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Nr. «U. Seite L Sonnabend, den 12. März 1024. besser»»«-',, der Verordnungen werae,, vorgenommen werden, so bald d e wirtschaslliche Lage gelicl>«rt ist. Ter Reichskanz'.er schloß mit einem Appell an die Preise, die seht ganz besonaers sclnvierige Ausgaben dem Vo ke gegen über z» ersitllen habe. Er forderte sie aus, dnsür zn forste», daß d>c üsahltämpse von allen E iten so geführt werden, Kitz nicht noch weitere Zecklüstungen unseres deutschen Bottes herbeige- 'Uhrt würden. Hallllllg üötk RklMSMIIt? Tie Bildung eincr „n a t i o » a t l i b e r a l e n Vereint- stunst der Deutsche» BolkSv artet" ist vielfach als Bruch der Deutsche» Volksparlei, als eine Evaltunst nisgesatzt worden. In nntcrrichieten Kreisen tst nian nicht dieser Aus- sasiung, Man hat d ese Dings schon lauste kommen sehen. Den äusseren 'An atz, um die Griivve oerjeitgcn volkspartetlichen Abge- ordnelen, die u>it der offiziellen FraltionSsührnng nicht ein- verstaud.'N waren, auch nach autzen hin in die Erscheinung treten zu lassen, gab die Tatsache, das, die jetzt sich absondernden Abge- ordneten teilweise überhaupt nickt mehr wieder von ihren Wahl kreisen ausgestellt wurden, zum andere» Teil zweifellos ae,n- lelben Geschick verfallen wären. Bon 37 Wahlkreisen sind durch die Abgeordneten, die jetzt die neue Gruppe,ibilduiig vornehme» » er Wahlkreise beteiligt. Borwiegend sind es Persönlichkelle», de oirelt aus oer Schwerindustrie stammen oder der Schwer- didnstrie nahcstehen, nno die a's Kandidaten der Schwerindustrie seinerzeit gewählt wurden. Tr. Vogler ist Generalvircktor des« StinneslonzeruS, Tr. Sorge Präsident des Reichsver- bandes der deutsche» Industrie und der Abgeordnete Stinnes jeder hat sich noch nicht entschieden. Als treibende Kräfte s eht man >n parlamentarischen Kreisen die Abgeordnete» Q:> a a tz, G i l d e „ m e i st e r, Maretzki »nd LerSner an. In Krei se» der Deutschen V.'lkSpartci selber emvsindet man diese Grnp- pcnbildung gewiss als eine erhebliche Beeinträchtigung der Schlag kraft der Partei. Doch ist man andererseits auch der Ansicht, das; ras Vorgehen mir z» einer schon lange als notwendig emp fundenen Reinigung Anlas; gäbe. Man ist in der Denlschen Volkspartei immer wieder, wie ein Gewährsmann ans riesen Kreise» »us gegenüber geilend macht, behindert worden l«i nein Bemühen, die nositiv schassenoen Kräfte auf eine mlti'ere Linie zu vereine». Wenn auch die neue Gruppe in ihrer Namens- bi'.dnilg aus die früheren Naiionalliberalen sich beruft, so wird von de,usch,intivnaler Säte doch geltend gemacht, das; viel mehr eine An ehnnng an die Tentschnationalen beabsichtigt tst, die die Deutsche Bo.'kSpartei selber in Erkenntnis der inneren »,,d äuyercn volilis hen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten nicht ver treten zu können glaubt. Eine Erklärunq -es B'itc vorstandes der Deutschen Volkspartei Berti», 11. März. Der Parteivorstand der Deutsche» Volkspartei hat in einer gestern stattgesnndene» Sitzung zn ae» Verösseiitlichnngen über eine Gründung der Nationaltiberalen Vereinigung Stellung genommen. Der Parteivorstand ist ein mütig der Auslassung, das» es keiner Bereinigung von Partei mitgliedern bedarf. In oer Deutschen Volkspartei gibt es keine Richtung, die andere als straffe nationale Tendenzen vertritt, oder die einer anti,marxistische» Politik entgegenwirtcn wolle. Der. Brschdis; der Relchsiagssrnktion vom >2. Ja,mar .92t ist einstimmig gebilligt worden und oie prentzische Landiagssraktiv» ist diesem Besch ns, beigetreten, so das, über die grundsätzliche Ein- sleltimg der Deutsche» Volkspartei in der Forderung der Zn- sommensassung aller staatsbejahe,me» bürgerlichen Parteien kein Zweifel bestehen kan». Der Parteivorstand erachtet es als das fc.dstversländtiche Recht aller Parteimitglieder für ihre Anichan-- amgcn innerhalb der Parte! ihre» ganzen Einslus) einznsetien, wie d eS bisher geschehen ist. Eine Sonderorganisation inner halb der Kartei 'st aber sär jede Partei unmöglich und nnlrag- bar, da sic sie Geschlossenheit und damit den Erfolg ihrer politischen Arbeit gefährdet. Der Parleivorstaud weist sich tu d escr Ansfassimg im Einverständnis mit de» Parteivorständen de, Länder. Die Augen im pnrMcr Morrpkülch Leipzig, Ich März. Am zweiten Tage des Pnrchir.i-'r Mordprozepes sagt zunächst der Sockhierständige EZedeiine Ober- incdizinatrat Dr. Wilhelmi aus Schwerin an Hand des Sek- t.oiiöhesundcö mit abioluter Sicherheit aus. dah K.adaw no-e, ge» lel» habe, als er de» Halsschn »t 1 erhielt, da eine autzeiordenr» li.ch starke Blntung eingetreten sei. Dagegen fei dies nicht sicher, als die Schüsse fiele». Sodann wurde ans Antrag deS NcchtSanwaltö Horowltz in die Beweiserhebung über I u r > s ch eingeiret?«. chtz wurde rin Brief seiner Mutter verlesen, in dem ihm znm Selbstmord aera«en wird. Jnrisch »nd Zenz wurden nach der Tat durch Friste und Thomsen in Kirchdorf auf der Insel PS hl nnter- gebrastst. Ikriminalassistent Bohldieck hat der Unterredung van In. rlt.ch mit dem Redakteur Schiff des ..Vorwärts" beigcwohnt. In- rls-h Witte nist. In Parchim sei rin Fehmmord t.egaygrn v or. den. ES bestehe eine Fckime a»S Anhängern liostbachs, die „Ne Verräter beseitige. Er selbst befürchte ebenfalls ferne "terf-t-„ng »nd wolle sich durch Enthüllungen dagegen sichern. Iinlsch sei sehr änastlisti gewesen. Zeuge Neda'triir Schiff sagte an8, Iuritch habe den Ein. brnst clrrs in Tode eehebten Tieres gemacht. Er habe lhn m-chr- inals aesra-'t. ob er idw nicht?ntr!tt znm Minister Sev-rMg ver- s,Hanen könne. Im übrioea ho'>e or e'nrn etwas geistkSac- st Orten Eindruck gemacht. Sochperstandsa-r M ckizinak at Dr. S^n!) oab k in G"''^'-,, „h, tmst Jnrisch vermindirt zn- rcchnimaSfähig im Sinne des künftigen StrafanehdacheS sei. >>c„, ?-> Zonaenve-n ckmnng karlg-» s-tzt. die keine wesentlichen Momente zntaae förderte. Hierauf wurde d-r Anget'oat? Landwirt Frtcke anka-rnfen. AIS er >o» h r Ern'mdiina Kadams erfickr. er'tärw er sich bereit, den Anne» k'eef-n IIIrIsch ,',,d K-N' die MAeifchf-jt g-h-n. zn ver schwinden. Er schrieb deSda'd einen Brsgs gn den M'tan"-s'ag- teu Ho-k^maim, in dem er sich a>» Nrheher der Tat bezelchu-te, n»d eeb ib,n Geld ,»>r Auch ven ander-n Auae» ktaet-n bet er west-r n-rhoisen. Dass er sich damit strafbar macht-. »>gr i^ni hewnstt. In risch h-hä'i^w im wcter'stjchen ds-s? Anaahen des An- ges'aa'en Nerife,-. sv-icke bad- seinen klnmnt stb-r di- Aii^nbrima der Tat anSerdrückt m«d diele als dumm h---ichnet. Zcnz bestrilt, diese Neeisterung FrickeS gehört zu Irolr ^vkeüsr'koltep Vsi'öifknllieliuni haken v'ela Veilax^Kerieker nock nickt sten kcrn^znre!» iür öäärr em"eeaklt. V/!e un-eee l.e<>er van v-w mit kkeck' jesteereit nündtlick^ Tiiatestun? unst füllte l^ei^»ng«'ilki»lrvit toeckem, stait stee Veetg^ scheiten, stee l.esee mit gwickem tleck, pünktllcke 2»KIung ste» 6e- rux-preises ervarten. LSmIlkeks fSN'gsn rskluniivn Wi' l!sn IßSt'rbsrvgsp''vi8 Wvt'lisn sd IS. 6s. lßl». liurvk ktsvknslims S'kodsn > Ver st« Unleo^ten stee IKneknaKmeeiKebune veemeisten «eilt, rakle «chvioet nack Xeyntoisnakme stierer Verütkenttickunz sten lSIligen Mrrderuzspreis ein. Den Verlax Sluseinanderseiznng Llhliih dkt NnlikhmilW Kührs München. l4. Mürz. Am Donnerstag setzte dir Verteidi gung ihr Frage- und Antwocisviel mit v. Kahr fort. Rechts anwalt Gademan» richtet an v. Kahr die Frage: Können sich Eure Exzellenz erinnern, das, Lossow am 6. November gesagt hat, er wolle ja selbst nach Berlin marschieren, er mache jeden Staatsstreich mit, wenn die Sache einigermasten 'Aussicht ans Erfolg hat? — Kahr: „Ich halte es für ausgeschlossen, dah Los'ow vo» einem Mcrsch nach Berti» gesprochen hat." — Gabe»,ann: „Habe» Sie nicht selbst gesagt, wen» alles bereit ist, beginnt die Tat, den Befehl dazu gebe Ich?" — Kahr: „Ich habe lediglich erk'ttrt. das, ich a»S Inhaber der vollziehenden Gewalt de» Befehl gebe, ob M'.kg leöer oer vat rcäiidtsche» Ver bünde oazn bestimmt wer»e». de! der Verwendung der Reichs- wehr In Thüringen ima Sachsen rine gewisse Verstär kung zn bilden." Angetnigter Kriebel: „Waeum habe» uns Erzrllenz ln der Sitzung vom l!. November »ikt offen gesagt, meine Herren, der Marsch nach Berti» ist ein Unsi»» und ei» Verbreche», warum haben Sic n»s darüber iin Unklaren geilsten?" — Kahr: „Ich bin bei dieser Besprechung davon anSgeiangen, dass eS sich um ein Vorgehen gegen Sachsen und Thüringen handeiie. Wenn die Herren einen anderen P an halten, hätte» sie Gelegen heit genug gehabt, im GeneealslnalStommissarlat davon zn sprechen. Dann wäre ihnen Nipp und klar gesagt worden, das, ein Marsch nach Berti» ein Unsinn ist." Im weitere» Verianl der Verhandlungen verliest der Vor sitzende eine Erklärung des Pros. Bauer, wonach er leinen Aus druck: „Nicht !oS von Berlin, sonoern ans nach Berlin" als Iiirücliveisnng jeder separatistischen Einstest,mg Bayerns gemeint habe. Ter Siaatsinwalt »nd der Vorsitzende wenden sich wieder holt gegen die Fragestellungen der Verteidigung, die z»m Teil kür de,, Prozcs, ganz überflüssig seien. Um II Uhr wird die Sitzung unterbrochen. Ter Vorsitzende sagt z», das, er ans den Gesundheitszustand der Angeklagte» Rücklicht nehme» mii'se. Ma» will aber zunächst die B-rnehmnng des Zeuge» v. Kahr, dann Freitag früh die Bernehmnng Lossows und Seissers beende». Im weiteren Verlauf des Verhörs fragt Inslizrai Schrnnm In bezug aus die Vorgänge im Bürgerbränkeller, wer das Wort „Koinüdle" gesprochen hätte, v. Kahr: „Wenn ich mich erinnere, ist es Lossow gewesen, oer das Wort im Anschluss an meine Bemerkung gebrauchte, das, wir hier in eine rechte Sauerei geraten seien. Ich habe es so aufgefiht, das, wir »nn gute Miene , n in böse» Spiel mache» müsse», um unsere Frei heit wied>.r,ttgtwinnen." v. Kahr erklärte weiter in bezug ans die Hä» bedruck- szenen, das, er seine Hano nicht auf die Hitlers gelegt habe. Hitler erklärt d mgegenüber, oast Kahr seine linke Hand ins die seine (Hitlers) gelegt habe. Trans,en habe ihm Krhr sogar »och einmal die Hans gegeben und lhm beide Hände gedrückt. MißkchttliMN dtt ZülhmMigkil Paris, tst. März. Tie Pariser Presse geht mit ernentem Interesse ans die Arbeiten oer Reparalioiiskommisiio» ein. tteler den Termin, an dem der S.hstischertcht der Reparationskommisiion überreicht werden wird, sind nach wie vor die widerspruchs vollsten Angaben verbreitet. Aller Wahrscheinlichkeit nach oürste der 25. März in Frage kommen. Pertinax vom „Echo oe Paris" »«acht teilweise »eile Angabcn über die Schlussfolgerungen der Sachverständigen. Demnach sieht oer P'an eine Gründung der Go'.d„o!enbn»k vor, die sobald wie mög'ich im Hinblick ans die Ausgabe,, der Banknoten irgenaivelcher Bevormundung der Reichs bank entzogen werden so'l. Das Reich erhä't ein ans zwei Jahre bem.ssencs Moratorium, währenddessen es im Lause eines jeden Jahres ungefähr 9M Millionen Go'dmark sowohl zur Zalp- lnng der Sachleistungen wie zur Bestcei ung der Bes'tznngStorlen zu entrichte» habe. Ferner sieht der P an die Verpfändung der Eisenbahnen »nd eines Teiles oer Monopole vor. Tie Er stattung erfolgt entweder durch Veränssernng von Wertpapiere» oder durch Erfassung bestimmter Elnkünste, wobei gewisse Be träge unter bestimmten Voranssetzimgen an die Neichsrcgiernng zn znti.en seien. Beachtenswert ist, dass Parti,>ax zu wissen glaubt, das, die sranzöslscli-belgische Regie ans die eine oder andere Weise sortbestchen und in die Einheit des deutschen Eisenbahn netzes eingesnhrt werden soll. Kit Eröffnung des Zcllilicr-Krüjtffts Leipzig» 14. März. Die Sitzung im Prozeh Zeigner wurde um SX Uhr eröffnet. Als Verteidiger für Zelgner ist neben NechtSanwalt Marschner der Rechtsanwalt Dr. Frank, für den Angeklagten Möbius Rechtsanwalt Tschopik erschienen. Etwa 2tt Zen gen und Sachverständige sind geladen. Zu Beginn der Schnitz,' lehnte der Verteidiger Dr. Frank den Vorsitzenden v. Miaskowski sowie die Beisitzer, Landgerichts räte Störl und Nanck nicht a»S Besorgnis der Parteilichkeit, sondeni der Befangenheit im U n te r b e w n h t se ' n ad. Verschiedenartige politische Einstellung bilde an sich keinen Ab» lelMingsgnind. Tie politischen Gegensätze zwischen "en Mitglie» d rn der denlschnalnvialen Volkspartei und den links gerichteten Sozialisten seien aber unüberbrückbar, zumal wenn diese a»S dem bürgerlichen Lager stammten. Hinzukomme, das, Zeigner de» abgeiehntc» Herren als Vorqetetztcr dienstliche Vorhalliingen gemacht hätte. Weiter sei die Sack>e anstatt gegen Zeigner »nd Gcnossen gegen den nebensächlichen MöbinS und Genossen g-nchtet. wodurch die Verhandlungen gerade vor dieser Kammer stattiänden, anstatt vor der dritten Kammer, deren Mitglieder «.--Knilich anders orientiert seien. Es scheine das Bestreb-» bestanden A» Hasen, das Verfahren ans- polit, schen Gründen vor diese Kamni-r zu brinaen Anszeddei» habe d-r Vorsitzende entgegen aller Uebniu, die Sitten studiert und de» Termin rnd.'ranmt, be vor das Hanptverfahren eröffnet war. Er ha!i- anch Einslnh anf die Verleitung der Zuhörerka-ken genom men, die nur rechts eineestetlten Personen ina-teilt norden seien. Znm Schluh reale d-r Verteidiger an. die Sacke dem Landgericht Dresden z» überweisen, da gerade in Leiv'iger Inristentrelsen starke Antipatbic gegen Zewner herrsche. Werde die? nickt ge nehmigt. sa koste er de» AdtckniinaSantrag aufrecht. D-r EK-rstaatSanwast Schienet bantraate Ablehnung der Anträge. D-r Gceeu^and der AuAa-w habe mit Poli tik nick<8 zn tun. ES sei üblich — und die stcbnng s-i ger-Ge unter der AmtSstlhrnna Zelan-r» ecpflcgt worden —, dass die Lit ten bereits vorher studiert würden. ^ Der Gerichtshof zog sich darauf zu einer Beratung zurück. Die lö«* fischen Kninmunisten "-en die.?>ikfsvolszef Dresden, 14. März. Ter Landtag sehnte gestern ln seiner Hauvtsttznng den demokratischen Antrag auf Etnstihrnng der Sommerzeit »,1t Stimmenmehrheit ab. Teatschiiationa'e An träge betreffend AiEhebnng aster Rechte der sächtlscsgn Militär- vereine, des Verbots der Wafiensübriina der Mi'itärveeeiiie und des Abgaben? non Ca'ven bei Begräbnis'en usw. wurde» in »anientstcher Abstimiming mit 13 Stimmen der Kommunisten und Sezlg'dewokrgten gegen 49 Stimmen der bürgerlichen Parteien abgesehnt. — Der denlschnatimigte Antrag auf Anfhe- bnng des Verbots oer D e n t k ck> v »l k st eb e n Freiheits- Partei „nd der Nationalsozialistischen Nrbeltervartel wurde nach vorheriger Debatte einem AnSschns; überwiesen. Abgeardneter Beut ler (Tilgt.) erklärt namens .der na- tigna^sozialsttischen Fraktion, dist die weiteren auf der Tages ordnung stehende» Punkte sämtlich die Reichswehr beträfen. Ta zw. Kahr und Hitler Mit erhobener Stimme erklärt Hitler: „Bin ich setzt ei» Lügner oder keiner?" — Kahr: ..Ich kan» nur ivleverhilen, dah ich mich absilnt nicht irren kann." Hitler: „Man hat mir Wortbrnch vorgeworsen, habe ich Ew. Exzellenz jemals ei» Ehrenwort gegeben?" — Kahr: „Mir persönlich nicht, aber die Herren Lossow »nd Seisser haben mir mitgeteilt, das. Sie erklärt hätten, die Neutralität zn wahren." Hitler (in steigender Erregung): „Ich kann nur erklären, dah ich seinerzeit, als es sich »m Znsammenbrechen oder Tnrchchalten Handel e, mich mit Lsllow vcrbn»'^, hatte und ,hm erklärte: Ich we de in diesem -impf loyal hinter Ihnen stehe». Dies war etwa am 10 Oktober. Diese Erklärung konnte sich nicht ans den KencrasttnatSkommstiar beziehen, weil tch ihn ja damals in der Presse stark angegriffen habe. Meine Erklärung, d e ich am 1. November Srlsscr abg geben habe, ist h er ganz cinsritig geschildert worden." Hitler erklärt oann, dasi im Nebenzimmer überhaupt kein Wort von einem „Ehren wort" gesvrschen wnrde, sonoern, aast erst beim tzlnanSgehen Seisscr ihn an seine Zusicherungen erinnert habe. Kahr und Hitler erklären nochmals, anf ihren Aussagen z» beharren. Es entsteht dann eine lange Auseinandersetzung oirüber, ob v. Kahr die Behanptnng ankrccht erhält, das, Hitler einen Ehrenwortbrnch getan habe. Hitler gibt die Erklärung ab: „Man hat mich doch, atö die Herren v. Seisscr ,»iü v. Lossow de Mittelding non der Elnschräiknng meiner Zusage» machten, anrnscn können, wie ich diele Einschrän kungen meine. Noch am 3. November habe ich v. Kahr bit en lasse», da wäre es noch Zstt gewesen, mich zu fragen: W'e fassen Sie diese Einschränkung ans? Ich stelle fest, dah diese Erklärung anoerS gelautet hat, »nd dah »oa ein-m Ehrenwort im Nebenzimmer keine Silbe ge fallen ist. Tie ganzen Peyaiivt» >gen lind glatt von A VIS Z erkunden. Kahr: Wir waren der Neberzengniig, »ah Hitler, weni er de» beide» H-rren sagte, oah er nichts unternehmen werde, sich daran auch halten werde." Hitler sprana fck,Iiefrlich au? und rief: „Ich verzichte anf jede Erklärung des Herrn ». Kahr," Anf die Frage oes Recki-samvasts Roders, warum denn v. Kahr die national-sozialistische Arbeiterpartei i» Bayern nicht verboten habe, die »ach oem Urteil des Staatsgerichtshofes die Verfassung ändern wollte, antwortet v. Kahr: „Als Staatsniinisler hätte ich das machen können, aber ich hatte zu nächst keinen Ansatz. W.'n» andere Staaten ein solches Verbot erlassen hatten, so hatte das niit meinem Anstrag als Staats« minister nichts zu tun." Tie Verteidigung bittet schlietzlich, v. Kahr als Zeugen nickt zn enk'assen, sonoern ihn für etwa sich notivendlg machende Fragen bereit z» halten. Um 2 Uhr wird die Sitzung auf Freitag vertagt. aber für die die Reichswehr betreffenden Ange'egenheite» ein Uittersiichungsausschiitz eingesetzt sei und ferner in der Reichswehr verschiedene Tiszip'innrversahren schwebten, deren Ereebnis abgr- wartet werden müsse, so beantrage er, diese Punkte von eer Tagesordnung abzusetzcn. Dieser Antrag wird gegen die Stim me» der Sozlatdemotraicn »nd Kom nunisten abge'ehnt, warauf Abgeordnete Beutler weiter erklärt, dann werde seine Fraktion a» der Debatte nicht mehr teilnehmen. Bo» seitc» der Kommunisten wurde die Aushebung der Hilssvolizei in Sachsen verlangt. Der Minister oeS Innern Müller teilt mit, das; die Hilssvolizei bis zum 31, März vom Reiche bezahlt wcrte. Rach diesem Zeitpunkte werde er dem Landtag «inen entsveechrnden Vorschlag unterbreiten. Uebcr die »ngeb'i.hen Nebergrisfe der Reichswehr werde die Regierung eine Tenkschrist auSarbeite». Im weiteren Verlauf der Debatte gibt Ministerpräsi dent Helot die Erklärung ab, das; die Regierung in keiner Form irgendwelche Schriftstücke von der Reichswehr erhalten könne. Die Schwierigkeit zur Fertigstellung der Denkschrift über die Reichswehr liege darin, oatz sich tre Reichswehr als ein Instrument des Reiches belrachke und ans Verlangen einer Lin- dcsregicrung kcin Material h-rauSgege'e> we le. Cchlieslich wurl« der kommunistische 'Antrag gegen die Stimmen der Tentschna- tiona'ei, einem Ansschutz überwiese». Tie übrigen Fraaen wurden als erledigt betrachtet. Tie nächste Sitzung findet am. 20. März statt. Berliner DevNen'nirse von 14. M ir, (a ntlih) mik'etellt von der Co»im-rz« und Pnvarvank, LI »G.. Dresden Die «Ilcaermiaen erlolgen vom 4. M>)k, ab llir « ION iklnlieiie» der an». Icvibllclie,, Wairmia. >mSaeno,»,ne„ iknala,,', „„!> Amertla. die »il, I Plmid bezw. I Dollar »oller, werben, iowle vetzerreich »in l »ronen >,»» Pole» mtt m MlNlonen. -Io„en»>>en ,o Rvlionen — aiolbcn >rl. Leiearnvbnche Ane- mb,„»i a,o >4 «e,d S. Br,e, 13, Meid 3. Briet «,„,»erdam . . x «Sä 8, 181,37 188,78 »87 84 BriMe, . . . ? M83 t>7« 2 I ,23 Id 4 edrNIinnla . . b818 81-4 Lj 86 73 bk 84 Novendo e». . 7 8-«4 S > 73 ? 682» 6",-8 Swchdoim . , 7 1,8 72 »1,8 1,87! III » KelllnalorS . . «887 ,883 7 ,„87 IN 6! 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Novae, . >7 Zimmermannwerle . ? »,,ia>iSerie 497- k>aire,cha 82^ Hircch-Nuo-er . . . 2g » kniao Schneider. . . 711- Rordfteni'iche isoiic. b2L Slüdr N»»io,,i>n» . - gelMolf-Wnidchoit . . 141 37.8 rs iS 7. z7S ?4, 8.'. ->778 ,8 S I-.8 SS ,1.8 ,7» 4 378 8 8» 27 7- 74 >1.» ,7 4,71 7, ,8 8 I 81» 4 .828 - 78 3», 78» 17» 71 MttneteUt vom tschechoslowakischen Bankverein, Filiale DreSSen. Verantwortlich «ür den redaktionellen Teil: Dr. Josef Albert.^ Dresden. — Für Len Inseratenteil: Ioiet Fohu> an », Dresden.)