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Berhandfuna-'n nock, kein MeisibegüiistigiingSvertraq zustande kämmen kanure. Wichtig »st sür uns auch Otußl-ind. aber leider sind wir beute noch nicht in der Lage dort Grösxre» zu n»ter».-l„iicn. Deutsche ÄcbeitSiräste allein genügen nicht sür dieser Land. Kapitalien aber sind nicht hinreichend vorhanden, nm sich an der russischen Wirtsckmjt beteiligen zu tönnen. Di: übrige» Mächte dagegen sind in diesem Punkte uns voraus. Durch Hre Kapitalien sind sie imstande sich in Rußland breit z» machen lurd die unecschopjten Quellen russischer Produkte auSzuuntze». Nur ein-,ein« kleinere deutsche Unternehmungen haben sich im Oste» bereit« entwickeln können. Tie große Lehre für nnS bleibt also, das; wir mit aller Krast daran gehen, unsrre dcutsck>c Wirt. kck>nt smreit wir es ans eigene» Mitteln vermögen, wieder in den alte» Gang zu bringen, unter allen Umständen, ohne Unter, laß ans die Lösung de- Reparation-Problems hinzudrängen. nm dann, wenn mir wieder einmal klar rechnen und vorauSsche» können, die eigene Wirtschaft »» sanieren und von hier an« einen entsprechenden Einfluß auf das Ausland gewinnen. I. >. vie iiWk RkichstlWlihiW Der Reichstag tritt, wie nunmehr endgültig feststeht, nach mehrmonatlicher Pause am 20. Februar zusammen. Es harren seiner eine Reihe sehr wichtiger und schwieriger Aufgaben. Die politische Lage ist dadurch erschwert, daß das Verlangen nach Auf hebung dek Ausnahmezustandes immer stärker wird und die For» derung der Sozialdemokratie neuerdings Unterstützung bei den Dcinokratc» gefunden hat. Auch in anderen Parteien ist zum Teil der Wunsch nach Aufhebung des Ausnahmezustandes vor handen. zunial seine Turchsührnug verschiedentlich zu berechtigte» Klagen und Beanstandungen Veranlassung gegeben hat. Eine weitere schwierige Frage ist die Aenderung deS ReichStagSwahl- rechtS, die ebenfalls noch völlig offen ist. ES ist ohne >rcitcrc§ znznoebcn, daß in dieser der Regelung noch harrenden schwierigen Fragen Konfliktsmöglichkeiten liegen. ES ist bezeichnend, daß die rechtsradikale Presse es sich angelegen sein läßt, diese Möglich keiten mit besonderem Nachdruck zu unterstreichen. Man erkennt deutlich, daß diesen Kreisen die Entstehung eine« offen Konfliktes zwisckwn Reichsregierung und den RegierunpSvarteien außer ordentlich erwünscht wäre. In diesem Zusammenhang ist eö na mentlich von Bedeutung, daß in einzelnen rechtsstehenden Blät tern die Behauptung anftnncht, daß die NeichSregternng auf dem Standpunkt siebe, daß sie auch weiterhin ohne das Ermächtigungs gesetz nicht auskommen könne, während dis Regierungsparteien ibr-rseitS glaubten, nicht in der Lage zu sein, so kurz vor den Wahlen der Negierung abermals so weitgehende Vollmachten zu geben. Unseres Wissend ist bisher niemals ernsthaft von einer Verlängerung des Ermächtigungsgesetzes die Rede gewesen. Die ses ist vielmehr von Anfang an zeitlich begrenzt gewesen und zwar bis z»m 15 Februar. Auch bat die ReichSrealerunq aus Grund des ErmächligunosgesctzeS alle wesentlichen Maßnahmen, d'e sie kür den Wiederaufbau deö deulschen Wirtschaftslebens und die innere Erstarkung für notwendig gehalten hat. bereits dnrch- gcsiübrt, soweit eS sich nicht um die dritte Staner- notverordiiiing handelt. Außerdem hat der Reichs kanzler selbst erst vor oanz kurier Zeit ausdrücklich erklärt, daß die NejchSregiernng nicht die Absicht habe, eine Verlängerung deS ErmächtianngSaef-tzeS vom Reichst»,» nachz»suchen. Wir sehen nach alledem einstweilen keinen ernsthaften Grund, der kommen den ReichStaaStagnng mit Besorgnissen entaegenznsehen. Znzn- geb-n ist. daß Schwierigkeiten, und zwar nicht geringe, vorhanden sind. Aber die bisherigen Verhandlungen zwischen NcichSregie- rnng und Parteien haben ergeben, daß auf beiden Seiten durch aus der Wille vorhanden ist, zu einer Verständigung zu kommen. B"rufsbeaint«nkr>m bei der Reichsbahn Bcrl'n. 14. Februar. I» der Öffentlichkeit ist verschiedent lich die Befürchtung anögesvroche» worden, daß bei der fetzigen neue» Gestaltung der Reichsbahn eine Abschaffung des BerukS- heamlentttins bei der Reichsbahn beabsichtigt sek. Vom Reichs» verkehrSminlsterliim wird diese Auffassung als durchaus unrichtig bezeichnet. Das NeichsverkehrSministerlum betont ausdrücklich, daß die ReichSbahnbeamten ihre Eigenschaft als Retchsbeamte mit Ihrer. Rechten und Pflichten nach wie vor ungeschmälert behalten. Blutiqe Demonstrationen in Stettin Stettin. 14. F-bruar. Am IS. Februar, nachmittags 5 lthr. versammelten sich vor der Vnlkanwcrft ntich ArbeitS- scbliiß etwa 400—5,0» junge Burschen, die unter Ausrottung einer roten Fahne und unter Abs »gen der Internationale in die Stadt zogen. Als der TelmonstrationSzug die Sipokette in der Bulkan- stra'e erreichte, gaben Sie Demonstranten auf dtc Polizei rin ge Schüsse ab. wobei r,„ Oberwachvnrister verwundet wurde. Die Polizei erwiderte darauf sofort das Feuer. Die Menge stob nach allen Selten auSeinaidrr. Ein etwa 40 Jahre alter iinbelannter Mann wurde getütet und 7 sirnge Burschen verwundet. Zu weiteren ZusaviiueiislShcn ist es nicht «'kommen, sa-daft Ruhe und vrouunP" wieder hergeftellt ist. Ansarinmliiiigrn. die im kaufe des Nachmittags >n oer Stadt stattfanden, konnten von der Polizei schnell wieder aufgelöst werden. Mae^onald erkrankt Erste iLchwierkgkeit der Arbeitcrreglernug. London. 14. Februar. (Drahtbericht.) Die Arbeitcrregie- ruug hat bereits mit den inneren Schwierigkeiten zu kämpfen. Macdonalds Gesundheit und Kraft sollen den schweren Ausgaben eines Premierministers und deS AiißeiiministerS nicht völlig ge. wachsen sein, so daß bereits in nächster Zukunft die Ernennung eines Außenministers in Erwägung gezogen werden müsse. London, >4. Februar. lDrahtbericht.s Lant Daily Mail ist Ramtn» Mardonald an der Grippe erkrankt. M Eindrücke drr Lncknrrjiändiskn Berlin, >1. Februar. Im Anschluß an eine gestern morgen mit General DavrS gehabte kurz« U„»errednng, ist der Mitarbet- tcr der Telunion von einem hervorragenden Mitglied« der ameri kanischen Kommission zu einem längeren Interview empfangen worden. Der Mitarbeiter t-er Telunion stellte dem Amerikaner anläßlich der Abreise der Kommission zwei Fragen: 1. Welchen Eindruck haben Sie von der de-utschen Regierung und denjenigen dcntjchen Perjünlichtcilcn, mit denen Sie offiziell in Berührung traten gewonnen und 2. gjauben Sie, daß sich die Neparationskom» mission dem Spruche Ihrer Komitees fügen wirbt — Nach einiger Ucberleguiig antwortete der betreffende Herr säst wörtlich: Die Kommiisio» hat nicht nur den besten, sondern den allerbesten Ein. druck von sämtlichen offiziellen und inoffiziellen deutschen Per» finlichkeiten. mit denen sie in Berührung trat, gewonnen. Jede gewünschte Information wurde trotz großer technischer Schwierig, leiten mit größtmöglicher Beschleunigung von seiten der deutschen Stellen beschosst. Jede nur erwünschte Aufklärung ist von drr Industrie gegeben worden. Wir sind in der Tat mit nuferem Ergebnis außerordentlich zufrieden und ich möchte beim Verlassen Deutschlands nicht verfehlen, nochmals in aller Oesfent- . lichkeit auf den hervorragenden Geist hinzuweisen, der die Arbeiten der deutschen und alliierten Unterhändler beseelt hat. Alle Ge- rächte von einer angeblichen Sabotage deuttcl-erseits sind ebenso unsinnig, wie die Meldungen, die von einer angeblichen Mei nungsverschiedenheit oder sogar Hochspannung innerhalb der Kam. Mission wissen wollen. Sie werden verstehen, daß ich nicht über nähere Einzelheiten unserer bisherigen Ergebnisse mich auS» spreck>cn kann. Unser Goldnotenbankprojckt stellt natürlich nur einen ganz geringen Teil unseres Berichtes dar, ebenso wie unsere Untersuchungen über die deutsche Reichsbahn, die wir natürlich nur als einheitliches Ganzes behandeln können. Und nun zu Ihrer zweiten Frage. Die Kommission wird aus technisch» Gründen ihren Bericht an die NeparationSkommisjion erstatten mid zwar auö dem einfachen Grunde, weil eben die Reparation?, kominissio» das Sachverständigenkomitee ernannt hat. Aber ich glaube, daß unsere Kommission nicht wird umhin können, ihren Bericht in demselben Augenblick, in dem st« ilim der ReparationS» ksininission unterbreitet, der gesamten Oeffentlichkeit zr übergeben, denn vergessen Sie nicht: Die ganze Welt wartet auf unseren Bericht und die gesamte öffentliche Meinung der Welt, dieser in seiner ungeheueren Größe kaum faßbare wichtige Faktor, der letzten Endes den endgültigen Schiedsspruch fällt. AlS der Mitarbeiter der TU. darauf einwendete, daß wir Deutschen infolge der Stellungnahme einer gewissen Macht sckwn einmal um die Früchte der Ergebnisse früherer Untersuchungen seitens hervorragender Sachverständiger gebracht worden sind, erhielt er zur Antwort: Ja. ich weiß, aber trotzdem glaube ich nicht, daß cs irgend eine Macht der Welt wagen wird, sich durch Ignorierung unseres Berichtes ein blaueS Auge und den Tadel der gesamten zivilisierten Welt zu holen. Berlin. 14. Februar. Der Vorsitzende deS 1. Sachverständigen» anSschusscS General Da'.rcS hat gestern dem Herrn Reichskanzler einen Abschiedsbesuch erstattet. Wie wir hören, wird das gesamte Unterlageninaterial der Verhandlungen der Sachverständige»»»«, schüsse demnächst in einem Weißbuch der Negierung veröffentlicht werden. Mit der Abre.se der Sachverständigen auS Berlin sind die Beratungen noch nicht völlig abgeschlossen. Einige schriftliche Fragen werden von der deutschen Negierung noch beantwortet werden. Diese Antworten werden bis zum Wiederbeginn der Ve» Handlungen in Paris vorliegen. Kurse Nackrickle« reich und Sowjetrukland Paris, 14. Februar. Laut „Echo de Paris" hat die fran« zösische Regierung seit einigen Tagen direkte Schritte zur Er- öttinmg unmittelbarer Verhandlungen mit Sowjetrußland unter nommen, doch sei eine VerstäNoignng bisher stets an den An forderungen der „russischen Machthaber" gescheitert. Erkrankung deö Papstes. Wie dem B. T. aus Rom ge. meldet wird, ist der Papst, der durch die Zeremonien des Ge. denktaaes seiner Krönungsfeier in der Sixtinischen Kapelle, der auch König Ferdinand von Rumänien beiwohnte, sehr erschöpft. Er scheint sich eine leichte Grippe zugezogen zu haben. Betrügereien und Schrckscknnlnoeleien bei der Deutschen Giro zentrale. Ter Deutschen Girozentrale tn Berlin sind durch Scheck- kcknvindeleirn eines betrügerischen Angestellten bedeutende Ver luste entstanden. Ter Angestellte ist bereits verhaftet. Tie an der Börse verbreitet gewesenen Gerüchte über seinen Selbstmord sind »nzntretfend. Wie o»e Telunion erfährt, beträgt der entstan dene Gesamtschaden etwa zwei Millionen Goldmark. Ein wesent- tickier Teil dieses Betrages sott allerdings durch Guthaben bet anderen Banken gedeckt sein, die ein mit dem betrügerischen An gestellten der Girozentrale zusammenarbettender Kunde der Giro zentrale besitzen sott. Der Frank fällt «netter. Die Abwärtsbewegung des Franken hat sich auch gestern fortgesetzt, Das Pfund Sterling wurde bei Schluß der Börse sür 95,80 und der Dollar sür 22,26 Franken aelaukt. Die heutige Börse Berk'n. 14. Februar. Tie Besserung der Mark hält an. An drr gestrigen Neuyorker Börse wurde die Mark zu eine»» Kurse von 22,50 bis 22,25 gehandelt, was einer hiesigen Parität von 4,44 bis 4,49 Billionen sür den Dollar entspricht. Z>.»m Schluß der Börse nannte man sogar einen Kurs von 4,02 für den Dollar. In London stieg die Mark von 19,50 bis 18,59 Billionen Mark sür ein Pfund Sterling. Auch in Arnstcrdam konnte eine Ausbesserung erzielt werden. Im Gegensatz dazu lag der französische Frank auf den gestrigen internationalen Märkten irm ein Beträchtliches schwächer. Ter Orderen,gang bei den Eingängen sür dt- yeutige Börse ist äußerst minimal. Das j Pudlikuln hält weiter zurück und auch die Spekulation kann sich zn keinem Engagement am Effektenmarkt entschließen, da man noch immer Sclbsterekution von seiten der von der Reichs- bank geniaßregeltrn Banken befürchtet. Co wird a,M die heutige! Börse allem Anschein nach ziemlich lustlos verkehren. Berliner Devisenkurse vom 14. Februar (Amtlich), mitgeteilt von der Comm-rz. und Privatbank, A.G-, Dresden Roller»,I«en In Millionen der «kintie» dkl WiNirnna. reiearimkUche il„S> zahiuna am >4 «eld 2. «rief >3. (Seid 2. Brief simlierdam . . 4 I87I083 >876667 3 is7>oer I67SSS7 4>rüilf> . . . »v 188600 >66466 »0 >838 6 174416 ikbrUiiania . , b 884868 664418 N>»>e»ba e». . N) 8361 6 866,76 klolkiwim . . b >«»240 >168766 k II6I24U 1163786 HcUiiiaiorS . . 10 w 7-8 >cS2S; >6 >6873- >66258 Rom .... b >848-8 >6.4-2 5 >64326 183432 Vmiümi . . . 4 16184780 >6,43280 3 >6684786 >8146286 Rcniiorl . . . Li 4168800 42>08k0 4183860 4216866 Pari» .... k I»i8 ll >66476 k 13,82!» 18.430 gliriis.... 4 Tee>?o 73 kR >6 728,73 7326-7 Maknd . . . 11 874.60 837 46 >6 833683 836 37 Wien .... «9 88,381 8-.k4> 26 89 38, 69,643 Prag .... b I?Iki-S >22 c8 8 121698 >22368 Bndavest. . . >47,8 6 >46 376 147 636 I4S976 Sofia .... 10 :->82I 3187 > 26 »b?» 71673 BaonoK SliroS . II >4'4-iM >414,66 5 >464480 >4,l82ck Rio 8» Janeiro >6 468763 861286 Nnilowitz. . . Aavan. . . . - ,0 446 IvSbSbO 459 »804750 Raram . . . 16 6 672 8, >23 »0 86672 81,26 Lillabon . . . >74667 >28-,3 ,6 124667 >28313. Riaa .... ra 6>6L>b 638778 Ronnl.... Nowno . . . 8 428706 4-4306 «»lareli . . . 22>36 22382 Berliner Börse Rttieninrle t» Billionen Berliner An'anaSknrs« «4L irr. 5N-«>. Re>»«anle»,e KUinUnna-Balm - - Vanadn. Warwe . . Damknira. Pa,e,Iat>r, Ror!»>. Molk .... Verem.-meiUMIahr' Iom.< >>. Privawm» Darmtwlner Banl . DenUcbe «am.... DI4lo„IoKomma»P>> Dresdner Bant . . . Sewzlaer Nrebltan». Oeflorr. NredN . . . «ocknnner ainhllokl Demch-Nnrembnraer ArUenNrche» B-raw. Harrener «erqwerl. Holienlokie Lanraküne Männer mann-RSKr. vdutzl. Hilenbahnbt». . kilenniomirie 17 441 8.70 S7S >71 ISS » 8.8 72.8 6 78 SS kS 8 87 27 4 .8 >8,28 4V «2 68 678 83 8 64 25 673 483 -8,28 40 Pblinir >4 2. 46 3 Nom8acher 3> 67 08em,che konben. . 6>2a Dwiam-I Ro8el . . . 12 P8. MoNUchmm. . . 22H e>8ch!>"r aiarumorlo. Oükrliw. Noiawor'o 87 «Ma,ck>et,r..aie,eII,». 14.75 Beram i'i» Elellr.. . 2ö PSa- Sienr. 8ach,e»wer, 3 678 aiSrUver Paaao» . 9 5 Pinte-e>affmn,„. . - 3^ t» Raeb.-RHran. nkmch 28 «er,i»-7Itt8aU,Mc>ch 14 Berliner MMchinen. 23 678 Daimler-Molaren . 65 e>ar,>» >>»> Ma'M.. . la.,28 Orenklel» «. Normal . ßimmorman'Nverle . 26 «nie-Werte 6,^5 e-ackelha 4 328 ,b>r>ch.,Nno,er . . . «1.28 tznao Schnmder. . . >1 Rordbeni'che Wo»e. 60,8 Tiöhr »»mmoarn. . üeUUosf.Waiddols , . >44 Viav, ü6.a 5 >s. r. 43 31 8 8.S >r SI >2» »678 71 14 I 28,88 8.78 S78 6.8 38 >38 228 6 28 »«18 238 2.8 428 41 , >0.» 14 Mttaetetl« vom sichech-slowaNIiden <va»k««reiir. lsilialr Dressen. WetterberichtderDresdner Wetterwarte Luftdruckverteilung: Hoher Truck über 765 Milli meter Skandinavien und England, Depression unter 750 Milli meter Mittelmeer mit Auslänjer nach Polen. Tiefer Truck unter 760 Millimeter europäisches Nordmeer. Wetterlage: Nach- dem die südlichen Glieder der vorliegenden Zyklo»enjam>lie Mittel meer und Balkan passiert habe», biloet ein großer Einbruch volarer Lnfdniaßen k.ien Abschluß dieser Familie. Tie kalten schweren Lustmaßen schieben sich am Boden nach Süden und Westen vor. Das dadurch erzeugte Aussteigen der Lastmassen der höheren Schich- ten gibt zu starker Bewöltnng und Schneesällen Anias'. TaS^ erste Glied der nächsten Tepresstanölaunilie, die bereits vom Atlantik gemeldet ist, wird zunächst nördlich vorüberz'ehen, ohne unsere Witterung zu beeinsluisen; erst spater folgende südliche Glieder werden wieder mildere Witterung brlngen. Es st:ht so mit Fortdauer der kalten Witterung in Aussicht. Borheri.age: Trüb bis neblig, vereinzelte Cchneesälie, leichter bis «äß.ger Frost, höhere Lagen örtlich starker Frost, schwache bis mäzige Winde aus nördlichen Richtungen. Ausbau des Dresdner Stratzenbahnnetzes Von Freitag, den 15. Februar an verkehren die Wagen auf den städtische» Linien, wie ichon belanntgeaeven. in Abständen von 10 Minuten. Zu de» HnupiuerkehrSzeilen wereen wie bisher Eondcrwagen nach Bedarf eingelegt. Der Fahrplan ist so eingerichtet, daß auf Strecken, auf denen zwei Linien verkehren, im Durchschnitt eine 5 - Minnten - Wagensolge eintritt. Durch die Betriebsverdichtung auf den städtisck»en Linien ändern sich auch die Fahrzeiten auf den VorortSlinien in folgender Weise: Die Linie Arsenal — Hellerau erhält Dreißig-Mi- nuten-Wagenfolge, ab Postplatz nach Hellerau wird mit der Mi- nutenzahl 10 und 40, und ab Hellerau mit der Minutenzcchl 18 und 48 abgefahren. Die Co sseb ander Linie behält den Stundenverkehr, und zwar wird ab Postplatz nach Cossebaude mit der Minutenzahl 10 und ab Cossebaude mit der Minutenzahl 18 abgefahren. Die CohmannSdorfer Linie erhält 20-Mi- nuten-Verkckhr. Abfahrt vom Postplah nach Coßmannsdorf mit der Minutenzahl 15, 35 55; Abfahrt von CoßmannSdcrf mit der Minutenzahl 6, 26, 46. Die Pillnitz er Linie behält den Stundenverkehr; die bisherigen Abfahrtszeiten werden geändert, und zwar wird ab Pillnitz mit der Minuten,ahl 50 und ab Post- Platz mit der Minutenzahl 18 abgefahren. Die Löß nitzbahn behält den 30-Minuten-Verkehr und die bisherigen Absahrts. zeilen. Nochmals wird darauf hingewiesen, daß vom Freitag an die Linie II bis Nürnberger Straße und die Linie 10 voin Haupt- bahnhof bis zur Psotenbauerstraße verlängert werden. Die be. reits angekündigte Verlängerung der Linie 17 bis Mickten muß a»S betriebstechnischen Gründen aufgeschobcn werde» Tie Spur des Dschinqis Khan Von Han» Dominik. Copyright by August Scherl G. m. b. H. 1923, Berlin-Leipzig. (Nachdruck verböte».) (16. Fortsetzung.) Herzlichen Tank, GeorgI Leider muß ich da? meiste, wa« ich lei dir sah, den Lesern der Clsikaao-Preß vorenthalten. Um sie n rntsck'ädigcn, werde ich einen hinreißenden Bericht über das »leriiationalc Highlife »n asiatischen TavoS im K.'garth.inS dringen. Ta oben am Paß ist ja der Schneciport noch in »allein Gange. Um d'e sechste Abendstunde stand Wettington Fox allein auf der Westveranda des Kogarthanses, Nur gedämvst drang die Musik auS oe» Gcsell>chastsrä»men deS großen LurnShotel» bis hierher. Ungestört konnte er Ausschau halten. Seine Augen «msassien ein Landschastsbtld von maiestätischer Schönheit. Zweitausend Meter »ntcr ihm strömten im Süden die Fluten des Sirklusses durch da» Paradies der Ferghanaebene. In allen Tönen spielten die Strahlen der sinkenden Sonne mit den Tampfwolkrn der heißen Quellen von Aiidtschan. Dach die'-n Schönheiten widmete Wellinaton Fax nur geringes Interesse, Sein Blick hottete ans den Abhängen der Kogartberge, die oaS Panorama nach Norden zu begrenzten. Prstfend und witternd fog er die Luft mit leicht vibrierenden Nasenflügeln «in, wäh rend die Falte auf seiner Stirn sich vertiefte. Mit einem guten Glas durchforschte er die Schnechänge der Kogartberge, dir jetzt kn be» Strahlen der scheidenden Sonne rosig aufznglühen de- gannen. Mit einem Ruck lieh er das GlaS wieder in t»e Riemen fallen. Seine Mienen verrieten Aerger und Besorgnis, i „Verfluchter Leichtsinn I Bei solchem Firnwtnd eine Skitanr »u unleruchiiien. Nicht einmal estien vernünftigen Fübrer Hab.-» sie mitgenommen ... Auf die Neiiommierereien diese» Mac-, Gornick sind sie reinge^alle». A»S purem Trotz mit oem alten Trottel iusL,gange». Möchte er n.ir das Genick brechen . . . und die edle Gräfin Torcsani meinetwegen auch. Aber Hele» Garvln . . ." Taß sie mit bei der Tour war, das verursachte seine Un ruhe. Wäre er doch so vernünftig gewesen und auch mitge- gangeu. Jetzt waren sie irgendwo auf den »»sicheren Schneefel- dern, und er stand hier uno machte sich Vorwürfe. .Helen Garvln, dieser kleine Trotzkovf! Bar der Tour und vor der Komtesse die Taresani hatte er sie gewarnt . . . Er l-eß sich in einen Seilet scsi'en. S-tn Auge haftete auf den Abhänge,, der Kogartberge. Ihm selbst kaum merklich verschwamme» die schneeigen Konturen allmäbllch „nd »ahmen d e Gefielt der Sierra Nenada bei Frisko an. ÄarvlnS Park aus San Matte» tauchte vor ihm auf. Wie er damals Helen Garvtn zum erstenmal sah ... Mißmutig war er durch den prächtigen Park geschlendert, ln be>n die Launen des Besitzers neben den herrlichen Bartenan- lagen auch allerlei Merkwürdigkeiten geschaffen hatten. Da» Labyrinth wollte er sehen, sene» wnnderltche Bauwerk, da? der Milliardär dort in die Felsen van San Mattes sprengen ließ. Ein fiingeS Mädel, bas er um den Weg fragte, hatte ihn dorthin geführt. Als er ihr. hingerissen von ihrer sngendlichen Schönheit n„d ihrem natürlichen Plaudern, allzu lebhaft seinen Tank auüdrücken wollte, da hatte da» Mädel überraschend vlötz- lick» die Allüren einer großen Tamr angenommen, die >h» mit gespielter Hoheit darauf anfmerksam machte, daß er sich im Parke ihre» Vater» befände . . . Und sie würde gleich die Diener rufen . . . und ihn hinanssvedleren lassen. Ter Schalk» der dabei an» ihren Augen blitzte, verriet ihm Pvar, daß da» nicht bitterer Ernst war, aber . . . Seitdem kannte er Heien Garvtn. Allein war er damals in oaS Labyrinth, gegangen. Durch Krem» und Qvcrgäng». di» er den Mittelbau erreichte. Ein mächtiges, elliptisches Gewölbe. Eine reiche Sammlung azteki- s-her Altertümer war hier aufgrsteltt. Interessiert hatte er die Sachen betrachtet, olmc aus andere Besucher zu achte». Ta batte» auf einer Bank zwei Männer gesessen und leise miteinander gesprochen. AlS er weit von ihnen entfernt var einer MaSke des Mextli stand nnd vergnügt die scheußlichen Züge deS alten Götzen musterte, waren plötzlich gut verständliche Worte an sein Ohr gedrungen. Worte, die ihn lange und ge spannt lauschen ließen. „TaS Ohr beS Dionysos!" . . . Eine halbvergeisene Schul- «rlnncriiiig kam ihm wieder. TaS elliptische Gewölbe, oaS die Laune d.'S Milliardärs hier in den Fels getrieben hatte, ließ ihn in einem Brennpunkte verblüffend deutlich hören, was in der Nähe oc» anderen viele Meter von ihm entfernt geflüstert wurde. So hatte er hier durch den Zufall mit Leichtigkeit alle» bas gehört, um beste,itwillen er schon seit Wochen in FriSks suchte. - > Tort stand er. Mit dem Fleiß eines Forschnngsreisendeir zeichnete er die greuliche MaSke deS Mexiki in sei» Notizbuch nnd hörte . . . von Plänen . . . Verschwörungen . . . Organisa tionen . . . Hörte, bl» da» Flüstern erstarb ... sah dann . . . und sah zwei Gesichter. Seitdem kannte er Colltn Camera». Das ferne Donnern einer zu Tal gehenden Lawine riß ihn ans seinen Träumen. Mit einem Sah stand er ans bewen Beinen. „Verbammti Sagt ichs nicht? . . . Lawincnwettcr. . Er schickte sich an, die Veranda zn verlasse». An der großen Flügeltür stieß er aus Wilhelm Knövsle. de» Leiter des KngartbaisieS. Ter hatte die Schneeberge vor Tavos mit denen von Ferghana vertauscht, als der Wintersport hier oben tn Mitte'asien Mode wurde. Tie Begegnung gab Wellington Fax Beraulassuug, seinem Herzen Lust zu mache». F>.r«ietzi»iq tolal.l