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Tageblatt für G Unterhaltung und Geschäftsverkehr. M W. Sonnabend den 29^ Januar ^ 185S. Lrjch. rägl. Morg. 7. — Inserate die Gpaltzeile S Pf. wirbt« bt« Ad. 7 entgeldl. Lieferung in'« Hau«. Durck dt» Post Viertels. Sü Ngr. Lin,. Local- und Provinzial-Nachrichten. Dresden, den 2S. Januar. — Se. M. der König hat dem v. meä. C. W. Lehmann zu Dresden auf Anlaß des 50jähr. Jubiläums seiner Militär- und civilärztlichen Wirksamkeit daS Ehren kreuz vom Albrechtorden verliehen und dem Oberstaats anwalt v. K. O. Schwarze den Dienstrang in der zwei ten Klasse der Hoftangordnung angewiesen. — Se. M. der König hat gestern in den Stunden von 11 bis 1 Uhr in Begleitung des Finanzministers Freih. v. Friesen Exc. und deS K. Flügrlavsutanten Ma jors v. Falkenstein da- K. HvKostümt, sowie die indem-, selben Gebäude befindliche Zoll- und Steurrdirection mit einem Besuche beehrt und von den Einrichtungen und Geschäftsgänge dieser Behörden in eingänglicher Weise Kenntmß genommen. — Wie man hört, verbindet Se. K H. der Herzog von Coburg die Absicht, mit Ansehen Seiner Oper Diana von Solange, den jungen Fürsten von Leitungen bei Hofe vorzustellcn. Der Herzog wird im Victoriahotel wohnen. — In der letzten Stadtverordnetensitzung brachte der Vorsitzende zuvörderst einen Antrag zur Sprache, welchen die in die gemischte Deputation für die Sparkasse und das Leihhaus gewählten Mitglieder deS Collegiums, die Stadt verordneten Rülke und 0. Stübel, schriftlich eingebracht haben. Weit entfernt, daS Vertrauen ihrer Wähler nicht anerkennen zu wollen, erachten sie es für ihre Pflicht, dem Collegium mitzutheilen, daß sie, die auch im vorigen Jahre dieselbe Ehre gehabt, in diesem Jahre nur einmal einberufen worden seien, als es galt, eine Gratifikation gut zu- hei ßen ; im Uebrigen aber haben sie nicht mehr von den Ge schäften rc. dieser Institute erfahren, als jeder andere Be- wvhner Dresdens, nämlich nur Das, was durch den An zeiger bekannt gemacht worden sei. Sie erachten dies mit der Verantwortlichkeit der Communvertreter bezüglich des Communvermögens nicht verträglich und stellen dm An trag: das Collegium wolle den Stadtrath ersuchen, durch Enlwerfung einer neuen Geschäftsordnung einen aridem, geeigneter» GeschästSkreiS dieser Deputation festzustellen und darüber dem Collegium Mittheilung zu machen. Dieser Antrag ward zum Antrag des Collegiums erhoben und einstimmig angenommen. Stadtv. Leucher berichtete über die Frage wegen Bestellung eines corymunlichen ActorS iy einer von dem Actor des Matermhospitals gegen die Stadtgemeinde anhängig gemachten Klagsache. SS sind (Honnl.v. 11—2) angenommen.— Abonu. Bitrtelsahr ro Rxr.be» un- Nummern 1 Rgr. Medttion^Jobanne-.Allee« u. Watsenhau«str.« pt- nämlich von dem Stadtrathe, als Stiftungsbehörde, vor vielen Jahren Kapitalien aus dem Skiftungsvermögen de- Matermhospitals auf ein Gut ausgeliehen worden und- durch ausgebrocheren ConcurS verloren gegangen. Der Actor gedachten Hospitals beansprucht nun das Capital und die Zinsen dafür von 1840 und beziehentlich von 1825 an. Das Stadtyerbrdnetencollegium trat dem Beschlüsse de« StadtrathS bei, einen solchen Actor der Commun in der Person deS FinanzprocuralorS Adv. Ackermann zu ernennen. Stadtv. Gottschalck erstattete Bericht über die Versicherung eines communlichen Gebäudes, die man guthirß, und da rauf über die Frag« wegen der EigeNthumS der Raths- töchterfchuke. Diese Frage ist so verwickelt, daß sowohl der Stadtraih als Stadtverordnete schon lange darüber einig sind, daß sie nur auf dem Rechtswege entschieden werden könne. Das deshalb entworfene Rreommunicat Mrird nach Form und Inhalt genehmigt. Für di« PetimmS- und Reclamationsdeputation berichtete Stadtv. Rülke über drei Reklamationen, die von zu Ersatzmännern der Stadtver ordneten gewählten Bürgern gegen ihre Wahl angebracht worden waren, nämlich von den Herren: Kaufmann Gustav Lüder, Kausm. Mühlner und Kaufm. Hörnig. Nach Vorschlag drr Deputation wurde die Reela« mation deS Erstem als begründet erachtet, die andern bei den aber nicht. Bei Pos. 7 entspann sich eine kleine De batte. Es sollen nämlich in diesem Jahre Umpflasterun gen mit bossirten Steinen hergestellt werden auf der Dip« poldiöwaldaer Gasse, auf der Friedrichstraße eine Fahr bahn von 8 Ellen Breite, auf der Friesengaffe rc. Die Pflasterung der letzten Gasse mit bossirten Steinen hält die Deputation nicht für nöthig und stellt darauf bezöge lich den einen Antrag, den andern aber infolge eme- Vorschlags deß StadtrathS, irgendwo einen Versuch mit Würftlstcinen, mit denen Wien gepflastert ist, zu ma chen, dahin gehend: auch, da das Wiener Pflaster einmal als Muster angesehen werde, einen Versuch irgendwo zu machen, nach Wiener Art das Gerinne statt auf jeder Seite eins, in die Mitte zu verlegen. Beide Anträge werden vom Stadtv. Anger, letzterer namentlich wegen der Form unsrer Schleußenanlage, bekämpft, schließlich aber daS DeputationSgutachten gegen 1 Stimme (Timme) und die Pflasterung der Fliesengaste mit nicht bossirten Steinen gegen 7 Stimmen genehmigt. — Sicherem Vernehmen nach hat das in der Presse mehrfach besprochene Schriftchen: »Erklärung der Kriegö- artikrl für Unteroffiziere und Soldaten, von A. ». Brr-