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— TS mußt« auffallen, schreibt die .8. Dfz.*, daß der auf Nauslitzrr Flur betroffene Wilddieb W. bei sti« ner Festnahme, wie wir berichteten, 16 Kopfwunden em pfangen hat. Nähere Erkundigung nach dem Sachverhalt erklärt das jedoch dadurch, daß der Wilddieb einen unter ihck liegenden Forstgehilfm in so gefährlicher Weise be drohte, daß er ihn nicht eher als nach Empfang dieser Wunden losließ, die ihm von verschiedenen zur Hilfe her« beieilenden Leuten des» Forstmannes bcigebracht worden sind. — AuS Kamenz schreibt man dem,Dr. I.* vom 26. Jan.: Die gestrige geheime Sitzung sah drei des Mein eids Angrschuldigte, den Auszügler N aus Rohna, den LaurrgutSbesitzer I. aus Ponikau und die ledige R. aus Dessau vor den Schranken. Sämmtliche Drei hatten in einer, in der Untersuchung wider den Kaufm. u. Cigarren- fabrikanten F. A F. R. in Dresden, Schmähungen in Bezug auf Religion und Cultus (deren Beschaffenheit die Sitzung geheim abhalten ließ) betreffend, am 9. März 1857 stattgesundenen Hauptverhandlung eidliches Zeugniß abge legt. Bei der wider R. in Dresden später neu aufge- nommenen Untersuchung hatten die beiden ersten Ange klagten weit umfassendere Angaben bewirkt, als die dem Anscheine nach wissentlich in geringerem Umfange bewirkten früher verbreiteten, während die R. verdächtig war, ab sichtlich verschwiegen zu haben, daß sie bei R., dessen Wirthschasterin sie nach ihrer beeideten Aussage bis zum 1. Januar 1857 gewesen, und von welchem sie als De- fensionalzeugin benannt worden war, auch noch nach dem 1. Jan. 1857 einige Zeit die Wirihschaft nach wie vor geführt, und noch zur Zeit ihrer eidlichen Befragung und später bei R. gewohnt habe. Da Herr Staats- Anwalt Wächter behindert war, wurde dessen Func tion vom Herrn Gerichts - Rath Pomsel vertreten, welcher Aburtheilung der durch Herrn Advocaten Daumer aus Königsbrück vertheidigten Angeklagten N. u. I. wegen leichtsinnigen Falschcidcs beantragte, dogegen die Anklage wegen Meineids gegen die R., vertheidigt durch Herrn Ädv. Bleyl von hier, aufrecht erhielt. Der Gerichtshof verurtheilre alle Drei wegen leichtsinnigen Falscheres, N. u. I. zu 4 Monaten und die R. zu 2 Monaten Gefängniß. — In Gohlis bei Leipzig hat sich am 27. Januar Nachmittags eine eigenthümlichc Entweichungsgeschichte er eignet. In einem und demselben Hause wohnten zwei Spinnmeistcr der Pfaffendorfer Fabrik, ein Schweizer und rin Deutscher. Beide sind verheirathet und Familienväter, j Die Frau des Elstern, Namens H. aus Zürich, ist krank, ) die des Zweiten aber, Namens D., gesund. Zu angege bener Zeit ist nun H. mit der Frau des D. entwichen und hat pflichtvergessen die kranke Frau mit den Kindern zurückgelassen. — Als der That des an Heinze und Wendler aus Kunewalde verübten Raubmvrccs verdächtigt sind zwei Individuen (K. aus Schönbcrg und M- aus Weigsdocf) tingezogen worden. — Am 24 Januar Abends glitt der 60 Jahre alte Mühlenbesitzer I. C. Penzel zu Lcubetha bei Adorf beim Jassiren des oberhalb der Rebersreuther Mühle über die Elster führenden Steges aus, siel in das Wasser und er trank. — Auktionen: Montag den 31. Jan. u. s- T. Norm. 10 Uhr innere Ramp. Gasse 21: Mobilien und Effecten. — Freitag den 4. Febr. Vorm. 11 Uhr Scbä- frrstr. 36: ein Paar fehlerfreie Muskatschimmel, ein leich ter Phaeton, eine gute Stadtdroschke, ein leichter Bretwa- gen, zwei Paar engl. Kummetgeschirre, ein ganz neues Reitzeug, 3 gute Peitschen rc. . ' — Neu- und Antonstädter Speise-Anstalt: Heute, Sonnabend, saure Kartoffeln und Flecke. — Lhermometerstand auf der alten Elbbrücke gestern Nacht 12 Uhr: 4 Grad über 0. Tage-geschichte. Berlin, 27. Jan. Heute Nachmittag 4 Uhr ver kündigten die Kanonen der Hauptstadt die Entbindung I. K. H. der Prinzessin Friedrich Wilhelm von einem Prin zen. Gott segne die Mutter und daS Kind, das ganze Königliche HauS und das theure Vaterland! II. MM. dem König und der Königin ist von diesem frohen Ercig- niß sofort auf telegraphischem Wege Meldung gemacht wor den. Natürlich ist auch sofort den königlichen Eltern der erlauchten Wöchnerin die frohe Kunde auf telegraphischem Wege zugegangen, und »S verdient als ein Beweis von der hohen Leistungsfähigkeit der Telegraphie die Lhatsache mitgetheilt zu werden, daß die um S Uhr 35 Minuten bei der hiesigen Lelegraphrn-Eentral-Station eingegangene Depesche an I. M. die Königin von England, durch welche die glückliche Entbindung der Prinzessin Friedrich Wilhelm mitgetheilt wurde, bereits 10 Minuten später, um 3 Uhr 45 Minuten, in Windsor Eastle und unmittelbar darauf in den Händen der Königin Victoria war, und daß schon um 4 Uhr '.0 Minuten als Antwort darauf der Glück wunsch der britischen Majestät und ihres Gemahls dem Prinzen Friedrich Wilhelm hier in seinem Palais überreicht wurde. Als die Nachricht von der glücklichen Entbindung auS dem Palais gelangte, sah man den Prinz-Regenten das seinige eiligst verlassen und in größter Eile eine vor- überfahrende Droschke benutzen, um das prinzliche Palais zu erreichen. Der Donner der Kanonen, der um 4 Uhr die Geburt eines Prinzen verkündigte, wurde von der im mer mehr und mehr angewachsenen Volksmasse mit un endlichem Jubel begrüßt. Der Jubel steigerte sich, als der Prinz Friedrich Wilhelm sich auf dem Balkon zeigte, und wiederholte sich, als der Prinz-Regent später das Pa lais verließ. Die Frau Prinzessin von Preußen hatte be reits seit 9 Ubr Morgens bei ihrer Schwiegertochter ver weilt. Sobald die Kanonen die erfolgte Entbindung wei terhin verkündigt hatten, bedeckten sich viele Häuser, vor zugsweise unter den Linden, mit preußischen und englischen Fahnen; um 5 Uhr ertönten von der Kuppel des König!. Schlosses herab die feierlichen Klänge des Chorals: »Lobe i den Herrn, den mächtigen König der Ehren." Die all- ' gemeine Freude fand mit dem hcreinbrcchenden Abend ei nen strahlenden Ausdruck in einer Illumination, die in Anbetracht der kurzen Zeit, welche für die Vorbereitungen übrig blieb, eine glänzende war. Frankfurt, 27. Jan. Der Hauptgrund, auf wel chen sich die Verurtheilung Arndt'S durch das Zweibrück- ncr Gericht stützt, besteht bekanntlich darin, Wrede sei in der angegebenen Zeit, wo er auf Schloß Oels das Sil bergeschirr sollte haben einpacken lassen, gar nicht in jener Gegend gewesen, sondern krankheitshalber in Bayern zu rückgeblieben; nun wird aber der „Köln. Ztg." ein k. baw. Armeebefehl vom 1. Juni 1807 mitgetheilt, in welchem Wrede wegen seiner Theilnahme an dem Gefecht bei Pul« tusk ausdrücklich belobt wird; er muß sich also damals bei dem bairischen Armeecorps, das in BreSlau stand, be funden haben. Der Weg von BreSlau nach Pultusk führt aber über Oels. «». te, 1» u., zv. e»r/» U. — Kur. «ergoV/r t»., Nachm. AS. t. Rach Leipzig rc. und von dort hiecher.' Ups. Personenzilü«! DU. Mr,s. 4V« U., Si/i, u , (Ailln) Norm. I<> u., Mittags D U., Ol Nach Tharandt und von dort hierher: Abf. Mrgs. 7'/«U., Nach«, r»/« U. (Paris) Xdd« 1r/o U.(Köln) — A«t. Mrgs. / Rach», r u. « U., Xbd«. «Vr U. — A«k. «rg». 7^i U. »V« «ttt. 1- (Wien), Nachm. 4 U.. XddS, S'/r, 10 «. »r/r U. Norm. »'/, U., Nachm. S,/h U>, «bd». » U. U. Nach Lhemnitz u. v. dort hierh.r Abs. Mrg«. Borm. IV. Nach verlt» «. von dort hirrhrr: Adf. -rü- 4i/i «. 7yi