zur Debatte wurden von der Reichsbahn sowohl eine Er mäßigung der Verkehrs st euer gestellt als auch eine Erhöhung ihrer Tarife. Zur Entscheidung Uber diese Vorschläge der Reichsbahn ist es bisher deshalb nicht gekom men. weil das Reichsverkehrsministerium zunächst die Verhanb- Inngcn im Haag und die damit verbundenen Rückwirkungen uns die Finanzlage des Reiches und der Reichsbal>nqesellsä>ast abioartcn wollte. Nach der Annahme des Poungplanes besteht nun hierüber Klarheit und es steht zu erwarten, daß bereits in Kurze die notwendigen Beschlüsse vom Verkehrsministerium und von der Reichsbahn getroffen werden. Innerhalb der Deutschen Reichsbahngesellschast hat die ständige Tarif kommission bereit, eine weitgehende auegearbei» tete Vorlage Uber Art und Umfang der neuen Tarifgestaltung ansgearbettet. Vor allem wird t» den kommenden Verhandlungen daraus zu achten sein, daß nun endlich die notwendigen Maßnahmen ge troffen werden, um der Reichsbahn die sinanzielle B e w e g u » g s s r e i b c i t wiederzuaeben. die sie im Interesse der Sicherheit und der Zuverlässigkeit des Verkehrs braucht. Die Hoffnung, daß es möglich sei» wird, die Wirtschaft vor einer neuen Erhöhung der Tarife zu bewahren, die sic In einer Periode absteigender Konjunktur besonders schwer treffen muß, ist leider nur gering, da die Finanzen des Reiches eine Kürzung der BerfeßrsKenern kaum zulasten dürsten. Ja dem Februarberich! der Reichslmhnvenvaltnng wird, wie schon kurz angekündigt, darauf hingewiesen, daß, obwohl bei dem günstigen Weiter mit einem früheren Beginn der Frühjahrsfeidbeslellung mit größeren Gülerbeiveglinge» ge rechnet iverden mußte, der Güterverkehr insgesamt gegenüber dem Vormonat wiederum z u r ü ck g e g a »gen ist. Die rückläufige Mrkehrsenlwicklnng ist im allgemeinen zurück- zuflihren auf die weitere Verschlechterung der allgemeine» Wirtschastslazp:, die Aufrcchierhallnng des Betriebes aus den Binnenwasserstraßen, den fortschreitenden Wettbewerb des Krastivagens sogar im Fernverkehr und die Nationalisierung vieler industrieller Belrlebö. fortschreitende Daß man die rücklnunge Bewegung des Güterverkehrs, die doch in erster Linie darauf zurückzuführen ist. daß andere Transportmittel (Schisse. Kraflwagenl billiger arbeiten, da durch auöglcichen will, daß man Tue Tarife erhöht, erscheint uns wenig einlenchlend. Jede Erhöhung der Gntertariefe muß aus alle Zweige der Produktion p r e i o v e r ! e » e r nd wirken. In einem Auge »blick, in dem das Reich neue drückende Stenern auf die Wirtschaft legi. !>al >'»s die Tariferhöhung der Reichs bahn gerade noch ge fehl:' Vor -er Entscheidung ^ In der komme »de ii Woche wird menschlicher Vor<^ nissicht noch die Entscheidung darüber fallen, oK>n Sachsen in diesem Frühjahr wieder einmal ein- Landtagswahl erleben soll. Die Reden, die bei der ersten Lesung des Staatshaushaltplans sür 1980 iin Land tag gehalten worden sind, schmeckten ja schau recht lieb lich nach Wahlkamps. Aber die Tatsache, das; man ln einem Augenblick, da die Erüslenz des Landesparlaments auf dem Spiele steht, in diesem Parlament sich gemäch lich über den Etat unterhalt — diese Tatsache beweist eigentlich, das; man weder aus der rechten noch aus der linken Seile des .Hauses so recht an eine Neuwahl glaubt. Schließlich sind ja auch die Herren im Sächsischen Landtag vernunftbegabte Menschen, und mehr als ge sunder Menschenverstand gehört nicht dazu, um aus,;»« rechnen, was hei einer Landtagswah! im gegenwärtigen Zeitpunkt heranshäme: ein Chaos, demgegenüber dis jetzige verzwichte Lage geradezu klar erscheint. Sachsen hat Kb Millionen Wahlberechtigte. Nach den letzten amtlichen Zählungen sind darunter 27-l 798 Poilerwerbslase, -ff>299 Krisenunterstiißte und 21 Kurzarbeiter. Das sind zusammen etwa lO P'.amnt allere Wahlberechtigten. Bedenkt inan weiter, das; etwa Njs Prozent der Erwerbslosen luämlich die, deren Familien-^ angehörige weilerrierdienenj nach der „kleinen Reform" der Arbeitslosenversicherung keine Unlerslütznng mehr er halten und rechnet man, das; mindestens die Hä'sle der Er werbslosen verheiratet sind, dann kommt man aus eins Zahl von mehr ols einer halben Million van Wah'oerech« tiglen, die unter den unmittelbaren Folgen der E>- iv e rbslosig k e ! t leiden. Das ist der fünf te Teil aller S t i in in b e r e ch ! i g t e n . die sich in Sachsen an parlamentarischen Wahlen lnffeiligen sbei den letzten drei Wahlgäugen schwankte dm Zahl der ab u. aebenen Stimmen zwischen 2K und 2.7 Millionen!. Es wird wohl niemand annehme» wallen, daß die Erwerbslosen und ibre Angehörigen bei der Wahl zu Hauie bleiben. Die Nichtwäbter p'iegen sich aus anderen Schichten :u rebru- tieren. Die Notleidenden aber iverden zur Wahl inu gehen, um gegen ihren Nvtstand zu prvtcstiereu. werden radikal wählen, kvmmnnislisch und sozialdemo kratisch idenn in Sachsen hätte die SPD in einem Land- tagswahlkampf alle Vorteile einer L)pposi!:onsparte:)> ein Teil auch nalionalsozialislisch. Wer sich diese unbestreitbaren Zahlen vor Augen hüll, wer weiter bedenlit, wie breite Schichten des Po'kes — vor allem Landwirtschaft und Nüttelsland — unter der Not der Zeit leiden, allerdings in Formen, die sich nicht zahlenmäßig so abschäßen lassen wie die Erwerbslosigkeit, der kann über den Ausgang einer Neuwochl des Land tages in diesem Frühiahr nicht im Zweifel sein. Ein« solctze Wahl würde mit der sch I i m m st e n'N i e d e r « läge enden, die die bürgerlichen Pari eien Sachsens seit Fahren bei einer Landtagswahl erlitte? haben. * Es ist daher nicht ganz verständlich, das; die Deutsche Volksparlei eine Neuinahl riskieren will, um den los- herigen Kurs in Sachse» zu stabilisieren. Für eine Re gierung nach dem Muster des Kabinetts Bringer wäre im neuen Landtag ganz gewiß keine Mehrheit vorhanden. Fast könnte man aus die Vermutung kommen, das; die Anhänger der Großen, Koalition in der Deutschen 'Volks- pariei ruhig abwarten wollen, daß durch die unausbleib liche» Folgen einer solchen Neuwahl die Heißsporne des rechten Flügels innerhalb ihrer Partei eines besseren belehrt iverden. Die Linke zählt einschließlich der Altsoziolisien in, gegenwärtigen Landtag K7 Mandate. Sie braucht nur einen Sitz zu gewinnen, dann ist jede Mehrheilsbildring im Landtage ohne die Sozialdemokratie unmöglich Die Sozialdemokratie würde auf diese Weise ein« Schlüsselstellung gewinnen, die ir>eit günstiger wäre als ihre derzeitige parlamentarische Lage. Die bürgerlichen Parleien, die d a n n „dem Sinn der Wahl entsvrechend" Kerike: Heimat und Welt sIll. Wochenbeilage) Unterhaltung und Wissen Filmrundschau Turnen. Sport und Spiel