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Zerugsgediwr: Birrteliairllch 2 DU. so D'a : durch die Post 2 Mi. 7° P,,. DI- .Dr-sdnerNachrichtrn" -rlch-inen »dl>Ich Morgens: di- Becictier in Dr-tden und der uüchstcn Umgebung, wo di« Abtragung durch eigen- Bolen oder Kommliliougre criolgi, erbalten dg« Blali eil Wochentagen, dis eicht aus Lonn- oderAciertagc lolge». in zwei Tlieilaiisgaben Abends und Morgens »ugestelll. Aür Rückgabe singetanbter Schnitt stücke lerne Lcrbruüiichkcit. Aerulvrechanichlust: »Mt ILr.U-.Lr. Ü0VS. Telegramm-Ndrelle: Srgröndtt 1856 k kalotots, Mantvl, ^oppsa -»«. I kür jurrgo Herren und »oakc-n empkisklt in unübortrokksver uürc- null I'reik'vüräißlceld ILanfl»»,,« VI«»« Itv «, preldoi-eor 1'Iutri. Telegr.-Adresje: Nachrichlcn. Dresden. UMU klozetsLösäesrtikkl i, L««Ht tiisttzg«! krieänek Lspflisek '.Lp -niedreZkrde,. kodrist: N«ddchI,trW» ß k. krmimvr, !)ilII16!,86!!lMlMII ß «rrrsvdslistr. 42. II. VLL8DLN-L. silsrsodsUstr. 42. ll. ^ § omptioblt sied ckor xsoiir-tvn vamonrestt. H Caruntiv kür I'u^svn. Iteckionuiix prompt. A ^ MU" ««!>«>. "WH A/ffe tec/lttrse/ien Maaren- u-l-n «a», Oummifsbüic keinligrilt l-kllfwls. l V IN I» s Fixontiil'- n. It0i»in>88ionn-Cv8eIrStt K » ewpüahtt sieb unr Rrrvskms von liiMmtsn n. ^bonnem-mtL i t t i „IVrv^iInvi ^ s karcksr M tz. H. ktzl8TKKS. ! WiMiesst I?. ' Mittelmce>irage. Hosiiachrichst-n. Priester Prinz Ma». Säckii. Stnatsbalme». Hanvelskniiimer,! Muthmaßl. Witterung:! H kfffflkfict. LÜadiveiordnetciiwnlilen „Das'Nachtlager v. 0)r>mada".„Grc'!ikn,,sinaim". Tekiamationsabend.! Unsicher. ! »47. ^jnr Mittclmeerfrage. Die „Köln. Ztg." veröffentlicht einen Artikel über dos Ber- hältnik Frankreichs und Englands im Mittelmeer, der i» icincr ganzen Fassung einen gewiss» alarmirendcn Eindruck macht nnd vielleicht auch machen lall. Es heißt darin im Weientiichcn, die Thatiach?, dast die beiden französischen Minister des Krieges und der Marine gemeinschaftlich eine Rene zur Besichttguug der neuen Haien-- nnd Befestigungsarbeiten in Biscrln : Haien an der Oiord- knste von Tunis) und auf Korsika unternommen haben, ver diene nicht unbcachiet zu bleiben, da es sich an beiden Punkten nicht nur um die Ausführung von Anlagen von einiger militärischer Bedeutung, sondern auch um „>ehr wichtige politische Tinge" handle, »die mit der Vollendung jener Arbeiten im engsten Zniammen- hange stehen". Der Artikel erinnert weiter an die gewannten Beziehungen Englands zu Frankreich seit der Faichodairagc. Wenn es bisher nicht zum ossenen Ausbruch von Feindseligiciicn gekommen >ei, so hätten das die Anfangs ungenügenden Vor bereitungen Frankreichs zur See lowie dessen schwache Kirsten- nnd Haienvertheidigring verhindert. Dann habe aber der afrikanische Krieg die englischen Machtmittel lahm gelegt nnd diese Zeit sei von Frankreich sehr geschickt ansgennlzt worden durch Schaffung einer gewaltigen Lverationsbaiis für die sranzosische Mittelmeer- ftotte in dein Kriegshafen Bfferta. der ein so .nniibertrefslicher Stützpunkt" sei, das, von ihm ans auch ein an Zahl überlegener Gegner an der Durchfahrt zwischen Tunis und Sizilien verhindert werden könne. Zugleich sei man an der Arbeit, um in Korsika einen Hafen- nnd Wasienplatz ersten Ranges zu schassen nnd dadurch die Fahrstiaßc der englischen Kriegsschiffe im Mittelmeer immer mehr zu verengen nnd unter französische Konlrole zu stellen Auch das 'Vordringen französischer Truppen nach der Sahara sowie deren Feitietzcn an der Grenze Marokkos erscheint der »Köln. Zig." als bedenfliches Snmvtom. Alle dieic vorbereitenden Dinge pnd nach der Meinung des Blattes geschehen, weil Frankreich wünscht, falls eS ja znm Kriege mit England kommen sollte, nicht mir als Sieger ans diesem Kampfe hervorzngehen. jondern io stark zu sein, daß eS die lange nnd vergeblich erstrebte Vorherrschaft nn Mittelmeer für sich erringt. Auffällig ist, daß der Alarmartikel der „Köln. Zig." gerade zu einem Zeitpunkte veröffentlicht wird, wo Herr Ehamberlaln j nach der Insel Malta abgelebt ist, um die dortige Tbätigkeit der! englischen Behörden zur Sicherung der britischen Mittelmeer- § flellung einer Prnsiing zu unterziehen. Indessen dürste das, rheinische Blatt doch zu weit gehen, wenn es. wie es den Anschein hat. eine gewisse Bcsoiguiß vor näher liegen-j den Verwickelungen zur Schau trugen möchte. Allerdings lassen sich die Rüstungen Frankreichs sowohl im Mittelmeer wie an der heimlichen Kiffte nicht in Abrede stellen und auch das 'Vorhandensein einer starken Abneigung gegen England! in weiten Schichten des französischen Voltes kan» nichl geleugnet werden. TaS Alles aber bat offenbar zur Zeit wenigstens keinen > offensive» Charakter, sondern die Franzosen wollen lediglich mili tärische Vorkehrungen im defensiven Sinne tressen. damit ihnen' Großbritannien nicht mit einem zweiten Faichoda über den Hais : kommen kiinn. Es ist nicht einziffehen, was- gegen ein derartiges, Bestreben Frankreichs vom internationalen Standpunkt ans ein- ! znwendcn wäre. Von keiner Seite kann den Frnnzvien zu- j gemnthet werden, daß sie sich widerstandslos der Gefahr der Wiederholung einer so entwürdigenden Behandlung anSietzen. wie i sic ihnen von London ans bei dem Faichoda-Zwffcheiffall zu Thesis geworden ist. Wenn man aber auch die defensiven Zwecke der, französischen Rüstungen im Mittelmeer anerkennt, io belenchlen sie, doch immerhin die allgemeine Lage in so ausgiebiger Weste, daß eS sich für uns empfiehlt, rechtzeitig liniere eigene Stellung in iciier Interessensphäre auf eine möglichst gesicherte Grundlage zu bringen.! Bei dem Suchen nach einer festen Grnndlinie für die deutsche Miitclmeerpolitik muß davon ausaegangen werden, daß bei dem dortigen Gegensatz zwischen England und Frankreich auch Ruß land als Gegner Englands in Betracht kommt, sowie dag Ruß land und Frankreich aller Wahrscheinlichkeit nach ein geheimes Abkommen mit Spanien getroffen haben, aus Grund dessen Spanien im Kriegsfälle den Hasen von Centa Marokko) den Russen öffnen, den Plänen Frankreichs betreffs Marokkos zu-: stimmen und zum Tanke dafür von beiden Großmächsen sich die! Unversehrtheit seines Länoerbesitzes und politische und finanzielle ^ Unterstützung zusichern lassen würde. Eine derartige Vereinbarung, würde durchaus den spanischen Interessen entsprechen, weil s Spanien sonst dem englischen Zugriff im Konfliktssnlle einfach schutzlos preisgegeben wäre. Sollte wirklich einmal eine bewaff- > nete Auseinandersetzung zwischen England und dem Zmcibnnd ein-! treten, io würde ohne Zweifel eine der ersten Folgen ici», daß das englische Mittelmeergcscbwader die spanischen Balcaccn als Stütz-. Punkt gegen Toulon besetzte. Auch ist cs der spanischen Regierung i seinerzeit bekannt geworden, daß, als der Krieg zwischen England ^ und Frankreich Faschodas wegen auszubrechcn drohte, das englische Geschwader die geheime Instruktion erhielt, sofort nach dem > 'Anspruch der Feindseligkeiten die Insel Menorca rücksichtslos in I Besitz zu nehmen. Deutschland hat nun offenbar ein Inter-, esse dam», sich in diesen Wettstreit zwischen England nnd Frankreich-Rußland um die Beherrschung des MiltelmeerS nicht einzumischen. weil es dadurch zunächst nichts Weiler erreichen würde, als daß es die gemeimame Gegner>chcift aller drei Mächte aus sich zöge. Dagegen wäre es für Deutschland lehr. erwünscht, wenn es in Marokko im Mittelmeer eine Kvhlenstation erhalten könnte. Sofern überhaupt irgend eine Aussicht für uns. bestehen sollte, einen solchen Vortheil aus der Gegnerschaft der drei l anderen Mächte herauszuichlagen, würde es mit Rücksicht auf, unsere geiammte europäische und Weltstellung wohl nur auf Seiten > Frankreichs-Rußlands und gegen England möglich sein. Gegen unseren neuen englische» „Bundesgenossen" sollte die j verantwortliche Leitung der deutschen answärtlgen Politik in der Mittelmecrfrage nm so mißtrauischer sein, je mehr man aus eng lischer Seite das ostentative Bemühen zeigt, uns eine weitaus- schanende Initiative in Marokko auszureden. Die Engländer sprechen viel von angeblichen „marokkanilchen Plänen" Tentschlands und behaupten, daß deutsche ttr terthaneir in der Umgegend von Centn Land ausgekaust Kälten. Bei alledem merkt man die Absicht. Denffchland als Sturinbock gegen Frankreich-Rußland zu englischen Gunsten vorziffchiebeii, »»d wird verstimmt. Ob eö bei dieser unsicheren Gestaltung der politischen Lage im Mittelmeer den deutschen Interessen gerade besonders forderlich ist, wenn sich jetzt bei u»S zu Lande eine aufdringliche englische Broschürenpropaganda breit macht, die das genrnde deutsche Volksempfinden zu einer be dingungslosen Englciiidbcgeisterimg ziiüchten und zurechtknelen möchle, das mag der Beurihcilnng iedes einsichtigen Vaterlands - freundes selbst überlassen bleiben. Es sei inir noch bemerkt, daß diese Broschüren, die anscheinend nach einem bestimmten Plane zur Zeit in ganz Deutschland ans de» Markt geworfen werden, znm Tbeil geradezu politischen Wahnwitz enthalren, so B. die Parole: „England die Herrschaft des Meeres und Deutschland die des europäischen Kontinents!" Was sollte wohl ans der Welt werde», wenn sich derartige Hnmbngideen ernstlich bei uns sest- setzten ? Einstweilen ist das deutsche Volk in seiner überwältigenden »rihcilssähigen Mehrheit zum Glück noch durchaus abgeneigt gegen ,edc engere politische Verbindung mit England, weil es die wohlbegründcle Ueberzengung hat, daß dadurch das Deutsche Reich der Geiabr einer rücksichtslosen internationalen Ausbeulung durch England überantwortet werden würde. Kernschreib- nnd Fernsprcch-Berichte vom 29 Oktober. Ter Krieg in China. Berlin. Das Kriegsministerium thellt mit: Der Trupp entransvortda mpser „Arcadia" ist am 27. in Tsingtau angekvmmen: ..Valdivia" ist am 28. d. M. in Taku. „Eüeseld" an: '-8. d. M. gleichfalls in Taku, „Nolaird" am 28. d. M. in Tientsin eingetroffen. Berlin. Tie „Kölnische Zeitung" schreibt zum gegenwärtigen Stande der Cbinawirrcn: Es müsse davor gewarnt werden, die Dinge zu überstürzen, um zum Ende zu gelangen. Es wäre be dauerlich, wenn die Meldung aus Wahrheit beruhte, daß Amerika den Geiandten Conger angewiesen hätte, sofort st: Verhandlungen mit Tiching, sowie mit Li-Hung-Tichang einzntreten. nm vor den Wahlen reinen Tisch zu machen. Daß die Verhältnisse für eine solche schnelle Gangart noch nicht reif sind, habe Li-Hung-Tichang i» einer Unterredung mit dein italienischen Botschafter bewiesen, als er sich erdreistete, die alte Fabel zu wiederholen, die Borer hätten Kettcler ermordet. Erfreulicher Weise haben angesichts dieser Geistesstimmung der Unterhändler die Mächte beschlossen, deren erste Note keiner Antwort zu würdigen. Hamburg. Der von der Hamburg-Amerika-Linie dein Kaiser als H vspital sch i f f zur Verfügung gestellte Dampfer „2 ab via" hat 50 Verwundete nnd Kranke aller Tnippentln'ile von Taku nach Yokohama zur Ueberstihrung i» das dortige dennche Krankenhaus befördert und ist iodan» nach der Vervollständigung seiner Dampfheizungsanlagen nach Taku zurnckgckehrk. L oiidv ii. Rack einer Meldung aus Shanghai haben kaiser liche Truppen, die aus der Verfolgung von Aufständischen in Snd- china begriffen sind, am 23. d. M. die A n s st ä ndischc n völlig geschlagen. Diese verloren 600 Mann. — Der zwilchen Hongkong und Macao verkehrende Paffagierdampfer „Perieverance" wurde am Freüag Abend von Seeräubern überfallen und ge plündert. Die Passagiere blieben unversehrt. L ondo n. Renter's Bureau meldet ans Paotiiigf u vom 23. d. M.: Deutsche und französische Truppen halten Pavttngsn be setzt. Die britische Abtheilung liegt im Norde» der Stadt. Ter sest- gcnoiinnenc Provinzialschatzmeister wird von der Kommission ab- geurtheilt werden. der Baillond als Präsident. Major v. Bitten und die Obersten Eamie» und Saba. sowie Iameson als Dolmetscher angeboren. Bezüglich des Schicksals PaotingsuS werden die Be fehle des Grafen Walderiee noch erwartet. Tientsin. Ein deutsches Truppendetachement hat die B ore r bei Shai-Nutshang attaonirl, Zwei Orle wurden von der Artillerie vollständig zerstört. 50 Boxer sind gefallen. * Berlin. Wolfs'S Bureau meldet ans Peking vom 27. d. M.: Bischof A nzer traf heute hier ein. — AnS Eanton meldet dasselbe Bureau vom 27. d. M.: In der Präfektur Hmtschufn wächst der Li ui st and. Tie Regrerungstnippen sind machtlos und erwarten Verstärkungen. An der Spitze der Ausrührer steht ein Gelehrter. Namens Sun. und ein Ligen: des Reformers Kang-su-wei. * Berlin Der Kaner beabsichtigt im Lause des November eine Seefahrt, vermnthlich nach Schweden. — Bei den Bres lauer Landtags-Ersatzwahlen siegten die Freisinnigen mit sozialistischer Hilfe. " Breslau. 'Amtlich.) Landtags-Ersatzwahlen. Gewählt sind die Freisinnigen Schmicder. Gothcin und Wctckamp mit 34. 45 bezw. 60 Stimmen Majorität. * Bremen. Tic Rettungsstation Cuxhaven der Deutschen Geiellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger telegravkirt: Heute wurden von dem am Großen Vogelsand gestrandeten deutschen Viermaster chwarting, mit „ H. B i i ch osf", Kapitän ralpeter von Iguioue nach Hamburg bestimmt. 8 Personen durch das Rettungsboot des dritten Elbleuchtschiffes und 4 durch das Rettungsboot des Staats- dampferS ..Neuwert" gerettet. "London. lAmtlich.l Prinz Christian Viktor von Schleswig-Holstein ist in Pretoria an UnterleibstpPhnS ge storben. " Londo n. Anläßlich der Rückkehr der Citv - Frei - willigen vom Kriegsschauplätze feierte ganz London. Die Frei willigen mcilschirten von der Paddington-Station ans durch London unter betäubenden Zurufen einer ungebcuren Menschenmenge. Tic Menschenmassen durchbrachen die Reihen dcc Freiwilligen: bleibe: wurden viele Menschen zu Boden gerissen, niedergciretcn oder ver letzt. und zwar auch schwere Verletzungen werden befürchtet. Der Prinz von Wales sah den Zug vom Marlborough - Housc aus dcfiliren. " London, Abends. Bei dem Manche der vom südafrika nischen Kriegsschauplätze heiingckehrten Freiwilligen durch die Stadt sind, soweit bisher festgestellt ist, im Gedränge 4 Personen getödtet und 410 verletzt worden. * London. Lord Roberts telegraphirt aus Pretoria vom 29. Oktober : Dewet bemühte sich, nachdem ihm General Barton am 25. Oktober bei Fre crikstad übel mttgeipielt, den Baal wieder zu überschreiten. Da er den Weg versperrt fand, ging er noch Lnideguesdiist weiter. In der Nähe von Rensbnrgdrist stellte ihn General Knox. Die Buren suchten nach Südoiten zu entkommen, aber die von K»ox entsandten berittenen Truppen boten ihnen die Spitze. Die Buren wandten sich dann nach Parhs. Sie hatten starke Verluste und ließen 2 Geschütze und 3 Wagen in den Händen Knoz's. Tie rinbrechendc Dunkelheit und ei» heftiger Sturm setzten der Verfolgung ein Ziel. Die Engländer hatten leine Verluste. * K o u st antinvpel. Die nach Berlin ciitiaildte otlo- i»anische Mission, mit dem Marschall Schaktr Pascha au der Spitze, ist beauftragt. Kaiser Wilhelm für die Entsendung de: Mission anläßlich des Jubiläums des Sultans neuerdings seinen Tank auszndrucken und als Geschenk für die Tochter des Kaisers. Prinzessin Victoria Luise, zwei Ponies zu überdüngen. * R cw - R o r l. lReuter-Meldnng.s Heute Mittag fand an: dem unteren Broadwav in der Drogen- und Ehemikaliensabül der Tarani-Conipagnie eine furchtbare Explosion statt. Die Ge bäude bildeten ein Flanimenmehr. Eine Reihe weiterer, noch hetti gerer Erplosionen folgte. Die Hochbahn vor der Fabrik wurde zerstört. Etwa 4 50 Personen wurden getödtet. Berlin. Tas Kai: crpaar cmvsing heute früh die Prin zeisin Feodcna von Schleswig-Holstein, die zu einem mehrtägigen Bestich im 'Rene» Palais eingetroffen ist. — Zur Besprechung von Zolltarif-Fragen fand am Sonnabend im Neichsamte des Innern unter Vorsitz des Reichskanzlers eine Konferenz statt, an der die Minister v. Miaue!, Gras PcnadowSkh, Freiherr v. Hammer stein und Breield. sowie der Staatssekretär des Auswärtigen Freiherr v. Richtbofen theilnabmen. Berlin. Den Abendblättern zufolge ging dem Bundesrath der Etat deS Reichsschatzamtes zu. T ic Ueberweiiungen an die Bundesstaaten sind angesetzt aus 570.033.Ott: Mt., mn 55.!N3.000 :Nl. mehr als im Vorjahr, wovon sich 360.995.0M Ml. aus dem Ertrag der Zölle und der Tabaksteuer, 40b'. 470,000 Ml aus den Stempclabgaben und 409,768,Ott.) Mk. ans dem Brannt- weinverbrauch eraeben. Berlin. Ter „Reichsan;.* veröffentlicht die Verleihung des Kronenordens 2. Klasse an den Vicepräsidenten dcS Reichstags. Fabrikbesitzer Schmidt -Elberfeld. H a ni bürg. Die „Hamburger Böüenhalle" meldet: Die au der Hamburger Börse umlaufenden Gerüchte über eine Erhöhung des Kapitals der Hambnrg - Amerika - Linie von 20 Mill. Mart werden von zuständiger Stelle als durchaus unzutreffend bezeichnet. Kassel. Tie hessische Regien" » bringt demnächst eine Vor läge zur Aenderung des Landtagswahlrechts ein. Tic Centrunissraktion der Kammer erklärt, daß sie nur der direkten all gemeinen Wahl znstimmen werde. Neuen bürg. Der Professor der Theologie Friedrich Godet, der einstige Lehrer Kaffer Friedrichs ist gestorben. Erfurt. In RüdlgerShaaen ermordete gestern ein geistes schwacher Kupserichmied seine Frau und zündete darauf sein Haus wesen au, wöbe! eine Scheune nnd die Stallungen in Flammen ausgliigen. Prag. Wie die „Bohemia" meldet, wurde der von der katholischen Kirche erkvmmmttzitte altkotholische Priester Ilchla gestern zweimal beim Meffeteicil in der altkatholischen Kapelle verhaftet und zur Polizei gebracht. Als Ursache der Maßregel wird berichtet, das; Ischka zur Vornahme teelsorgerffcher Funktionen nicht berechtigt sei. Paris. Ans der Strecke Paris-Calais landen gestern Ver suche mit einer neuen Lokomotive statt, die mit einer Schnelligkeit von 100 Kilometern in der Stunde fährt. Die^Bcr suche sielen äußerst günstig aus, da der Veriuchszug die Strecke von Paris nach Calais in 3 Stunden zurücklegte, während bis jetzt der schnellste eirea 3>- Stunden brauchte. Gleichzeitig fanden Versuche mit einer neuen Bremse statt, die cs ermöglicht, einen Zug mit einem Ruck znm Stehen zu bringen. Auch diese Versuche sielen zufriedenstellend ans. Die neue Maschine, wie die Bremse sollen demnächst in Frankreich eingefnhrt werden. Lens. Ter 'Ansstand unter den Grubenarbeitern im Becken von Pas de Calais nimm! weiter zu: in einigen Gruben ruht der Betrieb völlig. In der letzlei: 'Rocht wurde die Ruhe vielfach gestört. >v daß die Gendarmerie an verschiedene» Stelle» einschrelten mußte. Es worden mehrere Verhaftungen wegen Beeinträchtigung der Arbeitssteiheit vorgenomnicn. Rom. Bei den Ausgrabungen ans dem Forum stieß mar: gestern aus die eigentlichen alten Rostra aus der Zeit de Republik; sic haben die Form eines Portikus mit den Schiffs schnäbeln und waren durch Mauern aus der Kaiserzeit vollständm überbaut und verdeckt. Genua. Heute früh stieß bei der Einfahrt in den Bahnho Pvntedecimo ein Pcrsonenzuo ans eine Lokomotive- Sieben Reisende wurden leicht, ein Bahnbeamtcr schwer verletzt. M adrid. Bei den bereits gemeldeten R n h e st örnnge u in Badalvna handelt es sich, wie man anniinmt, darum, daß die Eartisteu sich der Gemeindekassc zu bemächtigen beabsichtigten. Die Ruhe in der Stadt ist wieder heigesteüt. L ondo n. Ter englffche D a mp f e r „Robn" mußte in Licht von Montevideo auf gegeben werden, da ein Leck im Lchffü- rumpf entstand. Tie Beiatzung konnte sich in Barken retten, „bcr nur ein Thcil derselben landete, Man befürchtet, daß die Neblige» umgekommen sind, Tunis. Der kürzlich hier verhaftete Deutsche Ernst Otto Gruiiwatd ist vom Zn ch tp o l i r e i ge r i ch t wegen Billigung der Ermordung des Königs Humbert zu 2 Jahren Gefängniß nnd 3000 Francs Geldbuße venirtheilt worden. New-Bork. Der . New-Rori Herald" meldet aerüchtweise, Venezuela erwäge die Verpachtung der Insel Margarita an Deutschland als Kob len sta i io n. W a shi» gt v n. Einer Depesche aus LR anila zufolge ist eine amerikanische Triippcnnbtbeilnug von !tt) mit Gewehren be waffneten und unter dem Befehl eines Weißen stehenden Au: ständischen angegriffen worden. Nach einem zweistündige» Gefcckir schlugen die Amerikaner die Aufständischen zurück. Von den Auf ständischen wurden 75 getödtet. Tie Amerikaner hatten nur un erhebliche Verluste. Tie Berliner Börse eröffnest' zwar fest, ermattete indes: bald auf den verstimmenden Einfluß der Hvpothcnbant- affaire, die recht pessimistisch bcurthcilt wurde, trotz des heute er folgten Bekanntwerdens des Status der rucußi'chen H'.wotbeken und Deutschen Grundschuldbank. Von Banken blieben nur Kredit- aktien und Deutsche Bank fest, alle übrigen waren schwach be hauptet. Bergwerke standen unter dem Einflüsse der in den, Generalversammlungen des Bochumer Vereins und der Dortmunder Union gefallenen Acnßemngen. die wenig befriedigten. Hntten- wcrthe gaben 1 bis 2 Prozent nach, während Kohleiiwcrihc weniger stark gedrückt waren, nur Hibernia verlor 4 Prozent. Deutsche Eisenbahnen meist schwächer, von fremden Schweizerische fest. Schiffsahrlsakticn gut behauptet. Fremde Renten ichwächer. Deutiche 'Anleihen fest. Ter Schluß der Börse war schwach. Nüvat- diskont R-8 Prozent. — Der Getreidcmarkt zeigte imch heute abweichende Tendenz für Welzen und Roggen. Weizen matt auf