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—' Die Fürstengruft in der Sophtenenkirche, in der die beim Umbau der Kirche ausgefundenen sieben kostbaren Meltallfärze evangelischer Wettine, fürsten untergebracht worden sind, soll nach einer Bekanntmachung de« Rate» nunmehr auch skr da» Publikum zugänglich g m cht werden. ES finden bi» auf weiteres Dienstag und Donnerstag vormittag» von 10 bi» 12 Uhr Führungen durch die Grust statt, wosür eine Gebühr von 1 Mark für eine Person und bei gleichzeitiger Anmeldung von mehr al» 10 Personen eine Gebühr von 60 Pfennige pro Person zu zahlen ist. — * Der Ausfall der Stadtvervrdneten- ir-ahlen, die am Donnerstag für die zweite Altersklasse und am Freitag für die erste Altersklasse stnttfand, läftt sich nunmehr übersehen. Ansgeschieden sind 16 Konservative. 7 Nationallibcrale, 5 Sozialdemokraten und 1 Mitglied des Jnnnngsausschusses. Gewählt wurde» 8 Konservative, 12 Nationalliberale, 2 Mitglieder des Jiiiiiingsausschusses, 1 Unabhängiger, 1 Mitglied der fortschrittlichen Volksparter und 4 Sozialdemokraten. Die letzteren haben also hier»» l> einen Sitz verloren. Auch die Konservative» haben den Ver lust mehrere Sitze zu verzeichnen, während die National- liberalen einige Sitze gewonnen haben. Neu sind in das Kollegium eingezogen 1 Mitglied der fortschrittlichen Volks- Partei und 1 Mitglied, das sich als unabhängig bezeichnet. Durch die Wahle» ist also eine kleine Verschiebung nach der liberalen Seite hin eingetreten. Der Ba» eines neuen Verwaltungs gebäudes wird seitens der Dresdner OrtSkran- kenkasse geplant, da das alte Gebäude in der Serre- strafte zu klein geworden ist und den hygienischen Anforde- >»ng nicht mehr entspricht. In der gestrigen Hauptver sammlung der Kasse unter dem Vorsitze des Herrn Julius Fräsdorf, Vizepräsident der Zweiten Kammer, referierte dieser über das Projekt und wies darauf hin, dah der schwie rigste Punkt die Lösung der Platzfrage sei. Am günstigsten sei noch ei» Terrain ans der alten Vogelwiese, das der Stadtgemeinde gehöre. Der Vorstand stehe wegen Ankauf desselben gegenwärtig mit dem Stadtrate in Unterhand lungen und hoffe, das; eine Einigung erzielt werde. Ge plant sei hier die Errichtung eines modernen Verwaltungs gebäudes innerhalb eines Hänserkarrees. Auch sollten hier zwei Baustellen an der Straftenfront mit erworben werden, um den Zugang von der Strafte aus zu ermöglichen. Die Dresdner Ortskrankenkasse ist eine der gröftten Kranken kassen Deutschlands »nd zählte am 31. Oktober d. I. 132 737 Mitglieder. Sie beschäftigt gegenwärtig 228 Aerzte, die im laufenden Jahre ei» Gehalt von 027 180 Mark bezogen. Der Reservefonds der .Kasse beträgt 221000 Mark. Cie unter hält auch mehrere Genesungsheime, die sich eines sehr guten Besuches erfreue» ' Mit einem umfangreichen Betrugs- prozeft wird sich die 3. Strafkammer des Landgerichtes vom Dienstag den 28. November an zu beschäftigen habe». Angeklagt des Betruges und der Beihilfe hierzu, sowie der Hehlerei sind der Agent Meiftler und sieben Genossen, dar unter einige Schgnkwirte der inneren Stadt. Der Haupt- angoklagte, der hier unter einer Kompnniesirma ein Agen tur-Kommissionsgeschäft betrieb, hat monatelang bis zu sei ner am Anfang dieses Jahres erfolgten Verhaftung Waren aller Art ans Kredit cingehandelt und sie sofort weiter ver knust. Die Lieferanten, die systematisch durch falsche Ans- liinste und fingierte Referenzen getäuscht »nd mit wertlosen Wechseln bezahlt wurden, sind fast ausnahmslos empsindlich geschädigt worden. Derartige Betrngsinanöver, die in ihrer ganzen systematischen Anlage und Durchführung an die Tätigkeit der „Schwarzen Bande" in Dresden vor zehn Jahren erinnern, sind weit über 100 verübt worden. Bet einigen hiesigen Scl>ankwirten unterhielten die Betrüger stehende Lager von Waren aller Art, znm Beispiel Zigarren. Wein, Nahrungsmittel, Toiletteartikel, Stoffe, Uhren »sw. Die Hauptverhandlnng ist ans fünf Tage berechnet worden. Den Vorsitz führt Herr Landgerichtsdirektor Schickert. —' Da« Landgericht verurteilte den in»,esamt mit 29 Jahren schweren Kerker sowie mit Gefängnis und Zuchthaus vorbestraften Frbrikarbeiler Karl Eiselt, der seit September in der Gegend von Bautzen und Pirna wiederum eine Anzahl ElnbruchSdiebstähle verübte, ?u zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus und achtjährigem EhrenrechrLverlust. —' Der Zirkus Sarrasant hat mit einem in der ZirknSgeschichte bemerkenswerten Erfolge sein Gastspiel in Hamburg eröffnet. Er fand einen derartigen Beifall, daß feine Häuser für eine Woche im voraus ausveikauft zu sein Pflegen und er sich entschlichen muhte, täglich zweimal zu spielen. Man begrübt den Direktor Stojch-Sorrasani dort al» den Wiedererwecker und Neubeleber der zirzensischen Künste. Der Dresdener Zirkukbau macht inzwischen sichtbare Fort- schritte. Man wird demnächst an den Ausbau des Inneren gehen, der infolge der eleganten Architektur, der schwierigen Konstruktionen und komplizierten Maschinerien dem Architekten erst die allerschwierigste und allerdankbarste Aufgabe stellt. —* Die Wasserslände der Moldau und Elbk betrugen deute in Budweis — 6. Pardubitz — 68, Brandet» — 24. Melnik — 67. Leitmeritz — 5l. Aussig — 31. Dresden — l69 Zentimeter. Chemnitz, 26. November. Ueber die Zahnpflege in den Schulen haben die Schulärzte über das Schuljahr 1910/11 einen Bericht erstattet Hiernach waren bei den Schulneu lingen der einfachen Abteilung der Volksschulen (Bczirks- ickmlen) die Zahnverhältnisse bei 61,44 Prozent ungenügend, bei 38,56 Prozent genügend. Zur Untersuchung kamen 2837 Kinder. Bei den Kindern der Klassen, in denen dar Turnunterricht einsetzt, wurden 76,13 Prozent ungenügende Gebisse konstatiert. Daß die wirtschaftliche Lage der Eltern die Gebisse der Kinder beeinfluftt, ist zahlenmähig festgestellt worden: bei den Schulneulingen der höheren Abteilung waren 71 Prozent genügende Gebisse, bei denen der mitt- leren Abteilung 46 Prozent, bei denen der einfachen Abtei lung 38 Prozent vorhanden. Von sämtlichen 2837 Schul neulingen hatten nur 1638 genügende Gebisse; 2251 Kinder hatten aber ungenügende Zähne. Turnanfänger wurden 4041 untersucht, 2983 hatten ungenügende Zähne (73,82 Prozent. Von den aus der Schule zu Entlassenden hatten 43,6l Prozent ungenügende Zähne. Lr1««Mchi», 26. November. Der 77 jährige Invalid Heinze wurde im Tahrparke erhängt ausgefunden. Die Gründe, die den alten Mann zu dem Selbstmorde ver anlaßt haben, find unbekannt ! Klotzlche>Kövi>»»«ld, 26 November. Die Begründung einer Baugenossenschaft wurde in einer gestern abend statt- gefundenen Einwohnerversammlung beschlossen. Durch die Genossenschaft soll dem Mangel an kleinen und mittleren Wohnungen abgeholsen werden. Geplant ist die Ausgabe von Anteilscheinen in der Höhe von 100 Mark. Meißen, 26. November. Der Arbeiter Müller, hier, Zscheilaer Strotze wohnhaft, erdrosselte am Sonnabend in den Nachmittagsstunden sein 3'/zjährige» Kind, während seine Ehefrau sich auf Arbeit befand. ES sollen Ehe- zwtstigkeiten zugrunde liegen. Der Täter entfernte sich daraus au» seiner Wohnung. Er ist noch nicht ermittelt worden. Niederwartha, 26. November. Die Leiche eine» alten MannrS wurde in der Nähe der Eisenbahnbrücke aufge- sunden. ES handelt sich um den 71jährigen Schäfer Hett- maneck au» Glaubltz, dem beide Beine u d der Kopf ab gefahren waren. Ob ein Unglück oder Selbstmord vorliegt, war nicht festzustellen. Ptrua, 26. November. Zur Regelung der Wohnung»- frage hat das Stadtverordnetenkollegium eine Kommission für Wohnungsbauangelegenheiten gewählt. Dieselbe soll die Errichtung von Einfamilienhäusern und die Vermittelung von Hypotheken usw. in die Hand nrhmen. Pnlsnitz, 26. November Ein aus der Bezirksanstalt zu Iesau entwichener Korrektionär wurde hier verhaftet. Der mit Zuchthaus schon vorbestrafte Mensch gestand, bei Kamenz eine Strohfeime vorsätzlich in Brand gesteckt z» haben, weil er wieder ins Zuchthaus kommen wollte. Halle, 26. November. In Lehesten (Thüringen) wütete gestern ein gewaltiges Grotzfeuer, welches im Hause de« GlasermeisterS Jahn anskam und sich infolge des heftigen Sturmes alsbald auch auf die Nachbargebäudc ausdehnte. Sechs Gehöfte sind gänzlich zerstört, ein siebente» leicht beschädigt. ES ist viel Vieh in den Flammen umgekommen. Glasermeisler Jahn trug tödliche Brandwunden davon, seine Tochter, die auS dem Fenster sprang, ist schwer verletzt. Pilsen, 26. November. Die Bergarbetterschaft im Pilsener und Mieser Kohlenrevier beschlotz, am Montag zur Erwirkung von ReglerungSmatznahmen gegen die Teuerung in den Generalstreik einzutreten. Tleues vom Tage. Berlin, 26. Nov. Der ProvtsionSreisende Cavello und der Postillon Wendt haben ein volle« Geständnis ab- gelegt. Cavello stand im Eingänge zum Postam 41. Als der Postwagen vorfuhr und der Begleiter sich nach dem Postawte begab, um die Ankunft des Postwagen» zu melden, sprang Wendt blitzschnell vom Wagen, öffnete mit dem vorher angefertigten Schlüssel die Schlösser und rollte den schweren Postsack heraus, den er seinem Komplicen Cavello übergab. Cavello ist dann in einer Kraftdroschke mit seinem Raube davongefahren und Wendt hat in aller Ruhe den Bock wieder bestiegen, als ob nichts geschehen wäre. Hamburg, 26. November. Der fast 80jährige Ham burger Bürgermeister Henry O'Swald tritt Anfang Januar in den Ruhestand. Er hat dem Senat 48 Jahre angehört. Innsbruck, 25. November. Infolge starker Regen güsse in einigen Teilen von Südtirol ereigneten sich tm Passeiertal und auf der Stilfser Jochstratze Erdrutsche. Die Flüsse sind bedeutend gestiegen. In Niederndorf im Pustertal und in Margreid im Etschtal wurden gestern leichte Erd- stütze verspürt. Brüssel, 26. Nov. In Antwerpen sind heute die Hafenarbeiter in den AuSstand getreten. Die Forderung der Hafenarbeiter ist, datz die Lohnskala von Hamburg ein geführt werde. Tf»eyramme. Berlin, 20. November. Zur Gedenkfeier für den kürzlich verstorbenen Vorsitzenden des Zentralkomitees der deutschen Vereine vom Noten Kreuz, Vizeoberzereinomen- meister v. d. Kyesebcck, vereinigten sich gestern mittag im SitznngSsaale des Abgeordnetenhauses in Anwesenheit der Kaiserin die Freunde und Angehörige» des Noten Kreuzes ans ganz Deutschland. Es waren aufterdem zugegen die Staatssekretäre des Neichsamtes des Innern und des Neichsinarinenintcs, der Kultusminister, der Minister des Innern, der Oberbürgermeister, der Polizeipräsident und viele andere. Hannover. 27. Nov. Der Vorsitzende des Verein» deutscher Zeitungsverleger und Herausgeber desHannoverschen Courier«, Dr. Mo» Jänecke, ist in der Nacht vom Sonn abend zum Sonntag gestorben. Pari», 26. November. «Petit Journal" behauptet, die französischen BesatzungStruppcn in Marokko seien sehr stark von Krankheit heimgesucht und die Sterblichkeit unter ik,«m erschreckend groh. Alle drei Tage zögen Abteilungen von 160 bis 300 Kranken durch Rabats. ES gebe gegen wärtig säst gar keine wirklich dienstfähigen Truppen in Marokko. Paris, 27 November. Auf dem Katholikenkongretz in Lille hielt der Erzbischof von Lambrai eine Rede, in der er mit energischen Worten die Freiheit de» Unterricht» und die religiöse Freiheit für Beamte und Soldaten forderte. Wir werden, schiotz der Erzbischof unter stürmischem Beisall, die Wahrheit zurückerobern, die man un» gestohlen bat. Pari», 26. Nov. Wie die Zeitungen au« Draveil- Jgneuc melden, haben der frühere sozialistische Abgeordnete Paul Lafergue und seine Frau, eine Tochter von Karl Marx, sich mit Zyankali vergiftet. Der Grund ist unbekannt. Pari», 27. November. In Aubagne hielten drei Räuber einen Güterzug an. Die Schaffner vertrieben sie durch Revolverschüsse. Einer der Uebeltäter wurde verletzt. Part», 27. November. Bei Perpignan wurden durch eine Explosion in einer Kohlengrube drei Bergleute getötet und drei verletzt. Lissabon, 26. November. Angeblich aus Anlatz der Auslveisnng zweier Chinesinnen, die ihre kranken Augen in Lissabon behandeln lassen wollten, kam cs zu Protestkund gebungen der Menge. Kavallerie und republikanische Garden zerstreuten die Menge, wobei mehrere Schüsse ge wechselt wurde». Es gab einige Tote und mehrere Ver wundete. Die Manifestanten drangen in das Hospital Sao Ios6, ein, um die Aerzte zu hindern, die Verwundeten zu pflegen. Das Hospital konnte nur mit Gewalt geräumt werde». Truppen bewacl)en das Palais der Republik und die Bureaus einiger Zeitungen auf dem Platz Dom Pedro. Auf diesem Platze explodierte eine Bombe und verwundete mehrere Personen. Die Unruhen dauern an. Nom, 27. November. Schatznnnister Tedesco hat in der Kammer das Budget vorgelegt. Das Rechnungsjahr 1910/11 schliefst mit einem Barüberschnft von 36 700 000 Lire ab. Diese Summe ist mit dem am 30. Juni 1910 vor handen gewesenen Ueberschnsse von 21 600 0W Lire für die Kriegskosten bestimmt, die bis 30. November auf 66 Millio nen Lire veranschlagt sind. Das Budget für 1911/12 gibt die Ausgaben auf 49 600 000 Lire an, wovon 24 Millionen für de'» BolkSschulnnterricht, 21 Millionen für Kriegs- und Handelsmarine bestiinint sind. R o in. 20. November. Durch königlicl)es Dekret wird der Zoll ans bestimmte Waren türkischer Herkunft, nanisnt- lich auf Teppiche und Kaffee erhöht und für alle übrigen ans der Türkei kommenden Waren die Anwendung des Generaltarifs vorgeschrieben. Tripolis, 26. November. (Meldung der „Agenzia Stefan!".) Heute früh erfolgte der allgemeine Vormarsch unserer Truppen an der südöstlichen Front. Er war auf allen Punkten von vollen, Erfolg gekrönt und schloss mit dem Rückzüge des Feindes aus seinen befestigten Stellungen, Diese Aktion gestaltete sich nach einem sehr lebhaften Kampfe, der den ganzen Tag dauerte, zu einem glänzenden Siege der für den ganzen Feldzug von entscheidender Wir kung sein durfte. Kunst, Wissenschaft und Vorträge. I Dresden. Am Sonnabendnachmittag beging da? Zentral theater die Erstaufführung seines heurigen Weihnachtsmärchen» .Peter« Jagd nach dem Glück' von Paul Alexander. Musik von Karl Krüger in festlichster Weise. In bunter Pracht erschienen all die von den Kleinen verehrten Märchenstgnren, als da sind gute Fee. Zwerge, Hofichrc >zen, Schneider Meck-Meck usw. vor unseren Augen. Unlerbr l'cn von wunderschön arrangierten Reigen der Erze, der Goldktnder und zuletzt sogar der Bewohner eines samoS auSgestaiteten HühnerhofeS flies» die kleine Handlung dahin Peter will das Glück suchen. Im Walde trifft er es auch in Gestalt eines Jägersmannes. Zugleich aber erscheint eine gute Fee, der Flein. Die ermahnt Peter, ihm zu folgen, da nur durch eigene Arbeit »nd Fleth das wahre Glück ihm blühen werde. Peter aber folgt dem Glücke in psrson», das ihm alle Wünsche erfüllt Nach einer Besichtigung des Erdinnern kommen sie zum alten König Mix und zur schönen Prinzessin Irmtraut. Als Prinz Pedro bestegt er die Feinde des König» und erwirbt die Zuneigung der Königstochter. Aber er wird nicht froh, denn alles gelingt ihm ohne eigene Arbeit und Mühen. Er beschließt, durch eigene Arbeit das Glück zu Hallen und es stellt sich ihm zur Seite Da reut es ihm, dah er dem Flethe nicht gefolgt Er entdeckt dem Könige seine niedere Herkunft. Dieser belohnt Peters Heldentaten, indem er dem Schnetderprtnzen dennoch seine Tochter verlobt und ihn »um Thronfolger ernennt. Scharf unter die Luve darf man das Märchen allerdings nicht nehmen ES ist vieles nicht sehr logisch ausgearbeiiet. ES fehlt an originellen Einfällen und Figuren in neuer Ausmachung. Nicht gefallen hat uns der trottelige König. Seine Figur ist nicht aus einem Kindermärchen, sondern au» einer Operette genommen. Allerdings jubelten die Kinder vor Freude gerade so, als bei der Wethnachlsbescherung. — Krügers Musik vcschränkt sich auf Verarbeitung bekannter Melodien. — Dem Märchen hat Herr Gordon einen sehr glänzenden Rahmen ver liehen. Er wurde sich sehr verdient machen, wenn er für die M> rchcnvorstcllungen einen anderen, für die Kinder entsprechenden Abcndvorhang als den künstlerisch gewih vollendet schönen ge wöhnlichen hcrunterlaffen würde. Von den Darstellern seien Herr Waiden (Peter), die Herren Bendey,Sachs a.G. (der operetten- haft trosteltge König) und Köppel, sowie die Damen Grassan und Wiegenfeld lobend hcrvorgehoben. Ballettmeister Horn hat die Tänze trefflich einstudtert und wurde mit dem Autor mehr fach gerufen. Note. j Dresden. Residrnztheater. »Thüodore L L >«.' Schwank von Nanrey und Armont. Eistciufsührung am 26. Nov.) Eine echt französische Trick-Komödie mit allen Vorzügen und Nach teilen, die dieses Genre aufweistl Elftere üve,wiegea. E« ist etgeniilmlich, dah die Franzosen trotz der enormen Ueberprodukttou immer wieder neue Dessins e finden und zwar immer wieder solche, die einem Lachiränen verursachen. DaS Lustigste ist die Grundidee. Ttöodore wild von seinem Onkel, dem Senator Srcazc-Fourett« sehr kurz gehalten. Was Wunder, datz er darauf bedacht ist, sich Nebenetnkünfte zu verschaffen. Zu tnesem Zwecke hat er eine ganze »Compagnie' bei der Hand. Er vermietet z. B den Balkon einer ihm befreundeten, feinen Familie zum Einzüge de» Emir» von Belutschtstan, natürlich ohne deren Wissen. Da die Mieter von sehr drollige Kauze find, ergeben sich die ulkigsten Situationen. Im zweiten Akte vermietet er seine» Onkel« Wohnung, um eine vcrwickelle Ehe>Jr,ung besagter seinen Familie zum glücklichen Ausgang zu bringen. DaS hier zu erzählen ist fast unmöglich ond überdies darf man von Schwänken keine Pointen verrate«. G< genüge zn sagen, daß vermöge de» intelligenten »Compagnou»' Llodomir, der bald al» Polizist, bald al» Lakai oder Feuerwehr mann erscheint, und trotz der Ungeschicklichkeit der Telephonistin Lulu (einer .Lompagneuje') Thöodore immer wieder sein« Pläne auSsübrt, und dah er zum Schluß eine Menge Geld verdient hat. Die nicht sehr moralischen Voraussetzungen de» Stücke» verletzen nicht, da sie nur da» Mittel zum Eingreifen der .Compagnie' bilden. Diese» Tohuwabohu wird vom Residenztheater geradezu einzig aufgeführt. Im Mitielpunk! der Ovationen stand Herr Hellwig (Llodomir/. Dem voctreffltchen Künstler wurde bei jedem Abgang verdienter Szeneabeifall barg,bracht. Else Bötticher, von idcem Engagement am Zentraltheater noch in bester Erinnerung, stellte sowohl eine entzückende Dame wie auch ein reizende» »grauenzimmerchen' dar. Sukfüll machte den THSodore famo» und Friese schuf einen prächtigen Senator, den e« nach Romanen dürstet Auch Frl Marschall und die tzerrev Olbrich, GefferS, Fand« und Karl waren sehr gut. Grillenfängern kann man da» Stück nur empfehlen I 2<rlc. j Dresden. Restdenztheatcr. Da» diesjährig« Weih nachtsmärchen .Der Edelweihköntg von Adolf Selig und Karl Witt, geht am Sonntag, den ll. Dezember, nachm >/,4 Uhr. zum ersten Mal mit vollständig neuer Ausstattung und bei, für die Märchen- aufführungen, extra ermäßigten Preisen in Szene. Die Märchen- aufsührungen werden dann, wie alljährlich Mittwoch», Sonnabend» und Sonntag» nachmittag» wiederholt. ! Dresden. Strtegler-Ouartett. Der? zweit- Volk»- tümliche Kammermusik-Abend findet kommenden Mittwoch in. Bolkrwohlsaale statt. E« hat eine ProgrammSuderung insofern eint,e en müssen, al» Herr tzojkapellmetster Kntzschbach infolge dienstlicher Behinderung abgesagt h t und deshalb da» Mozartsch« Trio für Klarinette, Klavier und Viola auf den nächsten Koazert- abeud unter Mitwtrkung de« genannten Herrn verschoben wird. Am Mittwoch wirkt Herr Lhordirektor Dr Ernst Latzk» tm Klavierpart mit. Vriefknste». L. HV. „kick«!»«»". Ungenügend frankierte Briefe «rüsten wir in Zukunft rückficht«lo« zurückweiseu. Brief» »on Klotzsche kosten 10 Pf. Porto.