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Mittwoch, den 8. April 1925. Tagesneuigkeilen Grosrkeuer auf -er -eulschen Iversi Finkeuwerder Hamburg. 7. April Nach 11 Uhr nachts brach auf der deut schen Werst m Finken werder Grotzseuer aus. Nähere Einzelheiten sind noch nicht bekannt. Es verlautet, dag ei» aus den Hellingen liegendes Schiss brennt. Keine Einsührung -er Sommer zeU im besetzten Gebiet Berlin, 7. April. Die mehrfach verbreitete Nachricht, wo nach am 5. April im besetzten Gebiet die Sommerzeit ein. geführt werde, beruht auf einem Irrtum. Wie die Hauptver waltung der deutschen Neichsbahngesellschuft milteilt, ist der Tat bestand folgender: In, besetzten Gebiet ist bereits am 1. Februar dieses Jahres die mitteleuropäische Zeit eingesührt. Es ändert sich also in der Nacht vom 4. auf den 5. April an der Zeit des besetzten Gebiets ganz und gar nichts. Dagegen wird in Frank reich, Belgien und England in der Nacht vom 4. auf den 5. April die westeuropäische Somnrerzeit eingesührt, die mit der in ganz Deutschland und auch im besetzten Gebiet geltenden mittel europäischen Zeit Ubereinstünmt. Infolgedessen ändert sich auch im Fahrplan der Eisenbahnen des besetzten Gebiets nichts, init Ausnahme einiger internationaler und Grcnzzüge, die im Hin blick auf die Aenderung der Zeit in Frankreich, Belgien und England anders gelegt werden müssen. s- Die amerikanischen Flottenmanöver. Die Flotte der Bereinigten Staaten bestehend aus 107 Kriegsschiffen aller Arten und Klassen ist im Hasen von San Franzisko zusammen gezogen worden Sie wird in 10 Tagen nach Beendigung der Vorbereitungen die Fahrt zu den Manövern in den Gewässern non Hawai und zum Besuch australischer Häsen antreten. Ober befehlshaber ist Admiral Contz. s- Genickstarreepidemie. Aus Saarbrücken wird gemeldet: Im Ortsteil Papiermühle der Gemeinde Schwalbach bei Saarlouis ist eine Genickstarreepidemie ausgedrockzen. Bi^ setzt sind im ganzen drei Todesfälle zu verzeichnen, während fiins Erkrankte in die Krankenhäuser gebracht werden mutzten. Die Kinder der betreffenden Orlslcile von Schwalbach dürfen die Schule nicht besuchen und die Arbeiter nicht zur Arbeit gehen. 1° Der gefährdete Londoner Stratzenverkehr. Das englische Innenministerium veröffentlicht eine Statistik über die Anzahl der Unfälle aus öffentlichen Straßen in der englischen Ha not- stadt. Im Jahre 1924 gab es 98 215 Unfälle und zwar davon 3631 tödlich, 258 wurden durch von Pferden gezogene Wagen herbeigeführt, 459 durch Autobusse oder durch 'Autolastwagen. 26.Z0 durch Autos, 241 durch Fahrräder, 113 durch Stratzenbahnen. Gleichzeitig mit der Statistik veröffentlicht der „Evenrng Stan dard" die Mitteilung, datz die Regierung die Absicht habe, das gegenwärtige Gesetz abzuschafsen, durch ivelches di« Schnelligkeit auf 32 Kilometer pro Stunde eingeschränkt war, gleichzeitig aber wird die Polizei den Auftrag erhalten, sich autzerordentlich streng gegen schnelle Fahrer zu erweisen. In den meisten Fällen wird die bis jetzt geltende Geldstrafe in Gefängnisstrafe umgewandelt. Die Siudienfttslung -es -eukschen Volkes Am 6. und 7. April tagt in den von der Dresdner Brink in Dresden zur Verfügung gestellten Räumen zum ersten Male der von der Wirtschaftshilfe der deutschen Studentenschaft ein- berufene Arbeitsausschuh, der die Ausivahl der Gesucize vorzu- nchmen hat. die bei der neugegründelen „S t u d i e n st i f t u n g des deutschen Volkes" eingegaugen sind. Diese von dem Vorstand der Wirtschaftshilfe der deutschen Studentenschaft ge schaffene Stiftung Hot den Zweck, einzelnen menschlich und wis senschaftlich besonders wertvollen Abiturienten, die ohne Hilfe der „Studienstiftung des deutschen Volkes" nicht studieren könn ten, das Studium zu ermöglichen. Bei der Studienstrftung sind über 500 ausführliche Ge suche der höheren Schulen aus allen Teilen Deutschlands ein gelaufen, aus denen voraussichtlich 150 bis 180 Abiturienten be- rücksichtigt iverden können. Die Gesuche geben ein ergreifendes Bild der Nachkriegszeit Deutschlands. In mehr als 100 Fällen sind die Väter der Abiturienten verstorben, ein grotzer Teil von ihnen im Kriege gefallen. Zahlreiche der jungen Abiturienten waren bei der grohen Not ihrer Familien genötigt, schon mäh- rcnd der Schulzeit und vor allem ivährenü der Ferien durch eigene Erwerbsarbeit zum Lebensunterhalte der Familien bei zutragen. Um so erfreulicher ist es, datz in zahlreichen Fällen die Bewerber in ihren Schulleistungen einen autzerordentlich an erkennenswerten z. T. ungewöhnlich hohen Grad erreichen konn ten und sich durch Beweise tätigen Gemeinschaftssinnes ausge zeichnet haben. An der Sitzung des zentralen Arbeitsausschusses beteiligen sich Vertreter des Vorstandes der Wirtschaftshilfe der deutschen Studentenschaft, der Unterrichtsministerien verschiedener Länder, mehrere Dozenten und Männer des praktischen Schullebens so wie ein Vertreter des Städtetages und des Reichsverbandes der Vermischtes Die Unglürkszahl IS In Kensington, einem der beliebtesten Wohnviertel Londons!, gibt es eine gewisse Straße und in ihr ein gewisses Haus, und da vieles Haus das dreizehnte in der Straße ist, so führt «s, einem aUengllschcn Brauch entsprechend, die Nummer 12a. Genauer ge sagt: es führte sie bisher. Denn jetzt soll es Plötzlich nmnnme- riert werden und die ominöse Hausnummer 13 erhalten, die es von Rechts wegen ichon immer hätte haben müssen. Warum der Magistrat von Kensington die früher von ihm berücksichtigte Abnei gung weiter Kreise gegen die angebliche Nnglückszahl jetzt plötzlich nicht mehr üben will, ist unbekannt. Alles, was man weiß, ist, daß sich in dein fraglichen Hans eine Pemsion befindet, unb diele Pension droht nun, dem Magistrat eine Klage wegen Ge- Ichältsstörung anzuhängen. Obendrein will sie vollen Scha denersatz beanspruchen, denn, wie die Dinge in England liegen, ist eine Pension, die die 13 im Schild« führt, zu unwiderrnslichrnl Bankerott verurteilt. Man da^ peugierig sei», wie der.Prozeß auSgehsn wird. Tatsächlich ist es in England allgeniein üblich, die Zayl 13 überall zu vermeiden, wo sie Anstoß erregen könnte. Die Lon doner Polizei gibt z, B. keine Antomobilnummern aus, in denen tue verabscheute Zahlenverbindung vorkommt, und es gibt kaum ein Hotel, das bei der Numerierung der Zimmer die 13 nicht über springen oder nur verschämt als Nummer 12a oder ähnlich an- denten würde. Selbst das englische Parlament hat schon — aller dings bisher nur einmal — der 13 sein« Reverenz erwiesen. Die berühmte Session, in der Gladstone den erste» Entwurf »einer berükmten Hoine-Rule-B>ll zur erst«,, Vorlage brachte, sollte an einem 13. Februar eröffnet werden, während die Vorlage selbst für den 13. März vorgesehen war. Diese beiden Dreizehner- Taten waren aber selbst den sturmerprobten Parlamentariern zu viel, und jo wurde denn wenigstens ine ein« 13 beseitigt, indem -- zum ersten Male seit 100 Jahren — die Eröffnung der Session verschoben und auf den 14. Febrimr angesetzt wurd«. Im übrigen beschränkt sich der Z a h l e n a b e r g la u be keineswegs auf die 13, den» es gibt auch Leut«, für die die 5 oder 7 dieselbe Rolle spielt. Eine hübsche Geschichte von einein, d«r es mit der 5 hatte, ereignete sich kürzlich gleichfalls in London. Ter gute Mann, ein biederer Provinzler, der zu vorübergehenden, Aufenthalt in die Hauptstadt gewmmen war, wollte in einem be- stimmten Hotel absteiaen. Als er aber hörte, daß nur noch das Zimmer Nr. 5 frei sei, suchte er sich «in anderweitiges Nacht» quartier. Am nächsten Morgen kam er jedoch wieder und fragte, ob in der Nacht auf Zimmer Nr. 5 nichts los gewesen sei. Tat sächlich „war sehr viel los gewesen". Ein weniger abergläubischer KgchlMZrgL Zur Fortschritte Ser Bergunqsarbeiren in -er Weser Hannover, 7. April. Bis Montagabend sind'nach einer amt lichen Mitteilung 44 Opser des Weser Unglücks geborgen. Trauerseier für -ie Böhlensr Op-er An, Montag vormittag, 1l Uhr, fand ans dem Friedhof zu M eben» iß Ich bei Vö-ilen die Trauerseier jür die acht aus de» Trümmer,, gcboraencn Opfern des B öhlenc r B auungl ü ck s statt. Die acht Särge warn, vor der Leickenhatle im Frühlings« aninenschein rnsgcbahrt. Ans jedem lag ein Kranz mit der In schrift: „Ten, Opfer der Arbeit in tiefster Ehrsurchl die Tireit o,, des Brannkohien- und Großkraftwerkes Böhftn" Ein katho lischer Priester „,,d ei» evangelischer Pfarrer hielten ergreifende Gedüchtnisrcdei, sge dir mitten ans Arbeit und Schassen Hinweg gerosste,>. Nach dem stiebet des Ortsgeistliche» widmete für die Hanptvermaltung d.-r Aftieiigeseftschri'l Sächsische Werte, von der die Tireltvrcn Zeuner „nd Albert abgeordnet waren, der letztgenannte den Per »»glückten warme,npsundenc Worie der Ge denkens, gleichzeitig im Namen des Anssicktsrates und der Böhlcne: A>e>r,e!ecdireltio,i. Dann sprach e n Vertreter der Ge samtdclcgschast der Baute», die in ihrer vollen Starte von rund 1000 Mon» in ihrer W-nlkleidung zur Tranerseer erschienen war und so die in treuer Pslichtcrsollnng bahingegangeueu tote» Kameraden ehrt. Zum Schluß sprach „och ei» Regier,iiigsaiiessoe rin Namen der Anitsbanptuianuschaft Borna „nd der .Kreis- hcmptmainischast Leipzig „nd rin Vertreter der aussührendeu Bansirma Aist anS Gleiwch. Tiesergrisfe.n »ah», die Treue, deutschen Industrie. Die Arbeiten werden so beschleunigt wer den. das; allen Bewerbern noch vor Ostern die Entscheidung zu- gehen wird. Am Montagabend waren die Herren des Arbeitsausschusses zusammen mit Vertretern der Presse Gäste der Stadt Dresden. Oberbürgermeister B I ü h e r sprach herzliche Worte der Begrü ßung und gab dem Wunsche Ausdruck, diese neue Hilsseinrich- Inng möchte dazu beitragen, die deutsche Studentenschaft in ihren, harten Eristenzkampse.;» ermutigen und zu stützen. Exz. Michaelis dankte in, Na,neu des Ansschnsses sür die Gast freundschaft der Stadt Dresden und sür die Förderung, die der Stndienstistnng des deutschen Volkes von den deutschen Städte» überhaupt und insbesondere von Dresden zuteil geworden ist. — In angeregtem Gespräch blieb man dann noch bis aegen Mit ternacht beisammen. Bon allen Seiten-wurde der Wunlch zum Ausdruck gebracht, daß durch diese neue Stiftung nicht nur ein- zelnen besonders wertvollen jungen Menscksen geholfen, sondern vor allem dem deutschen Volke für die bevorstehenden schwere» Jahrzehnte neue und wertvolle aufbanende.Kräfte zugesührt iverden mögen. sVon unserem eigenen Vertreter.) Weimar, 4. April 1925 Heute vormittag entschied der Landtag über den vom Abg. Egermann jKom.s eingelegten Einspruch gegen seinen Ausschluß von der Freitagssitznng Der Einspruch wurde für unbegründet erklärt. Zn den, Gesuch der Elsterberichtigungsgenossenschast Gera beschloß das Haus den, Nusschntzanlrage folgend, die Be willigung von 30 000 Reichsmark als verlorenen Zuschuß und 40 000 Reichsmark als zinsloses Darlehn bis 31. März 1920. Dian hofft das Darlehn im Umlageverfahren von den leistungs fähigen Genossen wieder betziehen zu können. Eine lebhafte Auseinandersetzung löste der Antrag der KPD. über die Milderung der Erwerbslosennot in Sonneberg ans. In diesem Kreise, der in der Hauptsache nur Spielwaren industrie hat, gibt es seit längerer Zeit rund 3500 Erwerbslose, davon allein 1000 in der Stadt Sonneberg. Durch die Zollpolitik der bisherigen Absatzländer ist diese Industrie säst nur noch aus das Inlandsgeschäft angewiesen und kann deshalb die vorhan denen Arbeitskräfte nur in der etwa 3 Monate dauernden Weih nachtssaison voll beschäftigen. Die Linksparteien, besonders die Kommunisten richteten heftige Klagen gegen die Interesselosig keit der Regierung gegenüber den dort herrschenden Arbeits und Lohnverhältnissen. Die Heimarbeit könne, solange nicht die Maschine als Hilfsmittel herangezogen werde, nicht einmal den notdürftigsten Unterhalt schaffen. Gefordert wurden Bei hilfen an die längst ausgesteuerten Erwerbslosen zur Besserung ihrer wirtschaftlichen Notlage und zur Anschaffung von Maschi nen, ferner verbilligtes Schnitzholz aus dem Staatsforst. Gerügt wurde auch, daß drei Tage nachdem die Kommission des Land tages die Verhältnisse an Ort und Stelle geprüft und sür ab hilfebedürftig erklärt habe, die Polizeikräfke verstärkt worden seien. Staatsminister Dr. Sattler verwahrte sich gegen den Vor wurf der Interesselosigkeit und erklärte, datz die Regiernngs- Nr. 82. Seite S Anglüekswoche vc'.minmlung von den Opfern Abschied, die sämtlich in ihr« Heimat übersührt werden solle.,,. Tie letzten zwei noch unter: den Trümmern liegenden Verunglückren hosft man heure »och, bergen zu können. Das Kerner Ettenbahnunftlück vor Gericht Herne, 7. April. Vor dem erweiterten Schöffengericht be gann gestern der ans zivei Tage berechnete Herner Eisenöahn- prozetz. Es handelt sich um das Eisenbahnunglück vom 19. Ja- »nar, bei dem 23 Personen gelötet und weil über 60 verletzt wurden. Angeklagt wegen fahrlässiger Gefährdung eines Eisen- bahntransporles, fahrlässiger Tötung und Körperverletzung ist der Lokomvtiosnhrer des Berlin-Kölner D-Zuges, Haber kamp aus Hamm. Der Angeklagte beharrte bei seiner Ber- nehmung entschieden aus der schon in der Voruntersuchung ge machten Bekundung, datz bei der Einfahrt des D-Zuges in den Bahnhof Herne sowohl das Vorsigna! wie auch das Hauprlignal ans freie Fahrt gestanden und daß er das hierfür ersorder- üche grüne Lickt gesehen habe. Er sei bei dem dichten Nebel mit geringer Fahrgeschwindigkeit in den Bahnhos eingefahren. Tie Anklage hält diese Angaben sür unzutresst'nd und durch die Feststellungen sür micderlcgt. D e Anklage kam zum Schluß, daß beide Signale i» Wirklichkeit ans Hali gestanden und von Haberkamp überfahren worden seien. Zudem sei er trotz dicksten Nebels und der daourch bedingten schlechten Sicht mit grotzer Geschwindigkeit in den Bahnhos cingesahre». Die Verhandlung wurde sodann vertagt. Maßnahmen zur Milderung des Notstandes in aller Kürze durch- gesührl iverden würden. Mit Hilfe der Staatsbank hasse er die Fabrikanten durch Kreditgewährung zur Wiederaufnahme der Betriebe veranlassen z» können. Dem Nest der Erwerbs losen soll durch nmscmgreiche Notslandsarbeitcn Beschäftigung verschasst werde». Auf die hiesigen Forderungen ein'uoehen, verbiete die Finanzlage des Staates. Der Abg. Hoftmeister (Tnatl.), mehrte die Angriffe gegen die SpielwarensabriKanleri ab Tie schlechte Konjunktur könne eine so verhältnismäßig kleine Interessengruppe nickt abwenden: die periodisch wieder- kehrende Arbeitslosigkeit durch auf Lager arbeiten. lasten zu mildern sei infolge der durch die Inflation verursachten Kapital- zerstörung unmöglich. In der Abstimmung kam der Ausschntzantrag: Förderung von Notsiandsarbeiten und Kreditgewährung an die Unter nehmer zur Annahme Das Haus vertagte sich hieraus ans den 5. Mai 1925. Der neue Geraer ElaSlrat Gera, 7. Avril. An, 3. April trat hier der neiignväblte Slodtrat zu 'e-ner ersten Sitzung zusammen. Im neuen Stodlrot Kat di« bür gerliche Frattlon, die sich zu einer Arbeitsgemeinschaft rnsam- incn'chloß, durch einen Sitz die Mehrtest. Darunter sind vier Vertreter des Arblstterstandes. Drei davon bekennen sich zu skr christlich-nationalen Gewerkschaftsbewegung. Durch die Anrüel.. stell,tag mehrerer bürg-rlicher Listen ist es diesmal nicht gelnriaen, den Kandidaten des Zentrums durchzubringen. ES besteht jedoch die Aussicht, daß dieser innerhalb der Wahlperiode, also der nächsten drei Jahre als erster und nächster der Büraerbundsliste in den Stadtrat einrückt. Ein Mitglied der bürge.rl ck)«:r Fraktion. Emil Seisahrt, wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. KandbaU in Thüringen Ergebnisse vom Toi,»tag. den 5. April 1925- M c i st e r k 1 a l r e: Zwftckensplel Mtv. Toalfeid — Tu- Suhl 2: l <0: l>. Bo» Anfang an scharfes und flottes Spiel, Halbzeit 0: l für Suhl, Saalfeld gleicht den Straswurf ans, dann folgt Spiel verlängerung, und Saalfeld erzielt durch Strafmnrf das 2. Tor. TaS Spiel beider Mannschaften war ausgeglichen, der Schiede richtcc einwandfrei. Mit diese», schwer erkämpften Sieg sicherte sich Saalsold wiederum die Teilnahme an dem Endsp.el um die Thüringer Meistcrsckmst. Zwilchenspiel Mtv. Zeitz Vater Jahn — Fri.-en Mühlhausen 6:1. Im Endspiel um die Thüringer Kretsnrristerichäst am Ist. April in Suhl stehen sich gegenüber Mtv. Saaiseld — Mio. Vater Jahn Zeitz. 1. Klasse: Tv. Jena — Verein Turner Apoldas 3:t. Jahn- bnnd Apolda — Turnerbnnd Weimar 6:0. Turnerinnen: Entscheidungsspiel Mtv. Saaljrld — Tv. Suhl 2:1. Freundschaftsspiele: A. T G. Gera Meisierllasse — Mlv. Altcnbnrg I. Klasse 5:3. Fasch all: Tv. Svnneberg — Tv. Gotha. Wegen N-.chi- antrctens Sonnebergs kam Gotha kampflos zu Sieg und Punkten. Gast, der das Zimmer gemietet harte, war nämlich von Einbrechern heimgcsucht uno völlig ansgeplündert worden. Der Abergläubische aber hatte sich durch seine Frage so verdächtig gemacht, daß die Hotelleitnng ihn kurzerhand verhakten ließ. Das Zimmer Nr. 5 hatte ihm also doch „och Unglück gebracht, obzwar er sich nur danach erkundigt hatte. Natürlich schwört er jetzt darauf, daß er sicher nicht mehr am Leben wäre, wenn er den Leichtsinn so weit getrieben hätte, in dem -Zimmer zu übernochdc». Das anf- säU'ge Zusammentreffen ist geeignet, alle alten Weiber davon z>, überzeugen, daß er recht hat. Bekannt ist, daß auch Richard Wagner dem Zahlenabec. glauben verfallen war, und zwar mar es die Zahl 13, die er fürchtete. Ebenso verhielt es sich mit Rossini. Und warum? Er hatte seinen welche,rühmten „Barbier von Sevilla", der bei der Uraufführung seinerzeit schmählich ausgcpfissen worden war, in 13 Tagen geschaffen! . . . Wie sagt doch Shakespeare? „Ist es gleich Wahnsinn, bat es doch Methode!" Aber bei gewöhnliche» Sterblichen Pflegt der Wahnsinn des Aberglaubens noch nicht ein mal methodisch zu sei». — Wie viele Streichhölzer brauchen wir? Im Deutsche» Reich werden durchschnittlich jährlich 103 Milliarden Zündhölzer verfertigt, 3 Milliarden ausgesührt und 10 Milliarde.» ei,»ge führt, so daß man den alljährlichen Verbrauch auf durchschnittlich 110 Milliarden schätze» darf. In den letzte» zehn Jahren habe» wir somit rund 11 Billionen Streichhölzer verbraucht. Ans den Kops der Bevölkerung kommen sonach schätzungsweise 2200 Stück pro Jahr. Das gilt im Durchschnitt. Ein guter Raucher kommt damit natürlich nicht aus. Nehmen wir an, daß dieser mit einer Schachtel Streichhölzer drei Tage auskommt und daß in einer Schachtel 50 Hölzchen sind, so macht dies in einem Jahre 120 Schachteln, also 6000 Zündhölzer. Wenn die Pfeife aber schlecht zieht und oft angesteckt »oerden muß, reichen auch diese 6000 Hölzchen nicht aus. — Ein neues Lotterte-Suitein. in dem die Gefahr, nichts zu gewrnnen, säst völlig ausgeschaltet erscheint, ist von dem Verband lür Deutsche Jugendherbergen ausgebildet und in anderer Teilen des Reiches mit großem Erfolg angewandt worden. Mehr als die Hälfte der Lose, von denen das Stück nur 50 Pfennig kostet, gewinnt. Wer für eine Mark zwei Lo> eine gerade „nd em« un gerade Zahl kaust, muß eine» Gewinn haben, entweder ein gutes Buch oder einen Kunst- und Gebrauchs-Gegenstand öder iogar -.'i, Fahrrad, eine Nähmaschine, eine Ausstattung, ein Auto. Selbst verständlich ist dieses Verfahren nur dadurch möglich, daß di« Ge» Winne durch große und günstige Einkäufe und durch wertvoll« Stiftungen aufgebracht und die Lose ehrenamtlich d. h. ohne Ge- winnanteil vertrieben werden. Auch der ZweigauSschuß Mittil- Ichlesien will, der Jugend „nd ihren Führern eine Reihe von Mnsterheinien chinstellrn „nd eröijnee in diesen Tagen seine Los- Stelle im Oberpräsidium in Breslau. — Verzeichnst- der von Deutschland abgetretenen Orte und Eisenbahnstationen. Die polnische Regierung bat eine Veäunmung erlassen, wonach alte Postsachen die v o l u i i ch r u Ortsanftchrifteii zu tragen haben. Weiten Krefteu sind die neuen Bezeichnungen »och nicht geläufig. Deshalb werden Industrie, Handel und Ver leb! ein Werk willkommen heißen, das mfter d?m Titel „Tie von Deutschland nach dem Friedensvertrage von Versailles abge tretenen Orte und Eisenbahnstationen mit Postanstalien mit ihre» früheren und jetzigen Namen" im Gea-B,erlag, G m. b H., Berlin W. 35, Potsdamer Straße NO, erschienen ist. Preis 1,50 Rm) TaS 68 Seiten starke Werk bringt neben den früheren dcnNchen Namen die Uebersetznng in der Sprache des Landes, an Ivelches der Ort abgetreten werden mußte. — Grotzstadtmüll als Reichtumsquelle. Die moderne Indu- flric versteht sich auf das Kunststück, selbst den scheinbar wert losesten Stoffen noch Werte abzugewinnen, die in mannigfacher Weise nutzbar gemacht werden können. Wie groh diese Wert« sind, zeigt eine Berechnung, die von einem englischen Sachver ständigen herrührt. Sie bezieht sich ans die Erträgnisse, die allein aus den Abfallprodukten der Großstädte gewonnen werden kön nen. Dle Menge dieser Produkte betrügt beispielsweise in Lon don 114 Millionen Tonnen im Jahre. Es gibt Spezialmaschinen, mit deren Hilfe diese ungeheuren Mülimassen verbrannt und hierbei in elektrische Energie umgesetzt inerden können, to zivar, datz mindestens 500 Millionen Kraftcinheiten gewonnen werden können, deren Verwcrtrmg selbst bei niedriger Preisstellnng einer Einnahme von 2 Millionen Pfund Sterling oder rund 40 Milli onen Mark gleichkommt. Außerdem enthält der Grotzstadtmüll zahlreiche Stoffe, wie Metall, Papier, Glas- und Porzellanbruch, die aussortiert werden können. Im Hinblick auf diese Stoffe dürfte der Wert des Londoner Mülls sich um weitere 2 b.is 3 Millionen Mark erhöhen. Gegenwärtig werden nur ungefähr 80 Prozent dieser Werte ausgeschopft,- es ist jedoch beabsichtigt, die Londoner Müllverwerlung auf ein« ganz neu« Grundiaoe zu stellen, die in Zukunft die restlose Ausnrertung aller Möglich keiten gestatten soll, die hier gegeben sind. «i», »I1renommi«rte UkrengesckAtl Oeqrüncket 1830 Vre8äen--V. krsusnr<rsas 1