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' ' ^ > '.!! > r n «> - Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. ^L88, Dienstag dm 29. März 18SV. Ersch. tägl. Morg. 7 U. — Inserate die Spaltzeile 5 Pf. werden bis Ab. 7 (Sonnt, v. 11—2 U.) angenommen. — Abonn. Vierteljahr 2Ü Rgr. bei unentgeldl. Lieferung in's Haus. Durch die Post. Biettelj-20 Ngr. Einz. Nummern 1 Ngr. Expedition: Johannes-Allee 6 u. WaisenhauSstr. 8 Pt. L«r Auf das mit dem 1. April 4859 beginnende neue Abonnement der „Dresdner Nachrichten" werden von jetzt an Bestellungen angenommen. Der Pränume- rationspreis beträgt mit Einschluß der Zusendung für Dresden vierteljährlich 20 Ngr. Auswärtige haben sich an das ihnen zunächst gelegene Postamt zu wenden. Die Expedition der „Dresdner Nachrichten." Local- und Provinzial-Nachrichten. Dre-den, den 29. März. — I. K H. die Frau Kronprinzessin ist gestern Nachmittag n-ch Mannheim gereist. — Der Augsb. Allg. Ztg. schreibt man aus Dres den, 25. März: Der Telegraph hat heute von Wien und Paris die wichtige Nachricht gebracht, daß das kais. Ca binet in Wien den von Rußland ausgegangenen Vorschlag zum Zusammentritt eines europäischen Kongresses angenom men habe. Wir sind zufällig in der Lage, den geheimen Entwickelungsproceß dieses Resultates zu kennen und Ihren Lesern mitzutheilen.. Der Vorschlag zu einem Congreß ging nämlich nicht von St. Petersburg, sondern von Paris.aus. Die Luilerien machten die Proposition in London, vor der Mission Lord Cowley's. Das Cabinrt von St. James machte sich anheischig, einen Antragsteller zu finden, wor auf Conferenzen zwischen Lord Malmesbury und Hrn. v. Brunnow statthatten, die zu dem Resultate geführt, daß das Petersburger Cabinet eS übernahm, den Vorschlag, als von ihm. kommend, zu machen. Lord Cowley brachte den Vorschlag nach Wien und hörte dort die Bedingun gen, unter welchen das Wiener Cabinrt auf den Vorschlag «ingehen würde. Ist die „Ostdeutsche Post" gut unterrich tet, wenn sie sagt, daß Oesterreich als Basis die Aachener Congreßnote von 1818 zur Bedingung gemacht, die nach den Pariser Depeschen dort angenommen worden, so ist das ein sehr glänzendes Resultat, welches Oesterreich in diesem Streite erlangt. Es wird sogar hinzugefügt, was wir jedoch nicht verbürgen können, daß auch die Vorlage des französisch-sardinischen Vertrags von Oesterreich ver langt, und erst nach langem Sträuben zugestanden wor den sei. Jedenfalls ist das erlangt, daß der Uebermuth an der Seine den Schlag, den eS sichren wollte, auf sich selbst zurückfallen sieht, und die Welt hat erfahren, daß Deutschland nicht mehr so -erfahren ist, wie eS sonst ge wesen. Daß Graf Cavour nach Paris berufen ist, sieht einem freiwilligen Exil dieses abenteuerlichen Staatsman nes oder vielmehr staatsmännischen Abenteurers ähnlich. Allerdings dürste er unter den gegenwärtigen Umständen in Sardinien seiner Haut nicht sicher sein. — In der letzten Sitzung der Stadverordneten trug zunächst Stadtv. Gottschalck den Bericht der vereinigten Verfassungs- und Finanzdeputation über die vergleichs weise Beseitigung der zwischen dem Neustädter Kirchen ärar und der Stadtgemeinde wegen des Aufwandes für den Realschulbau schwebenden Differenz vor. Als vor ei nigen Jahren die Neustädter höhere Bürger-, früher so genannte lateinische Schule in eine Realschule umgewan delt wurde, stellte sich alSbgld das Mdürfniß einer Er weiterung der Lokalitäten heraus. ES wurde ein Grund stück auf der Königstraße gekauft und dort ein Neubau ausgeführt. Seit dieser Zeit nun haben bei den hier rin schlagenden Behörden die Fragen : Wer hat die Kosten die ses Baues zu tragen und wem gehört die Schule? eine verschiedene Beurtheilung erfahren. Zur Beseitigung der entstandenen Differenz, welche wegen de- Anstoßes, den die dabei obwaltenden Grundsätze gegeben, in Bewillig- ungsfragen für Schulzwecke bei den städtischen Behörden ein beständiges Hemmniß zu werden drohte, hat nun das k. Cultusministerium Brrgleichsvorschläge proponirt, nach welchen die Stadtgemeinde 35,600 Thlr. beitragen, aber einige Bezüge im Werthe von 10—12,000 Thlr. erhalten soll. Des Rathes I. Abtheilung rathet zur Ablehnung, die ser Vorschläge, spricht sich für Gewährung einer Summe von 15,000 Thlr. und Urberweisung alles Urbrigen an das Religionsamt aus. Das Plenum deS Stadtraths hat sich dagegen für ein Bergleichiquantum von 23,000 Thlr. unter den Bedingungen entschieden, jdaß zu Gun sten der Parochianrn das Kirchrnärar 10,000 Thlr. zum Umbau des Neustädter Kirchdaches gebe und die Realschule Gemeindreigenthum bleibe. Die benchter- stattenden vereinigten Deputationen entschieden (sich für den Beschluß der I. RathSabtheilung, jedoch mit der Modifikation, daß das Gebäude nicht zum Schullehn ge schlagen werde, sondern der politischen Gemeinde verbleibe. Da- Collegium pflichtete ohne Debatte seinen Deputatio nen einstimmig bei. — Der zweite Gegenstand der Tages ordnung betraf di« Errichtung einer neuen Bezirksschule in der Altstadt; er ward namens der Finanzdeputation vom Stadtv. Gerlach vorgetragrn. Schon längst hat sich bas Bedürfniß der Errichtung einer neuen Schule hrrauße - >! I