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Da» Nt«Iaer Tageblatt «scheütt jede« Lag abend» mit «»»nahm« brr kann» «nd Festtag,, Vierteljährlich«» Bri»g»»rrt» bet Abholung tu der Expedttlon in Attsa 1 Mart VV Psg., durch unsere Träger irrt in» Han» I Mark SS Pfg„ bei Abholung an» Schalter der kalsrrl. Poslanslaltru 1 Mark Sb Psg, durch den Brieiträg« sret tn» Hau» 2 Mari 7 Psg. Auch MonalSabonnenientS »»erden angeiloonneu. An,rlß,u.«nnahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bi« vormittag 0 Uhr ohne Gewähr. bkotationbdruck nnd Verlag vor» Langer L Wtntril'L t» 8>l»lo. — vrlllältSsiril,' Go,»drsirasir HS. — Für di, Strdaktton verantwortlich: Arthur Hähne! tu Riesa. Sonnabend, S. September 1911, abend». «4. Jahr«. S SM. Mesner D CageblM ««d A«r»1S»r MeblaU mü> AnMger). Awtsötatt sür die Königl. «mtShauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. - '"»<v Aas gute Alsdsek-Msr saale ab, die für weitere Kreise bestimmt ist. In ihr wir^ der BundeSsekreiär Lange au» Barmen über die wichtige und segensreiche Sache deS Blauen Kreuzes sprechen. Wer für diese Sache Interesse hat und einmal etwas Näheres von ihr hören möchte, der ist herzlich gebeten, sich zu dieser Versammlung einzustnden. Noch sei bemerkt, daß auch die vielfach verkannte Arbeit des Blauen Kreuzes schon viele Trinker auS allen Klassen und Ständen gerettet und andere vor dem Laster der Trunksucht bewahrt worden sind. —* Der hiesige Militürverein „Deutsche Kavallerie veranstaltet nächsten Dienstag im Garten des Hotel zum „Stern" ein großes patriotisches Konzert, das vom Trompeterkorp» de» Husaren-Regiment» Nr. 19 in Grimma auSgeführt wird. Der Reinertrag de» Konzertes soll dem hiesigen Denkmalfonds überwiesen werden. An da» Konzert wird sich ein Ball anschließen. —* Im Monat August 1911 wurden im hiesigen städtischen Schlachthof ge sch lachtet 1112 Tiere und -war: 12 Pferde, 167 Rinder (33 Ochsen, 27 Bullen, 93 Kühe, 14 Jungrinder), 133 Kälber, 619 Schweine und 181 Schafe. Bon diesen Tieren wurden bet der Fleischbeschau beanstandet und sür gänzich untauglich zum menschlichen Genuß befunden: 1 Kuh und 1 Schwein, die der Abdeckerei überwiesen wurden. Al» bedingt tauglich wurden befunden: 2 Schweine und 2 Schweinskeulen. Diese wurden nach vorherigem Kochen auf hiesiger Freibank verkauft. Als tauglich aber minderwertig waren anzusehen. 2 Kühe, 14 ganze und 6 Schweinsviertel, 1 Kalb und 2 Schafe. Diese gelangten in rohem Zustande auf der Freibank zum Verkauf. An untauglichen Organen wurden vernichtet bet Rindern: 80 Lungen, 17 Lebern, 10 Darmkanale, 7 mal sämtliche Baucheingeweide, 5 son stige Organe und */, Kopf; bei Schweinen: 68 Lungen, 21 Lebern, 11 Darmkanale, 18 mal sämtliche Baucheinge weide, 5 sonstige Organe und 1 kx Muskelfleisch; bet Käl bern: 2 Lungen, 1 Leber und 1 mal sämtliche Bauchetnge- weide; bet Schafen: 43 Lungen und 27 Lebern. Bon aus wärt» wurden in den Stadtbezirk eingeführt und zur Kon- trollbestchtigung vorgelegt: 20 Rinderoiertel, 62 ganze und 19 halbe Schweine und 69 Kälber. —rr König Friedrich August von Sachsen, der au» Anlaß der Herbstparad« in Berlin weilt, unternahm gestern nachmittag einen längeren Ausflug per Automobil nach dem Grünewald. Unterweg» verließ der König den Wagen und machte einen Spaziergang. Der Weg führte den König auch nach dem Fretbade Wannsee, da» am gestrigen warmen Tage, wieder von zahlreichen Badegästen ' besucht war. Dem König interessierte da» lebhafte Treiben unter Ueberreichung eine» mit entsprechender Widmung ver- scheuen Ehrengeschenke» die herzlichsten Glückwünsche der städtischen Kollegien und sprach ganz besonder» anerkennende Worte über die Treue und die Verdienste de» Jubilars um das Steuerwesen der Stadt Riesa au». Der Obmann der Ortsgruppe Riesa im Verein Sächsischer Gemeiiidebeamten, Herr Registrator Richter, beglückwünschte den Jubilar namen» der städtischen Beamten. Er dankt« ihm für die treue Mitarbeit im Interesse de» Gemeindebeamtenstandes,, prie» sein« vorzügliche Pflichttreue und Kollegialität und über- reichte gleichfalls ein schöne» Geschenk. Weitere Beglück- wünschungen waren beim Jubilar noch eingegangen vom Direktorium des Vereins Sächsischer Gemetndebeamten, vom Gesamtvorstand der Krankenkasse de» Verein» Sächsischer Gemeindebeamten und vom vezirk Riesa im Verein Sächst- scher Gemeindebeamten. Möchte e» Herrn Steuerkassterer Riedel vergönnt sein, noch eine lange Reihe von Jahren der Stadt zum Vesten, sich und den Seinen zum Wohle, in voller Gesundheit feinem Dienste vorzustehen. —* Unter dem 1. Oktober werden versetzt: Herr Ref. Freiherr v. Teubern hier zur K. Staatsanwaltschaft vautzen. und Herr Ref. Peter in Leipzig zum hiesigen K. Amts gericht. —* Bei der Gemeindeverband».Girokasse Riesa erfolgten im Monat August 1911 28 Zuwei sungen im Betrage von 17465 M. 27 Pfg. und 54 lieber- Weisungen im Betrage von 14 390 M. 34 Pfg. —-Bei der Sparkasse zu Riesa wurden im Monat August 1911 1766 Einzahlungen im Betrage von 145158 M. 09 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 792 Rückzahlungen im Betrage von 151565 M. 90 Pfg. Neue Etnlagebücher wurden 155 Stück ausgestellt. Kassiert wur- den 169 Bücher. Die Gesamteinnahme betrug 186375 M. 94 Psg. und die Gesamtausgabe 172325 M. 54 Pfg. —* Eine nicht gerade angenehme Nach richt für die Hausfrauen wird im heutigen Inseraten teil« veröffentlicht. Nachdem erst kürzlich die Landwirt« und Mtlchhändler d«n Verkaufspreis der Milch um 2 Pfg. er höht haben, kündigt die Bäcker -Innung jetzt eine Er höhung der vrotpreise an, und zwar wird der Preis sür ein Pfund Brot um einen halben Pfennig erhöht. Da» Stück Kuchen wird künftig 8 Pfennige kosten. Die Bäcker- Innung gibt an, daß st« infolge der hohen Mehl- und Rohmaterialienprrise zu dieser Preiserhöhung gezwungen sei. —* Die vlaukreuzgrupp« Riesa hält, wie bekannt zu geben wir gebeten werden, nächsten Montag (4. Sept.) abend» 8 Uhr «ine Bersammlung im PfarrhauS , oder ihren Vertretern zur Hilfe aufgefordert, keine Hilfe leistet, obgleich er der Aufforderung ohne eigenen erheblichen Nachteil genügen konnte. Hiermit wird zugleich darauf aufmerksam gemacht, daß nach 8 309 de» ReichSstraf- gesetzbuche» derjenige, welcher durch Fahrlässigkeit einen Walddrauö oder einen Br»«» von Feldfrüchteu herbeiführt, mit Gefängnis bi» zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bi» zu 900 Mark bestraft wird, und daß es nach 8 368" desselben Gesetzbuches bei Geldstrafe bi» zu 60 Mark oder Haft bi» zu 14 Tagen verboten ist, an gefährlichen Stellen in Wäldern oder Heiden Feuer anzuzünden. Großenhain, den 1. September 1911. Königliche AmlShauptmanuschast. Infolge Beschlüsse» de» Königlichen Justizministerium» ist der Rittergutspachter Herr Herman« Herwarth Htyde in Coltewitz al» Friedensrichter für den vezirk Lorenzktrch mit Rittergut Cottewitz heute hier ver pflichtet worden. Riesa, den 31. August 1911. Königliches Amtsgericht. »ertliches «nd Sächsisches. Riesa, 2. September 1911. ----- Platzmuftk spielt bet günstigem Wetter am 3. September 1911, von 1130 -iS 1230 Uhr mittag» auf dem Kaiser-Wilhelm-Platze da» Hornistenkorp» de» 2. Pionier- Bataillon» Nr. 22 nach folgendem Programm: 1. Sxzellenz v. Bernhardt-Marsch von vrase. 2. Ouvertüre z. Op. „Orpheus in der Unterwelt" von Offenbach. 3. Die Hoch zeit der Winde, Walzer von Hall. 4. O Wald, wie gerne kehr ich wieder, Lied von Haensgen. 5. Metropoltana, Potpourri von Holländer. —* Der Bedeutung de» heutigen Sedantage» wurde auch in unserer Stadt durch Flaggenschmuck, den die öffentlichen Gebäude und ein« Anzahl Prtoatgebäude angelegt hatten, äußerlich Ausdruck gegeben. Früh 6 Uhr legte eine Abordnung der vereinigten Militär vereine von Riesa und Umgegend einen mit Widmung«, schleife versehenen Lorbeerkranz am Denkmal auf dem Platz an der Poppitzer Straße nieder, wobei Herr Kam. Bor- steher Richter eine Ansprache hielt. Im Reqlpro- gymnastum mit Realschule wurde der Sedantag durch ein öffentliche» Wetturnen auf dem Spielplatz der Anstalt gefeiert. Im Vordergründe standen diesmal MannschaftSwettkämpfe. Eine Mannschaft bestand au» 5 Mann. Di« beste Durchschnittsleistung berechtigte zum Siege. Im Mannschaftslaufen (300 m) flegle die 1. Mann- schäft der 3. Realklafle (Kurt Richter, Junge, Otto Barth, Diecke, Männel) mit 54«/z Sek., im MannschaftShochsprtugen errangen die beste Durchschnittsleistung mit 1,10 m Hempel, Heyne, Jentzsch, Meyer, Vetter. Da» Faustballwettspiel wurde von der 1. Mannschaft der 1. Realklaffe (Seidel, Lvlitzsch, Seltz, Moritz, Richter) mit 41 Punkten in 20 Minuten gewonnen. Den besten Stabhochsprung ohne Brett erzielte Seltz (I. R.) mit 2,20 frei, den zweitbesten Kurlbaum (U. II) mit 2,21 berührt. Unter Hinweis auf die ernste Bedeutung de» diesjährigen Sedantage» empfingen die Sieger Eichenkränze. Mit dem Gesänge „Deutschland", Deutschland über alles" schloß die klein« Feier. —* Einem verdienstvollen Beamten unserer Stadt- Verwaltung, Herrn Sieu«rkasfierer Riedel, war «» heute vergönnt, da» 25jährige DtenstjnbilLum zu be gehen. Au» Anlaß dessen hatten sich Henle früh bei Beginn de» Dienste» Herr Bürgermeister Dr. Scheider, Herr Rat«, assessor Dr. Dietzel nnd di« im Rathaus« beschäftigten städtischen Beamten am blumengeschmückten Platz« de» Jubilars «ingesunden. Der Herr Bürgermeister überbrachte Roggen, Hafer, He« und Roggenstroh — letztere 3 Artikel auch in Zeithain — wird weiter anaekauft und erbittet gettilliae Angebote da» Kgl. Proviantamt Riesa. Im Gasthof zur KömgSltnve in Wülknitz sollen Montag, den 4. September von vorm. VrIO Uhr an KV Parzelle« Hackstreu in Abt. 42 bi» 45, am Grenzflügel, Klein- Lrebnitzer Sei:«, DiebeSweg, Kreinitzer Triftweg, Mühlberger Straße (Teufelsgraben), ferner ea. IKK Haufen bereit» gehackte Streu auf Schneise 8a, 9a, 10a, 11a (Westseite de» Truppenplatze») öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Die Be dingungen yrerden vor Beginn bekannt gegeben. Kgl. Forstverwaltung. Kgl. Garuilouverwaltuna Tr. P. Zeithain* Freitag, den 15. September 1K1I, vormittags 1k Uhr wird die Lieferung von 75ZKK kx Lagerstroh verdungen. Teillieferungen von 5000 kx liufwärt» sind zulässig. Die vorher etnzusehenden Bedingungen liegen im Geschäftszimmer 21 aus. Zuschlagkfrist 4 Wochen. Köuigl. Saruisou-Verwaltung Tr. P. Zeithain. Im Anschluß an die diesseitige Bekanntmachung vom 26. vorigen Monat» werden die beteiligten Grunstücksbefltzrr noch ganz besonder» darauf hingewiesen, daß bei der an geordneten Vertilgung der Feldmäuse zur Vermeidung von Wildvergiftuugen die größte Vorficht anzuwenden und namentlich der Gifthafer oder Wetze» nicht zu streue«, svuderu sorgsam i« die Löcher zu schütte» ist, diese aber da»» gehörig z«z»mache» find. Die Ortepolizeibehörden werden angewiesen, ihrerseits streng darauf zu sehen, daß dieser Anordnung genau nachgegangen wird. Großenhain, den 1. Sevtember 1911. 2267 s L. Königliche Amt»ha«dt«a»aschast. Im Hinblick auf die jetzt herrschende große Trockenheit und die damit verbundene erhöhte Brandgefahr wird da» bereit» trüher und zuletzt mittel» Bekanntmachung vom 20. April 1911 «»«gesprochene verbot des Zigarrenrauchens «nd de- Rauchens an offene» Pfeife« t« WaldttNgru (vekanntmackung vom 20. Juni 1884) erneut in Er. inuerung gebrGht und gleichzeitig auf die 88 31 und 32 de» neuen Forst, und Feld- strafgesetzbuche» vom 26. Februar 1909 hingewiesen. Diese Bestimmungen lauten: 8 31 Mit Geldstrafe bi» zu 60 Mark oder mit Haft bi» zu 2 Wochen wird be- bestraft: 1. wer in gefahrbringender Weise mit unverwahrtem Feuer oder Licht einen Wald betritt oder ihm sich nähert; 2. wer im Walde oder in gefährlicher Nähe eine» Walde» brennende oder glimmende Gegenstände fallen läßt, fortwirft oder unvorsichtig handhabt; - .3. wer, abgesehen von den Fällen de» 8 368 Nr. 6 de» Strafgesetzbuche», im Walde oder in gefährlicher Nähe eine» Wald« unbefugt Feuer onzündet oder ein unbefugter Wrise augezündete» Feuer gehörig zu beaufsichtigen oder au»zulöschen unterläßt. 8 32 Mit Geldstrafe bi» zu 60 Mark oder mit Haft bi» zu 2 Wochen wird be straft, wer, abgesehen von den Fällen de» 8 360 Nr. 10 de» Strafgesetz, buche», bet Waldbränden, von der Polizeibehörde oder dem Waldbesitzer - .......