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krülllU der WMe Par-S 1Z. Juli. Caillaux ist a lter« rn den Senat gewühlt wrrven. J>n Verlause der gestrige,, Finanzdebatte in der Kammer erklärte lsaillaup, das, ec die Vertraunssrage stellen mlisle. Painieoe schloß sich il,m a» und betonte, das, angesichts der innen- and außenpolitischen Lage and namrnlltch mit Rücklicht auf das internationale Schuldenproblem Frankreich unbedingt noch diele Nacht, koste es, was es wolle, das Budget haben müsse, wldrigen-alls vie Regierung znrückteeten werde. Daraufhin wurde nute!' Ablehnung eines sozialistischen Abäiivernugsantrages in der Gesamlabstiminung daS Budget mit 421 gegen 150 Stim men angenommen. Einlenken -er englischen Dergherren Lonson 13. Jult. Ter Präsident der Aergivirksbesitzer- oerernigung hat sich den Blättern zufolge bereit erklärt, den BergmerloLeligecn nnzuemp,ey!en, dast sie ihre von den Arbeitern sür unannehmbar erklärten Vorschläge l„ Sachen des neuen Lohnabkommens zurückzrehen und die Verhandlungen wieder aufnehmen. In einer Rede in Sunderland sagte der Sekretär der Bergarveite-törderatjon: Ich warne die Arbeitgeber und Reigie- runa, es zu einem Konflikt kommen zu lasse,,. Tenn dieser würde von einem unecmestlichen llmjange sein, wie man ihn noch nicht erlebt hat. Wenn es zum Kampse kommt, iverden wir mit rewen Händen kämpfen. Tenn wir wollen keine Gruben zerstören. S>e w-roe» »ns vielleicht bald selbst gehören. Der Reichskanzlerbekuch in Dresden Dresden, den 13. Juli 1925 Der Empfang des Reichskanzlers Luther fand heute mittag im Landtagsgebäude statt. Vertreter der Presse und der Behörden waren zugegen. Nach Begrüßungsansprachen des Vorsitzenden des Landes verbandes der Sächsischen Presse und des Landtagspräsidenten Winkler hielt der Reichskanzler seine Erwiderungsred«, die sehr allgemein gehalten war und nichts von Bedeutung über irgend ein bestimmtes politisches Gebiet enthielt. Tagung -er -eulsche« Zellungsverleger Königsberg' 13. Juli. Gestern fand hier die 31. Haupt- versa,nn,lang des Vereins Teut'chec Zeitnngsverleger unter grosser Beteiligung ans allen Teilen des Reiches statt. Tie Versammlung wurde eingeleitet durch umsa sende programatikche Ausführungen des Vorsitzenden des Vereins, Kommerzienrat Pros. K c u in b >, a a r - L'egnitz. Tie Versammlung faßte eine Reihe wichtiger Beschlüße, die ihrem Inhalt nach folgendes be sagen: Zur Neuregelung des Verhältnisses zwischen Verlegern und Redakteuren bczw. Mitarbeitern stimmte di« Hauplversamm- sammlung des „Agez" dem von der Neichsarbeitsgemeinschaft der deutsche» Presse ansgearbciteten und zur Annahme empfoh lene» Entwurf für einen Tarifvertrag und Normaldienst vertrag, sowie den Plänen für die Errichtung einer Versicherungs anstalt der Neichsarbeitsgemeiuschast grundsätzlich zu in der Er wartung, das, d>e ,'n der Diskussion geäußerten Anregungen und Bedenken beachtet iverden. S>e erteilte dem Vorsitzenden der „Agez" Vollmacht znm Abschluß des Vertragswerles. Ten Vor sitzende» der „Agez" wird Vollmacht zur Verlängerung des Vertrages nnt der Reichsarbeitsgemeinschaft erteilt. — Zur Wirt schastslage der Zcitungsderleger stellt eine Enttchlir- ßung lest, daß sich die Lage von Monat zu Monat ver'chlechrert hat. T>e Verhältnisse stellen die Zeitnngsverleger vor die Not wendigkeit, unter anderem im Verhältnis zu de,, Leistungen und Aufwendungen angemessene Bezüge und Anzeigenpreis« durch-,n- setzen, besonders auch für Leistungen außerhalb des üblichen Rah mens der Zeitungen. Eine iveiter« Entschließung protestiert, nachdrücklichst gegen die ablehnende Haltung des Rrichsvost- miiiisters gegenüber allen begründeten Anträgen des Vereins Teuttcher Zeitnngsverleger auf eine Herabsetzung der Post-, geltnngs- und Bestellgebühren „nd wünscht eine veitgehende Ermäßigung in der Zustellung von Zeitungen. Nach Annahme der Entschließungen wurde der Vorstand neu ge,vählt. Als nächster Tagungsort iourde Köln vorgesehen. Der Arbeilsminisler über -ie Äauszinssleuer Berlin. 1l. Juli. Im Steuerausschuß des Reichstags bean tragte gestern Abg. Tr. Fischer-Köln lTem.), daß das HauS- zlnssteuergcsetz am 31. März 1928 außer Kraft trete» müsse. RestlzS arbeitsminister Tr. Brauns führte a»s, daß di« H au Szin scheuer bis jetzt in den einzelne» Ländern in ganz ver schiedenem Umfange für die Förderung des Wohnungsbaues ver wendet worden sei. Preußen verwendet für dicsin Zweck vier zehn vom Hundert der Fcied-'nsin-ete, andere Länder zehn vom Hundert, andere wieder weniger als drei vom Hundert. Von der Wohnungsnot sei das ganze Reich betroffen, wenn auch die Schönheitskoukurreriz Elli buchstabierte: „Kin—der—fest —Was das bedeutete, wußte sie ganz genau. Im vorigen Sommer in Misüroy war es beim Kinderfest wunderschön gewesen. Alle hatten Fähn chen und bunte Kränze bekommen. Elli hatte sich ihren Kranz aufbewahrt. Aber das andere Wort, das darunter stand, konnte Elli selbst bei gewissenhastesten Buchstabieren nicht verstehen. „Mutti, was heißt das „Schön—hcits—Kon—Kur—rc»z"?" Mutti lachte: „Das kümmert uns nicht, Ellichen. Wir gehen zum Kinderfest. Du machst das Wettlaufen, das Springen unü den Festzug mit und siehst dir das Kasperletheater an. Das andere ist Unsinn." Aber Emma, das Mädchen, das die Zimmer in der Pension ausräumie. sagte am Tage, wo das Kinderfest stattsinden sollte, z» Elli im schönsten sächsisch: „Nu laß der man scheene rausputzen von de Mamma, Elli chen, damit deß de auch werft prähmiiert bei de Scheenheits- gongrenz. Denn kriegste de große Bubbe, was bei Hinzelman» ins Schaufenster stähcn dut." Da wurde Elli nachdenklich. Nausputzcn sollte Multi sie? Aber Mutti war gar nicht für Putzen. Sie würde ihr weißes Waschkleid anziehen: vielleicht, daß Mutti ihr eine blaue Schleife ins Haar band. Elli hatte sich immer sehr fein, sehr schön damit gefunden, aber nun stiegen ihr doch Zweifel auf. ob dieser Staat genügen würde, um die große Puppe zu be kommen. Diese Puppe, die aussah wie ein richtiges drolliges Kind, war Ellis heimliche Liebe schon so lange, wie sie hier mit Mutti im Badeort war. Daß die kein Geld für teures Spiel zeug hatte, wo sie immer über die schrecklich vielen Mark stöhnte, die die Bäder kosteten, wußte Elli. Aber nun war es doch möglich, daß sie die Puppe bekam, ohne daß Mutti dafür einen Pfennig zu bezahlen brauchte. Elli war immer die Erste in der Schule, ihre Hefte waren ganz sauber, und seit Ostern hatte sie sechs Lobe gehabt. Neu lich, als Marie- Louise hier von der feinen Billa nebenan, die immer herausgeputzt umherlief, eigensinnig schrie und bockte, hatte Elli gehört, wie Mutti zu einer anderen Dame sagte: Mein Kind hat mir noch nie eine trübe Stunde bereitet." Was das hieß, verstand Elli ganz genau. War es da nicht denkbar, daß man die große Puppe bekam? Aber Elli wollte kein Wort davon zu Mutti sagen. Mutti wußte gewiß nichts davon. Das mit der Puppe sollte eine Ueberraschung für sie sein. Als bei hellstem Sonnenschein alle Kinder sich zum Festzug ,„stellten und die Musik so lustig spielte, war es wunderschön. Es bleibt bei 23 Prozenl Sie WmrlW -er MWen vrrl.n 13. Jult. In der Sonnabendsitzung des Reichs- tages wuroe d>e zweite Lesung des Aufwertungsge'etzeS begönne». Rach den Aussührunge« verschiebe««! «ebner wurden die rückstän digen Abstimmungen vorgenommen. Ter formale Paragraph 1 der Vorlage wurde mit allen gegen die komniuuistischen und völ kischen Stimmen angenommen. Auf Antrag des Abg. Keil (Soz.z erfolgte hierauf namentliche Abstimmung über den Antrag Best, dir Ermittlung des Goldmartbrtrages nach der inneren Kaufkraft der Mark am Tag- der Entstehung des Anspruches. T>e namentliche Abstimmung ergab mit 225 gegen I3l Stimmen bei 8 Enthaltungen die Ablehnung des Antrages, so daß es also be> der Fassung der Kompcomißparteien bleibt. Auch über die sozialdemokrattschrn Anträge aus Erhöhung des >m Paragraphen 4 der Vorlage festgelegtcn Auf wer tungssatzes ,üc Hypotheken von 25 auf 40 v. H. wurde d>e Abstimmung namentlich vorgenommen. Tie Abstimmung ergab die Ablehnung der Anträge k>es Abg. Tr. Best »nd der Sozialdemokraten mit 217 gegen 140 Stimmen bei 3 Enthaltungen. Es bleibt also bei dem A » k w e r tu n g s sa tz e von 25 v. H. sür Hypotheken^ Paragraph 8 dec Vorlage enthälr di: sogenannte „Härte- klausel", die Möglichkeit züc den Schuldner, «ine Herabi-tzn».! dec Anfweriiing um 10 v. H. z» beantragen, wenn d>«s „mit Rücksicht aus seine wirtschaftliche Lage zur Abwendung einer groben Unbilligkeit unabweisbar erscheint". Nbäuderungsänträge dazu wurden »n namentlicher Abstimmung init 216 gegen >41 und mit 216 gegen 146 Stimmen abgrlrhnt. Die Abstimmungen über die Paragraphen 9 bis 15 und die dazu vorliegenden Anträge wurden daun auf die heutige Sitzung ipertagt Aeuregelung -er Sachleislungen Pai.s- 13. Juli. „Journe industrielle" veröffentlicht «ine Erklärung des Unterstaatssekretärs zür d>e befreiten Gebiete, Schmidt, i» dec er seine Absicht bestätigt, alle bisherigen Reglements c»r die deutschen Sachleistungen auszn heben und durch e>n neues Reglement zu ersetzen. Das Ziel bestehe darin, die Sachliefernugen zu vereinsachen, Taö „euc Reglement wecoe schon ln den nächsten Tageil veröffentlicht iverden. Die Ruhrräumung Verlm 13. Juli. Der Ncntcrkorreipondent in Köln hört von maßgebender Seite, daß die Räumung des Rnhrg-bistos iiiehrcce Woche» vor de,» angelü„d>gren Termin. — 15 August 1925 — beendet sein wird. Ec berichtet weiter, die Behörden Ul Hattingen, Lütten, Bochum, Gelsenticche» und Recklingha»''-» seien verständigt worden, daß all- in diele,, fünf Städten regui- eierten Gebäude Ende dec Woche freigegeben würden. Die Anlworluvle erst Ende -er Woche V crl c n. dcn 13. Juli 1925. In nntcrriihtrtrn Kie se» hält man eS nicht sür mal, »sich ein sich- daß eine Beratung der Antwort an Vriand noch in der für ms g n angesrtzten Zn- siimuicnlnnft des Auswärtigen Ancsichnsscs möglich icin wicd sondern man rechnet mit einer neuen Sitz ing dcs Ausichnsies in der zweiten Hälfte der Woche. Damit würde sich die Absrudnna der Note bis Ende der W o ch e-vrrzög rn. Stärke gewissen örtlichen Schwankungen unierliegt. Tic Woh nungsnot sei im wesentlichen ein« Folge des Krieges. Nur durch gewisse Mindestanfwcnduiigeu tverde es möglich fein, die Wohnungsnot in absehbarer Zeit zu beißige,,. Es sei deshalb nötig, daß für die drei Jahre vom 1. April 1926 bis 31. März 1923 >>l allen Ländern ein gewisser Mindestsatz zur Bekämpfung der Wohnungsnot zur Verfügung gestellt werde. Zur Erhaltung eine? lechuugsfähngeu Baugewerbes und zur Verminderung der Bau kosten inüfs« e>»r gewiss« Gleichmäßigkeit und Zuverlässigkeit >n der Bereitstellung der Mittel für d>e Bautätigkeit eintreten. Als M > ilde st s a tz sei 15 bis 20 v o in Hundert der Frie- densniiete nötig. Auch die Mieten zeigen in den einzelnen Länder» erhebliche Verschiedenheiten. Im Jntrrei'e einer einheitlichen Ge staltung der Löhn« und Gehälter und der Belastung der Wirtschaft müsse die Festsetzung einer Mindesimirtc für das Reich erfolgen. E>ne einheitliche Miete für das ganze Reich vorznselM, wäre allerdings nicht möglich. T'e Länder sollen deshalb in der Lage sein, über den Mindestb-trag hinauszugehe,,, falls ihnen das gebo ten erscheint. Ta die Miete bereits für Juli in verschiedenen Län der» zivischeu achtzig „nd neunzig Prozent liegt und kein Land weniger als siebzig Prozent der FrisdenSmiele als ge'ctzliche Miete hat, so tönne bis zum 1. April 1929 kür das gnizr Reick Sie Friedensmicte ohne allzu große Schwierigkeiten erreicht werde». Mietpreissteigernugcn von größerem Ausmaß würden aber >m allgemeinen nicht ohne Einfluß aus Löhne und Gehälter bleiben können. Tie Arbeiter und Angestellten dürfte» bei den derzeitigen Einkommeuberhältnis'«» nicht in der Lage fein, eine weiter« Belastung ans sich zu nehmen. Tie'en Tatsachen Rechnung zu tragen, werde Aufgabe der Lohn- und Gehalts- politik sein. Bcndenken wegen gewisser ungünstiger nächster Wir kungen der Msisissteigernng auf di« Volkswirtschaft ständen die niibestrcribarcn Vorteile gegenüber, die sich ans einer Sicherung des ^ Wohnungsbaues auf Jahre hinaus für die Beschäftigung der verschiedensten Gewerbe, für die Bekämpfung der Arbeits losigkeit, für BolkSgcsiuidheit und Kultur, ergeben. Der Minister gab dann eine ausführliche Statistik wieder über die Steigerung dec Löhne. W« M MW-Ieil Am und seil hat aus Oslo eine telegraphische Anfrage an Tr. Ecken er gerichtet, wann und wo ein Zusammenrressen möglich sei, Eckenec hat in einem ausführlichen Brief geant wortet >n dem er zunächst nähere Mitteilungen über den Stand deS Nordvolzeppelinplanes macht und weiter vorschlägt, sich n»t Aiilnndse» innerhalb der nächsten vierzehn Tage i„ einer norodentschen .Hafenstadt zu treffen. Eckener tst am Freitag abend nach Königsberg abgereist, wo er gestern an der Tagung der Zeitunqsvcrlegec teilgenommen hat. Man nimmt an, daß die Znsammenkunst mit Amundscn etwa im letzte» Drittel des Monats stnitsiiidet. Auch die bunten Fähnchen und die Blumenkränze waren eigent lich viel hübscher als in Misdroy. Dennoch konnte Elli gar nicht so von Herzen vergnügt sein, nicht einmal über die Späße im Kasperletheater konnte sie richtig lachen. Immer, immer mußte sie an die Puppe denken. Ob sie es auch wußten, daß Elli immer die Erste in der Klasse gewesen? Und daß sie Mutti nie eine trübe Stunde bereitet hatte? Das hätte man den Herren, die so viel schrieben, als die Kinder vorüberzogen und manche nach dem Namen fragten, wohl sagen müssen. Ja, und dann war der große Augenblick gekommen — das mit dem fchwercn Wort —, das sollte jetzt sein. Da oben auf der Woldwiese war es ganz feierlich — fast wie in dbr hohen Schulaula. Alles mit Blumen ausgefchmückt. Mutti wollte nicht bleiben. „Komm. Ellichen, das ist nichts für uns", hatte sie gesagt. Aber dann, als Mutti sich zu einer be kannten Dame wandte, war Elli rasch sortgehufcht. Wenn die schwarzen Herren dort oben nun ihren Namen rufen würden und sie war nicht da? Nein, nein, das ging doch nicht. Sie lief ungesehen auf das Podium und versteckte sich hinter den hohen, grünen Pflanzen. Ach, und da sah sie auch die Puppe! Allerlei anderes Spielzeug lag noch umher, aber darauf achtete Elli gar nicht. Und dann spielte die Musik einen Tusch, und einer der schivarzen Herren trat hervor. Was er alles sagte, verstand Elli nickt — ihr Herz klopfte viel zu laut. Aber dann: „Marie-Louise Reimann erhält in der Schönheitskonkurrenz den ersten Preis." War das möglich? Elli reckte sich ganz hoch, um besser sehen zu können. Wirklich, da trat Marie-Louise, das ungezogene Ding auch vor. Gedrehte Locken hatte sie und ein ganz kurzes Kleid mit schrecklich vielen Spitzen. Und nun tat sie so affig, knickste ganz tief, und der Herr gab ihr — Ellis Herz machte ein paar so starke Schläge, daß es ordentlich wehe tat — die Puppe, ihre Puppe. Alle klatschten in die Hände, die Musik spielte wieder und Marie-Louise stand da und ließ sich bewundern — die große Puppe im Arm. Der Herr da oben sprach noch weiter, es wurden auch noch andere Spielsachen verteilt — aber Elli hörte nichts mehr. Sie starrte nur immer auf das geputzt« Kind, und dicke Tränen flössen über ihr Gesicht. Daß sie sehnsüchtig ihre Aermchen ausgestreckt hatte, wußte sie nicht. Heimlich schlich sie sich fort und setzte sich neben Mutti, die ihr Verschwinden gar nicht bemerkt hatte. War es denn nicht mehr: in der Schule die Beste zu sein, als nur ein feines Kleid und aedredte Locken zu haben? L. A. Im Verlaufe der Tagung dec deutschen Zeitungsverlegec ln Königsberg ergriff gestern auch Tr. Eckener das Wort. Ec streifte die gegenwärtige Lage der Luftschiffahrt und gab des weireren einen Ausblick über die künftige Entwicklung des Luftverkehrs. Dabet hob ec hervor, daß das Reisen im Luft schiff auf große Entfernungen wesentliche Vorteile gegenüber dem Reisen im Flugzeug biete. Trotz aller Verbcsieruugcn komme nach seiner Ansicht das Flugzeug nur jüc Entfernungen bis zu 1500 Kilometer j„ Frage. Für den Verkehr über wcilerA Strecken se> unbedingt das Lust'chiff das geeignete Fahrzeug. Te: Ausspruch „Man fliege im Flugzeug, aber man reüe im Luftschiff" sei durchaus zutreffend. Tas Ergebnis der Aliiuudsen-Expedition habe gezeigt daß bei dem heutigen Sta >d der Technik die Erreichung des Nordpols, mit dem Flugzeug >uwuchst unüberwindbare Gefahren in sich schließe. Nach seiner Ansicht sei eine solche Reise nur unter Verwendung des Luft schiffs möglich. Die Meinungen, die dahin gehen, als ob das ein sehr großes Resiko sei, feie» nicht zntcessend. Kalte Ein brüche, Stürme, Regen, Schn-'e sind für das Lusttchisf von der heutige,, Leistungsfähigkeit ohne Bedeutung. Man könne mit Sicherheit sagen, daß man das, was überhaupt bei einer Nord- polexpedition sich wisienschafilich festsi.'ll.m läßt, durch es» Lust- schisf erreicht iverden kann. Tr. Eckener führte weiter aus, daß ihm daran liege, durch eine Lustschifsexpedition zum Nordpol den Beweis dafür zu erbringen, daß das Luftschiff «in tanglichez Mittel sei, eine große Rolle als völkerverbindendes Vcrkehrsinstru- mcnt zu spielen. Nunmehr komme es zunächst darauf an, die erforderlichen Geldmittel für den Bau ej»es neuen levpelinlakt- ichifses z. B. durch eine Sammlung innerhalb des dent'che» Volkes zusammenznbrlngen. Tazn erbitte er die Mitwirkung der deutschen Presse. — T«c R-de folgte spontaner stürmischer Beifall, Reichslagung -er Deutschen Wirr-Horst- bunde vom 5. bis 9, Ai'gist Pol.tische Aussprache in Weingarten-Württemberg. 1. T>e malerjell: und seelische Lage der lohuardest-udsn Bevölkerung i„ Teutschlaud. Einleitung durch Bernhard Leiter» haus, Düsseldorf. — Wie gestalten wir di- Wirischaft und das Sozialleben im Sinne der natürlichen Lebensordnung? Ein»! lettung durch Dr. Franz Rohr, Berlin. 2, Tas dentsche Volkstum und sc'ne politische Gestaltung >n Europa, Einleitung durch einen reirhsdeubfchen RcferentM sowie durch Tr. Friedrich Schreyvogel, Wien. Tie Aussprache beginnt am Millwocb, de» 5, August, mor gens 9 Uhr und endet am Freitag, den 7. August, nachmittags. Am Mittwoch und Donnerstag rst um 8 Uhr gemcinicbast'liche heilige Messe in der Klosterkirche, Am Freilag morgens 1/28 Uhr Scelenamt für die verstorbene» Zentrnnisfnhrer Erz» berg er ,,„d Gröber; >m Anschluß daran Kranzniederlegung am Grabe Gröbers. ,! Reichstag»»« in FriedrlchShafri, am Bodcnsce- Sonnabend, den 8. Angnst, 10 Uhr morgens: Vertreter» itzttttg, T«s letzte Jahr unserer Bundesarbeit, Dr. Heinrichs Krone, Berlin. 7>/z Uhr abends: Begrüßungstrrffen im Freien. Sonntag den 9. August. 8>/z Uhr Hochamt. 10 Uhr: Ter soziale Gedanke in dec deutschen Republik, Neichstagsnbgevrdueliac Jos. Joos, M.-Gladbach. Tas denttche Volk >» der eurvu pälschei, Welt, Tr. Friedrich Schreyvogel, W en. - Nach- mittags Ausflug nach Meersburg. T>e Vorsitzenden der Landes- bezw. Pcopiiizialperbände haben bis zum 25. Juli an Dr. Not heiß, Sbnttgart, Sce- Istraße 99, sowie an die Reichsgeschäftsstelle, Berlin W 8, Fran- »'si'che Straße 62, 2,, zu berichten, wer an der politische» Aus sprache in Weingarten teilnimmt. Tie Teilnehmergebühr be tragt 3 Mark und tst bei dec Ankunft zu entrichten. Tie Bahnstation für Weingarten tst Ravensburg. Tie Anmeldiliigen für die Friedrichshasener Reichs'» tagung sind unmittelbar an die Stuttgarter Anschrift zu richten nnd möglichst bis zum 25. Juli. — Tie Auskunftei für Wein garten befindet sich im BahnhosSgrbäude Ravensburg, die sü, Frledricksyaseu. im Bahnhofsgebäude Fciedrichshase». Tic V.e. pflegung nnd Unterkunft ist in Weingarten «nd Fri. >ichS» Hasen kostenlos. , , > Dres-uer Schlachtviehmarki Dresden. 13. Juli. Auftrieb: 194 Ockfen, 224 Bull-i'. 317 Kalben und Kühe, 691 Kälber, 888 Sckafr, 2228 Schloei»«, zu- sanimen 4542. Von dem Auftrieb sind 161 Rinder ausländische, Herkunft. Neberständer 41 Rinder, davon 34 Ochi«,, 6 Bullen 2 Kül-e, 14 Kälber, 133 Schafe. 204 Schweine. Geschäftsgang: Rinder, Kaller, Schccke laug am; Schwein- schacht. Ausnahmeorei'« über Notiz. Ochsen: 1. 59-62 s110>, 2. 50-55 (101):, 3. 44-4S (91), 4. 27—36 (79). Allslandstiere: 48—82 (96-1031 Bullen: » 2. 53—66 (981, 3. 44—48 (88), 4 . 30-40 (781. Auslandstire: 48-62 (92—107). Kalben und Kühe: 1. 59—62 l"0), 2. 52—56 (104), 3. 40—48 (98), 4. 30—36 (83), 5. 22—20 («5). Auslandstiere: 48-62 (96-113). Kälber: 1. bis 2. 66—7« (110), 3. 59—64 (103), 4- 48—54 (91). Schafe: 1. 55—60 (1151 3. 44—50 (104), 3. 30—40 (79—103>. Schweine: 1. 77—78 (991 6S-70 Fl)^ ^ ^0 (99). 4. 70-73 (99), 5. 60-70 (911.