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MMMWMWWDMWWWMWWWWWWMRWWMGMDWWMRMMMMMzMMMMWMMDWWMWW Riesaer K Tageblatt «nd Anxrtgrr Mrblatt und Anzeiger). Lelegramm-Adresser 6 II» Femsprechstell« .Tageblatt-, Ri-sa. Nr. 2«. für die König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 265. Dienstag, 14. November 1911, abends. 64. Jahrg. Das Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Pfg., durch unsere Träger frei ins HauS 1 Mark 65 Pfg-, bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Pfg., durch den Briefträger frei inS Haus 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonncments werden angenommen. Anzrigeu-Anuahme für die Nummer dcS Ausgabetages bis vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st raße 5V. -7- Für die Redaktion verantwortlich: Arthur H 8 hnel in Riesa. W»°»W°-S---- ' ——— > . -1 - -----------------s— Unter dem Klauenviehbestande de» Gutsbesitzer» Haitisch in Mergendorf Nr. 13 ist die »,«1- unck au-gebrochen. Die Königliche AmtShauptmannschaft bestimmt daher Wege« dieses Seuchenfalles gemäß § 23 der Verordnung de» Königlichen Ministerium» de» Innern vom 5. Oktober 1908 — Gesetz, und Verordnungsblatt Seite 355 ff. — den Semeindebezirk Mergen- dorf als Sperrbezirk. Die als Beobachtungsgebiet in Frage kommenden Orte Nick ritz, Gostewitz, Heyda und Poppitz sind bereit« Sperrbezirke. E» gelten demnach für die obengenannten Orte die mit der Bekanntmachung vom 7. Juli 1911 — Nr. 156 de» Riesaer Tageblattes — unter A, L und 6 bekannt ge machten Bestimmungen und Strafandrohungen. Soweit der Bezirk der Stadt Riesa in Frage kommt, wird da» Erforderliche vom dortigen Etadtrat angeordnet werden. Großenhain, am 13. November 1911. 3666» 8. königliche Amtshauptmannschaft. Das KonkurSoersahren über da« Vermögen des Bäckermeisters August Moritz Herrmaun in Kreinitz (Post Strehla) wird hierdurch aufgehoben, nachdem der im Der- gleichStermine vom 4. Oktober 1911 angenommene ZwangSvergleich durch rechtskräftigen Beschluß vom gleichen Tage bestätigt worden ist. Riesa, den 14. November 1911. königliches Amtsgericht. X. 7/11. Städtischer Kartoffel-Verkauf. Nächsten Sonnabend, den 18. November, nachmittags von 12 bis 2 Uhr kommen wiederum Kartoffeln zum Preise von 3,25 Mk. pro Zentner im Hinteren Hofe der Schloß brauerei gegen Barzahlung zum Verkaufe. Säcke werden nicht mit abgegeben. Bestellungen sind bis Donnerstag, nachmittags 6 Uhr, in der Raiskanzlei, Zimmer Rr. 2, zu bewirken. Der Rat -er Stadt Riesa, am 14. November 1911. Fnd. Freibank Riesa. Morgen Mittwoch, den 15. November d. I»., von vorm. 9—11 Uhr, gelangt Rin-fleis» sum Preise von 50 Pfg., sowie ein Zentner bankwürdige» aber herrenlose- Schweinefleisch zum Preise von 60 Pfg. pro V- K» zum Verkauf. Riesa, den 14. November 1911. Die Direktion de» stSdt. Schlachthofes. All m für da» „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bi« spätesten» TtzVKTsATI- vormittag» A Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Textliches «nS Sächsisches. Riesa, 14. November 1911. Der häute früh 4,56 Uhr ab hier nach Chemnitz verkehrende Personenzug 3432 erlitt vor Stauchitz einen bedenklichen Unfall. Infolge der feuchten Witte- rung waren die Schienen schlüpfrig geworden, wodurch die Triebräder der Lokomotive mehrfach inS Rutschen kamen. Kurz vor Zschaitz geschah dies so heftig, daß beide Trieb zapfen der Lokomotive gebrochen wurden. Der Zug mußte auf freier Strecke hallen. Nach einer Stunde angestrengter Arbeit war die Lokomotive soweit fahrsertig hergestellt worden, daß sie mit einer mittlerweile von Döbeln herbei gerufenen Hilfsmaschine in den Bahnhof Zschaitz befördert werden konnte. Nach weiteren 15 Minuten setzte der Zug seine Fahrt mit der Hilfsmaschine fort.. —* Bor der zweiten Strafkammer des Dresdner Landgerichts hatte sich der Arbeiter Bachmann von hier wegen Rückfalldiebstahls zu verantworten. Der Angeklagte war beschuldigt, sich an einen angetrunkenen Mann herangeschlichen und ihm 5 Mark auS der Tasche gestohlen zu haben. Gr wurde zu 5 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. —* Bon der Gendarmerie wurde heute früh ein in Gröba wohnhafter Arbeiter fest genommen, der sich mehrfacher Betrügereien schuldig gemacht hat. Unter anderem hat er Frauen aufgesucht und diesen vorge schwindelt, ihre Ehemänner hätten ihn beauftragt, für sie billige Kartoffeln einzukaufen. Die Frauen haben darauf dem Schwindler auch den von ihm verlangten Geldbetrag auSgehändigt, den dieser in seinem Nutzen verwendet hat. —* Auf der Polizeiwache ist ein Portemonnaie mit Geldinhalt al» gefunden abgeliefert worden. —* Da» SubmissionS-Amt im Königreich Sachsen hat, wie man uns schreibt, eine Verfügung der Kgl. Seneraldirektion der Sächsischen StaatSeisenbahnen erreicht, wonach den sämtlichen sächsischen Eisenbahnbehörden auf gegeben wird, künftig bei öffentlichen Ausschreibungen die von den Bewerbern für die Ausschreibungsunterlagen zu hinterlegenden Geldbeträge, sofern die Einreichung eine» vollständigen Angebot» rechtzeitig erfolgt ist, unter Abzug de» Porto» an die Bewerber zurückzuzahlen. —* Da« zurzeit im Schützenhaus stattfindende Preis- kegeln geht nunmehr seinem Ende entgegen. Wer sich an dem Preiskegeln noch beteiligen will, dem ist hierzu noch bis Sonntag Gelegenheit geboten. Heut« wird bis nacht» 12 Uhr gekegelt, morgen Mittwoch findet das Kegeln von nachmittag« 4 bis abend» 8 Uhr statt. Da» Pret»kegeln hat bereit» viele Kegler angelockt, und e» darf wohl erwartet werden, daß noch mancher sein Glück auf dem Asphalt probieren wird. — Anläßlich der Beratung der DolkSschulreformanträge war die GtaatSregierung seinerzeit von der Zweiten Kammer ersucht worden, bei der Vorbereitung de» Gesetzentwürfe» sich de» Beträte» solcher Personen zu bedienen, welche ver möge ihrer Erfahrung und Beruf»tätigkeit besondere Sach kenntnis besitzen. Da» Ministerium de» Kultus und öffent lichen Unterricht» hat nun an zwei Tagen der vorigen Woche zugleich in Erfüllung dieses Wunsche« die Neu ordnung de» sächsischen BolkSschulwesens »um Gegenstände der Beratung in einer Konferenz gemacht. Eingeladen waren mehrere Amtshauptleute, Oberbürger meister, Bürgermeister, Gemeindevorstände, Bezirksschul inspektoren, je ein Vertreter der Geistlichen, Seminar direktoren, Bezirksärzte, Schulärzte, Schusdircktorest und Lehrer, sowie eine Lehrerin, zumeist Vorsitzende dsr h'äupt- sächlich in Frage kommenden Fachgruppen, ferner Vorsitzende und Mitglieder von Schulausschüfsen und Schulvorständen und eine Anzahl von Vertretern des Elternhauses, die sämtlich von den Amishauptmannschaften und Stadlräten dem Ministerium benannt worden waren. Im ganzen hatten sich 41 Teilnehmer einyefunden, denen der vorläufige Gesetzentwurf vorher mitgeteilt worden war. Die Beratung wurde durch eine Ansprache des Staatsministers Dr. Beck eingeleitet, in welcher er unter Hinweis auf die wichtigen Aufgaben der Versammlung der Hoffnung Ausdruck gab, daß der freie Austausch der Ansichten zwischen den Ver tretern der an der Volksschule beteiligten verschiedenen Gruppen der Brvölkerung aus allen Teilen des Lande» zur tunlichsten Klärung der Ansichten und zur Förderung des Zustandekommens dieses für daS Land so überaus bedeutungS- vollen Gesetzgebungswerkes dienen möge. An der hierauf folgenden allgemeinen und umfassenden Aussprache über den Gesetzentwurf und seine Grundsätze beteiligten sich fast alle Teilnehmer mit lebhaftem und verständnisvollem In- teresse. Nach Beendigung der Beratungen, welche sich über den 10. und 11. November erstreckten, nahm Minister Dr. Beck Veranlassung, seiner Genugtuung darüber Ausdruck zu geben, daß nahezu sämtliche wichtigen Bestimmungen des Entwurfes die große Mehrheit der Versammlung gefunden hätten und daß die Beratungen überdies wertvolle An regungen ergaben, deren erneute Erwägung erfolgen werde. Am Schlüsse der Sitzung wurde noch vom Oberbürgermeister Dr. Beutler dem Minister für die Einberufung der Kon ferenz und für deren Leitung der Dank der Versammlung und die Hoffnung ausgesprochen, daß der Meinungsaustausch die wünschenswerte Verständigung über die Volksschulreform gefördert und das Zustandekommen des Gesetze» erfolgreich vorbereitet haben möge. Das „Dresd. Journal" schreibt: In der sozial demokratischen Presse ist neuerdings behauptet worden/ daß bei der am 1. Oktober ds. Js. den Arbeitern der Staatseisenbahnverwaltung bewilligten Lohnerhöhung ursprünglich für jeden Arbeiter eine tägliche Zulage von 30 Pfg. ausgeworfen, der Betrag aber noch vor der Bekanntgabe um 10 Pfg. gekürzt wor den sei. Diese Behauptung ist, wie uns von unterrich teter Seite mitgeteilt wird, völlig aus der Luft gegrif fen. Der wahre Sachverhalt ist vielmehr folgender: Während bei der letzten, am 1. April 1910 durchgeführ- ten allgemeinen Lohnerhöhung eine tägliche Zulage von 10 Pfg. für jeden Arbeiter gewährt worden war, hielt es die Verwaltung im Interesse ihrer Arbeiterschaft füp wünschenswert, die für den 1. Oktober ds. Js. ge- plante Zulage etwas reichlicher zu gestalten. Bei der sorgfältigen Erwägung aller Verhältnisse hat sich nun erfreulicherweise die Möglichkeit herausgestellt, diese neue Zulage auf 20 Pfg. zu bringen. Hiermit ist, wie be kannt, eine jährliche Mehrausgabe von annähernd 2 Mil lionen Mark verknüpft. Für eine noch weitergehende Er höhung war ein Bedürfnis nicht anzuerkennen, auch hätten dafür nach den Etatverhältnissen Mittel nicht zur Verfügung gestellt werden können, ganz abgesehen davon, daß die Verwaltung selbstverständlich ans die allgemeine Lage des Arbeitsmarktes, denen die Arbeits löhne bei der Staatseiscnbahnverwaltung angepaßt sind, die erforderliche Rücksicht nehmen muß. Unter die sen Umstünden konnte die Erhöhung der Zulage auf 30 Pf. überhaupt nicht in Frage kommen. — Anfang des Jahres lllll ist im Königreich Sachsen versuchsweise ein Landeskrimiualpolizeidicnst unter der amtlichen Bezeichnung -königlich Sächsi sche L a n d e s l r im i n al p v l i z c i durch Abordnung zweckmäßig vvrgebildetcr Beamten ans dem Exckütiv- pcrsonalbestande der Polizcidircktiou zu Dresden, der Landgcndarmcrie und der städtischen Polizciverwaltungen eingerichtet worden. Ihr Zweck und ihre .Hauptaufgabe sollte die wirksame Unterstützung der Staatsanwaltschaf ten und Untersuchungsrichter bei der Unterdrückung, Auf deckung !nnd Ausforschung solcher schwerer Verbrechen und Vergehen sein, welche die öffentliche Sicherheit in besonders hohem Maße beeinträchtigen, weil sie sich über mehrere Gebiete verbreiten, oder weil die Ermitt lung der Schuldigen mit besonderen Schwierigkeiten ver bunden ist. Bei ihrer Tätigkeit innerhalb des König reichs Sachsen sollte sie an örtliche Zustündigkeitsgrcn- zen, unbeschadet der städtischen Selbstverwaltung nicht gebunden sein. Ta die Landcskriminalpolizci bei der Verfolgung von Verbrechen sich bewährt und äußerst gute Erfolge erzielt hat, soll sic nunmehr vom 1. Ja nuar 1912 ab eine dauernde behördliche Einrichtung darstcllcn. Ihr Crekutivpcrsonal soll aus vier Krimi nalinspektoren mit 2700 bis 3600 Mark und 12 Krimi- nalwachtmcistcru mit 2400 bis 2800 Mark Besoldung be stehen. Tie Zcntrallcitung liegt dem Polizeipräsidenten zu Dresden ob. ' - ' , , — Tie Konservative Fraktion der Zweiten Kammer hat sich konstituiert und zu gleichberechtigten Vorsitzenden die Abgeordneten Geh. .Hofrat Opitz-Treuen, Oberjustizrat Dr. Apieß-Pirna und Fabritdircktor .Hof mann bestellt. — Ein umfangreiches eng zusammenhängendes Klciw Lahnnetz in Mittclsachsen wird mit den Neubewilli- gungen für Bahnbauten im neuen Staatshaushaltetat geschaffen werden. Durch; eine nur wenige Kilometer länge Verbindungsstrccke Potschappel-Deuben-Hainsberg sollen zunächst die Kleinbahnlinien Hainsberg-Kipsdorf und Pot- schappel-Wilsdrusf verbunden werden. Zwischen Wilsdruff und Nossen besteht bereits eine schmalspurige Verbin dung. Eine neue Dahn-Strecke soll aber, wie im Etat erwähnt, zwischen Ober-Dittmannsdorf an der Strecke Nossen-Wilsdruff und Klingcnberg-Colmnitz geschaffen werden, wodurch in Klingenberg Anschluß an die schon bestehende Kleinbahn nach Fraucnstein erlangt wird. Eine bedeutende Erweiterung aber erfährt dieses -klein- bähnnetz noch von Wilsdruff aus, wo eine erst seit we nigen Jahren bestehende Schmalspurstrccke nach Mcißen- Lommatzsch-Gärtitz bei Döbeln abzweigt, die dann ihre Fortsetzung findet nach Mügeln bei Oschatz und Strehla, sowie von Mügeln nach Wermsdorf-Nerchau-Trebsen. Es, wird durch diesen wertvollen Ausbau des Kleinbahn-! netzes sowohl eine zweckmäßige Verbindung und Arbeit tung zu den HauptverkehrSstrecken, andererseits ei«