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Sächsische Volkszeitung : 10.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192401103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240110
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-10
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.01.1924
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Donnerstag, de» 10. Januar 1924 Vir. 8, Seite L Umkehr der sächsischen Schulpolitik Wau der friilturkiiiupsmmdiiuMii 10 der sozialistischen Monatshefte I92Z ist in einem Artikel Schippe!-, folgendes zu lesen: „Ter Zwang zur Mehrproduktion kann nicht vor der Acb-'i'.ccichast plötzlich f lt machen. Ee ,ctzt sich hier be- reiili-henvciie in die Pflicht zu perchiu>cher Mrheleistnng um, ie zum Teil durch intensivere Arbeit zn erzielen ist, >vic sie häufig durch die stärkere Anweu-nuig bestimmter Lihnsormen, vor allem deS Akkordlohnes gefordert wird, die inan zum an deren Teil, je nach dem BernfSzweige und Peodnktioiisbcsonder- heilen, durch zeitlich längere Arbeitszeit erreicht habe." Alio ctivas mehr Mnt und we:lig-r agitatorische Winkel zuge. Nur dann kann das oeutfchc Volk aus d°m festigen Elend hecauSkommen. DaS Zentrum hat diesen Mut bis zur Selbstverleugnung bewiese». Es kann da her mit gutem Gewissen in den Wablkamps ein- ztesten. Eine ehrliche Kritik braucht das Zen trum nicht zu scheuen, lind gegen unehrliche Kritik, sowie gegen agitatorische Phrasen wird cS sich zu wehren wissen. Dc l'allrijm iilm deu Fraullcichir! Paris, S. Januar. Im Perlaufe de? gestrigen Minisier- raicS wurde ausführlich zur Wnhrungkfrage Stellung genom men. Bei AnSgang der Sitzung »nickte der Finnnzminister de Lastehrie den Journalisten anssührliche Angaben und sagte u. das; der wahre Grund dcS Sturzes der französischen Valuta darin zn erblicken sei. das; seit dein Frieden große Frapkcn- bcträge in die Hände von Ausländern üb erg «gan gen wäre». Später habe daS Sinken der englischen Wäh rung umfangreiche Toliarkäufe heranfbeschworen und indirekt den Verknus von neuen Fraukcnbeträgcn zur Folge gehabt. Diese Franken, so fügte de Lastehrie hinzu, stellen in den Händen des Auslandes eine Ware dar, deren eS sich zum Sturz der Wechsel kurse bedient. Die Deutschen sind auf diesem Gebiete be sonders beschlagen (!) und versuchen, die auswärtige Politik Frankreichs zu beeinflussen, nur Poincare zum Verzicht auf seine Nuhraktwn zu bewegen. Zur Hebung der französischen Valuta werde» dem Parlament neue Gesctzesvorlagen demnächst unter breitet werden. Jn, einzelne» zielt das Programm de LastehrieS darauf ab, eine genaue Ueberwachimg und eventuelle neue Geschäftsregulie- rnug der BLrseugcschästc zu organisieren und außerdem verdäch tigen Personen den Zutritt zu der Börse zu untersage». Auch sollen die Telephvuverbiudungeu der Börse mit dem Auslande künftig streng kouirolliert werden, nur die Verbreitung alarmie render Gerüchte zu verhindern. Dem Parlament wird ein Ge setzentwurf zur Verminderung der öffentlichen Ausgaben und Abschaffung des Streickholzmonopols zugehen. Von der Ver wirklichung dieser Mastnahmen verspricht sich der Finanzminister jedoch keine sofortige Erholung der französischen Währung. Da für ist daS Geständnis bezeichnend, das; de Lastehrie zum Schlüsse seiner Ausführungen nblegte: Unsere Finanzlage zerrüttet einzig und allein das Reparationsproblem. Sciiiclwegcn, weil Tenstch- land die voraeslhriebcnen Zahlungen nicht leistet, hoben wir eine Anleihe zur Ausgleichung des Staatshaushaltes ausgenommen. Wenn Poincare die Rechte Frankreichs verteidigt, so verteidigt er gleichzeitig den Franken. Es scheint, das; Frankreich immer noch nicht erkennen will, wo die wahren Ursachen des FrankenstnrzeS liegen. Es ist nun der Zeilvnnkt gekommen, wo cs daS Unheil der ReparalionSpoliiik am eigenen Korpus zn fühlen bekommt. Sollte sich Frankreich, anstatt die geeignete» Wege einzuschlagen, in Lamentationen über Deutschland weiterergehen, so dürfte die Besinnung viel leicht allzu spät cinsetzcn. Ter Frankenkurs hat bereits ein be denkliches Tempo angeschlagen. Die Erwartungen, die weite Kreise des sächsischen Volke« an die »nn endlich erfolgte Stückkehr zur großen Koalition knüpfen, sind besonders grast auf dem Gebiete unseres Schul wesens. Ter neue KnitnSminisler D r. Kaiser bat sich be reits einem Pressevertreter gegenüber über die Grundlinien ans- gesprochen. in denen sich die künftige Pvitik dcS sächsischen VollS- biidttngSmiiiisteriumS bewegen wird. Ter Minister erklärte, dah es sein erster Wunsch sei. daS Volksbildnngsmittistcrium aus den, parteipolitische» Kampf h e r a u s z u h e b c n und ans die Grundlage reiner Sachlichkeit zn stellen. Die Fortführung der Reform des höheren Schulwesens halte er sür eine dringende Aufgabe. Sie dürfe aber unter keinen Umständen zn einer Herabminderung des Wertes oder der Ziele der höhere» Schulen führen, geschweige denn zn der von weiten Kreisen ge fürchteten Zerrümmernng des sächsischen höheren Schulwesens. Ter auch ans dem Gebiete der höhere!, Schulen nneriästiiche Be amtenabbau werde sich i» dein Nahmen vollziehen, den das Ge samt,ninisterinm sür alle Zweige fcstlegt. Die Hochschulen müsste» als Stätten „„abhängiger Forschung gegen politische Ein flüsse jeder Art gesichert werden. Es lässt sich nicht leugnen, das; dis finanzielle Bedrängnis der Hochschule» die Gefahr in sich birgt, dast ursprüngliche Rechte der Hochschulen bei Besetzung ihrer Lehrerstellcn beeinträchtigt werde». Hier helfe nur das absolut verständnisvolle und vertrauensvolle Zusammenarbeiten mit den Hochschulen. Zn dem in den letzte» Jahren in dem Vordergrunds stehen den Kampf um die konfessionelle Schule erklärte Dr. Kaiser, dast die Streitfrage, ob Sachsen eine konfessionelle eder weltliche Schule besitze, nach wie vor verschieden beantwortet werde. Die Entscheidung des Reichsgerichtes habe jn bereits eine gewisse Klärung in einer Einzclsrnge gebracht, nnd zwar dalli», das« eine weltliche Schule in Sachse» znr Zeit deS Er lasses der Reichs-Verfassung nicht existiert hat. Der Volks schule tut vor allen Dingen not, daß sie endlich einmal a,,S dem Streit der Parteien hcranSgerissen wi,o nnd znr Ruhe kommt. Man wird daher weniger ans theoretische Erhebungen und eine Austragung grundsätzlicher Fragen, als vielmehr ans eine ver ständliche und verständnisvolle Ausgleichung vorhandener Gegen sätze hinarbcileli müsse». Dies bedeutet, dast einmal jeder sachlich berechtigte Fortschritt z» begrüßen und weiter zu fördern ist, daß aber auf der anderen Seite alle Kampfvcrordnnnge» (die Verordnung über das Schulgcbct nnd dergl.), die so großes Unheil in Kreisen von Eltern nnd Kindern ange- richtet haben, im Sinne der Verständigung abgciindcrt werden. Endlich erklärte der Kultusminister, vorbehaltlos ans dem Boden der Reichs- und Landesverfassung zu stehen und deshalb vsr ksLussprslr kür Isnusr krksMg! >Vir bitten unsere Lerueber, ^en VsrrZsspr'erL kür Zsnusr in sttttlie von SM- tzi»eIe r.S0 auch in seinem Bereich alles zu verhindern, was gegen den Be stand der Republik gerichtet sein könnte. Er »instte es aber be dauern, wenn man annehme, dast die deutsche oder die sächsische Republik durch Lehrbücher gefährdet werden könnte, die ein Lob der Frömmigkeit oder die Erinnerung an vergangene graste Zeiten enthielten. Die diesbezügliche Verordnung über die Neberprüftmg der Lehrmittel werde man demgemäst ans das be rechtigte Mast der Staats-Notwendigkeit zurückzusühcen suche». * Jn allen katholischen wie in allen positiv christlichen Kreisen überhaupt wird dieses entschiedene Beke„»!n,s deS neuen Kultus ministers zur A b k e h r von den bisherigen Wegen sächsischer Schul- und Kulturpolitik srendige» Wi derhall finden und wi- eine Befreiung wirken. Lange genug hat man die Rechte katholischer Eitern in Sachsen schnöde mit Fristen getreten. Jn parteipolitischem Hast hat ma» vor der Er ziehung unserer Jugend nicht Halt gemacht, sondern der Gerech tigkeit hohnlächelnd ins Gesicht geschlagen. Wir Haber, stets be tont, dast wir nichts weiter als Gerechtigkeit »nd Gleichheit Var dem Gesetz auch in Fragen der Schule verlangen. Aber gerade deshalb können wir uuS unmöglich vom Unglauben die weltliche Schule anfoktroricren lassen. Wir bringen dem neuen KnitnS- mniister unser vollstes Vertrauen entg'gen, dos; er alle hier schwebenden Fragen in loyalster und tolerantester Weise ihrer Lösung cnlgegem'ühren wird, somit am besten dem innercu Frieden und dem Wiederaufstieg unseres armen Volkes dienend. Noch keine Besetz««« de« sächsischen Wirtschaftsministeriums Dresden, 9. Januar. Der Abg. Fellisch bat die Ueber- nalnne des Wirtschafts-Ministeriums im neuen Kabinett abge- lehnt. Fellisch zählt bekanntlich zu den 15 Mitgliedern der sozialistischen Minderheit, die eine Unterstützung der Koalition ablchnen. Auch der Abg. Müller, Leipzig, dein das Wirtschafts- »iinisterinnl angeboten worden war, hat die Uebernnlnne nbge- lehnt. In erster Linie ist nun, wie verlantct, für diesen Posten der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Franz, CH ein» n i tz, in Aussicht genommen. Drr erste Mitztrauensantraq der Kommunisten Dresden, S. Januar. Die kommunistische Fraktion hat im Landtage folgenden Antrag eingebracht: DaS Ministerium Hel dt ha» nicht das Vertrauen des Landtages. Günstigenfalls dürften diesem Anträge die 10 radikalen Sozialdemokraten nnd die Deulschnationaien znslimmen. So lange die Mehrheit der Sozialdemokratie aber an dem Gedanken der grosten Koalition festhält, ist an einen Erfolg dieses Antrages nicht zn denken! frühestens im M Lrz znr Aburteilung kommen. Ob Luden dorff mitangeklagt wird, erscheint fraglich, da die Zeugenaussagen günstig sür die Lubendorsssche Behauptung lau te», er habe an keine» Vorbereitungen teikgenvmmen. Piisudskis Wiederkehr. Aus Warschau wird gemeldet: Gestern fand beim Präsidenten der Republik eine Konferenz unter Teilnahme des Fiiianzministers GrcibSki, des KriegsmuiisierK Sosnkowski und Marschnll Pilsndski statt. Letzterer hielt eine große Rede über die innere und äußere Lage Polens, die auf die Anwesenden großen Eindruck machte. Im Zusammenhänge bannt spricht man in unterrichteten Kreiwu von einer Ernennung Pil- sndski zum Chef des Gcneralstabs. zum Vorsitz des Obersten Kriegsrates und Genercilmspeltor der Armee. Ar Klinjltt «brr ick bmMeAiiWrist Berlin, 9. Januar. Jn einer Unterredung, die Reichs kanzler Dr. Marx dem Chefredakteur der „Braunschwei gischen Landeszeitnng" gewährte, führte er u. a. folgendes auö: WaS den Gedanken einer Umgestaltung der Weimarer Verfassung betrisst, so werde» wir der Regelung dieser an und für sich wich tigen Tinge natürlich auch im jetzigen Stnrmlauf der Dinge nicht n,,S den, Wege gehen. Ich habe cs ja bereits in der Rede vom Dezember vorigen Jahres lebhaft beklagt, daß das Ver hältnis zwischen Reich und Eiiizeiländcrn in vielfacher Beziehung .wirübt ist. Ich habe damals das Versprechen abgegeben, eine .Klärung dieser Verhältnisse zu suche» nnd womög lich hcrbeiznsührcn. An dieser Aufgabe halte ich fest und ich hoffe, das; sie sich jetzt mit umso weniger Schwierigkeiten durch führen lässt, als die Erkenniiüs von der Notwendigkeit der Ein mütigkeit aller Deutschen bei den Gefahren, die uns von allste» ber drohen, gewachsen ist. I» erster Linie kommt als dringendste Ausgabe eine Neuregelung der f i n a » z i e l l e „ Beziehungen zwischen Reich nnd Ländern in Frage. Hierzu find die Vor arbeiten im Gange. Der Herr Rcichsfinanzminister hat zu die se,» Zwecke auch bereits mit den Ländern Fühlung genommen. Bei- allen diesen Mastnahmen, so wichtig sie auch sein mögen, darf inan doch nicht vergessen, dast die Einheit der Na tion unser höchstes Gut ist, daS aufrecht zu erhalten, das dringendste Gebot der Stunde ist. Sitz«,,« der Reichiaasfraktion des Zentrums Berlin, 9. Januar. Die ZenirumSfraktion des RcichsiageS bielt gestern eine Sitzung ab. die sich namentlich mit den Vor gängen in der Pfalz beschäftigte und in der Reichskanzler Dr. Marx Bericht über die Lage erstattete. Beschlüsse wurden, wie gemeldet wird, iiicht gefasst. Die Aussprache wird heute fort gesetzt und es ist a„;u»ehmcn, dast dann der Minister sür die besetzten Gebiete Höfle daran teilnehmen wird. Die sieiilir-WW der Gerichte Bcr.in, 9. Januar. Tie angeknndigte Verordnung über die Gerichtsverfassung und Strafrechtspflege ist gestern im Rcichsgeietzblatt veröffentlicht worden. Sie ist von außerordent lich weittragender Beden tung. Die neuen Vorschriften treten zn verschiedene» Zeiten in Kraft. Zunächst sind für die Zeit vom 15. Januar bis stl. März Notmnßrrge.n nngrordnct. deren wichtigste der Verzicht aus Schöf fen und Geschworene ist. J„ dieser Zeit socke» Scküifeir zn Sirasiachen nicht zngezogen werden, jnidrrir der Amtsrichter ko l „»lei» entscheiden. Die Schwurgerichte fallen fort. Die ihrer Zuständigkeit gehörenden Sachen geben aie die Strafkammer». I» Priuatkingesnche» ruht das Bersabren. Die Brriisnng bri Nrbcrtrctniigen und Vergehen ist ausgeschlossen, wcirn auf Frei spruch oder Geldstrafe erkannt war. Am 15. März treten weitere Bestimmungen in Kraft, die eine Erleichterung für das Verfahren bedeuten. Wichtig ist, das, von diesen. Tage an auch das LegalitätsPrinzip durchbrochen wird, oa Uebertretnngen nickt mehr verfolgt wer den sollen, wenn die Schuld des Täters gering und die Folgen seiner Tat iinbedenicnd sind. Vom 15. Februar ab entscheiden die Senate der Oberlandesgerichte, di« bisher fünf Mitglieder umfassten, in der Besetzung von drei Mitgliedern. Vom 1. April ab teilt eine völlige Nenordnnng der Strafgerichte ein. Die Strafkammer erstinstanzlicher Gerichte ver,chwindet. In erster Instanz entscheidet künftig entweder der Amtsrichter allein oder das Schöffengericht oder das Schwurgericht. Beruflingsgcricht gegenüber dem Amtsrichter ist die kleine Strafkammer, gegen über dem Schöffengericht die große Strafkammer. Tie Revision teilt sich künftig zwischen OberlandeSgcricht und Reichsgeeicht inid Ist im wesentlichen nur eine Revision gegen die Urteil» der Schwurgerichte nnd der Strafkammern. umMlienä auf unser Postscheckkonto vpesüen 14 79? ocier auf unser Starttgicokonto Dresrlen-Iokannslaül 13218 cw!er in unserer Qesekättssfelle, Dresden, Holbemstrake 4b, einruralilen. Lämtliclte bis rum 15. ös. Ms. nickt ein^eßsangenen betrage vveräen cturck kiaclmalims erkoben. Allen weuabonnenlen, «I. k. üenjenigen 8e- -iekern, rlie «len kerug unseper Leitung ad Zanuae 1924 neu ausgenommen haben, gehen in ckesen lagen besonrieee rakikanten ru. Lsr VerkZg Ssr 888!l8l8klM IlslkzMiW Mü MiMer VM8MM. Gcneratstreikgefahr im Düsseldorfer Bezirk Düsseldorf, 9. Januar. Tie Streikbewegung im Bezirk Düsseldorf hat gestern verschärfte Forme» angenommen. Am Nachmittag veranstalteten die Aufständischen in verschiedenen Ge genden Umzüge durch die Straßen zwecks Propaganda für den Generalstreik. Die Bewegung hat von der Metallindustrie aus gehend bereits auf verschiedene Industrien übergegriffrn und rs ist immerhin mit der Möglichkeit zu rechnen, daß heute tatsäch lich im Bezirk Düsseldorf der (9 e n r r a l st r c i k. der sich nach de» Ankündigungen drr Streikführcr auch auf die lebenswichtigen Betriebe erstrecke» soll, in die Erscheinung treten wird. Zn stärkeren Ruhestörungen ist rs im Laufe des gestrige» Tages nicht gekommen, da die Geschäftsleute in den vo„ de» Umzügen be rührten Stadtteilen ans Furcht vor Plünderungen die Läden ge schlossen hatten. Aenderun-irn an der Antwortnote Paris, 9. Januar. kDrahtbcricht.) ES steht znr Stunde noch nicht fest, daß die französische Antwort und daS deutsche Memorandum, deren llcbcrreichung offiziell für gestern angcknn- digt worben war, im Laufe des heutigen Tages überreicht wird. Dir Verzögerung begründet sich dadurch, daß Poincare den Text der Antwort gegenwärtig nochmals revidiert und eine Reihe von Etelsen ändert. Es Ist nicht bekannt, ob die Ver änderungen durch Bemühungen von belgischer Seite veranlaßt sind, oder ob sie nicht vielmehr den Zweck verfolgen, den in »sä, Frankreichs „ach Verhandlungen auf breiter Grundlage besonders hcrvortrctc» zu lassen. KllNt UchriAc» Die Bessern«« des Reichshaushafts Benin, 9. Januar. Der Abschluß deS Reichshanshalts für bas vierte Quartal 1923 hat nock keine Aufhebung des Ncichs- defizits gebracht. Die Ausgaben übersteigen die Einnahmen um generell «5 Prozent. Ter Monat Dezember hat eine we'entstckr Besserung der Finanzlage an gebahnt, die sich mit dem am 1. Januar begonnenen Beamtenabbau und der l'ui- stellung der Steuern auf Goldbasis weiter fortsehen dürfte. Berliner Vorbörte Berlin, S. Januar. Jn Ncuhork wird die Mark mit 22 Cents gemeldet. In London zahlte man 19 Billionen für das Pfund. An den anderen ausländischen Börscnvlötzen zeigte die Mark sogar eine leichte Erhöhung. Die Tcndrn; des De visenmarktes ist also im allgemeine» unverändert. Der fran zösische Franken ist nach seiner letzten Erhöhung weiter z n r ü ckg cg a n g e n. Er notierte am 8. Januar in Nenpork 4,85, gegen 4,91 am Vortage. Am Effektenmärkte mnckt sich weiterhin mehr und mehr die Kreditnot des Lnudcs fühlbar. Vor allem die Industrie» aber auch das Prlvatpubl-kum verknust, um Gelber flüssig zu machen. Die Sätze für tägliches Geld betragen 1,2 Prozent. Mit ernster Sorge verfolgt die Börse die Kredit- Verhältnisse. Jn diesem Zusammenhänge haben die Aus führungen dcS Vorstandsmitgliedes der Ncntenbank besonderes Interesse, der n. a. erwähnte, daß die Bank 15—20 Pro-e»t und darüber für Nruteumorlkrcdite fordere. Tie Tendenz der heu tigen Börse dürfte weiterhin flau sei». Berliner Devisenkurse vom S. Januar (Amtlich) initgeteilt von der Commerz, und Brivaibank. A.-G., Dresden Notierungen In MiMmien der Einbeil der Währung. s. Meid l. Brie' I «. Oleid I. Briei kimsterdam . . . >824075 1828928 >8 1896000 IW4e«0 Brüssel .... I87VN I0796!I Cbriiii-niia . . . WV448 827888 620450 821880 Kopenbagen . . 788108 759895 788,00 78,800 Slockdolm . . . IIMI6Z II97837 II97I80 1,42380 Rom I888A ,87487 18-828 >80772 London .... ra I8284280 ,8948780 20 >8284280 >8348780 NeiMorl .... IS 4189800 4210800 ,5 4ISSS00 4?>cAX> Pari§ .... 209478 210878 2,3,88 214828 788807 789399 748,38 74Nr?0 Madrid .... 84WS8 848962 S83S80 Wien ..... 80 947 61083 61.848 82,88 Prag I28SSS 426ZI8 >24,88 ,248,2 Marabail . . . Budapest. . . . >84.812 188.388 29 728 29.878 ZnsriedenstkllendeS Ergebnis der Reise des NcichSbank- prnüöenicn Dr. Schacht. Ter Rcichsbankprciftdent Dr. Schacht wird in bieicn Tagen dem Neichskabftiett eine!, offiziellen Be richt über seine Londoner Reise erstatten. Dr. Schacht selber be zeichnet das Ergebnis seiner Reise als zufriedenstellend. Jn den englischen Finanzkreisen sicht man die Gründung einer deut schen Zentralnotenlmnk als im europäischen Interests liegend, an. Tr. Schachts Antritt in der RcichSbank. Reichsbankpräftdent Dr. Schacht, d-er gestern von seiner Londoner Reise zurnckge- kehrt ist, hat heute >cin Amt als Leiter der Neichtzbank angetreten. D<n' bevorslchrnde Hitierprozrsz. I,» Hitler-Prozeß sind die Zeugenoeniehmimgen in den letzten Tagen beendet worden. Der Untersuchungsrichter wird noch im Lause dieses Monat? den Antrag an das Landgericht 1 stellen ans Eröftnung des Hanpt- versahren? gegen Hitler und Genossen wegen Vernich? des Hoch verrats. Der Prozeß gegen Hitler nnd 22 Mitbeschuldigte wird 1 Goldmark — 1 Billion Drrliner Börse «Mewnrse ln Billionen eb"w»"<->,r,t»:„. B-rliu-r U»kan,sk..rs- ^.'.anw Bobe, .«-ftibN-r fforbwerie kl-erk»!. ,gol«werle Allg.ckle'!r.-aic'eN!!b. Bergmann SIcllr.. Vbge SleNr. SackNenwer! Viörlitzer Waggo» , Liule-i-assm-nm. . Aasb.-Niirub. Molch BerIi'--?lnbaN.Masch Berliner Maschinen Daimler-Mowrea kmrtmann Maich. Orenilein n. Not-nei Simmrrmnnnwerle Bing-Werlc . . . ^ackeNmI knrich-Knv'er Hugo Schneider. SlorddeuNchc WoNe klöbr.anmmaain SeMioif-Waldbuff Qiadi. . Mitaetctl» vom tschechoslowakischen Bavkv-»ain, FMalr Dresden. 9. >. 8 I. Sproz. Reichsanlolhe 184 Eckanlnng-Babn. . 8 8 78 Sonada-Pneige. . . >8 >9 .Hamburg. Pake,lab« Rmdd. Vlobd .... 42 8 48.775 9.8 II.378 Verein. Scheich»,ab« 8> kom.- n. Privalban, 8 9.8 DarmIÜidler Banl . >2 >4 DenNche Baal.... 184 Di4loritoKomm»n»ii ».75 Dresdner Bank . . . 928 Sechziger Kreditankt. 3.75 Oesterr. Kredit . . . LS , »ochmner tvnbiiabl. ,878 Drusch.Snrenibnrger 89 64.8 «eiieukirchkn Brrgw. 85 89 Hürnener Deigwerk. Hodenlobe 95 88 4, 48 28 vanrabüne 24.78 288 Piannc-mmin-Nöbr. 43 81 25 Obichl. Uiirnbabnddi. 288 28 828 . ENennisunrie 33 38.78
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