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Nummer «8 - M JäHMng . »mal wöcheutl. verllgrprelrr für MärzSLV Rent.-Mark Anreigear Berechnung der Anzeigen nach Rrnt.-Mart «reise: Die eingespaltene Petitzett« Ev^j. f. Familien- u. BereinSanzriaen, Gesuche 1bDie Lettt-Rellamezeile 8V mm breit, 1 Ofiertengebilhr sttr Selbstabholer 1b«l. bet liebe,lendung durch die Post außerdem Portozuschlag, krel; sür Sie cinrelaummer io «enten-l'kenlllg. «rschästticher Lrll: Joses Fohman», Dresden SticksWe Donnerstag, 2V. März 1924 Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung ach Lieferung sowie Erfüllung von Anzeigen-AuflrSgen unll Leistung von Schadenersatz. FIlr undeutltch und durchFernl sprecher übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Per! antwortung. Unverlangt eingelandt« und mit Rückvort! nicht versehene Manuskripte werden nicht ausbewahrt! Sprechstunde der Redaktton b bi» 6 Uhr nachmittag« tzauvttchrittletter: Dr. Josef Albert. Dresden volrsmtung Tageszeitung füv christliche Politik und « Mß Lecklonto Dresden I17S7 Redattton der «»chslschen VoltSzeltung ^ Dresdenl«. Holbciccstrciye «s. Fecnrut 827g und WLZS Mülilhklin ElO-rSlkk Au» dem GerichtSsaalt Bon unserem besonderen zu den Münchener Verhandlungen entsandten Vertreter. Wie war da» mit dem „Marsch nach Berlin"! Um den mißverstandenen Marsch nach Berlin drehen sich tagelang die Verhandlungen. Aber merkwürdig: Keiner hat über- Haupt nach Berlin gewollt! Man hat nur „theoretisch" davon ge sprochen! Was da gesagt wurde von einer neuen NeichSverfas- sung, von „legal i^»er illegal", von dem Vortragen einer „etwai gen Diktatur" von München auö nach Berlin, daS war ja alle» nur ein Mißverständnis. Pittinger, der SanitätSrat, spielt die Harmlosigkeit sel ber. An Gewalt hat „kein Mensch" gedacht. Was man heute aus dem „Marsch nach Berlin" macht, was man da alles hineiu- interpretiert, daS sei ja alles nicht richtig. Von den 80 000 Mit gliedern seines Bundes „Bayern und Reich" habe in der Tat „kein Mensch" an so etwas wie wirkliches Marschieren mit dem Gewehr auf dem Buckel gedacht. ES habe sich auch nicht darum ge handelt, „Bayern wieder zu dem Land der Meißwnrschte und Maßkrüge" zu machen. Sehr bemerkenswert ist auch PittingerS kategorische Erklärung, daß niemand in seinen, Bund daran ge dacht habe, diejenige Negierung, die im Oktober und Novemberin Berlin am Ruder war, zu stür- I e n. Die Verteidigung erklärt, sie bezweifele die Glaubwürdig keit dieses Zeugen. Man hält ihm Dutzende von Dokumenten vor, die daS Gegenteil beweisen sollen. Ein Schriftstück mit der be achtlichen Nummer 800 gibt ganz genaue Anweisungen über die Vorbereitungen und dergleichen. Die neugierige Frage der Ver teidiger, was die Dinge denn für einen Wert gehabt hätten, nach dem die Organisation sich tatsächlich in jeder Weise aktiv vor bereitet habe, wird von dem Vorsitzende» bedauerlicherweise nicht zugelassen. Hitler fährt dem SanitätSrat gar grimmig in die Parade und hält ihm vor. daß ein Marsch nach Berlin nur unter der Führung KahrS für untragbar gehalten worden wäre. Nnter seiner. Hitlers, Führung wäre die Ge schichte anders geworden, so läßt er ein denkbar anspruchloseS Publikum schlußfolgern. Ueberhaupt dieses Publikum? Unten darüber mehr . - - » Zum dutzendsten Male stellte die Verteidigung den Antrag, 6«n Reichspräsidenten, den Neichsaußenminrster, den Reichswehr, tninister und den General von Seeckt darüber zu hören, ob man sie auf freundliche Welse vorher gefront habe, daß man den lie benswürdigen Plan habe, abzusägen! Als der gütige, allzu gütige Vorsitzende wiederum zum dutzendsten Male die Verteidig»»«, dar. auf aufmerksam macht, daß diese Dinae doch mit der Prozeß- sührung gar nichts zu tun hätten, da wird ihm, nicht so ganz mit Unrecht, entgeaeng«ebalten, daß man den Artikel 48. ans den sich auch der verfassungstreue Herr Pittinger berufen habe, nicht mehr so fürchterlich malträtieren solle. Was mögen sich die Herren wohl darunter gedacht haben, auf Grund des Artikels 48 eine Aenderung oder, wie Herr Pittinger sagt, eine „staatspolitische Tat" vorzunehmen I Phrase über Phrase. Leeres Stroh wird schon in die 20 Taae in München gedroschen. Menschlich betrachtet ist Hitler noch nicht der schlechteste. Er bekennt, waS er wollte und er sagt, ir.iS er heute noch will. Die anderen „intervretieren", Pittinger sagt: „Der Hauvtdifferenzpunkt zwischen dem Bund „Badern und Reick" und dem Kampfbund sei gewesen, daß der erster«; für den Marsch nach Berlin nickt zu haben war. Der Hitterscke Marsch nach Berlin sei ein Unsinn gewesen. H-iler und Poehner entgegen: „Wie habt ihr euch denn die Sache vorgestellt, ihr wolltet doch genau so marschieren wie wir? Ihr battet euch vorbereitet wie wir. ihr hattet aber nicht den Mut. loSznschlagen, »nd als wir loSschlnqen, habt ihr uns dann im Stiche gelassen und auf ,u,S loSgcscklaaenl" Darum dreht sich alles: Daß manche der Zeugen auf die gleichen Bänke gebären wo die Angeklagten sitzen. Pittinger wird in stundenlangem Kreuzverhör gar arg in die Euae getrieben Die Svmpaibien der Bevölkerung in Mi», «ben selber »nd im Gerichtssaal sind nach wie vor bei Hitler. S-in Bild prangt neben dem LudendorftS in jedem dritten Geschäft. Sogar a»f Marzipantorten klebt eS. Doch sehen wir uns einmal diese Leutchen näher an. * « Zuletzt habe ick ihn gesehen und gehört vor zwei Jahren, als er im ZttknS „Krone" unweit der ietziaen GericktSflätte eine geschwollene Rede gegen daS jüdische ZinSkavttal hielt. Damals hatte man den Eindnuck, daß er. wenn auck Phantast, dock an da- glaubte. waS er sagte. Heute ist dieser Glaube mit dem besten Willen nickt mehr anfzubringen. Gütig, ob-ie jealicke H-mniimaen, brutal und unbeschwert von Bekenntnissen irgendwelcher Art redet, sckreit. brüllt und kreischt er! Ick bewundere immer wieder daS Trommelfell des Vorsitzenden. Eine pchü«c>b„ ist i-, Manne, wie man sie in dieser Komvakkbett aar nickt für möekick holten sollte. Er sckeiut als Gott-saeisel für ein be^-mmkeS B!"rvhililte. rinm henufen zu sein. Wenn man dielen Menschen über poli tisch- Dinae reden bört d-">n kommt man an? dem Ei-flannen darüber nickt beranS. wie sick ein Ludendortt mit ibm assoziiere» konnte. Ja, nack allen unmittelbaren Eindrücken wird man sagen müllen. daß eS jetzt erst ln reckt drastisch dokumentier, wird, welcke Politiscke Ahnungslosigkeit Liid-ndorls anszeicknet. Aber selbst im GericktSsaal winkt er ibn zu sick. ko"s-riert mit ibm und oft ge- imq mackt sick dann Hitter zum Mütter von Anregungen, die Lndendorlf ihm eingeflüstm't bat. Daß dieses Schauspiel der Feldherr Ludendarss dem Volke bereitet, mehrt seinen Ruf nim- wer und nimmermehr! Mgn hört eS auck anS der ganzen Münckener ttnterstim- mnna heran?, daß Lndendorsf abgewirtschaftet bat. Nur mit krampfhaften Mitteln kann mgn die Stimmung für ihn gi-srecht- erhglten. Hinter den Maßkrügen rannt man sich allerlei Urteile zu. die man ganz offen — denn die Nationalsozialisten reaen sich Fberafl wieder mehr und mehr! — nicht auSzusprechen Waat. Die geheimen Verträge Die Vereinbarung«« zwischen Frankreich «nk der Tschechoslowakei — Eine russische Vlou: r, cn die französische Unterstützung bei der Annektion Vessarabien» durch Rumänien — Ein verklär»?«-, lierter Rückzug Lndendorffs Die geheimen Dokumente Berlin, 10. März. Zu dem am 28. Januar 1924 veröffent lichten Fceundschafts- und Bündnisvertrag zwischen Frankreich und der Tschechoslowakei werden jetzt die bisher offiziell immer abge leugneten Geheimabmachungen bekannt. Es handelt sich um fünf Dokumente. Das erste Dokument ist ein einen Monat vor der vertraglichen Unterzeichnung amSgefertigteS Geheimprotokoll zwi. scheu den beiden Negierungen, worin fälschlich noch auf den Bei tritt Südslawiens zu dem Vertrag gerechnet wird. DaS dritte Dokument ist der Kooperationsvertrag, den Venesch »ach seiner Besprechung mit Pomcare am 10. Januar in Belgrad dem jugo slawischen Außenminister Nintschitsch vorlegte. DaS vierte Doku ment ist daS Geheimprotokoll, in dem Nintschitsch seine Ablehnung formulierte. In dem fünften Dokument wird festgelegt, wieweit die Tschechoslowakei Leben »nd Blut, Frankreich aber Kredite hor- gcben soll, damit Frankreich in der Tschechoslowakei eine mili tärische HilfStruppe hat. Am interessantesten ist das zweite Dokument. Das Dokument lautet: I. Die Tschechoslowakei tritt bei einem Kriege mit Deutsch land mit ihrer gesamten Kriegsmacht auf die Sette Frankreichs und umgekehrt verpflichtet sich Frankreich, bei einem Waffeugange der Tschechoslowakei mit Deutschland diesem den Krieg zu er klären. 2. Bei einem Kriege Polens mit Deutschland treten beide Vertragsparteien an die Seite Polens. 8. Vor der Eröffnung von Feindseligkeiten zwischen der Tschechoslowakei und Ungarn gibt Frankreich die Unterstützung der Tschechoslowakei mit Kriegsmate rial zu erkennen 4. Beide Vcrtragsteila verhalten sich bei einem Konflikt Polen-Nnßland neutral. 5. Bei einem Wiederaufleben der Anschlußbewegung in der Bundesrepublik Oesterreich machen beide Vertragsteile durch ihren Vertreter bei den Bundesbehörden in Wien auf die Folgen in Form einer Besetzung der Bundes republik durch verbündete Truppen aufmerksam. 6. Die Wieder kehr der Habsburger in Ungarn verpflichtet Frankreich zur so fortigen Entziehung der Kredite. Ueber den weiteren moduS produzenti einigen sich beide Vertragsteile. 7. Der Versuch einer Restaurierung der Hohenzollern in Deutschland oder in einem seiner Länder erfordert sofortigen schärfsten Einspruch. Ultimativ künden beide VrrtragSteile in --leichcn Noten weitere Sanktionen im Westen »nd Siidwcsten unter Bezugnahme ans den Versailler Vertrag an. Notarttche Widersetzlichkeit DsutschlandS bedeutet den casnS belli (Kriegsfall). 8. Zu Rußland sind freundliche Be ziehungen im Einvernehmen anzubahnen. Ein Ueberfall Ruß lands auf Rumänien erfordert die Unterstützung Rumäniens mit Kriegsmaterial. 9. Die Unterstützung Rußlands durch Deutschland bei einem Kriege Nußland-Polen erfordert die gemeinsame Kriegs- erklärmrg beider Teile an Deutschland. 10. Unabhängig bleibt die Stellung beider Vertragsteile in Italien. Die Bestrebungen Ita liens zur Erlangung einer Mittelmeerherrschast werden von bei. den Vertragsteilen bekämpft. Hitler war den Kahrleuten als „Trommler" gut genug! Aber das ist der große Schmerz, der Hitlerblludler. daß sie jetzt aus so autoriiativem Munde hören mußten, daß ihr vergötterter Gott nickt doch die erste Nolle hätte spielen dürfen! Und das ist letzten Endes auch, wie man aus dem Munde Münckener iutcllek- tueller und studentischer Kreise hört, der tiefste Vorwurf, den man Kahr, Lossow usw. macht, daß sie Hitler als einen Pauken schläger gerade für «ml genug gehalten haben, ihm aber keinc?- weas eine erste Rolle hätten zukommen lasten. Und darum ist auch Hitler beute gistig und man muß ihm zngesiehen, daß er sich alle Mühe gibt, allen denen, die sein Genie so sträflich ver kannten, gründlich heimznzahlen. Poehnerk ' Wer schreit den» da vorn in so prenßisckeui Feldwebel!«.'»? Poehner, Münchens Polizeipräsident, isi'd! Eine Figur, wke aus de», SiniplizissimnS-Porträt herauSgeschmtten. Die spitze Rate scheint bis zur Stirn beranszuwachlen. wenn er poltert »ad kräbt und sich in edler Geschwollenheit anfbläht. Der rabiateste Berliner Handlungsrciscnde würde todsicker von dieser „Scknanze" auSgeslochcn. Er hellt förmlich, um gleich darauf fast weinerlich zu seuseln! Wie ein Habicht schießt er anf Pittinger loS, als dieser etwas von einer negativen Einstellung PittingerS zum Staat gesprochen hat. Was. ich. Pittinaer. negativ zum Staat? Und dieser Pittinger, der die negative Einstellung zum Staat so sehr verpönt, hat da? Wort gesprochen, daß er da? „Geschäft des Hochverrats" sckon seit fünf Jahren betreibe! Und er war mit im Bunde derer, die den« immer noch nnaiiffindbarcn Kapitän Ebrbardt trotz steckbrieflicher Verfolgung weaen Meineids einen volizcilichen und militärischen Geleiivoß ausstellten, seine Ber- bastnno nickt nur nickt verhinderten, sondern diesen selben Man» znm Eb-'f der amtlicken bavriscken Notpolizei mackste! Offenbar: Es ist in München zum Davonlaufen! «' '' ' * Der „Sanstall in München". Wahrhaftig: Diese? Wort ist im Münchner GerickstSsaal ge- sprocken worden. Es..ist kein Druckfehler, nicht Samstall von Ber lin. sondern Saustall in München. Die Chiemgau er haben Frankreichs Kerresstärke Paris, 19. März. Die Kammer beschäftigte sich gestern uns der Frage der allgemeinen Organisation des französischen Heeres. Ter Berichterstatter über das Militärgesetz Abggeord, neter Oberst Fabrh erinnert zunächst an die Grundsätze der französischen Militärpolitik, die im wesentlichen defensiv seien! Viele Franzosen, besonders die Soldaten, hätte» vor dem Kriege einen solchen Abscheu, daß die französische Politik nur auf die sttot- wendigkeiten der nationalen Verteidigung und auf die Si! cherstelluug des französischen Recht- uns der französische« Ehre eingestellt sein könne. Diese Notwendigkeit entspreche den vier Zielen: 1. daS Land gegen jeden Einsall zu schützen; 2. in Kriegszeiten alle Hilfsquellen deS Landes für daS Heck z» konzentrieren; 3. nicht zuzngeben, daß das französische Gebiet an ben Grrn> zen der Metropole ende, nnb für die Verteidigung die größtmögl lichste Zahl von Soldaten zur Verfügung zu halten; 4. endlich vermittels Allianzen Frankreich den Beistand der größtmöglichen Zahl von Staaten zu sichern. Das Heer, das Frankreich unterhält, soll nach de,» vorlie genden Gesetzentwurf in 3 2 D i v i s i o n e n eingeteilt sein. Dazu kommen Spezialtruppen, wie Artillerie, Lnftgeschwader! Kampfgeschwader und die allgemeine Reserve. Das Heer soll in 16 Armeekorps cingeteilt sein. Sechs Divisionen unter drei Armeekorpskoinmandanten werden im Rheinland garnisonieil werden, der Rest wird im Innern Frankreichs aus 13 Armee! korPS verteilt. Oberst Fabrh saqt weiter, die Grenzarmce habe den Zweck, Frankreich rin FriebcnSheer zu geben, durch das eS in deil Stand gesetzt werde, jederzeit eine starke Schlachtfront auf dem rechten Rheinufer herzustellen. Schluß des ökllikigMfnglMöttflihttlis im Kitlkrpmkß München, 19. März. Zu Beginn der Dienstag-Verhandlung erhält General Ludendorff das Wort zu einer Gegenerklä rung gegenüber der von Kardinal Faulhaber dem Gericht übermittelten Erklärung. Er stellt zu den einzelnen Punkten fol- gendes fest: 1. ES ist eine unrichtige Behauptung, wenn Kardinal Faul- Haber zitiert, ich hätte erklärt, daß der Kardinal hinter dem Plan stehe, Bauern »nd Oesterreich zusamincnzuschlicßen. 2. Der authentische Wortlaut der Rede deS Kardinals in Ncnhork ist trotz verschiedener an ben Kardinal herangctrctenen Bemühungen in der deutschen Presse nicht veröffentlicht worden: Darum sind Mißverständnisse <!! über einige Redewen dungen des Herrn -Kardinal Faulhaber selbstverständlich nicht ans: geschlossen. Nach der Neuyorker StaatSzeitung hat der Kardinal den Lussiania-Fnll und de» deutschen Einmarsch in Bclisten alz Verbrechen verurteilt. Weiter stellt Ludcndorff fest, daß er ag einer Einwirkung deS Königs anf Herrn v. Kahr In der fraglichen Nacht nicht mehr glaube. 3. Wenn Kardinal Faulhaber ansührt, ich hätte gesaat, ich halte die Versenkung der Lusitnnla für einen Bölkcrrcchtsbruch, eS geprägt und die müssen ihr liebes München schließlich doch oist besten kennen! . . . Ein Verteidiger gab dieses Wort von sich! Er hält Pit( ttnger, den« SanitätSrat vor, wie auf den Münchener Putsch j-i«; in« ganzen Ckstemgau bekränzte Wagen aufahren, und wie sich wiederum gesckwäckte Leutchen zusammenfäiiden: Jetzt ginge ei nun endlich los. Dann seien die Zeitungen, die dann den Um schwung berichteten, auf der Straße verbrannt worden und die Elstemgauer hätten gesagt, von diesem „Saustall in München", hätten sie nun genug, jetzt spielten sie überhaupt nicht mehr mit? Womit die Chiemgauer ein größere? politisches Verständnis an den Tag legten, als die Hitler-Ludendorff-Kahr-Lossow und die gaiize Bagaschi zainm. Das Publikum. Eine nette Mischung. Auch hier lebendige Dokumentterinig der bevölkerungspolitischen Tatsachen, daß das weibliche Geschlechh in der Mehrzahl ist! Vom frühesten Lenz bis etwas später ist alles vertreten. Zwilchen Schinkenbröten und Pralinee gibt man sich dem Götterknlt hi». Hitler ist Favorit. Man tuschelt sich zu) daß ibm Damen anS Svanien leidcne Tücher und Krawatten schickten! Womit er vielleicht später einen ganz sckwnngbatten Handel «und damit eine sickere und wohltätige Eristenz sick gründen kann. Wir würden eS ibm gönnen. Es wäre jedenfalls nnge< jährlicher, als mit „gesenktem" Revolver hcriimzufnckteln. DaS männliche Publikum weist alle Stände anf. National sozialisten in ihrer Trackt sind ebenso zur Stelle wie Anaehörige des Militärs und aller BernfSstände. Mit gierigen, fiebernden Blicken verfolgen fanatilcke Jünglinge den Gang der Verhandlung gen, bereit, jede ihre Lieblinge nur irgend in Unaelegenheiten bringende Situation entschieden abznwehren. Die SitznngSpolizel ist zwar müder, aber noch nickt fester geworden. Wos man sich in diesem Sitzungssaal seitens deS Publikums herausnimmt, wäre anderwärts tatsächlich nicht möglich. StimmunaSmäßig ist g<ch kein Zweifel darüber, daß dieses Publikum z» 99Prozent der Partei der Aitlerqruppe angcbört. ES mackt aus seiner Einstel! l»ng auck gar keinen Hehl «und benimmt sick auch danacht Dieser Prozeß ist wirklich zum Davonlaufen!