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dürfen, ind auf« er Liefe niernder bei Er« Ml8 8ti7^ Zeit. iur, > leer r. eßen. Tageblatt ft, r» Unterhaltung und Geschäftsverkehr. ^ 225. Sonnabend den 13. August Wsl Ersch. täal. Morg 7 U- — Inserate die Spatlzeile S Pf werden dt« Ad unentgeldl. Lieferung in'< Hau«. Durch die Post Viertelt- r<) Ngr. Einz. Dresden, den 13 August. — Se. k. H. der Prinz Heinrich der Niederlande nebst Gemahlin, hohem Gefolge und zahlreicher Diener schaft ist vorgestern Abend, von Liebenstein kommend, hier eingetroffen und im „Hotel Bellevue- abgesticgen. — AuS dem Königreich Sachsen schreibt man der »A. A. Z.- unterm 7. August: Unser Ministerium des In nern, Ablheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel, hat den sächsischen Landwirthen eine Bekanntmachung, betref fend den Einkauf von Vieh in Baiern, zugehen lasten. Bezug nehmend auf die königl. bairische Verordnung vom 31. Juli 1858, nach welcher, der Einkauf von Vieh in Baiern durch Ausländer vom 1. Juli d. I. an vielen Beschränkungen unterworfen ist, warnt unser Ministerium die diesseiligen Landwlrthe um so mehr vor dem Ankauf von Vieh in Baiern ohne Berücksichtigung der betreffen den bairischen Verordnung, als bisher von de» sächsischen Landwirthen Vieh in ziemlichem Umfang in Baiern, na- menil'ch im AUgau, zur Zucht angekauft worden ist. Ge statten Sie mir im Interesse der gesammten Voltswohl fahrt überhaupt, und im Interesse der bairischen Lanb- Wirthe insbesondere, einige Worte über die betreffende bai rische Verordnung. Ich kann versichern, daß sie bei unS nicht nur unter den Landwirthen, sondern auch bei der höchsten Verwaltungsbehörde den allerungünstigsten Ein druck gemacht hat, und ich verweise in dieser Beziehung auf einen geharnischten Artikel von dem Geh. Regierungs rath v. Reuning in einer der letzten Nummern der offi- ciellen Leipziger Zeitung, in welchem die betreffende bairische Verordnung als ein großer volkswirth- schaftlicher Mißgriff dargistellt wird. Und in der Lhat ist sie dies nach j.der Seite hin; sie be schränkt den Handel in einem Landesprodukr auf eine durch nichts gerechtfertigte Weise, ist ein Eingriff in daS EigenthumSrrcht, hemmt den Aufschwung eines der wich tigsten Zweige der Landwirthschaft, der Viehzucht und schädigt den Landwirth an seinem Einkommen. Wird aber durch solche mittelalterliche Verordnungen die Vieh zucht beschränkt, so wird auch die Körner-, Dünger- und Futter-Produktion geschwächt, und die fragliche Maßregel, welche zum vermeintlichen Schutz Bayerns dienen soll, muß demselben zum größten materiellen Nachtheile gerei chen, des Umstandes nicht zu gedenken, daß sie auch in moralischer Hinsicht von ungünstiger Wirkung sein muß. Das bayrische Ministerium des Innern hat schon einmal eine ähnliche, den Getreidehandel betreffende, den 7 (Sonnl. v. 11—2 U > «mütnommcn. — Asonn. Vierteljahr io Ngr. bei Nummern 1 Ngr. Expedition: Johanne».Allee 6 u. Waisenhausstr. 6 pt. geläuterten Lehren der National - Oekonomie Hohn spre chende Verordnung erlassen, und muß doch zu der Einsicht gekommen sein, daß di,selbe Mindestens nicht das aller geringste genützt hu; um so mehr muß man sich wun dern, baß sie gegenwärtig wieder mit einer ähnlichen Maßregel hervortritt. Auf diese Weise wird die b-yrilche Landwnthschaft, welcher größere Fortschritte noch sehr nvth thun, nicht gefördert, sondern vielmehr gehemmt. Was sollte auch aus Deutschlands Handel werden, wenn, alle 32 Staaten ähnliche Verordnungen erlassen würden wie der bayerische? — Mtt großer Befriedigung und dankbarer Aner kennung ist gewiß in diesen Tagen die Veroidnung unse rer Medicinal-Polzeibehördr allgemein ausgenommen wor den, durch welche Zmkgcfäße als Milchbehälter für die Gemndheit als gefährlich bezeichnet und Milchverkäufern deren Gebrauch verboten wurde. Man darf hie'nach wohl schließen, daß die Behörde der Milch, diesem so wich tigen Nahrungsmittel, immer mehr ihre Aufmerksamkeit zuwcnden und mit energischen Maßregeln auch den nnmer häufiger werdenden Verfälschungen der Milch entgegentte- tcn werde. Wer sich von dreien Verfälschungen u»v zu gleich davon einen näheren Begriff machen will, wie sehr die Milch schon durch verschiedene, die Kühe krank ma chende Fütterungsarten zu einem unbedingt schädlichen Nahrungsmittel, besonders auch für Säuglinge wnd, dem empfehlen wir u. A. die Duichlesung des ausführlichen Artikels: »Das Wichtigste über schlechte Beschaffenheit der Kuhmilch-, welcher sich im ersten Hesse der Zeitschrift »Rückkehr zur Natur- von dem als Biätetiker bekannten und für Gesundheitspflege so thäiigen v. Paul Kadner befindet. Ist doch durch diesen Artikel der im Ganzen Überaus lesenswenhcn Kadner'schrn Zeitschrift schon so manche Mutter vorsichtiger geworden und bezieht jetzt das wichtigste Nahiungsmittel für ihre Kleinen wenigstens nicht mehr daher, wo eine Fütterung der Kühe mn vffendar schädlichen, alle Sasse verderbenden Dingen, Branowein- schlempe rc., vorausgesetzt werden kann, und wo her eine Milch kommt, die sich Demjenigen, welcher sich näher unterrichtete, geradezu als ein ekelhaftes tünst- lichrö Product und ein dem zarten Kinde schon Siech- Ihum ktnpslanzendes Getränk darstellen muß. N>mmt man noch die vielen andern absichtlichen Veisälschungen hinzu, welche in dem angeführten Artikel vetatlliri sind, so ist gewiß ein an unsere Medizmal-Polizeibehörde gerich teter Dank ebenso gerechtfertigt wie der Wunsch, baß bald