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meitag de« 17. September 1S20 »«chsisch. ».»,»,«lin«, Nr. 2t», Seit« » Beschlagnahme ein«« Waffentransporte, »««lan, 18 September. Dt« Nachricht von der Beschlag - nähme eine« Waffentransp ort durch die Interalliierte Kommission auf dem Güterbahnhos von Hindenburg bestätigt stch Es wurde rin Waggon angehalten, dessen Jnhakt als Möbel deNariert war und der S60 Jnsanteriegewehre, acht Maschinengewehre und eine größere Menge Munition enthielt. Es handelt sich um deutsches Material. Der Waggon soll, wie eS im Bericht der Inter alliierte» Kommission heißt, amtlich plombiert gewesen sein. Die Oppelner Regierung bereitet einen Bericht an die deutsche Regierung vor und hat den Vorfall auch nach Paris gemeldet. Die Friedensverhand'.ungen in Riga (Eigener Drahtbericht der „Süchs. B ollSzeitrrn Amsterdam, 17. Scnt. Die FriedenSbedtngungen, die den Bolsckewisten in Riga vorgelegt werden sollen, sind von der polnischen Regierung endgültig ausgearbeitet werden und eS ist Aussicht, daß wenn die russische Regierung wirklich Frieden wünscht, die Präliminarien innerhalb der nächste» paar Tage unterzeichnet werden. Di: polnische Regierung hat alle Wünsche derSowietregierung geziemend beachtet und ist bereit, nach dem Grundsatz der Gegenseitigkeit der Sowjctregierung alle ge forderten Garantien zu bieten. Warschau» 16. September. Die polnische Tclcgraphcnagentur meldet aus Moskau: Tschitscherin wird persönlich an die Spitze der russischen Friedeusdelegation in Riga treten. In einer Unter redung erklärte Paderewjki, falls der Frieden zwischen Polen und Rußland zustande komme, was sehr wahrscheinlich sei, so würde die Folge diese» Friede»« die Anerkennung der Sowsetregicriing al« tatsächlicher aber nicht rechtmäßiger Regierung sein. Die polnische Delegation, bestehend aus 100 Personen einschließlich technischen'Personals, desgleichen KV Korrespondenten, sollten gestern abend oder deute früh in Libau eintrefsen, um von dort nach Riga weiter zu fahren. Die russische Delegation ist schon am Montag früh in Riga eingctraffen. Amsterdam, 16. Scvtember. Wie Telegraaf meldet, hat Joske, das Haupt der russischen FriedenSdclegation, mitgeteilt, daß die Sowjetregierung ibrc ursprüngliche Forderung auf Herab setzung der polnischen HeereSmacht aufrecht erhalte, um neue Angriffe in Zukunft zu vermeiden. Abtransport der Russen Königsberg, 16. Sept. Der Transport der nach Deutschland übergerretenen russischen Trupren ist voraussichtlich in einigen Tagen beendet. Sodann sollen bis Milte Oktober dieWälder im Süden und Osten vnd in der Umgegend der Lager systematisch nach flüch. ttgeu Rassen abgesucht werden. Die aufgebotcnen Orlswchren werden bis zu diesem Zctpankte allmählich vermindert; ein Teil der aufgcbotenen Grenzwehr wird voraussichtlich noch vorher ent lassen werden können. Der deutsch-russische Gefangenenaustausch Berlin, 16. Sept. Seit Abschluß des Abkommens über den gegenseitigen Gefangenenaustausch zwischen dem deutschen Reiche und der Sowjetregierung tm Mai dieses Jahres sind über 50600 russische Kriegsgefangene au» Deutschland und 45000 Kriegs- und Zivilge fangene aller Nationalitäten aus Rußland heimgckehrt, worunter sich 12000 deutsche Heimkehrer befinden- ES sind aber immer noch etwa 12000 Dculsche und 150000 Kriegsgefangene der ehemaligen oster- reichisch-ungarischcn Monarchie au« Rußland und rund 170Ü0O russisch« Kriegsgefangene aus Deutschland helmzubesördern. Die ergebnislose Konferenz Amsterdam, 16. September. „Westminster Gazette" schreibt; Die Konferenz zwischen Millerand und Giolitti hat keinerlei Ergebnisse gezeitigt. Die abgeschlossenen Verträge sollen erfüllt werden und doch sind ihre Bestimmungen unerfüllbar. Inder russischen Politik können bie beiden Staatsmänner nicht zusammen- wirken. Auf diese Weise werden die Dinge weitergehen von Kon ferenz »u Konferenz, und die außenstehenden Fragen bleiben unge löst, bt« man vor folgender Tatsache steht: Der Oberste Rat hat die Kontrolle über die Angelegenheiten der Welt verloren, und der Völkerbund ist verhindert, irgend etwa» zu tun, um ein« bessere Kontrolle aufzubauen. Der Frieden in Europa ist unmög lich, solange die russische Frage ungelöst ist und die Alliierten in dieser Beziehung eine schwankende Politik verfolgen. Die Ent» schädigungsklauseln des FrtedcnSvertrage» von Versailles bedürfen auf jeden Fall einer Prüfung und Erneuerung. Französische Zeitungsente? Genf, 17. September. Alle französische« Meldungen, daß i» Aix-leS-BainS ein» Verschiebung der Genfer Konferenz beschlossen worden ist sind mttgrößtrm Miß- traue» aufzu nehmen. In Aix-leS-BainS konnte ein solcher Beschluß gar nicht gefaßt werden, da dazu die Stimmen England» «nd Japans notwendig sind. ES handelt sich um die Durchführung des sogen. Systems Millerand-De la Croix, da« drei Städten Vorsicht: 1. Verweisung der Deutschen an den Wiedergut- machungSauSschuß; 2. eine interalliierte Besprechung vor Genf und 6. Inszenierung einer neuen Diktatszene in Spa oder sonstwo. — Für dieser System hat Millerand i« Aix-lcS-Bain» Giolitti gewinnen wollen, aber ohne den gewünschten Erfolg Die Zeitungen habe« Giolitti» Erklärungen unterschlagen- Di« HavaSagentur hat da» Gegenteil der Wahrheit berichtet nnd. die HumanitS wagt schon hente von einer Niederlage der französischen Politik zn sprechen- England «nd Frankreich einig Rotterdam, 15. September. „Mattn" meldet, baß die eng lischen Vertreter in der Wiederherstellungskommission 'einen Vor schlag über vie Neuorganisterung der Arbeiten dieser Kommission gemacht haben, der dem französischen und belgischen Standpunkte sehr weit entgegenkommt Der „Matten" verzeichnet dies mit großer Genugtuung und knüpft daran die Behauptung, daß nunmehr auch England sich damit obgefunden habe, daß die Wiederderstellungskommission die Summ« die Deutschland zahlen müsse, festzusetzen habe. Zur englischen Bergarbeiterkrise Eigener Drahtbericht der Sächs. voliSzeitun»^ London, 17. Sept. Die Krise in der englischen kohlentndustrie scheint eine günstige Lösung zu finden, da bei den Bergarbeitcrführern die gemäßigte Richtung allmählich die Oberhand gewinnt. In den wichtigsten Grubenbeztrken macht sich etnAbflauen derStretksttmmung bet den Bergarbeitern bemerkbar. Die Bergarbeiter seien geneigt, die Foiderung der Herabsetzung des KohlenvreiseS fallen zu lassen. Außerdem gewinnt e» den Anschein, als ob die Arbeiterschaft vor dem Gedanken der allgemeinen Neuwahlen zurückschrcckt. die eine Folge des - treikeS sein dürften. Der Vollzugsausschuß hat beschlossen «ine National- tonferenz der Delegierten der Grubenarb etter für Dienstag nach London einzukerufen, wo ihnen über die gefaßten Beschlüsse berichtet werden soll. Zur Lag« tn Italien Mailand, 16. September. Die Blätter beschäftigen sich ein gehend mit den Besprechungen, die am Mittwoch zwischen Giolitti vnd Vertretern der Industriellen stattgefunden haben. „Corriere della Sera" glaubt feststellen zu können, daß man auf dem Wege zur Lösung des Konfliktes mit den Metallarbeitern sei. In amt lichen Kreisen werde darauf hingewiesen, daß dt« Annahme de» Kontrollrechte«, da« die Arbeiter in Fabriken ausüben wollen, durch die Industriellen möglich sei. Giolitti soll auf die Annahme de» Kontrollrechte» gedrungen haben, ohne mit einem Eingreifen der Regierung zu drohen. Rom, 16. September. (Gtefani.) Giolitti betraute durch Erlaß einen au» Industriellen und Arbeitern zusammengesetzten Ausschuß mit der Aufgabe, einen Gesetzentwurf über da« Kontroll- recht vorzubereiten, den die Regierung der Kammer bei ihrem WiederzUsammentrttt vorlegen wird. Mailand, 16. September. Nach einer Meldung de« „Lorriere della Sera" wurden in Btella weitere Fabriken besetzt. Bet der Besetzung einer Fabrik kapi eS morgen» zu schweren Unruhen. Einige Personen wurden verletzt. Deschanel (Eigener Drastbericht der „Eächs. Boll»»kirung".) Pari», 16. September. An» Mitteilungen der Zettungen über DeSchanelS Krankheit ist hervorzuheben, daß der Präsident nach dem „Oeuvre" an Mikromanie leidet, d. h. an einer nervösen Depression, die eine» großen Mangel an Willenskraft und Selbst vertrauen zur Folge hat und eine da» Gegenteil von Größen wahn auslösende Stimmung verursacht. Seit de» ersten Geptember- tagen hat sich da» Befindenten derart verschlechtert, baß an eine Rück kehr ins Elysöe nicht mehr zu denken war. Es scheint, daß man sogar einen Selbstmordversuch befürchtete- Pari», 16. September. Wie der „Tempi" mitteilt, sah am 10. d. M. gegen 6 Ubr morgen» ein Angestellter de» Schlosse» Ram bouillet, als er fischte, den Präsidenten auf sich zukommen. Der Präsident wünschte ihm guten Erfolg und ging weiter. Plötzlich sah der F scher den Präsidenten mitte» im Kanal, der glücklicher- weist an dieser Stelle nicht tief war. bis zur Mitte de» Körper» im Wasser. Der Slnaestellt« rief um Hilfe und der Präsident wurde sofort zum Schlosse zurückgebracht, hatte aber von dem Vorfall keine Ahnung mehr. Pari», 16. September. Wie HavaS mitteilt, ist Minister präsident Millerand heute früh nach Pari» zurückgekehrt. Morgen vormittag findet ein Ministerrat statt, in besten Verlauf Millerand seine Kollegen über die durch den Gesundheitszustand des Präsiden ten Deschanel geschaffene Lag« unterrichten wird. Am Nachmittag wird Mtlleranv di« Präsidenten de» Senat» und der Kammer empfangen, mit denen er sich über den Zusamentritt de« Parla ments verständigen wird. Wahrscheinlich werden die Kammern für Donnerstag zujammenberufen werden, um die Verlesung de» RücklrittSschretbenS Deschanel» entgegenznehmen. Die National versammlung wird dann am Sonnabend die Wahl de» neuen Präsidenten in Versailles zusammentreten. Bulgarien zur kleinen Entente? Sofia, 16. September. Die Reise de» Ministerpräsidenten Stambulinski nach Prag erfolgt, wie hier verlautet, z» dem Zwecke, mit dem Minister des Äußeren Dr. Benesch über den Bei tritt Bulgarien» zur kleinen Entente zu verhandeln. Das neue tschechische Kabinett Prag, 16. September. Die Besprechungen der Blätter über die Ernennung des neuen Bcamtenkabinetts beschränke sich aus schließlich aul die Darlegung der Verhältnisse, die zum Rücktritt des Kabinetts Tuszar geführt hatten. Die nationaldemokratischen, agrarischen und klerikalen Blätter erklären, daß sie von der neuen Regierung keine Wunder erwarteten. Aber man dürfe hoffen, daß sie mit Energie die Ordnung in der Republik Herstellen würde. Sie könnte dabei auf die Unterstützung aller staatserhaltenden Ele mente rechnen. Dem „Prager Tagblatt" zufolge soll auch ein deutscher Beamter als Minister berufen worden. Dis deut schen Politiker haben eS ab gelehnt, einen Vertrauensmann in eine Beamtcnregierung zu entsenden. Ein «euer tschechischer Gesandter (Eigener Drahtbericht der „Sächs. B olißzeitnng'.) Berlin, 17. Sept. Wie da» Berliner Tageblatt von gut unterrichteter Sei«« erfährt, wird tm Zusammenhang mit dem dieser Tage erfolgten Rücktritt des Tschecho-llowentschen Kabinetts Tuszar der bisherige Gesandte in Berlin, Korna, nicht mehr auf seinen Poll.n zurückkehren. An seiner Stelle dürfte der bisherige M i«t st erprüsidentTuszar alS Ges andter derLschecho- Slowakei nach Berlin kommen. Befestigung der Bogesen Mü'hei« i. Elf., 1». Sept. Nach Berichten au» den Vogesen werden seit einiger Zeit auf dem vage s«nkamm in der Gegend von Altktrch und Sennhetm Befestigungen angelegt und Vor arbeiten sür mffitä.tsche strategische Linien durch die Franzosen au»« geführt. GS ist den Deutschen verboten, jene Gl genden z" besuchen, in denen solche militärischen Arbeiten vorgenommen werden. Eine französische Universitsit in Mainz (Eigene, Drahtbericht der „Stichs. Boll»zeit»«g".) Amsterdam. 17 Sept. Die Franzosen haben in Mainz ein« französische Hochschule eingerichtet, die Studenten aller Nationalitäten offen sein soll, und die drei Fakultäten. Me dizin, Phtlosovhte unv Jura umf'ßt. Die Eröffnung soll om kommenden 1. November stattfinden Die juristische Fakultät soll unter der Leitung de» juristischen Ordinarius von Tttaßburg stehen. Zum Schmuggel im Westen Di« Kölnische Wucherpolizet hat jetzt auf de« Kölner Hauptbahn Hof rin Wachlokal errichtet, da», von zahlreichen Beamte« besetzt, dem Zweck dient, dem Gchteberunwese« zu steuern. Täglich werden Dutzende von Personen verhaftet, die von der Grenze mit großen Mengen unbanderolierten Zigarette« eintrefsen. Letzthin wurden nicht weniger al» 40 Schmuggler verhaftet. Waagonweis« wurden die Schmugglerwaren beschlagnahmt. Der Echmuaglerverkchr an der deutsch-holländischen Grenze nimmt Formen an, die jeder Beschreibung spotten. Neuerding» ver wehrte da» Publikum den Nevis,onsbeamten b«n Zutritt zn den voll besetzten elektrischen Wagen der Strecke Kleve bi» Kraneubnrg mit Knüppeln, Messern und Peitschen, mit Beißen «nd Kratze», so daß e» der Zollbehörde unmöglich gemacht wurde, ihre« Amte» zu walten. Bor kurzem wurden zwei Beamte von dem in Fahrt befindlichen Wagen gestoßen, andere durch Faustschläg« und Stöß- verletzt. Deshalb bot man letzter Tage abend» «inen Trnvp von 28 Zollbe amten ans, die die elektrischen Bahnwagen zum Halten bringen und die Revision nach Schmugnlerwaren vornehmen sollte«. Die Schmuggler setzten sich zur Wehr. Einer schlug mit einer Peitsch« solange um sich, bis ihn mehrere Säbelhiebe auf den Kopf außer Gefecht setzten; einem anderen wurde das linke Handgelenk durch einen Säbelhieb zur Hälfte auseinander geschlagen. Beamte des WucheramteS Krefeld nahmen mit Unterstützung von einem Zoll beamten in den letzten Tagen auf dem Kreseldrr Hauptbahuhof eine Nachschau der Gepäckstücke und eine Durchsuchung Ser aus dem Grciizaebiet ankomwcuden Schmuggler vor. Hierbei beschlagnahmten sie größere Menge« Tabak, Zigarren, Zigaretten, Kaffee, Fleisch u«d Mehl im Gesamtwert« von über 80000 Mark- Die Schmuggler, Frauen und Männer, setzten sich teilweise »nr Wehr und bedrohten die Beamten, so daß diese t» zwei Fälle« von ihrer Schußwaffe Ge brauch mache« mußte«. Ein belgischer Protest Berlin, 16. September. Di« belgische Regierung hat gegen di« Inbetriebnahme der kürzlich in Betrieb genommenen Berliner Fernsprechämter Rheingau und Westend, die zur Entlastung anderer Aemter dienen sollen, Einspruch erhoben mit dev Begründung, daß ihr« technische Einrichtung aus Beutematerial her- gestellt sei, da» während des Kriege» von den Deutschen in Belgien auSgeraubt worden föi, um e» für HeereSzwecke z« verwenden. Aus Grund de« Versailler Vertrages hat di, belgisch« Regierung bereit» die Forderung auf Rückgabe des Materials gestellt. Wenn die For, derung aufrecht erhalten wird, so sind die beiden Aemter zur Wieder- Einstellung ihres kaum eröffnet«» Betriebes gezwungen. Berlin, 16. September Es wird bestätigt, daß sich in den beiden zusammenhängenden Berliner Fernspi'echämtern Rheiugau und Westend« Teile von belgischen Fernsprecheinrichtungen befinden, die seinerzeit als Kriegsbeute von der Heeresverwaltung sür Hei matzwecke ausgebaut worden find. Als dann die Heeresverwaltung sür sie leine Verwendung mehr hatte, wurde sie von der Reichstele graphenverwaltung mit der Voraussetzung übernommen, daß «ine Rückforderung belgtscherffeitS nicht in Frage komme. Der Zeitwert der bestehenden Einrichtungen ist auf 200 000—300 000 M. abgeschätzt worden. Falls sich eine Auslieferung der Apparatteile an die bel gische Regierung nicht vermeiden lassen sollte, ist Vorsorge getroffen, die Frage technisch ohne Benachteiligung der Fernsprechteilnehmer zu lösen. Die Ablieferungen an den Verband Berlin, 16. Sept. Bon zuständiger Stelle wird mitgeteilt: Der Abtransport de» nach dem Friedensvertrag von Versailler an die alliierten uud assoziierten Regierungen abzultefernden Luft« geräte» ist tm wesentlichen fristgemäß beendet worden. Es folgt nunmehr die Abgabe der Waffen, Munition und anderen seinerzeit erbeuteten Kriegsmaterials an Frankreich und Belgien. Die für Frankreich bestimmte« Sendungen werden au» allen Teilen de» Deutschen Reiches kommend, über Bischofsheim, die für Belgien bestimmten über Viersen geleitet. Im ganzen wird e» sich um etwa Svo Wagen handeln. Explosivstoffe, geladene Artillcriemunitton, sowie unbrauchbare» Material werden nicht ab befördert, sondern in Deutschland zerstört «nd verkauft. Zur Großberliner Frage (Eigener Drahtbericht dr» „Stichs. voll»zeit»ng*j Berlin, 17. Sept. Die demokratische Fraktion der Lande». Versammlung verhandelte bereit» gestern in einer FraktionSfltzung über ihre Sie llungnahm« zu dem Antrag e der Deutsch nationalen über di« Aufhebung de» Inkrafttreten» de» Gesetze» über Großbrrltn am 1. Oktober. Die Fraktion einigte sich schließlich auf sein« Ablehnung. kleine Nachrichten Reichskanzler Fehrenbach ist gestern in Begleitung de» Mini sterialdirektors Dr Schüler, Chef der Personalabteilung d«S Auswär tigen Amtes, in Freudensladt eingetrossen, um mit dem Reichsprä- sijdenlvn die politische Lage zu besprechen. Je* Parteitag der Mehrhettzsozialdemokratle beginnt Sonntag, den 10. Oktober, abends 6 Uhr in Kassel (Stadthalle). Als vorläufig« Tagesordnung ist festgesetzt: 1. Bericht de» Partei- Vorstandes; 2. Bericht der Kontrollkommission; 8. Bericht der Reich», tagSsraktion, Berichterstatter Hildebrand; 4. Bericht vom intcrnatio» nalen Sozialistenkongreß in Genf, Referent: Meerfeld-KLln; 5. Die Wohnungsfrage, Referenten voraussichtlich Paul Hirsch und Engler (Freibura); 6. Das Parteiprogramm, Referent: Dr. Adolf Braun. Am v. Oktober vormittags 10 Uhr findet in Kassel eine Reichs- fraucnkonferenz statt. Ei» sozialdemokratisches Agrarprogramm. Die Agrarlommis- sion der Sozialdemoftatischen Partei hat, wie der „Vorwärts" be richtet, ein Aktionsprogramm ausgestellt, das dem Parteitag in Kassel vorgelegt und schon in nächster Woche der öffentlichen TiS- kusston unterbreitet werden soll. Es wird darin die Notwendigkeit eines AgrarprogrammS für di« Wahrung d«r Interessen der länd- lichen Bevölkerung und die Sicherung der Lebensmittelversorgung, be tont. Als Ziel der Agrarpolitik wird festgestellr die Sozialisierung der für di« Vergesellschaftung reisen Land» und Foastwitttschasts- betriebs. Demokratischer Parteitag tn Nürnberg. Der allgemeine Partei tag der Deutschen Demokrattschen Partei findet auf Beschluß deS Parteivorstandes vom 1. bis 15. Dezvmber tn Nürnberg in den Sälen des Industrie- und KultnrveneinS statt. Die Verhandlungen beginnen am 11. Dezember nachmittags. Ihnen geht am vormittag eine Sitzung deS ParteiauskchusseS voran. /I Zum Schulstreik in Plauen Chemnitz. Kathol. Arbeiterverein. In der Versamm lung am 12. September hielt Herr Kavla» Dr. Rauer einen lehr reichen Vortxag über „Familie und Erziehung". Anschließend wurde mit Entrüstung Einspruch erhoben gegen da» Vorgehen de» Kultu»- mintsterium» und des Plauener BezirkSschulamtes. gegen die dortigen katholischen Eltern Die Versammlung spricht de» bedrängten Plauener Elter» ihre volle Sympathie im Kampf- um ihre Schule an». Eine Sammlung für den Schnlstreik ergab 62 Mark. Llr. Lübau. Die katholischen Vereine von Löbau er heben einstimmig Widerspruch gegen die Vergewaltigung katho lischer Elternrechte in Plauen. Die Katholiken Sachsens müssen mit woMegründctem Mißtrauen gegen die sächsische Regierung erfüllt werden, wenn im Freistaat Sachsen zum Schutze der religiösen Frei heit und der freien Ueberzeugung die ReichS'egicrung in Berlin an- gerusen werden muß. ^ Eine Sammlung sür den Kampsfonds in Plauen ist eingeleitet'. Ortsausschuß der kathol. Vereine- Nachrichten aus Sachsen — Leipzig. Einigung im Straßenbahuerstreik. Am heutigen Frei ag wird voraussichtlich der Streik der Straßen« babner nach vicrzehntägtger Dauer zu Ende gehe». Die am Donnerstag stattgefnndene Vertändlung vor der kretshauplmann- schast hat zn einem Vergleich -«führ, nach dem der Betrieb so bald wie möglich, spätesten» am Sonnabend früh wieder ausgenommen werde» soll. Aus Dresden Obstv eise. Die Preisprüsungsstelle Dresden und Um- gebung Hai tn lyrer Sitzung am Dienstag mü Rücksicht auf die Nvt- wendigleit der Z-suhr rußcrsächsischer Pflaumen für diese einen Kleinhandelsrichtpreis von 1.20 M. süv da« Pfund festgesetzt. Int übrigen erachtet sie auch weiterhin als ge>ienwärtig angemessen« Kleinhandelspreise für Aepfel und Birm'n, einwandfreie, zum Roh- genusse geeignete Handelsware. 75—85 Ps. sür minderwertige War« und Kochobst 50—60 Pf., sük sächsische Pflaumen 75—85 Pf. sür da» Pfund. Für Edeläpfel und »Birnen erachtet sie auch weiterhin 1—1,10 M. sür das Pfund als angemessen. Als Edelobst sind aber nur die bestimmten, in der amtlichen Bekanntmachung aufgeführten Sorten anzusehen und diese auch nur dann, wenn sich um ausge suchte große, fleckenlose Früchte von Baumreife handelt. Die Ein haltung dieser Preise wird fortlaufend überwacht werden. Bei lieber- schreitung ist mit Beschlagnahme und Bestrafung zu rechnen. Sache dex Verbraucher ist eS, die Bebörde dadurch zu unterstütze» daß sie keine höheren Preise zablen. —* Gegen die Belenchtringadeschränkung in den Gast, wirtschafte« richtet sich eine Entschließung der Bereinigung der Hotel». Gast- «nd Saalwirt-Vereine sowie der Kasst-hauSbesitzer von Dresden nnd Umgebung. —* Dl« Zwangainnung sür da» Damenschneidergcwerb« z« Dresden trat gestern abend im groben Saale de» Gewerbe- Hanse» ,» ihrer ersten ordentlichen Jnnn»g»v«rsa«mlun» unter der Leiinng de» Herrn Obermeister» Schumann zusammen. - r ' i.i