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ein. Jedoch konnte auch hier überall eine glückliche Lösung ge» funde» werden, lieber den Rahmen der internen Natur be wegten sich die Fragen über „Hochschulpolitisches". Es wurden hier die Frage» »nd Stellungsnahme zu allen übrigen Ver bünden und Kartellen, sowohl denen, die sich auf religiöser Grundlage aufbauen als auch aller übrigen Studentenkorpora' üouen durchbesprochcn. Mit großer Genugtuung konnte man feststclleu, das; der UnitaSverband niemals gewillt sein wird, uni irgend welcher Vorteile Wille» sich nur in einem Punkte zu ent- fcruen von de» Grundsätzen der christlichen katholischen Welt- anschauuiig. GS wurde aber auch klar und unzweideutig zum Ausdruck gebracht, daß die llnitarier stets auf nationalem Bo den gestanden hab-n und auch in Zukunft stehen werden. Neben den Beratungen, die vier Tage dauerten, kam auch die Freund schaft zu ihrem Rechte. Alm dritten Tage fand ein Kommers statt, der die Aktw'tas «»d das Philistertum wieder an die poesie- volle Studentenzeit erinnerte. Die Schönheiten des NeckartaleS kennten die Teilnehmer auf dxm gemeinsamen Nussluge kennen lernen. Am Sonntag nach Pfingsten schlug für alle die Ab schiedsstunde. Zurückgekehrt an die Statten der ernsten Arbeit werde» die Vertreter der einzelnen Vereine ihren Vereinsbrü dern mittcilen können, das; auch der UnitaSverband beitragen wird in de, schweren ernsten Zeit zum Wiederaufbau unseres armen dcmscben Vaterlandes. Der Verband aber inöge weiter blühen, wachsen und gedeihe» zum Segcu der katholische» Stu denten und der deutschen Wissenschaft. GuldeneS Pricstcriublliinm. Ein Neffe d-z früheren Zeutruinsfübrers Dr. Ludw g Windtborst, Prälot Bftgr Ernst Windthor st Pb D.. welcher vor kurzem aus dem Misstons, bezirk von Nordamerika zurückkcbrte, und letzt als H nisgeiststcher d- englischen Fräulein in Homburg v. d. ö Denkaiierslws tätig ist, feierte am letzten Dreisaltigkeitssonntag >--n GindenrS P "ic° stersnbilänm in voller Rüstigkeit. Im Ja'we >808 aina Msgr. W. auf Anraten seines On'cls, Exzellenz Windtborst, nach Einet nnati. Ohio U. S. A., trat dort m das .B'c'roposttcn- Seminar und wurde am 3. Juni 18/! vom dam.i'igen Erzbischof Dr JacobnS Woodwan. Philadelphia, -uni Priester geweihtz Fr wurde von Leo XIII. im Jahre 1188 st, di; römische Prä latur erhoben nnd kurz darauf vom Polhtechniknm in Chicago zum Dr. vlnl. honoris causa promoviert. Am Taae seine? orl- denen JubiläninS feierte Msgr. Windtborst in hiesiger Marien, kircbe ein Danksagnngsamt »nt:r -roß-r Assistenz and wurde mit Glück- nnd Seaenswnnschen, Devesch.n und Geschenken von Nah nod Fern oerade.ru überw^ » gt. Missionsstatistisches ans China. Eine neuere Aufstellung bcnssert daS aus'ändische Mistionkverscnal der vrotesiantischen Bekenntnisse in Cknna ank rund 6000 Köpfe, darunter 4800 Amerikaner. Di,- katholische Mission hat eS nach dem MissionS- bandhnch von Pater ArenS S. I. ans eine Gesamtzahl von 2736 Personen gebracht Davon sind 1888 auswärtige Priester, 105 Laienbruder. 980 Schwestern. Im kommenden Jahrzehnt siebt eine erbcbliche Verstärkung der katholischen MissionSk-'äsle in guter Aussicht, falls nicht nene politische Verwicklungen ein- treten. ReNaiöse Bewegung, in Ruhkank» In der letzten Zeit wehren sich die Anzeichen dostlr, daß kn illnhsond wieder eine siaike religiöse Beweoung eintritt, „nd daß die Geoner der Sowjetregierung sich unt-r dem religiösen Banner der Kirche sammeln. Es liewn eine Reibe von ^'--»ßernn-en he-vairagender Kommunisten vor, die sich dariiver beklagen, daß selbst Mitglieder der Kommunistischen Partei sich vom „reb'g'ösen Aberglauben" nicht befreien nnd die kirchlichen Vorschriften erfüllen, sib z. V kirchlich trauen lassen ulm. Neuerdings widmet dte bolschewistische Presse i'-re Svalten einer reliaiösen Vroze'sion. die e», 8. Mai in Petersburg sinltgestmden bot. Eine ungebeuere Nlciioo betciliots sich an der Prozession, welcher Prim er in vollem Srnnt mit Heiliacnbildern nnd Kirchenbonnern voran ftnoen. Hobe Sewsctbcamte beteiltaten sich an dieler Prozession. Vorübergehende Pcrümen wurden gezwungen, die Koplbedecknna abznne men, nnd wenn sie sich weigerten es zu tim, so wurden sie veorw't nnd übel znaerichtet. Die Menge stieß scindleltge Rufe g»c>e» die Kooi,nillore ,md Kommnntsten ans. Diew Prozession bekam den Cbarakter cioes Protestes geaen die Sowjetregierung nnd die Feier des l. Mai, welcher in vielem Zaine der erbe Tag des russischen Oüerieü'eS mar. Die bolschew sti'che Presse ist sehr ungehalten darüber, dnß trotz de« „gegenrevolntionaren" Charakler« dieser Prozession sich auch Arbeiter an ihr beteilig!«?». VsLskUv,,Z,ux" Ningsti-, k4 (Unkkeo Könic-) NI 287 in! kFmilriuniqsn, ^ ci voir iZewsiSsnsrei'ial. Menschheitsvermehrung Vor bald 100 Jahren (1828) wanderte unter den ältesten deutschen Siedlern Eüdbrasiliens vom Hunsrück mich cin ehe- samer Schuhmacher aus namens Peter Schneider. Vier diesem damals vorausgesagt, es werde sich an ihm Abrahams Segen erneuern und seine Nachkommenschaft nach kaum einem Jahrhundert eine ganze Stadt, größer als die Hunsrürer »Hauptstadt" Birkenfcld, bevölkern können, hätte gewiß nur ein ungläubiges Lächeln geerntet. Und doch ist eS Wahrheit ge worden. indem bis 1620 ans dem schlichten rheinischen Stamm schon 2718 Sprößlinge hervorgingcn, wovon rund 24(K) leben! ES ist dies wohl der erste über cin ganzes Jahrhundert genau durchforschte Fall einer solch einzigartigen Familienvermehrung, und die bevölkerungspolitisch wie auch anthropologisch bedeut samen Angaben darüber stützen sich auf die ausführliche Ueber- sicht im „Familiensreund" für 1S2l (Porto Alegre), der von« Volksverein für die deutschen Katholiken in Rio Grande do Sul heransgcgeben wurde. Der verdiente Verfasser hat sich, wie er selber sagt, ..der nicht geringen Mühe unterzogen, auf seinen Kreuz- und Onerritten alle Nachkommen, die lebenden wie die »erstochenen, von Peter Schneider aufzuspüren, was «hm auch ziemlich gelungen ist". Peter Schneider war ein Weihnacbts- kind des Jahres 1786. Als wandernder Schnstergeselle wurde er von napoleonischen Werbern aufgegriffen und in tue kaiser liche Garde gesteckt. Dem schlauen Rheinländer gelang es jedoch, unter einem Fuder Heu verborgen, glücklich zu entkommen, ge. rade noch rechtzeitig vor dem Feldzug nach Rußland, wo er sonst wohl sein vorzeitiges Grab gefunden hätte. 1817 heiratete er die um ein Jahrzehnt jüngere Margarete Strom, und als die Eltern elk Jahre später sich im fernen Ria Grande do Snl bei Sao Leopold eine neue Heimat suchten, waren sie von sechs Kindern begleitet, wovon eins auf der Reste starb. Dafür wurden ihnen drüben acht weitere geschenkt, und sie saben die Ihrigen noch bis ins zweite, ja dritte Glied, bis sie 78jähr,g. der Vater 1862 und die Mutier 1873 starben. Die erste Gene ration zählte also 14 Kinder (8 männliche »nd 6 weibstchet. Von denen der iüngsw, von kost 8,» Jabren noch lebt. Elf der Geschwister gaben (seit ungefähr 1848) einer zweiten Generation von 114 Köpfen das Dasein (etwa 66 männ liche nnd 48 weibliches, waS im Durchschnitt gut 10 Kinder auf eine Familie ergibt, bei tatsächlich je 8—18. Genau t00, also nahezu 60 Prozent, dieser Enkel de« Stammvaters sind noch am Leben, größionteils in ansehnlichem Alter. Fast alle 114. nämlich 105, begründeten wieder neue Familien, deren eS bei drei Perwandtenehen im ganzen 102 sind. Von diesen ist auch nicht eine einzige kinderlos geblieben, sondern alle zeigten meist beträchtlichen Nachwuchs, jede durchschnittlich wiederum rund l!) Sprößlinge, im einzelnen bisher je 2—16. Ja eine Enkelin — die Brave sei tner genannt: Fra» Jos. Haupentbal geb. Marg. Schneider, in Bon Vista, nabe dem llruguav — zählt 20 lebende Kinder! So enis/and seit den sechziger und besonders siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine noch nicht abg;shlosiene dritte Generation von bisher 663 Personen, wovon allerd'ngS 138, also der siebente Teil, gestorben find. Seit den neunziger Jahren ist nun die vierte Generation im Werden, die heute be reits 1878. davon 1421 lebende Vertreter zählt, voranssichelich aber im Laufe der kommenden Jahrzehnte bis um 8000 an» wachsen wird. Ganz unübersehbar wird dereinst die jüngste eben erstehende fünfte Generation sein, die bis setzt 52 Weltbürger ausweist, wovon 5 verstorben sind. Im ganzen sind eS cllso beule 103 Jabre nach Begründung der Stammfamilie. 27'4 Nachkommen, rund 2100 lebende und 324 verstorbene Naiär» lich ist diese Schar längst über die urst'riliigstche SiedlungSstörie von Bom Jardin binansgewachsen. Eine eigene blüh-nde Uc- waldkolonie lnoch nördlich im Muni zip .San Leopolds) nennt Och nach den Kindern des alten rheinischen Schuhmachers . Schnei- dcrstal", und von den zahlreich ans der dortigen „Kaffeelchne ß" cinSgewanderlcn Schneidcrslcnten erhielt eine andere, etwa 40 Kilometer westlich gelegene Siedlung den allvolkslümlichci« Namen „Ncn-Kaffeeschneiß" (Linba Bonita). Jetzt ist 'aS Ge schlecht bereits über die ganze Nordhälste von Rio Grande do Snl verstreut, fast vom Atlantischen Ozean im Osten l»s west lich und nördlich an den llrugnan, den gegenwärtig cer eine oder andere nnieri ehmende Urenkel ans der Suche nach einen« Eigenheim Wohl überschritten bat Wahrlich, ein reichv-rzweig« ter. wcitschattcnder BaumI Die Gründe für ihr außerordent liches Wachstum '«egen zunächst in den gesunden kl-malischen und wirtschasilichcn Verhältnissen. Bezeichnend ist sa die anS unseren Angaben hervorragende Langlebigkeit nnd geringe Sterblichkeit, indem z. B. allein twn den 114 Enkeln Peter Schneiders »och 100 leben, großenteils in einem Alter von über 60 oder 70 Jahren. Bedeutsam ist ferner, daß fast alle diese Enkelkinder, auch die weiblichen, sich verehelichen konnien zu- meist schon in jungen Jahren. Der fruchtbare llrwaldbode» bicict sodann für alle Kinder Nabrnng — Arbeit, die weder"»« jene schasst nnd für die das Kind auch als willkommen? Hille und Stütze begrüßt wird. Unverkennbar ist aber auch der heil same Einfluß der Religio». Prm'hetenstnmnen Von A. Vetter Immer i» wirren Zeiten, die sicherste Berechnungen wie Moroenträiime hinwegwischc». werden allerlei Stimmen laut, die bvbere Autorität sür sich beanspruchen. So auch gegenwärtig wie selten mehr. Mitten unter uns entstehen und breiten sich EeNen ans, die vom nahen Ende wissen wollen. Gelehrte spre che» in allein Ernste vam Untergang des Abendlandes. Oknltis- »uis, Astrologie, GefchichtSbannieistcrei und vieles andere st wir emmal in besten Kreisen gern gelitten. Im Volke aber geben iausende von Büchern und Heftchen um, die ibm eine lvocre Zukunft künden. Es tut ja so wabl. über finsteren Tal."« Helle Sterne blinken zu sehen. Man sehnt sich in wehevollen Nächten so tief nach dem Anfdämmcrn eines frohen Morgens. WaS ist eS nun um diese vielen alten und neuen Prophe zeiungen? Sie einfach stolz zu ignorieren, gebt nimmer an. da sie nun einmai nimnicr müde bald in webenden Schleiern, ba'd »ui osfeiieni Gesicht abnnngSreich wie Kindertränme und ge waltig wie vielstimmig Glockenläuten unter den Lebenden wan deln, ihnen frohes Hoffen, aber auch feiaeS Ver-aaen znftnsier-«. Was ssi lissg, da? da berüberklingt an? der Veraanoenbeit i > den Traum der Zukunft? Oder ist eS gar gelungen, den Schleier, den der Herr, der Dcitcr der Zukunft, dicht nnd schwer vor unser Anne gehängt, etwas beiseite zu schieben? Wer sich die Mühe nimmt, diese Büchlein nnd Bücher de« Wabr- und Weissagungen etwas näher zu sichten, wird leicht c ae Malle astroioaischer, geheimwillenschaftlichor, vscndomvst'- sck-cr wissenschaftlicher" Svreu anSsondcrn für Feuer nnd Wind, als Wort nnd Schall. Der gerinaere Teil, der noch sllwhß scheidet sich ibm dabei.wie von selbst in zwei Grupven. Sih' ^ri, „nd Propheten wird er sie bezeichnen, vor den einen als Sehern, vor den anderen als Heilige in Ehrfurcht sich ben- oe». dann aber die einen wie die anderen bescheiden nach ihrer Legitimation fraaen. Jntnitian oder weites Gesicht nennen ib"i die einen as? die Quellen ibreS Wissend, ihre? ..SaacnS", die anderen berufen sich cnif ihre geheimnisvollen Visionen. In intuitivem, umfaflendem Erkennen der Zeit und der in ibr treibenden Kräfte konnte ein Tolstoi 1606 seiner Tochter die Worte in die Feder diktieren: Der große Brand beginnt 1613 in Südosteuropa. 1614 entsteht aus ihm der Weltkrieg. Ganz Eu ropa brennt und schwimmt im Blut. Kaffer- «nd Königsthron« »«erden gestürzt »sw. Es ist diese Erkenntnis kaum viel anders gewonnen, nur viel weniger tief begründet, als wie cin Pi»S IX. und der große Staatsmann Leo Xlll. längst zuvor die großen Katastrophen der Gegenwart angelündigt haben. Immer aber machen diese Vorhersagen die stillschweigende Voraussetzung: so wie die Dinge liegen . . . wenn nicht ein unvorhergesehener Eingriff von oben oder von außen die Entwicklung in andere Bahnen lenkt. — Etwas anders gebe» sich die nächsten in dieser Gruppe. Die selber zu ihnen gehörige Drostc-Hülshoft hat sie »nS ge schildert als „die Blassen im Heideland mit blonden, flächsenea Haaren, mit Augen so klar wie an Weihers Rand die Blitze der Welle fahren". Meist sind cs einfache Leute, stets solche, die noch im engen Kontakt mit ihrer Heimaterde geblieben, voll tie fen Gemüts, Denken und Sinnen gern einwärts kehren und dein Gang der Weltdinge nur mit einer gewissen Schwermut folgen. Ihre klassische Heimat in Deutschland ist das westabgeschiedcne Hintere Sanersand nnd das nordwestliche Münsierland. Sie buben das „zweite Gesicht", diese seltsame Nntnroabe, die ihnen kommendes Unglück vielfach sch»» lange zuvor klar voc die Seele zeichnet. So ninßten sie von seber unter der Not der Zeit am meisten leiden, den Sturz ihres Volkes ans Glanz in E>cnd am tiefsten suhlen. Da erwachen dann in ihnen wieder lebendioer die alten Volkssagen von wiederkehrender deutscher Herrlichkeit. Gnnz unbemerkt fließen diese Bilder mit äbnl> ck» i Gesichten des alten und neuen Testamentes zusammen. D?e ü!"r solch ernsten, tiefen Menschen hinanSwachsende Sibnfticht nach dem Siege des RecbieS über alle Nacht, der Wahrheit über allen Trna, des Friedens über allen Krieg gewinnt r ich noch, angeregt durch die seltsamen Nebelgebilde iener Ge.'-nden «n wundersamer Scheu die Gestalten zu den Gesichten von der gro ßen Völkerschlockir „,,d dem kommenden Friedenssürsten. Die prophezeiende Mär »'ändert dann aufs nene durch d>>- deutschen Gaue und empfängt bald da. bald dort noch hestiminwke Züge. Und wenn man ihr auch nicht recht glauben kann, nun börk sie N'ckit nnaern. Und wenn der nücksiern wägende Verstand an>h alle Zulllen und Daten streicht, das hoffende Herz pocht i hncller der froheren Zukunft entgegen. Nun von den Sehern zu dem prophetischen Chor der Se'tgen und Heiligen. Gestalten von Lochst, m Glanz leuchten unter ihnen: H-ldegard, Birgitta. Vianne und uns»r guter Pfarrer B. Holzhäuser. Alle ehren wir sie als die großen Lebensmeister» und selbst R. Lücken gesteht im Gedanken an sie: Literatur DaS deutsche Dorf. Rückblicke in die Vergangenheit unserer Heiniat und unseres Volkes. Von Dr. Johannes Klein paul. 8» (232) M.-Gladbach 1621, Volksvereins. Verlag GmbH. 8,60 M. Inhalt: Wie man früher Besitz ergriff, Sonnenlehen —- Gotteslehcn, Dorfleben, Haus und Herd, Sonderbare Lücken >m ulten deutschen Recht, Unter dem Hammer, Wie unsere Ahn-n für einen warmen Ofen sorgten. Ländliche Tafelfreuden, Nach» Larpslichten, Zaun- und Löffclgäste, Fluriimgänge, Kreuze a.N Wege, Der Dorfbach, Altdeutscher Brunnenkult. Baumsege-«, Holderbusch und Haselsiraurh, Das Erntefeld, Der Bilwisschmt» ter, Hexenringe, Die Bauernjagd, Das Tier als Matz alles Dinge, Rind »nd Roß im alten deutschen Recht, Vom deutschen Schwein, Hirtenleden. Der Hübnerhof, Mittelalterliche Bienen« weide, Tiere als Propheten, Ans der Sperlingschronik, DaS Bauernjahr. Seit wann gibt eS Heimatschuh? Im Laufe der Jahrhunderte verblaßte die Erinnerung an die Herkunft mancher ehrwürdigen Gebräuche, die in linserecn Torkleben sich bis auf unsere Tage erbalten haben, wenn nicht gerade diese Gebräuche selbst vollständig aufhörten. Bei einem Riliidgange mit dem Verfasser durch Dorf und Flur unserer Hei mat entsteht daS Leben unserer Altvordern wieder vor unseren Augen und wir vergessen über der Biederkeit und dem Humor unserer Vergangenheit für einen Augenblick das quälende Leid der Gegenwart. Die Rückblicke werden aber auch dazu beitragen, manche Köstlichkeit der guten alten Zeit in eine bessere Zukunft hinüberziiretten. AnSqewnhlte Schriften und Gedichte von Friedrich Leovoli» Grafen zu Stolbrrq. Mit kurzen Einleitungen und Anmer kungen herausgegeben von Prof. Dr. O>. Hellinghau», Geh. Studienrat. /Führer de« Volkes 28 Bd.) 8° /N6) M.-Gladbach 1621, Volksvereinsverlag GbmH. 12 Mark. Die für weitere K-cile bestimmte Auswahl bringt fünf q« dankenreiche, aus der Fülle des Herzen» geschriebene Aufsätze, die größtenteils im „Deutschen Museum" erschienen find nnd sich mit dm Leben der Seele, der Sprache, Weihnachtsgeschenken. Zeitaeist, Schillers Götter Griechenlands befallen. Ihnen schließt sich das ergreifende Mabnwort an seinen Sohn Ernst bei desie» Abschied aus dem Elternbause an. ein Stück au» der Leben?l>e- fchreibung de» bl. Binzen« von Paul und aus dem grössten Werke des Graten, der „Geschichte der Nesiai-m Jefii Christi". Den Beschluß bildet eine Probe au« der Schrift „Detrachtunael nnd Beher^iannaen ans der Heiligen Schrift" und aus dem berrlichen Büchlein der Liebe, seinem Schwanengesang. Der zweite Teil gibt eine ausgezeichnete Auswahl an» seinen Dich tungen. von denen mehr als «in« das Jahrhundert überdauert bat. Hofsenlich greifen recht viele, namentlich juaendliche Let-r zu dickem schönen Büchlein, daS aus jeder Seite einen für alles Edle, Große und Schöne glühenden Geist verrät. Kurze Efti- leitnnpen und zahlreiche Anmerkungen erleichtern die Lesung. (Geh. ReaierungSrat Prof. Dr. W. Schellberg-Berlin in d-r „Bückerwelt".! Die ..S/lchflfckie.Helmat*, Herausgeber Kurt Arnold Find elsen /Oskar Laube Verlag, Dresdens hak ihr Avrilheft des sächsischen La »sitz gewidmet. Kurt Müller.Lübau, der kenntnisreiche Volkskundler, ist der berufene Anwalt, um in le-nem Aufsätze das sandlänkiae Vorurteil aeaen die .Btr-.-'isisckie Türkei" in dankbare Bewnndernna zu verwandeln. MSr beaei- sterter Liebe «mahlt Mar Zeibia von Bautzen nnd seiner wechselvollen Gelchschte. Richard BiastuS van ZittanS Schreckens« tag l23. J"li 17871, Otto Schöne von B'eleboh nnd Crornehoh, den wendischen Götterbergen, Walther Biebl vom Bantzcner Stadtmusenm. Otto Eduard Schmidt läßt uns dem Zwieae« svräch -wischen Kaiser Karl IV. »nd Generalabt Johannes ans dem Ovknn lauschen. In der lnstiaen Geschichte vom Wesvcn- Adolk /von Ossar Sck'wär. mit Zeichnungen von Kurt Rnbner) und in der ernsten, kür Mnndartdickiter vorbildlichen Mesch'-dl? vam Ilbrnveter «von Richard BlaO„z) treten uns zwei treksl-ch charakterisierte Originale der Lausitz entaegen. Eine Oriciinal- litboaravhie vom Lauenturm in Bantzen von Karl Si'nkwitz. Bil der vam Löbaner Berg, von Kamen-, vom Ovbin, von Zittau nnd Kl-ckwr Maricnsiern schmücken das Heit, dem anßerdem noch zwei Nbbildnnaen noch hol-aeschnitzten Standbildern /anS dem Bautzei'er Stadtmusenm) als Kunstbeilaae beiaeaeben sind. Auch dieses Heft erweist wieder, daß die „Sächsische Heimat" die beste und billigste sächsische Heimatzeitschrilt isi. de>- immer mehr Ver- breituna auch in Volkskreisen zu wünschen ist. Kskkss Li-ofirüsterei Askles-, 7ee- unck Kskso-tssnctlung Klemm, lllM.MMeMMsr. Pelepbon 22910 418 empkieblt feinste kNisekungen Xallee - tziieclerlii^en cinrck stlslcste kenntlich. IN»»»«»»»«»» Ganz und gar durch göttliche Macht getragen und gelenkt zu sein, hat nach dem Zeugnis der Geschichte oft höchste Lebens kraft ansgelöst." Werden sie uns nun auch die Zukunft künden? . . . Allererst muß eine große Anzahl van Aussprüchen »nd Ge sichten, die in diesen Schriften den Heiligen zngesprochen sind, ais unecht und nicht von ihnen stammend znrückgewiesen wer de». So auch dte MalachiaS-Pavstweissagung, die nicht um 1100, sondern erst um 1600 entstanden ist. Was dann noch bleibt, umschreibt kaum mehr als den hohen Gottesgcdanken, daß immer am Ende doch der Wahrheit und Gerechtigkeit der Sieg zukommt. Die Heiligen sind darin einig mit den besten nnd tiefsten im Ebor der Seher. Alle kleideten sie dann jeweils ihr Hassen und Verlangen in die Bilder und Worte, die ihnen wie ihrer Zeit geläufig waren. Mit diesen Bildern und Warten, diesem Hoffen und Sehen standen sie auch in ihrem gehciinniS- vollen Beten vor Gott. Er aber, dessen Liebe Kind ist mit Kin der», ließ auch. Wad daran irrig war und menschlich nicht im Lichte, seiner Allwissenheit, schwinden. DaS ändert sa nicht? in ihrer Heiligkeit und Größe. Er ließ sie nur klarer erkennen, wie er sie führe nnd liebe, nur fester umsassen. womit sie ihn« »nd den Brüdern dienen könnten. ..So entspricht eS der inildm Weisheit Gottes, daß auf den Gebieten, welche außerhalb des besonderen Zweckes der Vision »nd der Sendung liegen, t»e Begnadioten auf der ihrem Misten entsprechenden Erkenntnis- stnfe verbleiben nnd ans die gewöhnlichen Wege sich angewielea sehen." /Zahn, Mvstik.1 Das gilt auch dann, wenn der Visio när persönlich davon überzenat ist. daß er über dies und daS eine Offenbarung erhalten habe. Die Geschichte der Mvstik weiß von Dutzenden solcher Selbsttäuschungen. Unfehlbar ist eben nur Gott selber und durch ihn in Glaubens, und Sittcnlehren die hl. Kirche. — So kommen wir zurück ans der Einsamkeit der stillen Seber. herab bon den Bergen mhstischen SchanenS, ohne einen Zugang inS Land der Zukunft gefunden zu haben. Doch um sonst hält niemand Zwiesprache mit diesen wahrhast Großen un seres Geschlechtes. Sie weilen nnS. die einen wie die anderen, an den. der die Zügel des Weltlaufeö fest in starker Hand hätf und unsere Fahrt nach dem Plane seiner Weisheit »nd Lieb« lenken will. Sie sagen eS uns aber nicht weniger bestimmt wie im Worte, so durch ihr Beispiel, daß wir selber als Mitarbeit;« Gottes im Gefolge derer, die er uns als Führer gegeben, da» Unsere tun müssen, soll sich unsere und unseres Volkes Zukunsf glücklich gestalten.