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Connlag. den 26. April 1925. Nr. V6, Seite » Deine SZimme die beiden Signale, unter denen die Reichsblockpresse kämpft. Ur.d wahrhaftig, eine größere Entehrung konnte dein greisen Hindenburg von seiten seiner Presse nicht zuteil werden. Wir wollten dos Vild dieses Mannes ungetrübt in uns tragen, wir wollten es un ent weiht der Zukunft überliefern. Aber diese haben es bereits zu einem Teil zerstört. Cie haben dem Volke ein Symbol vernichtet. Wirklich politisch und wirtschaftlich praktisch den kende Männer können sich nicht für Hindenburg ein- setzen. Selbst die Volkspartei enthielt sich ja bekanntlich bei der Abstimmung der Stimme. Nicht eine bedeutende Stimme aus den Kreisen der Wirtschaft und der Indu strie ist auch bis heute für die Kandidatur des Neichsblok- kcs eingctreten. Neben der Zersplitterung der Volks- partei aber Hot vor altem auch die Absage des Führers der bayrischen Volkspartei Vestürzung erregt. Bayern wird in seiner Mehrheit für Marx stimmen. Als Partei steht hinter der Kandidatur .Hindenburg eigentlich ge schlossen (abgesehen von den Wirtschaftskrisen, die für Marx eintrien) nur noch die D e u t s ch n a t i o n n l e Parte i. Dadurch stempelt sich diese Kandidatur zu der einzigst parteipolitischen, die man sich denken kann. Und doch miistle der Präsidentschaftskandidat ein Volks kandidat sein. Der Tag der Entscheidung bricht nun an. Wir dür fen nicht rückwärts sehen. Nicht ein u»ann, der in Wer darf wählen? Jeder Deutsche und sede Deutsche, die 2 0 Jahre alt sind. Auch wer am morgigen Sonntag seine» 20. Geburtstag feiert, ist wahlberechtigt. Wann wird gewählt! Am morgigen Sonntag, 28. April, vormittags SUHrbisKUHr nachmittags. Wo wird gewählt? Heute und morgen kann jeder an den össenilichcn Anschlagsäulen feststellen, wo sich sein Wahllokal befindet. Wer sich einen Wahlschein besorgt hat, kann in jedem beliebigen Wahllokal des Reiches wählen. Wie wird gewählt? Nur mit dem amtlichen Stimm zettel, den jeder Wähler im Wahllokal zugleich mit dem amt liche» Umschlag erhält. An der zweiten Stelle dieses amtlichen Llimmzctiels steht der Name des Präsidentschaftskandidaten des Polksblocks. Wilhelm Marx. Wen wähle ich? Wenn du Deutschlands Aufstieg und Größe willst, wählst du den Kandidaten des Volksblocks. Wilhelm Marx, indem du in den Kreis neben seinem Namen ein großes deutliches Kreuz einzeichnest. so wie es auf Seite 3 des heutigen Houptblaltes im Bild vorgezeichnet ist. Sonst ist der Stimm zettel ungültig, und deine Stimme geht verloren. Niemand dars fehlen! Morgen schreiten Deutschlands Männer und Frauen zur Wahlurne, um für sieben Jahre das Oberhaupt des Reiches zu bestimmen. Pilichtvergessen handelt, wer aus sein vornehmstes Staatsbürgerrecht verzichtet. Glaube niemand: „Aus deine eine Stimme kommt es nicht un." Eine einzige Stimme kann entscheiden. Alle ehr- liebcndcn. pflichtbewußten Männer und Frauen müssen morgen ihr Wahlrecht ausüben, müsse» dafür sorgen, daß auch ihre Freunde und Verwandten zur Wahl gehen. Niemand darf zu Hause bleiben! Wühlt alle Wilhelm Marx! der Vergangenheit wurzelt und die Probleme der Gegen wart und Zukunft nicht kennt, kann unser Führer sein. Jeder soll auf den Thron erhoben werden, wohin er ge hört. Der Feldherr auf den seinen, der beste Politiker auf den des Staatspräsidenten, lieber allem aber steht dieser letztere. Ter Artikel 47 der Reichsversassung lautet: „Der Reichspräsident hat den Oberbefehl über die gesamte Wehrmacht." Das heißt mit anderen Worten: sämtliche militärischen Gewalten unterstehen letzten Endes der Zi vilgewalt. Wäre im Kriege dieser Grundsatz vorhanden gewesen, und wäre nicht umgekehrt die politische Gewalt an die militärische übergegangen, wir wären, vorausge setzt, daß Deutschland den großen Politiker besessen hätte, nicht in das Unglück von 1918 hineingeraten. Das ist kein Vorwurf gegen den F e I d m ar s ch a l l Hindenburg, aber es ist eine Anklage gegen jene, die die diplomatisch politischen Fragen einem nichtpolitischen System unter ordneten. Bismarck hat sich das nie und nimmer gefallen lassen und weil er zur gegebenen Stunde die Militärs in ihr Ressort verwies, konnte er sein Werk vollbringen. Ist die Kandidatur der äußersten Rechten, die doch sonst den Namen Bismarck recht gern für sich in Anspruch nimmt, nicht eine Verkehrung aller Vernunft und natio nalen Grundsätze? Ein Militär soll die politischen Ge schäfte übernehmen. Und war einer, der sich bis in sein achtzigstes Lebensjahr binein sträubte, mit Politik in Be rührung zu kommen. Wo bleibt die oberste Zivilgewalt, für die Bismarck bis zu seinem Lebensende kämpfte? Co geht es am 26. April um die Frage: Demokratie (wir verstehen hier das Wort im besten Sinne) oder '. iarteidiklatur. Volksgemeinschaft, Zusammenschluß aller oder ein einseitiaes Gewaltsystem. Hindenburg selbst ist zwar nicht der Mann, der eine Gewalt nach irgendeiner Seite ausüben könnte. Aber gerade deshalb wurde er ja genommen. Die hinter ihm stehen, wissen was sie wol len. Sie haben zwar 1914 sich an die Schultern ihrer . Kameraden" geklammert und jeden willkommen gehei men, der sein Leben opfern wollte, sie haben zwar 1918 als , ic Parteien der Weimarer Koalition sich der Flut des " olschewismus entgegenstcllten, sich in die sichere Ein- s-mkeit geflüchtet und sich unter den Schutz der Regie rung gestellt, und sie haben auch 1923 nach dem Netter Marx gerufen. Und der Erfolg, den die Regierungspar teien in zäher mühsamer Arbeit hatten, brachte auch ihnen c i n n e u e s D a s e i n. So fühlen sie sich heute wieder stark. Wenden wir uns ab von diesem Ziel. Wir haben einen Kandidaten, der das ganze Volk erfassen will, der die ganze Nation zu neuem Ausstieg führen will. Die große Mehrheit des deutschen Volkes hat ihn aus gestellt. Keiner soll in unserem Volke seiner Rechte ver lustig gehen. Achtung der Freikeit des Einzelnen, und dennoch Unterwerfung unter die Autorität des Gan zen. das ist das Ziel. WilheIm Marx hat und wird dieses Ziel verfolgen. Cr wird den Freund und den klne MOlis res Milirls Main Breslau. den 22. April 1925. Ta die Wahlagitation von eiittr Wahl zur anderen immer rohere und rücksichtslosere Formen annimmt, so ersuche ich die hochwürdige Psarrgeistlichkeit und alle Rektoren von Kirchen, dafür Sorge zu tragen, daß Wahlaufrufe u. dgl. nicht in Vor hallen von Kirchen und auf kirchlichen Grundstücken zur Ver teilung kommen. Hierfür zu sorgen, ist Recht und Pflicht des Psarrcrs, dem die Wahrung der Ordnung im Gotteshause und aus kirchlichen Grundstücken obliegt. Ferner ermächtige ich einzig zum Schutz der kirchlichen Autorität dis hochwi'.rd-ge Psarrgeistlichkeit, von der Kanzel und durch Anschlag an Kirchentüren bekanntzugeben, daß ich die Diözesanen bitte, mißtrauisch zu sein gegen Flugblätter, die Aeußsrungen des Papstes oder der Bischöfe zur Empfehlung ihres Kandidaten benutzen. Es ist e>n Zeichen des sittlichen Nieder ganges im össenllichon Leben, das; manche Kreise vor tenden ziösen Verdrehungen und selbst vor Fälschungen nicht mehr zu- rückrschreckeiu Adolf Kardinal Bertram Fürstbischof von Breslau. W MW liü R MWMl! KM Evangelische Gastliche, sowie andere Männer und Frauen, die In der evangelischen Kirche tätig sind, veröffentlichen in der „Frankfuricr Zeitung" einen Aufruf, dem wir folgendes ent- nehmen: Die Unterzeichneten halten es für ihre Psl'cht. ihren evan gelischen Glauben sgenossen zu sagen, dag und warum sie für die Wahl von Wilhelm Marx sich einsetzen. Deutschlands Zukunft beruht offensichtlich aus der Sicher, heit der Rechtsgrundlage seiner Weimarer Verfassung. Wir bekenne» uns freudig zu dieser Verfassung, die in schwerster Zeit als ein Ausdruck des ehrlichen Suchcns unseres Volkes »ach Gerechtigkeit und nach Beteiligung aller Volkskreise am Staate zustande kam und die uns die Wirren des Bolschewis mus erspart hat. An ihrer Weiterentwicklung und an ihrer Ausfüllung mit dem Geiste wahrer Volksgemeinschaft wollen wir arbeiten. Deutschlands Zukunft beruht auf der Möglichkeit die Gleich berechtigung Deutschlands unter den Völkern auf dem Wege einer friedlichen Verständigung wieder zu erlangen und ohne Aufgabe unserer nationalen Sonderart eine internationale Nechtsorganisation zn erreichen. Auf der Grundlage dieser Anschauungen hat sich der Volks black zusammengeschlossen und in dem früheren Ncichskan-ler Wilhelm Marx einen Politiker großen Formats und einen Mann lauterer Gesinnung für die Wahl des Reichspräsidenten ausgestellt. Wir empfehlen seine Wahl. Prof. Lic. Baumgarten, Kiel: Oberbürgermeister a. D Dr Dullo, Berlin: Lehrer Georg Flemming, Schlüchtern: Pjarrei G. Fritze, Köln; Prof. Dr. Fritzsche, Gießen: Psarer Lic. Eint Fuchs, Eisenach: Iuslizrat Dr. Helsf, Frankfurt a. M.: Prof Dr. theol. Hermelink, Marburg: Geheimer Kirchenrat Prof Dr. Iiilicher, Marburg: Pfarrer Adolf Korell, Nieder-Ingelheiw a. Nh.: Prof. Dr. Max Lehmann, Güttingen: Prof. Dr. theol Otto, Marburg: Prof. Dr. theol. Martin Rade. Marburg: Psar. rer Nitzhaupt, Erfurt: Staatsminister a. D. Rönneburg, Braun- schweig: Prof. Dr. v. Schulze-Gaevernitz, Freiburg: Verlagsbuch händler Dr. Oskar Siebeck. Tübingen: Ministerpräsident a D. Tcmtzcn, Oldenburg: Semlnaroberlehrer Walter, Schlüchtern: Dekan Weitzgerber, Messel bei Darmstadt, Pfarrer Rudolf Wiu. termann, Frankfurt a. M.: Pfarrer Lic. Moering, Breslau: Otto Stündt. Nürnberg: Psarrer Lic. Fresenius, Essenhcim (Rhhess.): Prof. Dr. Zikursch, Rektor der Universität Breslau: Studien- direktor Dicht, Fürstcnwalde: Oberstudiendirektor Dr. Blanken burg, Eifeld: Pfarrer Dietrich Graue. Berlin: Eugen Diederichs. Jena: Dr. Agncs Zahn v. Harnack, Berlin: Emmy Beckmann, Hamburg: Mathilde Drees. Hannover: Gertrud Dreisung. Berlin: Psarrer Eiincr, Berlin: Prof. Fredenhagen, Greifswald, Pros. Heyding, Gießen; Dr. Will). Hertz, Hamburg: Studiendirektor Dr. Keller, Essen: Oberschulrat Dr. Iah. Moeller, Berlin: Lehrer Er. Oberhaus. Berlin; Anna Namsauer, Hannover: Studienrat Schinke, Halberstadt. Ser „MlüMe M«" Rom, 4. April. In Besprechung des deutschen Wahlkamp fes drückt der „Osservatore Romano" sein Erstaunen darüber aus, daß die deutsche Rechtspresse die Kurie hineingezogen habe. Das vatikanische Organ erklärt offiziös: „Wie wir aus den Zeitungen ersehen, steigert sich der Wahl- Kampf derart, das; er alles, was irgendwie seinen Zwecken Ple nen kann, herbeizieht. Sogar der „Osservatore Romano" hat den Gegnern der Kandidatur Marx Verhalten müssen mit Auf sätzen in denen der „Osservatore" angesichts der besonderen po- jitischen Lage Italiens seiner Sorge über die Haltung und Vas Ziel der italienischen Sozialisten Ausdruck gab. Man kann sich schwerlich eine grötzere Verdrehung der Gedanken und Tatsachen vorstellen, da es in Italien um Parteibestrebungen der Soziali sten handle, in Deutschland dagegen um eins Präsidentenwahl und eine katholische Kandidatur. Obwohl diese Feststellung ge nügen sollte, um nachzuweisen, wie willkürlich und absurd diese Anwendung auf den deutschen Wahlkampf ist. erklären wir noch einmal kategorisch, da die erwähnten Aufsätze keine Beziehung auf die deutschen Präsidentenwahlen haben oder haben können. Ter Heilige Stuhl Hot niemals weder für noch gegen die Kan. didatur Marx sich geäußert, da dies eine rein politische, sogar innenpolitische Frage Deutschlands Ist, der der Heilige Stuhl völlig sernsteht und ferubleibcn will. Feind und auch jene, die ihm heute noch im Kampfe ge- genüberstehen, in jene Volksgemeinschaft einzn- fügen suchen, die er als sein Lebenswerk betrachtet. Wer dieses geeinte deutsche Reich erstehen sehen will, wer der deutschen Nation von neuem die würdige Stelle unter den Nationen erwirken will, der gebe seine Stim me dem erprobtendeutschenFührer. I. A. M<ttx-.Hundjiehung in brfurl Erfurt. 25. April. (Drahtbericht.) Lange vor Beginn der Versammlung war der mit den Neichsfarben herrlich geschmückte Saal überfüllt. Ein großer Teil der Freunde der Kandidatur Marx mußte umkehren. Die Ansprachen der Redner, National rat Blöcke! aus Wien und Minister a. D. Dietrich. Baden, wurden oft durch langanhaltcndcn Beifall unterbrochen und zum Schluß von unterbrochenen Veifallsbezeugungen begleitet. Die Rede unseres Präsidentschaftskandidaten Marx, die durch Rund funk übermittelt wurde, mar leider wegen der schlechten Witte rung wenig verständlich. — Am Schluß der Versammlung er mahnten noch die Vertreter der Zentrumspartei und der Sozial demokraten die Wähler, ihre Stimmen einhellig für den Prä sidentschaftskandidaten Marx abzugeben. Die Masten gingen ruhig auseinander, einheitliche Begeisterung im Herzen. Heute jede Stimme für Marx! Wirkh sprich! im Der!inrr Sporlparast Heute Sonnabend, 25. April, abends 8 Uhr, veranstaltet das Reichsbanner Schwarz-Not-Gold die letzte große Wahlkmid- gcbung im Sportpalast. MS Redner sind gewonnen: Reichs kanzler a. D. Joseph Wirth, M. d. R., Ministerialrat Dr. Ger- trnd Bänmer, M. d. R.» Parteivorsitzcnder Artur Crispien, M. d. N. Tie Kmidgcbnng wird von Musikvorträgen des Berliner Vlliserchors umrahmt. Während der Knndgebnng veranstaliet d:e Neichsbannerkapelle vor oem Sportpalast ein Standkoiizert. Nach Schluß der Kundgebung findet ein geincinsamer Temon- strationszng »ach dem Berliner Westen statt. ' Ser ZW? m Sie «WWl erweist aufs neue die Wichtigkeit der Tagespresse. Wer die Presse hat, bestimmt die öffentliche Meinung. Ihr eigenes Urteil wird durch die Einstellung der von Ihnen gelesenen Zeitung unmerklich, aber höchst nachhaltig be einflußt. Für den Kandidaten des Volksblocks, Wilhelm Marx, hat sich; mit größter Energie von allen Zeitungen Dres dens die „Sächsische Bolkszeitung" eingesetzt. Die „Säch sische Volkszeltung" vertritt die gesunde Politik der Mitte, deren erfolgreichster Vertreter Wilhelm Marx ist. Bus kulturellem Gebiet setzt sich die „Sächsische Volks- zellung" für die Freiheit und Rechte der christlichen Welt anschauung ein. Wer für eine zielbewußte Politik der Mitte, Wer für christliche Grundsätze im öffentlichen Leben ist. Nest die MW «szeilW" Abonnement durch jede Postanstalt und beim Verlag, Holbeinstraße 46. » Dieser Zeitung liegt jeden Sonntag di« bseitlg« Kupsertiefdruckbeilage „Der Wochenspiegel" bei. Di« heut« gratis verteilten Exemplar« «nthalten dl« Bri- lag« nicht. Die Pariser Ketzpresse für Kindenburgs Wal? Paris, 25. April. Tie großen Pariser Tageszeituuge,« haben zu den Reichsprüsidenteiiwahlen Sonderberichterstatter muh Berlin gesandt. Sauer wein, der sich seit gestern in Berlin aufbält, schreibt im Matin: Tie Präsidentenwahl sei lediglich ein Kampf zwischen der lieberlieferung und dem neuen Geist. Ter Ausgang des Kampfes sei unwichtig. Tie Erfahrung zeige, daß das deutsche Volk so und so an seinen wichtigsten ZMen sesthalte. Deutschland werde, wer auch immer zum Präsidenten gewählt werde, darauf bestehen, daß die Verträge revidiert und dir Ostgrenz« berichtigt würde. Ferner werde es auch auf dir Eingliederung Oesterreichs, der Wiederherstellung des Kolonial reiches und der Bildung einer starken Armee bestehen. Ter Name des Kapitäns werde die Fahrtrichtung des Schisses nicht ändern. n>» Frankreich all« Illusionen zu eri pu ren, wäre rS vorznziehrn, daß Deutschland unter seiner wahren Fiagge s.-gele. Die Farbe des Simmzettels Dresden, 25. April. Verschiedene sächsische Gemeinden haben die Stimmscheine für den zweiten Wahlgang der Reichs präsidentenwahl nicht ausrotem Papier, wie es in 8 14 Absatz 1 der Neichsstimmordnung vorgefchrieben ist, sondern auf weißem Papier ausgestellt. Nach der Rechtsprechung des Wahlprüfungsgerichte werden solche Stimmscheine als gültig zu erachten sein, wenn sie im übrigen den, vorgeschriebenen Muster entsprechend (Neichsgesetzbl. 24 Teil 1 Seite 203), ins besondere den Vermerk Zweiter Wahlgang tragen. Die LankangesteUlen für Marx Vom Allgemeinen Verband der deutschen Bankangestellten wird mitgeteilt: Ter Berufsverband der Bankbeamten, eine gelbe Organisation Geislrrschec Richtung, besaß dieser Tag« oie Kühn heit, in der „Berliner Börsenzeitung" aus seinem Eintreten <n, Hindenburg zu folgern, daß die Bankangestellte,itlstast T-eutscke lends dieser seiner Parole Folge leisten werde. Ter Allgemeine Verband der deutschen Bankangestellten weist demgegenüber darauf bi», daß die GeiSlersche Richtung in nahezu keinem Bankbetriebe Deutschlands vertreten ist. Es stellt also, gelinde gejagt, eine große Unverfrorenheit der reaktionären Presse dar, wenn sie d'r Bankangestellten mit dieser gelben Organisation und ihre» Mei- nungsäußerungen identifizieren zu können glaubt. Ter Allge meine Verband der deutschen Bankangestellten hat deshalb in seiner letzten Zentralvecwaltungssitzung ausdrücklich beschloiien, im Einklang mit dem Aufruf der sreigewerkschastlicheu Spi»rn- ve,bände di« Bankangestellten aufzusorder», g gen Hinvenb:rg für Marx ihre Stimme abzugeben. Maßgebend für die en Beschluß war die aus allen Betrieben und Bankplätzen berichtet« Ge- ichäftsstagnation im Bankgrwerb«, wie sie seit der Propaganda für eine Hiudeuburg-Kandidatiir in Verbindung mit dein Sticken de-' Anleihe- und Kreditverhandlungen an alle» Plätze» des internationalen Geldmarktes beobachtet werde» mußte. Wem, schon die Proklamation Hindenburgs als Kandidat für das Amt des Reichspräsidenten zu derartig schweren Schädigungen des Wirtschaftslebens geführt hat, so mutz eine Herrschaft Hin denburgs und der hinter ihm stehenden Kreise zn direlteir Katastrophen für di: deutsche Volkswirtschaft führen. Sie WM WW MMWKW Brüssel, 25. April. Der König empfing gestern früh Ban- dervelde, der ihm Mitteilung davon machte, daß es ihm nicht möglich sei. die Kabinettsbildung durchzusühren. Brussel, 25. April. Gegen 6 Uhr abends empfing der König den katholischen Parteiführer Ban de Vyvere und hatte eine längere Unterredung mit ihm. Der König hat jedoch Van de Vyvere noch keinen Auftrag zur Kabinettsbildung erteilt. Van de Vyvere erklärte nach der Unterredung, daß die Gesamtlag» sehr schwierig sei. Wetterderichl der Dresdoer Wetterwarte WetteranSsichlrn vom 25. April abends bis 26. April abends: Vorwiegend stark bewölkt, nur kurz vorübergehend« Bcwölkungsabnahme, zeitweise Regen, Temperatur nicht wesent lich geändert, schwach« Lustbewegnng vorwiegend au» nordwest licher Richtung.