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noch Weiteres über diesen wichtigen Gegenstand verfügt werden möge. — Ueber die am 9. August Abends in der Nähe von Dresden beobachteten interessanten Erscheinungen am Himmel berichtet das „Dr. Jvurn." Folgendes: .Gegen Abend hatte sich ein starkes Gewitter aus Südwestm herangezogen und den Himmel gleichförmig eingrhüllt; doch erstaunte ich nicht wenig, als ich diesen eintönigen und schon zu oft gesehenen Schleier durchmusterte, schräg über mir starke, scharf umgrenzte, kugelige Wolkenmassen in kreisförmige Gestalt gruppirt, zu erblicken. Die Mitte derselben ging beinahe ins Schwarze über, während die wrißwolkigen Ränder im schönsten Licht strahlten; und die ganze Erscheinung stellte sich mir wie das Centrum des b>S zum Horizonte hinab einfarbigen Wolkenhimmels dar. Als ich später (es mochte etwa ^11 Uhr sein) die Höhe von Rippien erreichte, geschah es, baß eine isolirte Wolke, welche wohl auf Abenteuer ausgehen mochte, im Osten sich ausbreitete und mich mit ihren einzelnen Tropfen bewarf. Ich hatte eben die letzten davon abgeschüttelt, als ich einen lichten Bogen in der Wolke gewahrte, welche sich währenddem nach der Gegend von Laubcgast und Pillnitz gewendet. Mir siel es sogleich ein, daß ich das erste Mal das Glück habe, einen Mondregenbogcn zu sehen; und schaute mich daher auch sogleich nach dem vergilbten gutmüthigen Gesichte um, welches sich hinter «inen schwarzen Wolkenbcrg versteckt hatte, und von da scharfbegrenztc Lichtstreifen, wie kleine Kometenschweife, in Kronenform, ausstrahlte, so daß der wellige Rand der Wolke wie versilbert schien. Der Regenbogen war dop pelt und mochte, als ich ihn zuerst gewahrte, noch einen Raum von 45" einnehmen, welcher sich aber nach und nach verringerte. Der äußere Bogen war bedeutend bläs ser und nur die erste Zeit zu sehen, auch waren an dem selben keine Lichtnuancen, wie bei dem innern zu bemer ken, und da der Mond nicht seine volle Gestalt hatte, so konnte von einer Farbenunterscheidung kein Gedanke sein. In dem stark ausgeprägten Innern schienen die Farbengrenzen wie durch scharfe Linien angedeutet, und er nahm nach und nach immer an Größe und Schönheit ab, je mehr der Mond seine schwarze Wolkeninaffe durch brach. Bald war das Phänomen verschwunden. — Aus einer Speisewirthschast in hiesiger Neustadt trat vorgestern in der Mittagsstunde ein junger Bursche, an einem Riemen zwei bereits gefüllte Menagen tragend. Nicht weit entfernt, fällt die eine der Menagen, die unbe festigt auf der andern gestanden zu haben schien, zur Erde, zerbricht, und verschüttet war ihr köstlicher Rindfleischinhalt nebst dem dazu gehörigen Gemüse. Der Bursche steht betroffen dabei und betrachtet wehmüthig die Trümmer der Hoffnungen eines getäuschten Magens. Aber er kann nicht ewig betrachtend bei diesen Ruinen verweilen. Ein Entschluß ward rasch gefaßt und ebenso rasch ausgcführt. Das nicht mehr zu rettende Zugemüse ward ausgegeben, aber das Fleisch lusi sich auflesen und, indem es zwischen den Lippen verschwand, vor ähnlichen traurigen Schicksa len bewahren. Die versammelte, sehr zum Mitleid ge stimmte Menge klatschte dem resoluten Burschen Beifall zu, der die Gellerl'sche Fabel vom armen Manne, dem sein Haus weggebrannt, an welchem Feuer er sich noch wärmt, nicht ohne Nutzen gelesen zu haben schien. — Bei der Heimkehr der Feuerspritzen am Mitt woch Mittag wurde auf der "alten Elbdrücke ein 9jähri- ger Knabe uberfahren und nicht unerheblich an den Bei- nen und am Rücken verletzt. Jngleichen überfuhr in der selben Zeit eine Droschke einen Mann auf dem Neustäd- trr Markt, welcher dabei im Gesicht und am Kopfe Ver letzungen erhielt. — Der Bau der Feldschlößchen-Brauerei schreitet überraschend schnell vorwärts, worin der beste Beweis lie gen mag, mit welcher Energie die leitenden Kräfte zusam- menwirken, um, mit Benutzung der günstigen Witterung, das ganze Werk in der möglichst kürzesten Zeit zum Wie derbeginn d«S Betriebs herzustellen. DaS neue Brau- und Darrhaus mit seinen Bodenräumen ist unter Dach gesetzt, die feuerfesten, nach böhmischer Art auSgeführten S Bogengewölbe deS schönen, geräumigen Sudlocalö sind hergestrllt, während auch im Darrlocal der neue HeizungS- apparat ausgestellt ist. Auf gleiche Weise steht daS in der Mitte des Brauhofes neu erbaute und mit Steinpapp« gedeckte Maschinenbaus unter Dach, mit seiner gegen 6ü Ellen hohen Dampfeffe, während auch die in Meißen ge fertigte Dampfmaschine (von 24 Pferdekraft) be.eitS auf. gestellt ist. Die verschiedenen Einrichtungsgegenstände, die neu hergestellt werden müssen, wie: kupferne Braupfannen, eiserne Kühlschiffe, Maisch- und Gährbottiche, Lagerfässer rc., sind durch Abschließung von Lieferungscdntrakten eben falls schon seit Monaten gemacht und sonst alle weiteren Dispositionen getroffen, daß bis Ende Oktober d. I. mit dem neuen Brauereibetrieb begonnen werden kann. ES sind für den Anfang die Einrichtungen so getroffen, daß jährlich 50—60,000 Eimer Bier gebraut werden können, doch können die Anlagen leicht so vergrößert werden, um jährlich nicht nur 100,000, sondern sogar 150,000 Eimer Bier zu brauen. Es läßt sich nach dem übereinstimmen den Ausspruch competentcrMänner, die die großen Braue reien in Wien, München und anderen Orten genau ken nen und auch dieBauten der neuen Feldschlößchen-Braue rei in Augenschein genommen haben, die letztere vermöge ihrer schönen und zweckmäßigen Einrichtung in Wahrheit als eine Musterbrauerei bezeichnen. Die allgemein lobende Würdigung, die daS unter der Leitung des Betriebsdirek tors Müller gebraute neue Feldschlößchenbier vom Nov. 1«58 bis zum Eintritt der unglücklichen Katastrophe vom 18. zum 19. Jan. 1859 gefunden, so wie die Güte deS in Wölffnitz gebrauten SommerlagerbierS läßt mit Zu versicht erwarten, daß der im Herbst d. I. beginnende neue Betrieb dem Publikum ein freudig zu begrüßendes Getränk liefern werde. — Zur Hundejokelei. Donnerstag Nachmittag wurden am hiesigen Zwingerwall mehrere kleinere Knaben von einem schwarzen Hunde angefallen und ihnen Kutten und Beinkleider zerrissen, ohne daß sie das von einem Dienstmädchen begleitete Thier gereizt hätten, oder der Hund zurückgehalten worden wäre. Wenn ein solcher Hund auch nicht krank ist, oder gefährliche Verwundun gen beibringt, so kann doch den Kindern schon der Schreck schaden. Man giebt daher dem Besitzer dieses ungezoge nen und bissigen Hundes hierdurch den Rath, ein solches Thier entweder an die Kette zu legen, oder nur an der Lenie ausführen zu lassen, damit er sich wegen ähnlicher Vorkommnisse nicht ernsten Unannehmlichkeiten auösetze. — Nachdem in dem vor drei Jahren von dem Für sten Otto Victor von Schönburg-Waldenburg in Calln- berg errichteten Seminar zur Bildung von Lehrerinnen mehrere Zöglinge ihren Cursus vollendet haben, wird de ren Verwendung an öffentlichen Schulen, besonders an höheren Mädchenschulm, demnächst beginnen, und wie wir hören, ist auch in Dresden der Vorschlag geschehen, in einigen Elementarklassen der Bürgerschulen einen Versuch mit der Anstellung von Lehrerinnen zu machen. Bekannt lich sollen die Lehrerinnen den Unterricht in allen Lehr gegenständen, über welche sie die Prüfung bestanden ha ben, in Mädchenschulen durch alle Klassen rrtheilen; nur in Klassen von gemischten Geschlechtern ist der Unterricht auf die Unterklassen beschränkt. Dagegen ist ihnen der Religionsunterricht durchgehendS nur in den Unter- und Mittelklassen gestattet. Ferner ist den Lehrerinnen nie eine Schule ausschließlich zu übergeben, sondern sie sollen nur an Schulen, wo mehrere Lehrer sind, und neben männli chen Lef Einrichti wird die rinnen a gefuchten hierzu bi einer Pr stische R In Pre, sich die Plivatsä daß das der Leh schäften praktisch« ren wir fragliche tcs Urth stellen. in Leipzi wen uni HeereS . von Gen Werthe unverkür, Leipzig « J,'r Na gestern , solchen 3 ziemlicher auf einer resfläche Grad im ein bkfth tet auf, > nach, die gclstücke wesen, k einer. 2 hielt etw Fluren v berg und tal vrrw Fenstern Lheilr de Thumer lungen ! 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