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Nummer 8 — 23. Jahrgang Imal wöchentl. verngzpreir: sür Januar 3.80 Rent^Mnrk Knrcigkll: Berechnung der Anzeigen nach Rent.-Marl Preis«: Die eingespaltene Petitzeile 2»«). s. Familien-u. Bereinsanzeigcn. Gesuche 15^. Die Petit-Neklamezeile, tzv mm breit. 1Lfiertengebühr iür Selbstabholer 15^. bei llebeiiendnug durch die Post außerdem Por'ozuschtug. ^rci; slir l»e cinrelnummer is kenien-l'kennig. WeichnstUcher Teil: Joses tzohrnann, Dresden Donnerstag, denl0.Jan.L924 Im Falle höherer Gewalt erlilcht jede Verpflichtung <mk Lieierung sowie Erfüllung von Anzeigen-Auiträgen nnd Leistung von Schadenersatz. Für undeutlich und durchFern« sprecher übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Per« antwortung. Unverlangt eingesandte und mit Rückporto nicht versehene Manuskripte werden nicht ausbewahrt. Sprechstunde der Redaktion b bis 6 Uhr nachmittags. Hauptschrijtleiter: Dr. Josef Albert, Dresden ^ edr viron »r>v rvezariinsvebe: Dresden-Altstadt 1«, «>oU"in?«»afre 4 k ch Fernruf 32722 / Postscheckkonto Dresden 14797 ««IW Illiß Uißkl, ' Ne Mell Sn M ' ZU IM Weil Druck und Verlag r Saxonia » Buchdruckerel G. m. b. H. Dresden-Altstadt IS, Holbeinstrnße 48 Wiederaufnahme der Mitttärkontrolle I Am Sonntag, 13 Jannar Ausübung -er Kontrolltätigkeit in Zivil — Die Verzögerung der srnnzösisch-belgischen Antwort — Die englische Arbeiterpartei zur Uebernahme der Regierung entschlossen — Frankreichs Sorge um den Franken Die MMrliiiiitriille London, 9. Januar. Daily Telegraph meldet, das? dir Bolschafterkonfcrcnz mit dem Vorschlag Nollet über die Wieder aufnahme der Militärkontrolle in Deutschland einverstanden sei, luonach die Kontrolle am 18. Januar wieder aufgcnomme» wer be» soll, und zwar von einer Kommission, bestehend aus Ver tretern Englands, Belgiens, Italiens und Frankreichs, dir in jedem Falle gemeinsam ihre Tätigkeit und zwar in Zivil aus. führen solle». Berlin, !>. Januar. Wie die TU. erfährt, trifft die Pa riser Nachricht über die bevorstehende Wiederaufnahme der Mili tärkontrolle durch die Entente zu. Einzelheiten über Form nnd Umfang liegen indessen n„ zuständiger Stelle noch nicht vor. DaS Ncichsknbiiictt wird in einer der angckündigten Sivungcn auch zu dieser Frage Stellung nehmen. Die fraiMih-belgische Aliiimirt Paris, 9. Januar. Am Quai d'Orsay wird mitgetcilt, bas, der belgische Antwortdentwurf nach einer Meldung des Brüsseler MatinherichterstatterS erst vorgestern abend umnittcl- bnr »ach der Sitzung des Brüsseler KabincttSrats nbgesnndt wor den ist nnd bisher noch nicht eingctrofsen sei. Diese überraschende Verzögerung läßt vermuten, das, zwischen Paris nnd Brüssel im leisten Augenblick noch über verschiedene Fragen verhandelt wird. ES wird weiter bestätigt, das, die französisch-belgische Antwort note gleichzeitig dem Pariser nnd dem Brüsseler deutsche» Ge schäftsträger überreicht werden soll. Paris, 9. Januar. Ans einer Brüsseler Meldung des Petit Journal geht hervor, daß der allgemeine Charakter der belgischen Antwortnote eher negativ sei. In der bei- gischen Antwort werden die Punkte des deutschen Memorandum- angeführt, denen keine Folge gegeben werden könne, hingegen tritt die belgische Antwort, die in der Form sehr entgegenkom mend gehalten sei, gewissen Anregungen der deutschen Negierung bei, insbesondere denjenigen, die sich ans Erleichterungen des Verkehrs zwischen dem besetzten und unbesetzten Deutschland be ziehen. Kiuiisay Mikdoillllds Progrümmrebe London, 9. Januar. In seiner gestrigen Programmrcde führte Macdonald n. a. and: Dir Arbeiterpartei sei entschlossen, die Regierung anzu treten. Die Arbciterregierung wolle lediglich die Not der Zeit lindern. Der Fortschritt könne nur in langsamer Entwicklung erreicht werden. Macdonald trat namentlich für den Frieden nach auszcn hin und Einheit nach innen ein. Wegen einer Ar beiterregierung brauche kein Mensch in England sei» Kapital i»S Allsland zu schaffen. Ilm den Frieden in Europa endgültig her zustellen, wolle die Arbeiterpartei sich au alle Männer und Frauen vcr ganzen Welt wenden, die gegen eine Wiederholung des Welt krieges seien. Als erste Voraussetzung für die Verwirklichung feines Programms sieht Macdvnald die Aufgabe dcS Wettrüstens an. Dem Wettrüsten könne nur durch eine internationale Ver ständigung, an der auch Spanien und Deutschland be teiligt sein müstte», ein Ende gemacht werden. Die Zwistigkeiten zwischen England und Frankreich müßten endlich anfhörcn. Zu einer grostzügigcn Organisation, die so beschaffen ist, dast cS jeder Großmacht möglich sei, ihr die Streitfragen zu unterbreiten, mühte der Völkerbund ausgebaut werden. London, 9. Januar. Die erste Skizze der Politik der Ar beiterpartei im neuen Unterhanse vermittelte Namsay Mac- 'donald gestern abend in der Alberthalle in einer Versammlung der Parteiexekutipe. Seiner Rede folgte freie Diskussion. Die Exekutive der Partei besteht nicht nur aus Parlamentsmitglie dern, sondern auch den alten und erfahrenen Mitgliedern der Partei und der gesamten Arbeiterbewegung. Wie aus Kreisen der Arbeiterpartei verlautet, zeigte die der Rede MacdonaldS gefolgte Diskussion die einhellige Uebereinstimmung der Partei mit dein Führer, insbesondere mit seiner Ansicht, dast jetzt jede radikale Maßnahme vermieden wird und dast alles getan werden must, um daS Vertrauen des englischen Volkes zu festigen. Die schottische Gruppe der Arbeiterpartei ans Glasgow, Oie für ihre extremistische Auffassung bekannt ist, war in der «Konferenz der Exekutive nicht vertreten. Der arbeiterpartciliche Mitarbeiter des „Evening Standard" behauptet jedoch, dast man innerhalb dieser radikalen Gruppe überein gekommen sei, nichts zu unternehmen, was eine Negierung Macdonald in ihrer poli tischen Arbeit behindern könne. Die militärische Bedeutvnq des französisch tschechischen Vertrages London, 9. Januar. In Kreisen, die dem englischen Kricgs- ministerium nahestehen, wird die Bedeutung des französisch-tsche chischen Vertrages eifrig erörtert. Obwohl der Vertrag keine ge heimen Militärklauseln enthalte, so gewinnt er doch militärische Bedeutung durch den Umstand, dast nunmehr die Armeen aller Staaten der Kleinen Entente einen französischen Gencralstab be. fitzen, was Frankreich nach Ansicht der englischen Sachverstän- digcn in die Lage versetzen könnte, seine eigene Armee um ein «Drittel zu reduzieren. Durch diese Regelung, die alle Armeen Per Kleinen Entente unter französische Kontrolle bringt, hat Krankreich diese zu seiner Verfügung, wenn irgendwie von Oester reich »«der Italien Verwicklungen drohen. Dast in -dieser still. Zweigenden Abmachung mit der Kleinen Entente die Gegen seitigkeit eine bestimmende Nolle spielt, liegt nach englischer Auf fassung klar auf der Hand. Die Hanptübcrwachnngsstelle Frank reichs befindet sich beim Gencralstab in Prag. ES ist in London Weiler bekannt, dast die französische Negierung 42, in Batail lonen der Kleinen Enteiste uistcrgcbrachte Offiziere, die eigent lich »ach Frankreich zurückkehren sollten, dort belassen und außer- dcm auch eine Menge Artillerie und Flugnicstcrial, daS nach Frankreich zurücklranöportiert werden sollte, an Ort und Stelle gelassen hat. Der Prozeß im belgische« DkMticrie« Paris, 9. Januar. In dem Prozeß der belgischen De portierten hat der belgische Advokat Ci reu ne heute seine An klagerede fortgesetzt nnd sich vor allem mit der juristischen Seite der Frage beschäftigt. Ter Zweck der Verschickungen nach Teuischkaub habe darin bestaunen, die deutschen Arbeitskräfte durch Belgien zu entlasten. Alls diese Weise sei zwischen dein deutschen Staate einerseits lind den Deportierten andererseits ein tatsächlicher Arbeitskontrakt zustande gekommen. Ter schwebende Prozeß ziele nun darauf ab, von dem Reiche die Ausführung der Verpflichtungen ihres Kontrakte? von Vergütun gen für den erlittenen Sachschaden zu erzwingen. Im Verlauf seiner Rede habe Cireime ans verschiedene Dokumente eingespielt, namentlich auf einen angeblichen Brief des Kaisers an den Papst vom 15. Juni 1917, tu den, Wilhelm ll. dem Papst ver sichert, daß er die Deportierte» »ach ihrer Heimat znrücksenden würde. Tatsächlich hätten aber diese Verschickungen sortgcdanert nnd ans Veranlassung Lndcnoorsss noch eine besonders scharfe' Form angenommen. Theoretisch habe man zwar von Tcpvrtier- ten nicht länger gesprochen, da sie als freiwillige Arbeiter betrachtet wurden. Tie deutschen Behörden gaben erst am 18. Dezember 1918 bekannt, daß säintliche ebemaligen nach Belgien und nach Frankreich beimgekchrten Deportierten GeicingniSstrafen nndVerschicknng erwirkten, wenn sie sich den deutschen Behörden nichc als freiwillige Arbeiter zur Verfügung stellten. Heute wird der Vertreter der dentschen Negierung Ritter da-s Wort er greifen. Die Anerkennung der P^alzreqierung i London, 9. Januar. Offiziösen Informntioiec» z»fo,gc hat die sogenannte P f a l z r e g t e r u n g bei der Mcinlnn'ö- komMission formelle Ancrkcnnnng beantragt. Tie V.r- trctcr Frankreichs »nd Belgiens sollen die Anerkennung bereits beml«ligt haben. Die englische Negierung lehnt diesen Schritt jedoch als Verletzung des Versailler Vertrags ab »nd be ruft sich ans die wiederholte Erklärung Poinrares. dast Frank- reich die Sevaratiste»l>estreb»»gen nicht fördern werde. Eng land werde Frankreich und Belgien »m Erklärungen in dieser Angelegenheit ersuchen. Die Krieqsschuldfrage Berlin, 9. Januar. Nach einer Londoner Meldung bringen die amcrikanischen Hcarst-Zeituiigen eine Depesche des amerika nischeil Joilrncstisten Wiegand aus Berlin, wonach dem nächst in London eine Fühiungnahine zwischen gleichgesinnten deutschen nnd englischen Kreisen stattsinden soll, um die Mög lichkeit einer Neuanfrollung der Kriegsschnldfrage zu erwäge». Deutsche Zchlkmer im A»s!s«dc! Basel, 9. Januar. Die von der dentschen Regierung be absichtigten Mastnahmen gegen solche Beamte, die in ausländischen Winterkurorten, so besonders in der Schweiz, durch ihr luxuriöses Leben aufiallen, finden im AnSlande Anerkennung. ES ist aber notwendig, daß die Maßnahmen auch sofort in die Praxis um gesetzt werden, denn diese Leute haben die Spmpcsthien und die Hilfsbereitschaft, die man für die deutsche Not an den Tag legt, stark herabgemindert. Es hat auch in der Schweiz in den letzten Wochen sehr befremdend gewirkt, daß überall in wärmster Weise für die Notleidenden in Deutschland gesammelt wurde, während die Züge an den Feiertagen immer neue Scharen von Ver gnügungssüchtigen «uS Deutschland hereiiigcbracht habe». Nach Mitteilung der Presse werden jetzt auch die Schwei zer Behörden die Dentschen in den Kurorten einer schärferen Kontrolle unterstellen nnd daS schweizerische Hilfskomitee soll sie für die Deutschenhilfe heranziehen. Gleichzeitig bittet die Schwei zer Hilfsorganisation für die „Notleidenden in Dentschland" in einem Aufruf in der Presse daS Schweizer Volk, sich dadurch in seiner Opfcrwilligkeit nicht beirre» zu lassen. Berlin, 9. Januar. Zn den Mastnahmen, die daS Reich gegnüber den Ausbrüchen der Vergnügungssucht zu ergreifen gedenkt, wird noch angegeben, dast nach oberflächlichen Schübnngen z. B. der Pro,entsab der deutschen Gäste in St. Morly und am Gardasee fast 79 beträgt. Bereits jetzt ließen die deutschen Behörden Kriminalbeamte in vorzugsweise besuch ten ausländischen Kurorten eine gewisse IlcberwachniigStätigkeit ausüben, auf Grund deren den heimischen Finanzämtern Bericht erstattet wird. In geeignete» Fällen soll dann bei der Heimkehr Vorladung vor daS Finanzamt erfolge». Auch durch Sperrling von Pässen soll versucht werden, überflüssige Ver gnügungsreisen ins Ausland zu verhindern. Die Frage der Hypotekenaufw-rtung Köln, 9. Januar. Wie die „Kölnische VolkSzeitnng" hört, kann die ursprünglich beabsichtigte Regelung der Frage der Hvpo- thekenauftvertnng als völlig anfgegcben angesehen werden. NeichSfinanzminister Dr. Luther arbeitet bereits an einer neuen Verordnung, die sich von der seinerzeit i» Aussicht genommenen erheblich unterscheiden wird. finden die Eemeindewahlen i>» Freistaat Sachsen statt. Das bedeutet ei» Ereignis von höchsterpolitischerTragweite. AndiescmTage fällt die Entscheidung in einer der wichtigste» politischen An gelegenheiten. Jeder hat es in der Hand, «her das Schicksal der Gemeindetzolitik selbst zu entscheiden. Die Berantwortinig ist grofi. Versäume keiner die Stunde, «nd wirke jeder in seinem Bekanntenkreise für die Teilnahme aller Zentrumsanhänger. Der bkMßklitlstk Mablbamgf im Nkich Von P. Harsch, Mitglied des Preußischen Landtages. Auch wenn die Presse uns nicht in den letzten Tagen darüber unterrichtet hätte, daß die Negierung beabsichtige, die Nen- wnhlcii für den Reichstag im April oder Mai d. I. stattsinden zu lassen, wnroe man aus der Schreib weise führender Parteiorgane ersehen können, daß ein Wahl- k a m P f bcvorsteht, zum Teil schon begonnen hat. Sowohl die Deutschnationale», wie die Vereinigte Sozialdemo kratische Partei machen bereits stark in Wahlagitationen. Tic Tentschnationalcn, welche vor wenigen Wochen bereit waren, sich mit der jetzigen Staatsform nnd oer Er füll n n g s v o li t i k abznfinden, wenn sie nur im Reich »nd in Preußen an die Negierung kommen könnten, machen jetzt wieder in grundsätzlicher Politik. Man will setzt sogar energisch: Unterstützungen der besetzten Gebiete, trotzdem ein füh rendes Organ der Tentschgationalcn, die „Deulsche Tageszeitung", die giatte Preisgabe der besetzten Gebiete gefordert hat. DaS Zcnirum hat sich bisher noch sehr znrückgehalten. Wohl steht ans der Tagesordnung des Neichspartciansschusses, die am 20. nnd 2l. Januar in Berlin stcstlsindet, ein Vortrag deS Prälaten S chofer über die ReichStagswablen. ES ist not wendig, daß das Zentrum aus seiner Reserve Heran-S- tritt. Im „Vorwärts" wird bereits die Negierung Marx als eine „Bedrohung für die arbeilenoen Mögen" dargcsiellt. Diese Be hauptung, wie der ganze Aufruf des Vorwärts zeichnet sich nicht durch Ehrlichkeit aus. DaS Programm nnd oie Vergangenheit der Zcntrnm-svartei widerlegen die Behanpinng dcS „Vorwärt" zur Genüge. Wenn wir beute, Gott sei Dank, ruhige Währung-?.' Verhältnisse haben, so ist dies n cht das Vcroienst der Sozial demokratie. Nicht der Finanzmmister Hilferoing, sondern die Negierung Marx hat dies erreicht. Und wenn die So zialdemokratie die gewiß völlig ungenügenden Löhne der StoatS- ardeiter und Beamten benutzen will, »in daraus agitatorisches Kapital z» schlagen, so muß festgestellt werden, daß der so zialdemokratische Rechner im Preußischen Land tag namens seiner Fraktion der Regelung der Bezüge für die preußischen Beamten ausdrück lich zu ge stimmt hat. Mit geschwollenen, sozialdemokratischen Ausrufen werden die Arbeiter uns Beamte» nicht satt. Auch sollte der „Vorwärts" nicht so tun, als ob die Sozialdemokratie der einzige Hort für „Freibeit der Meinung" sei. „Politische Kinder n.aßen sich an. Politische Führer zu sein", so klagt der Abgc-' ordnete Tittmann im Vorwärts vom 25. Dezember l923 in evccm Artikel „Sachsen ein proletarische-? Trauerspiel." Der ,cüherc sächsische Arbelt-sministcc nnd Vorsitzende des soziale» TertllarbeiterverbandeS Jäkel, der Planen seit l!N2 im Reichs tage vertritt, ist von den dortigen Naoikalin-skis von der Kan didatenliste abgesetzt nnd durch Dr. Levi ersetzt worden. Ttie beiden bisherigen Landiag-svertrcter von Planen wurden eben falls als nicht genügend überzengnngSfest abgesägt. Einer der an die Stelle gerückten Kandidaten ist, wie der „Vorwärts" schreibt, „der Partei durch die Revolution zu ge führt." In Zwickau ist der Landtagsabgeordnete Langhorst gezwungen worden, sein Amt als AczirkSleitcr des alten Berg- «rbeiterverbandcs zu kündigen, weil er mit der Mehrheit sür die soziale Negierung Fellstch gegen eine kleine Gruppe Ra dikaler gestimmt hat. Hätte die Sozialdemokratie früher ihre Anhänger statt ledig lich sür eine negierende, für eine staat-scrhaltende Politik er zogen, so würden ihr diese Dinge erspart geblieben sein. DaS Zentrum hat stets ohne Rücksicht darauf, ob es in die Opposition gedrängt war (Kulturkampf, Bülowblock), staat-serhaltende Po litik gtetrieben. DaS Zentrum »inßte, wie wiederholt seit dev Revolution auch jetzt wieder al-s Rettungsanker vor dem Unter gang dienen. Daß das Zentrum seinen von Frenno und Gegner hochgeschätzten Vorsitzenden als Reichskanzler stellte, war eine Tat. Die Nachwelt wird das noch anerkenne». Mit kleinlichem Parteigctst ist der Wiederaufbau DentManoS nicht möglich. Mut zur Verantwortung ist notwendig, um die» Ziel zu erreichen. Auch die jetzt vielfach in der sozialistischen Presse gegen die Regierung Marx uyd gegen das Zentrum erhobenen An schuldigungen wegen der ^frage der Mehrarbeit erfolgen zu Unrecht. Im vertranten Krelle ist die Sprache hierüber eine ander«, wie 1» den ans oi: Wirkung auf die Massen berechneten Wablartikeln der sozialistischen Tagespreise. Beweis: In Hest