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und Anzeiger fLldebiM »md Ameigers. Tageblatt Riesa. " - Dresden 1580. Fernruf Nr. 20. Das Messer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Girokasse: Postfach Nr. S2. Großenhain, des Amtsgerichts und der AmtSanwaltschast beim Amtsgericht Mesa, der Finanzamts Riesa und , Riesa Nr. es. des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 152. Montag, 3. Juli 1933, abends. 86. Jahrg^ Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« T«g abend« '/,« Uhr mit Au«nahme der Sonn- und Festtag«. BemgSpret», gegen Dorautzahlung, für «inen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug NM 2.14 einschl. Postgebühr (ohne ZustellungSgebühr). Für den Fall de« Eintreten» von Produkttonsverteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Mat«riali«npr«ise behalten wir un« da« Recht der Preis erhöhung und Nachforderung vor. 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Verantwortlich für Redaktion: F. Teichgräber, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Flak, Riesa. Vas Wesen der deutschen Revolution. Stabschef Röhm über das Verhältnis von SA. «nd Reichswehr. Parteiamtliche Anordnung des Gauleiters Mutschman« über Ehrenzeichen in der NSDAP. MIs Killer in M ReWnW. yn einer dreistündigen Rede in Bad Reichenhall Umriß Reichskanzler Adolf Hitler grundlegend und richtungweisend das Wesen der deutschen Revolution und die Aufgaben ihrer Träger. Einleitend führte er aus, daß diese Revolution nur Mittel zu einem höheren Ziel sein, und zwar zum Zweck der Er haltung und Sicherung des Lebens unseres Volkes. Nur dann könnten Revolutionen als gelungen angesehen werden, wenn sie neben ihren Trägern auch der Zeit den Stempel ihres Geistes und ihrer Erkenntnisse aufprägen. Der neue Staat sei dann ein Phantasieprodukt, wenn er nicht einen neuen Menschen schaffe. Seit zweieinhalbtausend Jahren seien mit ganz wenigen Ausnahmen nahezu sämtliche Revolutionen gescheitert, weil ihre Führer nicht erkannt hät ten, daß das Wesentliche einer Revolution nicht die Macht übernahme, sondern die Erziehung der Menschen ist. Die Revolution der nationalsozialistischen Bewegung habe die Bedeutung des Rasfenproblems er kannt. Die Fragen des Führertums, des Sozialismus, der Autorität usw. gingen alle auf die gleiche Wurzel des Blutes und des Volkstums zurück. Gelinge es uns, eine solche politische Führerschicht heranzubilden, die aus Blut und Her kunft, aus Fähigkeit und Veranlagung den Anspruch hat, zu führen, dann werde die deutsche Revolution für Jahr- yunderte das Gesicht der deutschen Zukunft prägen. Aus diesen grundfählichen Erkenntnissen ergäbe sich dar bestimmte Ziel unserer Revolution: Ordnung im Innern als Vorbedingung zur Entfaltung der straft nach außen. Folgende Phasen der nationalsozialistischen Revolution seien zu unterscheiden: Die Vorbereitung des stampf«; Die Erringung der politischen Macht, die heute nahezu abgeschlossen sei; die Herstellung dessen, was mit der^Tokallkäk des Staates bezeichnet wird. Die nationalsozialistische Bewe gung müße diesen Staat zum Träger ihr» Geistergules machen; die Lösung des Arbeitslosenproblems, auf die heute alle sträfte konzentriert werden müßten. Sie fei für das Gelingen unserer Revolution letzten Endes aus schlaggebend. - Aber auch die Lösung dieser Fragen habe zur Voraus setzung die Erziehung des deutschen Menschen im Geist des Nationalsozialismus. Die» sei die vornehmste Aufgabe der SA-Führung, deren Verantwortung jährlich Hunderttau sende junger Menschen anvertraut würden. Die SA-Führer müssen eine Garde bilden, die unerschüt terlicher Träger unserer Gedankenwelt sei, damit von hier aus das ganze Volk dann durchdrungen werden könne. Spartanische Einfachheit «ad Härte gegen sich selbst müsse Führer auszetchnen, damit der Geführte sW willig und gSM der Autorität unterordne. Nach der Machtübernahme gelte es nun, auch alle Dil iensträger der deutschen Revolution, insbesondere die poli tischen Kamvfverbände, zu einer Einheit zu verschmelzen. SA und Stahlhelm haben fick jew zu fernerem as- meinsamen Kampfe die Hände gereicht. Es gebe dabei nicht Sieger und Besiegte. Sieger dürfe allein nur das deutsche Volk sein. Um die kommenden schweren Zeiten zu meistern, müßten sie zu einer verschworenen Gemeinschaft werden, die auf Leben und Tod zusammensteht. Diese, Heer politischer Soldaten der deutschen Revolution wollte niemals unser Heer ersehen oder in stonkurrenz zu ihm treten. Vas Reichs- beer allein sei Waffenträger der Ration. Er sei überzeugt, daß die Armee von fick au» aut dem Bode« der Weltan schauung des neue« Staates stehe «ad jederzeit zu seinem Schuh vor ihn treten werde. Nochmals auf das Verhältnis von SA und Stahlhelm eingehend, wandte sich der Führer an die anwesenden Stahl helmführer: Er erwarte, daß sie dem Bund so beitreten, wie er zwischen ihm und dem Stahlhelmführer Seldte geschlossen worden sei. Gemeinsam mit den SA- und SS-Kameraden seien sie berufen, stahlhart, kühn, zäh und beharrlich, aber auch in unerschütterlicher und eiserner Disziplin zum Führer, oen großen Gedanken der nationalsozialistischen Revolution bis zum endgültigen Sieg weiterzutraaen. Wenn alle so handelten, wenn alle Führer der SA, SS und de» Stahl helm sich ihrer Verantwortung bewußt seien, sähe er mit völliger Ruhe in die Zukunft. Der Führer schloß mit einem besonderen Dank an die SA und SS für ihre beispiellosen Opfer und ihren Kampf, dem das deutsche Volk so viel zu verdanken habe. Bedingungslose »esolgschall des Stahlhelm Sichtlich ergriffen trat nun Stahlhelmführer Minister Seldte herzu und gab ein zugleich erschütterndes und erhebendes Treuegelöbnis ab: Adolf Hitler habe den größten Vertrauensbeweis gege ben, den ein Mann überhaupt geben könne. Er habe alle Schleier von seiner Seele gezogen und das ganze Lieben und Sorgen seines Herzens für das ganze deutsche Volk hüllenlos den Kameraden offenbart, und dafür danke er ihm. Er sei bis zum Ende des vorigen Jahres des Führers Gegenspieler gewesen, sein Gegner aber nie! Er sei auf Wunsch des Äene- ralfeldmarschalls am 30. Januar 1S3S nüchtern und kritisch ins Kabinett eingetreten. Zn den fünf bis sechs Monaten gemeinsamer Arbeit habe er erkannt, daß Adolf Hitler recht habe und stehe nun in Glauben und Vertrauen hinter ihm. Er bringe ihm dieses Zutrauen entgegen, so lange er alme. »Sieg Heil, Adolf Hitler«- schloß er seine Ausführungen. WM Kl SDMrertagW in M MenW. )l Bad Reichenhall. Am Sonnabend beaann in dem im festlichen Fahnenschmuck prangenden Bad Reichen hall die große SA.-Führertaguug, zu der aus dem ganzen Reiche sämtliche höheren SA.- und SS.-Führer erschienen waren, um zum erstenmal seit der staatlichen Neuordnung von der inneren Geschlossenheit der braunen Sturm bataillone der deutschen Revolution Zeugnis abzulegen. In Gegenwart des Reichsstatthalters von Bauern, General Ritter von Epp, und des Stabsleiters der Poli tischen Organisation, Dr. Ley, eröffnete Stabschef Röhm im KurshauSsaal die Tagung mit einer Ansprache, in der er u. a. ausführte, daß dieser 1. Juli deshalb ein historischer Tag in der Geschichte der deutschen Revolution sei, weil er die straffste Zusammenfassung aller dem Geiste nach solda tischen Kräfte der deutschen Erhebung unter einheitlicher Führung zum weiteren Kampf für eine glücklichere Zukunft unseres Vaterlandes dokumentiere. Die Eingliederung des Stahlhelm in die Front der Garanten der deutschen Revo lution sei vollzogen. Wichtiger als alle Verfügungen sei dabei das meuschltche Tichkenneulernen. das alle Keime zu neuen Reibungen durch den kameradschaftlichen Will-q be seitigen, alles Persönliche dem «rohen Gedanke« des Vater landes der deutsch«« Revolution unterzuordneu. Stabschef Röhm betont« u. a. weiter, Laß, um allen etwaigen Miß- Verständnissen zu begegnen, ganz deutlich die Grenze zwischen der Wehrmacht «nd der SA. gezogen sei. Das Reichsheer habe Deutschlands Sicherheit zu gewährleisten und die Grenzen des Reiches zu schützen. Die SA., SS. und der Stahlhelm s«ten dagegen im Innern die Garanten der deut schen Revolution und gleichzeitig dis große Schule für di« deutsche Jugend zur Erziehung in wehrhaftem und natio nalsozialistischem Geist. In kameradschaftlicher Verbunden heit mit der Wehrmacht würden die braunen und feldgrauen Gturmsoldaten ihren Kampf weiterführen bis zum großen «inmaligen und ausschließlichen Ziel, das für alle gemein sam heiße: Der nationalsozialistische deutsche Staat der Ehre und Krast. Sodann ergriff der Führer des Stahlhelm Seldte das Wort. Er gab seiner Freude über die Einladung zu dieser gemeinsamen Führertaguna Ausdruck, durch die Gelegenheit geboten werde, sich gegenseitig genauer kennen zu lernen, um dann gemeinsam weiter zu kämpfen. Er erklärte, daß er deshalb der Eingliederung des Jungstahlhelm in die SA. zugestimmt habe, weil es in Deutschland nie mehr einen Äruderkampf geben dürfe. Sein Entschluß sei ihm erleichtert worden durch die große Persönlichkeit des Reichs kanzlers und Führers Adolf Hitler, dem er aufrichtige Be wunderung entgegenbringe. Zur Einigung habe ferner die Erkenntnis beigetragen, daß die Zwecke und Ziele deS Stahlhelm letzten Endes mit denen des Nationalsozialismus so eng verbunden seien, baß es nichts Trennendes zwischen Stahlhelm und SA. geben könne. So käme er mit seinen Kameraden vom Stahlhelm zu den braunen und schwarzen Kameraden von der SA. und der SS. in der Ueberzeugung, daß beide sich nicht nur äußerlich zum Heile des Vater landes finden würden. WenMen R M MkelmiWiever. Anordnung des Gauleiters Mutschman«. Der Gauleiter des Gaues Sachsen der NSDAP, Reicks statthalter Mutschmann, erläßt folgende parteiamtliche An» ordnung: »Nationalsozialisten, dle vor dem S. November 19 2 3 im Besitz der Mitgliedskarte der Partei waren und bei der Reugründung der Partei sich im Lause des Jahres 1925 wieder «»meldete« «nd seither vnvnterbroche« im Be sitz der Mitgliedschaft gewesen sind, «»erden mit einer Son- oerehrung bedacht. Diese Parteigenossen erhallen das Ehren zeichen da« Gau» Sachsen mit der Jahreszahl 1923 in einer Ausführung verliehen, die sich voa dem Ehrenzeichea 1925 bis 1933 unterscheidet. Diese Parteigenossen müssen sofort eine dahingehend lautende eidesstattliche Versicherung, die durch den Ortsgrup penleiter beglaubigt ist, bis spätestens 5. Juli 1933 an die Gauleitung der NSDAP, Abteilung Organisation, Dresden- A. 1, Grunaer Straße 6V, einreichen. Die jetzige Mitglieds nummer und die Ortsgruppenzugehörigkeit oder die Zuge hörigkeit zur Sektion, Gau- oder Reichsleitung ist anzuaebsn. Die sofortige Durchführung der Anordnung wird den Ortsgruppenleitern zur Pflicht gemacht. Parteigenossen, die nach Neugründung der Partei im Laufe des Jahres 1925 ihre Mitgliedschaft erworben haben, erhalten das Ehren zeichen 1925 bis 1933 verliehen. Die in Frage kommenden Parteigenossen werden durch die Ortsgruppenleitung in de« nächsten Tagen eine entsprechende Nachricht erhalten. Ebenso erhält der Parteigenosse, der vor dem 9. No vember 1923 oder nach 1925 ununterbrochen in der Hitler- Jugend tätig war, aber erst später in die Partei eingetreten ist, dieses Ehrenzeichen verliehen. Ein entsprechender Antrag ist von den betreffenden Parteigenossen und ehemaligen HI-Mitgliedern bei der Gauleitung, Abteilung Organisation, einzureichen. Parteigenossen, denen das Ehrenzeichen ver liehen wird, erhalten einen Ausweis. Nur Parteigenossen, die diesen Ausweis besitzen, dürfen das Ehrenzeichen tragen. Der Ausweis ist mitzuführen, sobald das Ehrenzeichen ange legt wird.- Kelu Kirchenvvertrltt des Führers Amtlich wird mitgeteilt: In der ganzen Welt sind Mel dungen des Inhalt« verbreitet worden, daß Reichskanzler Adolf Hitler der Evangelischen Kirche beigetreten sei. Diese Behauptungen sind frei erfunden. Reichskanzler Adolf Hit ler gehört nach wie vor der Katholischen Kirche an und beab sichtigt nicht, sie zu verlassen gmwdeutscher Lrdeo mllseM Der Jungdeulsche Orden wird am Montag in Berlin mlk einer kurzen Schlußbesprechung seiner Landeskomture seine Auflösung vollziehen. Gieickzeikig wird dle Tageszeitung «Der Jungdeutsche- ihr Erscheinen elnsteüen. Der Hochmeister Mohraun «ad die übrigen noch vorhandenen Führer wollen sich au« dem politischen Leben zurückziehen. * Selbstauslösung des Jungdeutschen Orden. Berlin. (Funkspruch.) Vom Jungdeutschen Orden wird mitqeteilt: Auf Grund der Verbote in den meisten deutschen Ländern und der politischen Entwickelung der letzten Tage sind Verhandlungen zur Liquidation der Organisation Jungdeutfcher Orden e. B. eingeleitet worden. Mel Ne Ml öle vitteiM KW» NeleisWilN »eil 8elweet»n> lei leie»? M.